Naja, das sind die Ränder der Gesellschaft, die, die kein interesse an Bildung haben, bildungsfern. Wie kann man diese Eltern für Bildung (und auch leider Erziehung) gewinnen? Möglichkeiten: Mit Strafen oder Belohnung. Welche Länder machen es denn wie und in welchen Länder läuft es wie?
Man könnte zumindest damit anfangen denen Unterstützung zu geben, die bereit sind sie anzunehmen. Das sind natürlich nicht alle, aber vielleicht mehr als man so denkt. Ich habe durchaus schon einige Eltern erlebt, bei denen der Wunsch, dass das Kind eine gute Bildung bekommt defintiv da war, die aber keinen Plan hatten, was es dafür braucht. Man staunt mitunter wirklich über das Unwissen und die Hilflosigkeit, die sich einem da so offenbart. Und bei den allerwenigsten war es Bösartigkeit oder komplettes Desinteresse.
Ich habe vor Jahren mal eine sehr spannende Doku gesehen über ein Projekt (ich glaube es war irgendwo in den USA). Dort hat man genau das gemacht: den Müttern von Geburt der Kinder an sehr niedrigschwellige Unterstützung angeboten. Es gab sowas wie Stadtteilmütter, die Kontakt aufgenommen haben, als Anlaufstelle fungierten und es wurden Kurse angeboten. Für die Teilnahme an den Kursen gab es auch irgendwelche materiellen Anreize. Spannend war, dass das über lange Jahre begleitet wurde und geguckt wurde, wie sich die Kinder weiterentwickelt haben, bis hin zum Schulabschluss. Das Ergebnis war sehr eindeutig positiv und wirklich beeindruckend.
Ich bin auch der festen Ansicht, das es absolut Sinn macht, so früh wie möglich Fördermöglichkeiten zu schaffen.
Ich erinnere mich daran, wie wir mal mit den Erzieherinnen der abgebenden Kitas zusammensaßen. Die Kolleginnen beklagten sich, dass die Kinder nicht mehr schulreif wären, keinen Sitft halten könnten, nicht sprechen, nicht bis 10 zählen etc. woraufhin die Erzieherinnen sagten, das ginge Ihnen letztlich genauso: die Kinder kämen ja auch schon mit Entwicklungsvrzögerungen zu ihnen, lernten später laufen und sprechen und grundlegende Erziehung hätte nicht stattgefunden. Da ist mir das zum ersten mal bewusst geworden.
Ansonten haben mich die 1/3 Wiederholer nicht erstaunt. An meiner alten Schule hatten wir ja anfnags noch Jahrgangsmischung 1/2 und ich habe mal eine kleine Privatstatistik geführt, wieviele der Kinder, die ich im Laufe der Jahre hatte, die 3 Jahre Eingangsphase gebraucht haben und kam auf ein ähnliches Ergebnis. Es fiel nur durch die Mischung nicht so auf (mal abgesehen davon, dass wir nie soviele Kinder aufnehmen konnten, wie wir sollten, weil nicht genug Plätze frei wurden und die Mischung in den Klassen alles andere als ausgewogen war: als ich anfing hatte ich 5 Zweitklässler und 20 Erstklässler, im Jahr drauf umgekehrt....)