Beiträge von icke

    Das Abwarten hat für mich aber den faden Beigeschmack, dass dann die ruhigen Kinder die Lauten disziplinieren, wie weiter oben beschrieben. (Und wir Lehrer die Arbeit also abgeben.)


    kl. gr. frosch

    Ja, das kann ich auch nachvollziehen. Ich unterbinde das aber auch sofort, wenn es auf unangemessen Weise passiert. Wenn sie sich aber gegenseitig nur darauf hinweisen, bestenfalls indem sie sich einfach gegenseitig das Lesiezeichen zeigen, finde ich es in Ordnung, weil es den lauten Schülern ja auch deutlich zeigt, dass sie durch ihr Verhalten eben nicht nur den Lehrer stören sondern eben auch die Gruppe.

    ich finde, junge Menschen müssen auch lernen, dass es immer jemanden im Leben gibt, der Dinge besser kann

    Ja genau: "besser kann!!!!"
    Das ist aber was komplett anderes, als dass jemand besser ist.
    Natürlich kann ich als Erwachsener Dinge besser und weiß mehr. Und natürlich bin ich in der Schule der "Bestimmer" und leite die Schüler an, einfach auch, weil ich die Verantwortung trage, aber: ich bin mit Sicherheit nicht "besser" als die Kinder!

    Vielleicht unterschätze ich Primarschüler aber auch in ihrer Renitenz.

    Das Faszinierende bei jüngeren Schülern ist, dass die dich oft tatsächlich nicht wahrnehmen. Die sind so vertieft, in das was sie da gerade tun (angeregte Gespräche, Spielen mit Lego-Figürchen, malen....) dass sie alles andere komplett ausblenden. Die sind dann manchmal ehrlich überrascht/erschrocken, wenn du sie dann namentlich ansprichst. Bei älteren ist es dann zunehmend, dass sie es bewusst ignorieren. Also das mit dem wortlos Warten klappt in einigen Klassen recht gut in anderen könntest du warten bis du schwarz wirst...
    Was den "Leisefuchs" (oder was immer man da als Signal nimmt, der "Fuchs" ist ja auch nicht so ganz unproblematisch) angeht, finde ich es auch immer wieder lustig zu sehen, wie ältere Klassen darauf reagieren. Ich unterrichte ja selbst meist in Klasse 1-3, aber zur Vertretung verschlägt es mich auch immer mal wieder in 5/6. Da mache ich das Leisezeichen dann auch manchmal schon automatisch. Einige Schüler greifen das dann sofort auf, andere grinsen nur, aber freuen sich auch irgendwie und werden letztlich auch leise. Ich sage ihnen dann, dass sie wohl damit leben müssen, dass ich das "automatisch" mache und das ist dann auch o.k. (und irgendwie auch ganz nett)

    Und was machst du, wenn du bis zur Null heruntergezählt hast, und es immer noch nicht leise ist?

    Also im Normalfall ist es bei meiner derzeitgen Klasse dann tatsächlich leise.Wenn nicht, sind es immer nur einzelne, die es nicht mitgekriegt haben, da reicht normale direkte Ansprache dann auch (die wird ja dann auch gut gehört und wahrgenommen, weil der Rest der Klasse ja schon leise ist und oft auch schon wartet, dass es endlich weitergeht...). An meiner vorherigen Schule war das leider anders, da kam dann oft noch die Ampel zum Einsatz (die wahr gekoppelt mit einem Belohnngssystem, bzw. negativen Konsequenzen, wenn man auf rot landete) oder Kinder mussten in den Trainingsraum oder in eine andere Klasse. Das waren dann aber eben nicht Kinder, die einfach nur ein bisschen unruhig und überdreht waren, sondern es ging um bewusstes Provozieren und austesten. Da muss man dann natürlich anders reagieren (das führt hier aber zu weit).
    Das Ding ist halt wirklich: jede Klasse ist anders, und man muss in jeder Klasse neu rausfinden, was funktioniert und was überhaupt nötig ist.
    Und es gibt immer "spezielle Kinder" für die man dann nochmal individuelle Lösungen finden muss.

    "Laissez-faire Stil in Schulen"
    "Seitdem gilt in Kindergarten wie Schule: alles offen, alles frei"
    "Das Kind soll alles von alleine machen, alles von alleine erkennen."


    Für mich ist vor allem klar, dass jemand der diese Behauptungen aufstellt, sehr lange keine Schule mehr von innen gesehen hat.



    Verblüffend finde ich auch diese Aussage:


    "dass wir unser Bildungswesen vor 15 Jahren umgestellt haben"


    Wer genau hat da auf welchem Wege, wo genau, was genau umgestellt? Wer ist "wir"???

    Ich bitte um Ruhe und los geht's...

    Schön, wenn das klappt. An meiner jetzigen Schule reicht das in der Tat meist auch (vor allem bei den Älteren), an meiner vorherigen leider überhaupt nicht....
    da bist du mit einfachem "bitten" keinen Schritt weiter gekommen, die haben dich einfach ignoriert.
    Insofern finde ich die Frage absolut legitim, zumal wenn man noch ganz am Anfang ist. Finde es schade, wen man so etwas hier nicht mehr fragen darf, ohne dass sofort hämische Antworten kommen.


    Ansonsten kann man selbstvertsändlich auch in höheren Klassen (5./6.) noch akkusitische Signale einsetzen, allein schon zur Stimmschonung. Eine Glocke, Triangel oder was auch immer hat ja schlicht auch den Vorteil, dass sie sich klanglich von den Stimmen der Kinder abhebt und besser zu hören ist, als eine weitere Stimme. Brüllen will man ja schließlich auch nicht. Was die älteren Klassen in der Tat irgendwann albern finden, sind "Leisezeichen" (also alle heben ein Hand und legen einen Finger auf den Mund oder ähnliches). Das kann man ja auch weglassen.
    Warten bis es ruhig ist, sollte man ja eh immer. Bei manchen Klassen reicht er in der Tat einfach nur zu warten und laute Kinder scharf anzugucken, in anderen klappt es nicht ohne namentliche Ansprache. Bei kleineren Klassen hilft auch gut die Kinder zu loben, die schon ruhig sind. Wenn das auch nichts nutzt, habe ich in meiner Klasse auch noch eine Ampel hängen, und Kinder, die nach dem Leisesignal immer noch laut sind, wandern von grün auf gelb. Oft reicht es schon, wenn ich mich demonstrativ neben die Ampel stelle...
    Ansonsten funktioniert bei meiner zwar gutartigen aber doch recht lebhaften Klasse auch runterzählen ganz gut. Meist kommt das zum Einsatz wenn die Kinder bei einem Phasenwechsel (mit Material wegbringen oder holen...) zu laut werden und zu lange brauchen.
    Auch schon gehört und letztens mal bei einem Kollegen beobachtet: Rhytmus klatschen und warten bis alle mitmachen.

    Stimme Philio absolut zu: den Abschluss solltest du auf jeden Fall machen, damit du eine Basis hast! (und es wäre doch auch schade um die Arbeit und Lebenszeit, die du in diesen Weg bereits investiert hast...) Ob du danach wirklich Lehrerin werden solltest, finde ich von außen schwer zu beurteilen. Ich gehöre auch zu den Menschen, die von Haus aus eher introvertiert sind und die nicht gerne im Mittelpunkt stehen. Ich merke das auch immer noch vor Gruppen, die ich nicht kenne, wobei bei mir die Altersgruppe eine große Rolle spielt. Eine unbekannte 1.Klasse macht mich deutlich weniger nervös als eine 6., wobei auch das langsam besser wird. Meistens sind es nur noch die ersten Minuten und wenn es dann erstmal läuft, kann ich mich mittlerweile sogar wohl dabei fühlen. Auch blöd sind für mich immer erste Elternabende, wenn ich noch niemanden kenne. Das wird dann aber auch von mal zu Mal besser, einfach, weil mir die Eltern dann vertraut sind. Was mir da sehr hilft, ist dazu zu stehen.
    Wo das ganze gar kein Problem darstellt, ist mit meiner eigenen Klasse (und Klassen die ich regelmäßig unterrichte). Zu denen habe ich eine Beziehung und auch in frontalen Phasen habe ich nicht das Gefühl etwas "vorzuführen", sondern auch da bin ich mit den Kindern im Austausch. Für mich ist entscheidend, dass ich trotz meine Hemmungen in Gruppen, grundsätzlich sehr interessiert an Menschen bin und wirklich Spaß am Umgang mit Kindern habe.
    Was für deine Entscheidung also wichtige Fragen wären: hast du grundsätzlich Interesse an Menschen? Fühlst du dich denn in 1:1 Situationen wohl mit anderen und tauschst dich da gerne aus? Fühlst du dich grundsätzlich mit der Altersgruppe wohl, mit der du es zu tun hast? (und wenn nicht: gäbe es Alternativen?). Wenn dem so ist und ich deinen Spaß am Inhalte vermitteln und am Planen dazunehme, sähe ich da schon eine gut Chance, dass es das richtige für dich ist.
    Ein ganz wichtiger Punkt ist aber, seine eigene Wesensart nicht als Mangel zu begreifen. Introvertiert zu sein, macht es einem vielleicht manchmal schwieriger im Leben, weil man immer wieder "über seinen Schatten springen muss", aber es ist eben auch eine Stärke. Sich zurücknehmen zu können, hilft z.B. sehr dabei den Schülern mehr Raum zu geben, gut zuzuhören und genau zu beobachten. Ich empfinde "ruhigere" Menschen häufig auch als angenehm überlegt und einfühlsam. Alles keine schlechte Voraussetzungen für Lehrer, finde ich.
    Ob der Lehrerberuf der richtige für dich ist, kannst aber letzlich nur du selbst beantworten. Ich wünsche dir dabei viel Glück!

    Wenn es wirklich nur darum geht, dass die Wände nicht mehr weiß sind: Schülerarbeiten aus dem Kunstunterricht???? Kann man durch ansprechende Präsentation (Passpartout, Aufkleben auf schwarzes oder farbiges Papier, wenn es längerfristig hängen soll: preiswerte Rahmen...) auch noch optisch aufwerten.
    Ansonsten hänge ich Poster wirklich nur auf, wenn ich sie für den Unterricht brauche. Da hängt dann am Ende eh immer mehr als genug. Oft mache ich die dann selber, zu Sachthemen hänge ich auch oft Pster aus den Apothekenheftchen auf.
    Aber an Oberschulen ist das glaub ich anders (nach allem was ich so gesehen habe). Um welche Schulform geht's denn?

    Abgestimmt sollte per "Kreuzchen" werden...


    Oh super! Endlich jemand der mir sagen kann, wen ich wählen muss, damit alles besser wird!
    Und noch dazu ganz ohne, dass ich auf die Straße muss (iss' ja auch kalt jetze...)!
    Sag doch mal: wer ist's, der mir die Wünsche von den Augen abliest?



    (und am meisten fasziniert mich ja, dass du das noch in der Schule gelernt hast, wen du wählen musst...)

    Ich meine nur, mit mehr Geld wird ihnen der Arbeitsalltag kein bisschen leichter gemacht und das ist doch das, was gerade diese Kollegen brauchen, um den Schulalltag zu meistern (weniger Stundensoll, kleinere Klassen usw.-usf.

    Das sehe ich in der Tat genauso! (Ich habe auch schon im Brennpunkt gearbeitet und bin letztlich "geflohen"... und ganz ehrlich: ich würde für kein Geld der Welt freiwillig zurückgehen!)
    Daher hier auch der Hinweis auf folgende Online-Petition:


    Gute Schule braucht Zeit! - Online-Petition


    Und die passende Demo dazu gibt es auch (6.12.,16:00 vor der Senatsbildungsverwaltung).

    Beim JA anrufen und sagen, dass XY seinen Block vergessen habe, ob das schon als Gefährdung des Kindeswohls zählt?

    Wer hat denn gesagt, dass sie das sagen soll ???? Sie soll genau das schildern, was sie beobachtet hat und auch weshalb sie sich Sorgen macht (keine Unterstützung des Kindes in schulischen Dingen, Eltern nicht zu erreichen...). Sie ist unsicher, ob eine Anzeige wegen KWG der richtige Weg ist und soll sich dazu beraten lassen. Und dann entscheiden was der sinnvollste nächste Schritt ist. Das würde ich nicht als Nichtstun bezeichen. Und es geht auch nicht darum die Verantwortung komplett abzugeben, sondern weitere Stellen mit in die Verantwortung zu nehmen.

    Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen (SchulG) § 57
    Lehrerinnen und Lehrer
    (1) Lehrerinnen und Lehrer unterrichten, erziehen, beraten, beurteilen,beaufsichtigen und betreuen Schülerinnen und Schüler in eigener Verantwortung im Rahmen der Bildungs- und Erziehungsziele (§ 2),

    Ich denke, wir haben ein unterschiedliches Berufsbild vom Lehrerdasein...
    Wir sind keine "Erzieher".

    Ich fürchte da machst du es dir ein bisschen zu einfach...
    Mit Kindern/Jugendlichen zu arbeiten ohne auch zu erziehen ist m.E. gar nicht möglich.

    Ich möchte nicht extra für die Eltern der ANDEREN Kinder, die mit der Mutter des Jungen sprechen sollen, einen Dolmetscher holen.

    Das gäbe ja auch wenig Sinn, denn dann könntest du auch direkt den Dolmetscher bitten, dir beispielweise einen Brief zu übersetzen. Es hätte ja sein können, das einer von ihnen schon so gut Deutsch spricht, dass das direkter geht. In meiner Klasse damals waren es aber in der Tat keine Flüchtlinge, sondern arabisch sprechende Eltern, die schon lange hier lebten, das war dann einfacher. Nachdem was du hier geschrieben hast:

    der Junge versteht ganz genau, was ich sage. Daran hapert es nicht. Der Junge sagt auch immer "Ja Mama kommt heute um 14 Uhr", "Ja Mama kommt um halb sechs!" - und dann haben die neuerdings alle immer zu diesen Zeiten Zahnarzttermine

    klingt es aber ohnehin nicht, als würde das etwas ändern. Die Sprache scheint gar nicht das Hauptproblem zu sein.
    Wenn Unsicherheit wegen der Zuständigkeit des Jugendamtes besteht, wäre das einfachste ja , da mal nachzufragen. Das heißt, du stellst noch gar keine Anzeige wegen KWG, sondern schilderst nur das Problem und fragst erstmal nach, ob das überhaupt schon einen Verdacht auf KWG begründet (ich fürchte ja nicht, aber vielleicht irre ich mich ja). Wenn ja, stellst du die Anzeige (du meldest ja letztlich auch nur einen Verdacht) wenn nicht, kannst du bei der Gelegenheit mal fragen, ob es noch andere Wege gibt. Das könnte aber eigentlich auch die Sozialarbeit bei euch übernehmen (ich wundere mich aber auch gerade, dass die selber da nicht drauf kommen...). Ich fürchte zwar auch, dass da dann seitens des JA nicht viel passieren wird, und es bringt dich mit dem Problem erstmal nicht weiter, aber du hast dann zumindest ein Stück Verantwortung abgegeben (das Telefonat machst du natürlich aktenkundig).

    Wäre es denn denkbar, dass der Schulsozialarbeiter mal die Familie zu Hause besucht? Am besten mit einem Dolmetscher? Die Sozialarbeiter an meiner alten Schule haben sowas durchaus ab und an mal gemacht. Ist natürlich schwierig, wenn man keine Termine vereinbaren kann, weil man niemanden erreicht und nicht weiß ob jemand zu Hause ist. Aber wenn die Kinder nachmittags zu Hause sind, stehen die Chancen ja vielleicht gar nicht so schlecht. Schriftlich ankündigen kann man es ja trotzdem.
    Dazu noch eine Idee: Kommt von den anderen Kindern, bei denen die Kommunikation besser läuft denn jemand aus demselben Herkunftsland bzw. spricht dieselbe Sprache ? Dann wäre eine weitere Möglichkeit da mal ein Elternteil um Unterstützung zu bitten, zum Beispiel indem sie eine einfache Einladung (oder einen Terminvorschlag für einen Hausbesuch) übersetzen. Das hat in meiner alten Klasse mal ganz gut geklappt und die Eltern, die ich um Hilfe gebeten habe, wirkten sogar ganz zufrieden, dass sie helfen konnten.


    Ich denke auch, Kindeswohlgefährdung liegt noch nicht vor, solange das Kind regelmäßig kommt und nicht verwahrlost wirkt.

    Niemand hat hier was gegen Kreativität und auch nicht gegen Kurzfilme, aber mit dem Wenigen was du hier an Angaben machst, kann einfach keiner was anfangen... (und die Themenwahl ist für 1.Klasse doch ungewöhnlich, kam das von den Kindern?)

    Es ist vor allem viel zu viel für eine Einführungsstunde. Konzentriere dich auf ein Ziel, einen Schwerpunkt.

    So hast du zu viele Fragestellungen auf einmal:
    Welche Lebensmittel sind eher gesund, welche eher ungesund (und das ist in der Tat nicht eindeutig...)?
    Warum??? Was passiert denn, wenn man zuviel davon isst?
    Was ist eine Lebensmittelpyramide? Wie ist sie aufgebaut? Wie wendet man die auf den Alltag an?
    In was für Lebensittelgruppen gehören die einzelnen Lebensittel überhaupt?
    Damit kannst du locker eine ganze Unterrichtsreihe füllen...


    Ich habe übrigends mal einen ähnlichen Einstieg gemacht: unser Klassentier hatte schreckliches Bauchweh und fühlte sich gar nicht gut. Die Kinder haben dann schnell herausgefunden, dass es zu viel Süßes und Fettes gefressen hatte. Es brauchte dann dringend eine Ernährungsberatung (die Kinder waren hochmotiviert). Daraufhin haben wir erstmal nur geguckt, welche Lebensmittel eher gesund und welche eher ungesund sind und überlegt was das denn überhaupt heißt. Schon bei diesem ersten Vorgespräch, bei dem erstmal nur Vorkenntnisse abgefragt wurde, zeigte sich, dass das Thema recht komplex ist und vieles gar nicht so einfach wie es klingt (Beispiel: zu viel Zucker ist nicht gesund, aber: in Obst ist doch auch Zucker????) Bei schwächeren Klasse hast du oft das Problem, dass da kaum Vorwissen ist, bei stärkeren, dass sie tausend Dinge wissen und auch unbedingt sagen wollen, und man dann leicht vom Hundertsten zum Tausendsten kommt und es gar nicht so leicht ist, das irgendwie zu ordnen.


    Lebensmittlepyramide fände ich für eine Einführungsstunde zu viel.

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