Ich fände da eine einheitliche Vorgabe von oben eigentlich gar nicht so schlecht
Wenn diese Vorgabe in der Praxis praktikabel wäre sicherlich...
Aber in Berlin sind es so viele einzelne Kompetenzen, die zum Teil auch nur schwer überprüfbar sind, dass man dann eben doch oft nur "pima Daumen" bewertet. Da finde ich es dann schwierig, dass die Kreuzchen wieder eine Vergleichbarkeit und Objektivtät suggerieren, die in der Realität gar nicht möglich ist. Die Kinder (und Eltern) haben dann tatsächlich auch gesagt: "Das Kreuz vorne ist eine 1" usw., d.h. es war so, als gäbe man Noten für zig z.T. kaum greifbare Unterpunkte, nur halt mit einer eingeschränkteren Notenskala.
Das ander Problem ist, das manche Formulierungen so "verschwurbelt" sind, dass man schon als Lehrer dasitzt und sagt "Häh? Was genau ist denn damit gemeint????" (den Vogel schießt für mich in der aktuellen Fassung das Fach Kunst ab... da weiß ich selbst als gelernter Kunstlehrer oft nicht, was die von mir wollen...)
Und wie sollen das dann die Eltern verstehen (gerade diejenigen, die sowieso nur unzureichend Deutsch sprechen) ? Auch wenn man dann mit den Kollegen diskutiert hat, was bestimmte Punkte meinen, zeigte sich, dass das z.T. ganz unterschiedlich verstanden wurde
Und: da du an einer Brennpunktschule zu manchen Dingen einfach nicht kommst, musst du ziemlich oft" n.v." eintragen, was auch nicht schön ist.
Ich persönlich fände ja auch eine Mischform nicht schlecht. Verbindliche Vorgaben für die absoluten Basics, die die Schule dann individuell durch Wahlbausteine oder so ergänzen kann. Plus Raum für individuelle Bemerkungen um z.B. auch Entwicklungen beschreiben zu können.
So wie es jetzt ist, schreibe ich aber lieber Berichtzeugnisse als diese Ankreuzdinger auszufüllen. Das macht zwar mehr Arbeit (wobei wir uns an unserer Schule auf eine Seitet beschränken), aber ich habe ein deutlich besseres Gefühl dabei. In Klasse 1 und 2 bin ich auch sehr froh, dass ich noch keine Noten gebn muss.