Beiträge von icke

    Was mich an all diesen Debatten (auch und gerade in den Medien) am meisten verblüfft ist, dass angeblich in (fast) allen Grundschulen reines "lesen durch schreiben" unterrichtet wird. Komischerweise kenne ich keine einzige Schule an der so gearbeitet wird (und ich kenne mittlerweile einige). Überall finden sich Mischformen, d.h. Anlauttabelle und freies Schreiben, plus Rechtschreibregeln plus Arbeit an Lernwörtern usw. Ich kenne persönlich nicht ein Grundschulkind, dass allen ernstes "zwei, drei Jahre ohne jegliche Korrektur" schreiben durfte.

    Ist immer noch so....

    dass es einem geistig behinderten Jugendlichen schnurz ist, ob man ihn jetzt geistig behindert, praktisch bildbar oder orthogonal begabt nennt

    mag sein, aber ich bin mir (gerade weil ich die Kinder auch aus der Praxis kenne und keinen "Bogen" um sie mache) auch sicher, dass der Begriff "schwachsinnig" sie durchaus verletzen würde. Das fällt für mich in dieselbe Kategorie wie der Begriff "Idiotie" (auch der war ja irgendwann mal gebräuchlich...). Diejenigen, die das als übertriebene political correctness belächeln, mögen sich bitte mal vorstellen, wie es wäre, wenn es um das eigene Kind ginge. Die Mitteilung "Ihr Kind hat eine geistige Behinderung." ist tragisch genug aber ehrlich und sachlich. "Ihr Kind ist schwachsinnig." ist hingegen unnötig verletzend. Da ist es völlig wurscht ob du das "nicht so meinst", was zählt ist, was es bei den Betroffenen auslöst.
    Ich verstehe ja was du mit Begriffs-Gedöns meinst und ich bin absolut deiner Meinung, dass man ehrlich sein sollte. Aber man kann durchaus auch ehrlich sein ohne abwertende Begriffe zu nutzen.

    Ich finde den Begriff in der heutigen Zeit nicht nur "nicht schön" sondern definitiv sehr abwertend (obwohl google gerade sagt, dass das er in Gesetztestexten nach wie vor zu finden ist...) "Geistig minderbemittelt" ist da allerdings nicht besser. Wie wäre es schlicht mit "geistig behindert" oder der offiziellen Diagnose "Intelligenzminderung" (in dem Fall hier sogar nur einer leichten...)?
    Ich finde das deutlich genug.

    Am liebsten würde ich ja auch Wachsmaler oder Öl-Pastellkreide benutzen, aber sie meinte, ich soll bei Wasserfarben bleiben, wenn der Künstler auch so gemalt hat...

    Warhol hat ja nun auch nicht mit Wasserfarben gemalt... merkwürdiger Einwand. Und wenn du die Collage aus den Gesichtsteilen macht ist es doch erst recht eine komplett andere Technik. Ich sehe nicht wo dabei das Problem ist. Du sollst die Kinder ja nicht zu Kunst-Fälschern ausbilden, die Bilder kopieren. Sie sollen bestimmte bildnerische Aspekt von Kunswerken erfassen udn diese als Anregung für die eigene künstlerische Praxis nutzen (da kommt dann der sehr berechtigte Einwand von stoppesocke ins Spiel: es geht gar nicht so sehr um die Technik, sondern um die Wirkung und die Intention dabei). Natürlich musst du überlegen, was für die Altersgruppe machbar ist. Wie gesagt: probier es vorher aus und guck was geht und was vom Ergebnis her am überzeugensten ist. Ich habe in meiner Ausbildung oft andere Techniken als der Künstler angewendet und das war nie ein Problem. Auch ob die zugrundeliegenden Portraits noch Graustufen aufweisen oder nicht halte ich persönlich für irrelevant. Klar sollte man die Kinder darauf hinweisen, dass der Künstler das anders gemacht hat, aber das sollte dann auch reichen.


    Zu deinen neuen Bildbeispielen: das "Tier-Portrait" fände ich für ältere Schüler spannend, für Drittklässler finde ich die Aufgabenstellung, so wie du sie gedacht hast noch ganz schön anspruchsvoll. Wenn, dann würde ich nicht eine Hälfte ergänzen lassen, sondern das Portrait durch überzeichnen komplett in ein Tier verwandeln (auch hier wäre das Bild nur ein erster Impuls...) . Da kommt dann der Aspekt mit rein, welches Tier das Kind gerne sein würde und warum (welche Eigenschaften hat es, was hat das mit dem eigenen Charakter und der Persönlichkeit zu tun... da könnte man sie auch nochmal kurz zu schreiben lassen... ) . Könnte ich mir gut vorstellen, da dabei sehr schön deutlich wird, dass es bei einem Selbstportrait nicht unbedingt um Ähnlichkeit gehen muss, sondern darum etwas über sich selbst zum Ausdruck zu bringen.
    Wenn du bei der Collage-Idee bleibst finde ich das Severini-Bild in der Tat besser geeignet als den Picasso. Man erkennt doch deutlich besser, die "zersplitterten" Gesichtsteile. Ist auf jeden Fall zugänglicher.

    Geht nicht. Nicht möglich. Ausgeschlossen. Nicht in echt, nicht im Fragebogen, gar nicht.

    Süß, dass du es auch nochmal versuchst, aber ich fürchte es ist aussichtslos...


    Und nein, ich habe kein "Bedürfnis" irgendwas zu zerreißen. Ich mach recht häufig bei so Umfragen mit, gerade bei Studenten, auch dann wenn es vielleicht noch nicht ganz ausgegoren ist. Einfach weil ich mich noch gut daran erinnere wie dankbar ich war, als mir seinerzeits bei meiner Examensarbeit geholfen wurde (ich habe damals diversre Interviews geführt).
    Aber hier geht das einfach nicht. Selbst wenn ich wollte. Aber das hatten wir ja jetzt schon mehrfach.... egal, ich wünsche dir viel Glück und bin dann raus hier.

    GIMP habe ich zwar, aber irgendwie komme ich da nicht so klar damit..

    Würde dir das denn so reichen?

    Das war wirklich extrem simpel. Problematisch fände ich bei dem Beispiel jetzt nur, dass sich rechts der Gesichtsumriss nicht gut abhebt, aber das ließe sich ja umgehen, wenn du schon beim Fotografieren dafür sorgst, dass du einen dunkleren Hintergrund hast.


    Ansonsten dürfte das Wichtigste jetzt sein: keine Panik! Entscheide dich für eine Aufgabe (Picasso oder Warhol) und bleibe dann dabei (für mich klingt es bei dir jetzt ja mehr nach Warhol), sonst springst du gedanklich ständig hin und her und verfranzt dich.
    Wenn es bei Warhol bleibt, sehe ich es genauso wie pepe. Was spricht dagegen erst Warhols Selbstprortrait zu zeigen und ergänzend Monroe, wenn du daran bestimmte Merkmale besser zeigen kannst? Wenn du das gut begründest ist doch alles schön. Klar versucht man es den Prüfern recht zu machen, aber ab einem bestimmten Punkt sollte man sich darauf konzentrieren, was einem selbst sinnvoll erscheint. Denn nur das kannst du am Ende überzeugend rüberbringen und im Anschlussgespräch auch vertreten.

    welche vermeindlich unberücksichtigten Stereotypen hier dann doch mehrfach auf den Tisch gebracht werden

    Was genau meinst du damit? Notendurchschnitt? Arbeitsverhalten? Das wären jedenfalls die beiden Punkte die du nicht berücksichtigt hast.... aber das als "Stereotypen" zu bezeichnen??????

    es wird in der Regel der Zeugnisdurchschnitt gebildet und berücksichtigt, aber das dürfte hier ja keine Neuheit sein

    Für die anwesenden Lehrer ist das in der Tat nicht neu, aber man konnte durchaus den Eindruck gewinnen, dass es für dich neu ist.
    Und es geht nicht darum ob es neu ist oder nicht: es ist einfach mal die Realität und das entscheidende Kriterium (und da die Noten ja auch nicht völlig willkürlich vom Himmel fallen finde ich in der Tat, dass sie in Kombination mit anderen Faktoren durchaus aussagekräftig sind.)

    Inwiefern die Gewichtung einzelner Schulfächer berücksichtigt wird, ist bewusst nicht Gegenstand meiner Untersuchung.

    Das musst du auch nicht untersuchen, denn dazu gibt es ja klare Vorgaben. Es reicht also, das zu recherchieren und angemessen zu berücksichtigen.

    Meine Bitte bei all dem ist lediglich, sich auf ein Experiment und dessen Bedingungen einzulassen!

    Wie denn???? Selbst wenn ich keinerlei offizelle Vorgaben hätte: Wenn du mich aufgrund der dürftigen Informationslage fragst:
    "Ist der Schüler für's Gymnasium geeignet?", kann ich nur sage: "Keine Ahnung, woher soll ich das wissen?"
    Das hat mit gutem Willen und "sich einlassen" nichts zu tun. Das geht einfach nicht. (mich wundert ehrlich gesagt, wenn Kollegen das ausfüllen. Ich an deiner Stelle wäre da mit der Auswertung sehr vorsichtig: durchaus denkbar, dass da der ein oder andere einfach mal irgendwas angeklickt hat, weil er gerne wissen wollte wie's weitergeht...)


    Irgendwie erschreckt es mich auch gerade, wie wenig du die bisherige Kritik anscheinend verstanden hast.


    I

    Ich soll die Entscheidung "nur auf die Noten stützen"? Wie soll denn das gehen, wenn ich nichtmal den Notenschnitt berechnen kann??? Conni hat das für Berlin ganz richtig wiedergegeben:

    Dabei werden aber die Hauptfächer mehrfach gerechnet

    Und selbst wenn ich den Schnitt errechnen könnte: In dem Moment, in dem der im "Kann"-Bereich liegt, spielen dann Faktoren eine Rolle, die im Fragebogen ebenfalls nicht auftauchen: Anstrengungsbereitschaft, die Fähigkeit sich selbst zu organisieren, Fähigkeit zum selbständigen Denken etc. Mit Aussagen zum Sozialverhalten kann ich da genausowenig anfangen, wie mit einem allgemeinen "Arbeitsverhalten", das "den Anorderungen der Lehrer entspricht" (was genau bedeutet dass dann? Ist fleißig, hat seine Materailien dabei und macht seine Hausaufgaben kann reichen, muss aber nicht...).


    Zu sagen

    Ich bin mir bewusst darüber, dass die Laufbahnempfehlung multifaktoriell bedingt ist.

    und dann gar keine stichhaltigen "Faktoren" an die Hand zu geben finde ich sehr sehr unlogisch....

    In der 1.Klasse werden bei uns erstmal die Vokale thematisiert, gerne als Königsbuchstaben oder Silbenkapitäne. Da geht es um die Regel: jede Silbe hat einen "König" oder auch "Kapitän". Wenn man das macht, muss man automatisch auch die Zwielaute und Umlaute dazunehmen, erstmal ohne diese gesondert zu benennen. Ab Klasse 2. sprechen wir dann auch von Selbstlauten und Mitlauten, auch die Begriffe "Zwielaut" und "Umlaut" werden eingeführt und werden mit zu den Selbstlauten gezählt (was für die Kinder auch offensichtlich ist, schließlich werden sie aus den bekannten Selbstlauten gebildet). Bis die Begriflichkeiten dann sicher sitzen kann aber in der Tat noch etwas Zeit ins Land gehen.

    So ich habe das jetzt auch nochmal mit GIMP ausprobiert und auch da ging es extrem simpel: erst entsättigen (dann ist es schonmal schwarz weiß) und dann einfach mittels "Helligkeit/Kontrast" weiter bearbeiten. (GIMP ist übrigends kostenlos...)

    Vielleicht kennst du das ja schon, aber das wäre ein Beispiel von meiner Lieblings-Schulkunst-Seite wie das mit der Collage nach Picasso aussehen könnte:
    Pablo Picasso im Kunstunterricht - 136s Webseite!


    Meine erste Überlegung war auch, dass die Kinder dafür auf jeden Fall Fotos aus verschiedenen Perspektiven brauchen. Und wenn du kein geeignetes Selbstprotrait findest, könntest du doch vielleicht auch das ganze umdrehen: dann wird es halt kein Selbstprortrait, sondern ein Portrait eines Freundes oder (wie im Beispiel) der Lehrer...
    Auf jeden Fall (wie immer bei Kunst): vorher unbedingt einmal selbst ausprobieren!


    Weitere (ungeordnete) Gedanken:


    Das Beispiel mit Warhol finde ich durchaus geeignet (das mit der fehlenden Gesichtshälfte ist doch auch spannend: man sieht die Hälfte des Gesichts nicht, trotzdem erkennt man die Person...). Da bietet es sich natürlich an, das mit der Reihung auszunutzen. Da ist dann der Schwerpunkt die Farbgebung und diese immer wieder zu variieren und dabei verschiedene Wirkungen zu erzielen. Die Kinder würden mehrere Bilder herstellen und müssten danch auch noch ausprobieren, wie sie sie am besten ordnen.
    Da passt auch besser zu dem Begriff der "Verfremdung". Ich finde nicht das Picasso sein Portriat verfremdet hat, er hat es einfach von vorneherein anders angelegt (die Kinder würden ihr Portrait aber verfremden: sie nehmen etwas vorhandenes und verändern es so, dass es fremd wird).
    Bei dem Problem mit der Bearbeitung am Computer, würde ich mich der "kleinen Ameise" anschließen: den Kontrast nur soweit erhöhen, dass es noch erkennbar bleibt (wobei das ja auch der Fall sein kann, wenn man nur noch eine Gesichtshälfte sieht, du könntets da den Kindern auch eine Reihe von Bildern mit ansteigendem Kontrast zeigen, und gucken, wie viel wirklich noch sichtbar bleiben muss, um erkennbar zu bleiben.)


    Zuletzt noch: ein Zufallsverfahren ist das defintiv nicht (wieso sollte es das sein?)

    Der Pfleger oder die Schwester kann genau so gut eine Kanüle ansetzen. Warum muss ich denn unbedingt meine Grippebehandlung oder meinen verstauchten Fuß von einem Arzt behandeln lassen, wenn eine Pflegekraft die Standardbehandlung genau so gut hinbekommt. Es reicht doch, dass sie so weit qualifiziert ist, um Zweifel zu erkennen und dann an den Arzt weiterzureichen. Und das kann eine qualifizierte Pflegekraft besser als ich Laie.

    Sehe ich genauso und denke schon lange, dass das durchaus ein Ansatz wäre, den man auf Schule übertragen könnte: wenn schon nicht genügend Lehrer da sind um den Unterricht abzudecken, wäre es doch sinnig, zumindest alle Zusatztätigkeiten, die Lehrer so nebenher machen an entsprechende Fachkräfte abzugeben. Das würde zum einen dazu führen, dass beispielsweise Kollege X seine Ermäßigungsstunde für die IT-Betreuung (die er ohnehin nur sehr laienhaft leisten kann) wieder für Unterricht nutzen kann, zum anderen würde eine Entlastung der Lehrer womöglich zu deren Gesunderhaltung beitragen und den Krankenstand geringer halten.
    Und vielleicht würde dann auch die ein oder andere Halbtagskraft sich wieder eine volle Stelle zutrauen...

    Ich fände es sinnvoll, vorher zu agieren. Eltern haben ja eine recht große Lobby beim Schulamt, zumindest größer, als Lehrer.

    Da hast du grundsätzlich recht. Das Problem ist nur: was nutzt den Eltern ihr Einfluss wenn schlicht und ergreifend keine Lehrer auf dem Markt sind, die man einstellen könnte?


    Zu deiner Frage, ob Eltern das Recht haben zu erfahren, wie die Personen qualifiziert sind, die ihre Kinder unterrichten, kann ich dir leider auch nichts sagen. Ich bin in dem Punkt aber auch echt zwiegespalten:
    Einerseits würde ich das als Mutter auch gerne wissen und ich finde es wichtig, dass Eltern einen realistischen Eindruck von der Situation bekommen, damit sie (zumindest für die Zukunft....) entsprechend Druck machen können (oder auch verstehen, wenn die Lehrer mal auf die Straße gehen...).


    Andererseits sehe ich aber auch die Situation der Kollegen, die da oft mit großem Einsatz "Feuerwehr" spielen. Die haben oft eh schon keinen leichten Stand, wenn z.B. plötzlich die geliebte Klassenlehrerin wegfällt und sie einspringen. Gerade bei sehr anspruchsvoller Elternschaft, die sowieso alles kritisch hinterfragt, hätten die es dann noch schwerer. Wenn den Eltern dann etwas nicht passt (z.B. weil Frau ABC das aber immer so und so gemacht hat) heißt es nämlich ganz schnell: Na, die ist ja auch keine richtige Lehrerin (und wehe du gibst dann noch Noten, die den Eltern nicht passen...).
    Insofern finde ich es auch richtig und verständlich, wenn die Schulleitung das nicht von sich aus mitteilt, einfach um die Kollegen zu schützen. Ich weiß aber tatsächlich nicht, inwiefern sie verpflichtet ist, konkrete Anfragen zu beantworten.

    es soll so ruhig sein, dass kein Grund dafür besteht zu *schreien*. Wenn es so laut wird, kann sich auch kein Mensch mehr auf irgendetwas Sinnvolles konzentrieren.

    Grundschulkinder müssen gar nicht laut sein, um einen nicht mehr zu hören. Da reicht leichtes Stimmgemurmel (z.B. weil sie anfangs noch halblaut lesen, oder weil Partnerarbeit angesagt ist) um den Lehrer komplett auszublenden. Je kleiner Kinder sind, desto vertiefter sind sie auch oft noch in das was sie gerade tun. Die nehmen dann auch eine gut hörbare menschliche Stimme einfach nicht wahr. Wenn du die dann namentlich ansprichst erschrecken die oft regelrecht... Akkustisches Signal hebt sich schlicht besser ab (vor allem als ein Frauenstimme... die ist oft zu dicht dran an Kinderstimmen).

    Heute morgen beim Aufwachen ist mir dann auch eingefallen wie man das was du möchtest genau nennt: rastern!
    Auch das geht mit GIMP relativ einfach ( Bild hochladen, dann: Filter - Verzerren - Zeitungsdruck und da kann man dann noch die Punktgrößen ändern...) und sähe dann so aus:

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