Beiträge von icke

    Da das Büchergeld eh nie reicht wird bei uns tatsächlich das doppelte eingesammelt

    In Berlin wird in den Grundschulen kein Geld eingesammelt (weiterführende Schule weiß ich grad gar nicht). Die Materialien werden komplett gestellt.

    Aber wie gesagt: bei uns reicht das durchaus für analoges Material und den sukzessiven Aufbau einer digitalen Ausstattung.

    für die IT schon, da gibt es einen bestimmten Prozentsatz, der für Grundschulen

    Das hatte mir meine Schulleitung heute auch so gesagt (war aber deutlich weniger als ein Drittel). Ich hatte es so verstanden, dass es ein Prozentsatz ist, der für IT ausgegeben werden muss (also ein Minimum). Das würde dann ja aber nicht ausschließen, dass es auch mehr sein kann.

    Unsere Schule ist IT-technisch auch ganz gut aufgestellt und baut das auch kontinuierlich aus, das Geld reicht aber trotzdem problemlos dafür, dass die Klassen 1 uns 2 Arbeitshefte anschaffen können... ich habe das echt noch nie gehört, dass das an einer Grundschule in Frage gestellt wird.

    Heute frage ich tatsächlich mal für eine Freundin...

    Frage ist: Wer entscheidet eigentlich genau, wie das Geld, das einer Schule für Lerhmittel zur Verfügung steht, verteilt wird? Gibt es da Vorgaben zur Aufteilung? Welches Mitspracherecht haben die Kolleginnen und was können sie tun, wenn es dabei zu ganz offensichtlichen Ungerechtigkeiten kommt? Wenn also z.B. einzelnen Klassenstufen die Bestellung von Arbeitsheften und Büchern komplett verwehrt wird, weil das Geld für die Digitalisierung anderer Klassenstufen benötigt wird... Ich kenne das von meiner Schule so, dass die Fachkonferenzen absprechen, was gebraucht wird, die Liste der Bestellwünsche an die Schulleitung geht und diese dann guckt, ob das Geld dafür reicht. Wenn nicht, kürzt sie in Absprache mit den Fakoleitungen. Dass dabei geguckt wird, dass alle Klassenstufen vernünftig mit grundlegenden Arbeitsmitteln ausgestattet werden, hatte ich bislang für selbstverständlich gehalten, ist aber offensichtlich nicht überall so....

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die schwachen Kinder nicht vom selbstständigen Angucken von Lernvideos profitieren. Da sitzt man dann doch hinterher wieder daneben. Die anderen kommen damit ganz gut klar.

    Danke dir für die Rückmeldung. Den Schwachen würde ich das auch nur als Ergänzung oder Wiederholung anbieten. Und ich hatte die Hoffnung, wenn zumindest ein Teil der Kinder dadurch eigenständiger arbeiten kann (d.h. auch unabhängiger von mir), dadurch eventuell Zeit frei wird, die ich dann für die Kinder nutzen kann, die individuelle Betreuung brauchen.


    Ich habe in meinem Einzugsgebiet aber auch relativ viel Kinder, die durchaus kognitiv fit sind, aber sich einfach nicht konzentrieren können, da könnte ich mir das als Alternative durchaus vorstellen.


    Ist aber auch alles nur angedacht... man muss ja dann auch erstmal gute Lernvideos finden oder erstellen.

    Lernschwächere und Leistungsstarke Kinder bekommen den selben Input nur aus unterschiedlichem Niveau. Also letztendlich Individuelle Aufgabenstellungen.

    Nur zum Verständnis: Meinst du wirklich auch unterschiedlichen Input oder nur unterschiedliche Aufgabenstellungen ?

    Das sind ja verschiedene Dinge, die man durchaus beide differenzieren kann, wobei ersteres m.E. nochmal anspruchsvoller in der Umsetzung/Organsiation ist.


    Aufgaben auf unterschiedlichen Niveaus sind ja doch relativ üblich und findet man häufig ja auch schon so in den Lehrwerken.

    Ich setze differenzierte Aufgabenstellungen vor allem in folgenden Unterrichtssettings ein:


    1. Wochenplanarbeit: In der Regel habe ich einen Basis-Wochenplan, einen reduzierten und einen anspruchsvolleren, die ich den Kindern gezielt zuordne. Immer wieder gibt es auch Kinder, die tatsächlich einen ganz eigenen Wochenplan benötigen (im Rahmen der Inklusion oder weil sie noch Deutsch lernen müssen und dadurch ganz andere Materialien nutzen) . Durch die Aufteilung in Pflicht- und Wahlaufgaben ergeben sich weitere Differenzierungen. Den Wochenplan nutze ich vor allem für Anwendungs- und Übungsaufgaben (aber nicht nur und auch nicht jede Woche).


    2. Für neue Inhalte bevorzuge ich: gemeinsamen Input (meist im Kreis) und dann ein Angebot von Aufgaben auf verschiedenem Niveau, die Kinder wählen dann selbst (ich orientiere mich gerade verstärkt am Churermodell, da heißen die "Lernaufgaben").

    Mache ich aber auch nicht immer (aus Zeitmangel): wenn mir die Differenzierung im Arbeitsheft reicht, machen wir oft auch nur das, und ich gehe rum, helfe individuell, organinisiere, dass die Kinder sich gegenseitig unterstützen und bespreche gegebenenfalls mit einzelen Kindern, welche Aufgaben sie z.B. weglassen können. Für schnelle Kinder gibt es Zusatzaufgaben (manchmal zum Thema, manchmal auch nicht)


    Außerdem nutze ich (gerade im Sachunterricht, manchmal aber auch in Deutsch) gerne Werkstätten mit verschiedenen Stationen, da ergibt sich die Differenzierung aus den Wahlmöglichkeiten.


    Natürliche Differenzierung gibt es in meinem Unterricht auch, aber weniger in dieser Form:


    alle SuS erhalten den exakt selben Auftrag, sind aber ganz offen in ihrer Anwendung und Lösbarkeit der Aufgabe. Leistungsstärkere SuS machen so womöglich mehr oder andere Entdeckungen als die Leistungsschwächeren

    Das klappt wie schon von Caro gut erklärt nur mit bestimmten Aufgabentypen.


    Für mich bedeutete "natürliche Differenzierung" vor allem, dass nicht ich diese organisieren muss, sondern sie sich automatisch ergibt: Beispiele sind da für mich das freie Schreiben (da schreiben sie die Texte automatisch auf ihrem Niveau), die Lesezeit, in der sie sich aus einem großen Angebot Lesestoff aussuchen, der für sie passt , aber auch die Lernmittel, die sie im eigenen Tempo bearbeiten (z.B. die Liesmal Hefte).


    Input zu differenzieren habe ich bislang nur in der Form umgesetzt, dass ich im Kreis etwas gemeinsam eingeführt habe und dann die Kinder, die es verstanden hatten schon mit der Aufgabe beginnen konnten und die Kinder, die noch nicht ganz sicher waren, im Kreis geblieben sind und dort noch weiteren Input bekommen haben. Gerade in Mathe klappte das sehr gut.


    Wenn sie lesen können, können sie sich Input in Maßen natürlich auch selbst erlesen, aber gerade da muss man in der Grundschule wirklich differenzieren (bis hin zum eingelesenen Text z.B. für LRS Kinder). Es gibt kaum etwas, wo die Unterschiede so groß sind, wie im Lesevermögen.


    Im Moment denke ich darüber nach zusätzlich auch Lernvideos einzusetzen, die sich sich individuell anschauen können, sei es um einen Inhalt nochmal zu wiederholen oder auch um sich neue Inhalte zu erarbeiten, z.B. im Rahmen einer Stationsarbeit oder auch als Teil eines Lernweges (d.h. sie schreiten im eigenen Tempo im Stoff voran). Mir fällt in der letzten Zeit immer deutlicher auf, dass ich gerade die schwächeren Kinder in den gemeinsamen Phasen nicht gut erreiche. Die Anzahl von Kindern, die sich kaum noch fokussieren können und sich in der Gruppe einfach nicht angesprochen fühlen, wird irgendwie immer größer. Das sind dann die, wo ich im Anschluss alles immer nochmal alles 1:1 erklären muss (dann verstehen sie es in der Regel auch), was aber je nach Klassenzusammensetzung nicht immer zu schaffen ist.


    Insgesamt also auch bei mir: wilde Mischung... je nachdem worum es geht, wer was braucht, was das vorhandene Material hergibt und auch was ich selbst gerade zeitlich leisten kann (oft improvisier ich auch einfach).

    Ich denke, den einen richtigen Weg gibt es einfach nicht. Man muss es letztlich ausprobieren und schauen, was für einen selbst und die Klasse funkioniert. Und immer mal wieder reflektieren, was am Ende wirklich dabei rauskommt und ob Aufwand und Nutzen in einem guten Verhältnis stehen. Wichtig ist erstmal, dass man überhaupt differenziert. Ohne das geht es in der Grundschule nicht.

    Und vernünftig auskurieren.

    Absolut. Ich beobachte immer wieder, wie sich Kolleginnen sichtlich angeschlagen in die Schule schleppen, sich erst krank melden, wenn es gar nicht mehr geht und viel zu früh wiederkommen. Und das geht nie lange gut. Das sind am Ende diejenigen, die am längsten fehlen (und schlimmstenfalls gleich noch dein paar Leute anstecken).

    Ich kenne quop nicht, finde das aber ganz grundsätzlich interessant.

    Im Web finden sich positive wie negative Berichte:

    Ich habe mir das durchgelesen, finde aber, dass die erste Quelle letztlich kein Bericht ist, sondern lediglich eine Anreihung von Vorbehalten und Vorurteilen.

    In der zweiten Quelle sind es tatsächlich Erfahrungsberichte, noch dazu recht detailliert. Das finde ich ich deutlich aussagegekräftiger und es widerlegt etliche der Vorbehalte.
    Wirklich widersinnig fand ich das Argument: wir brauchen keine Diagnosetools, sondern individuelle Förderung. Aber genau dabei könnte so ein Tool (wenn es denn gut gemacht ist) doch helfen. Um wirklich sinnvoll individuelle zu fördern ist eine gute Lernstandserhebung doch die Grundlage.


    Mir fiel dazu dieses Interview ein, dass ich wirklich sehr spannend fand, gerade auch in Bezug auf einen möglichen Nutzen der Digitalisisierung:


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    Ob jetzt genau dieses Tool das leistet kann ich natürlich nicht beurteilen, aber gibt es da keine Möglichkeit, das man kostenlos zu erproben?

    Da diese ziemlich individuell erfolgen (s.o.), wird natürlich auch individuell benotet.

    Aber wir genau machst du das? So dass es am Ende transparent und vergleichbar ist?

    Sowohl das Wortmaterial als auch die Fehler sind doch extrem unterschiedlich. Ich könnte jetzt sagen: ich streiche bei jedem Kind 10 Fehler an und die muss es verbessern. Ich habe aber Kinder die machen gar keine 10 Fehler oder immer nur eine Sorte (z.B. nur Großschreibung). Manche Wörter kann man sehr leicht nachschlagen, manche nicht. Manche Schreibungen lassen sich mit eingeführten Strategien gut erklären, manche nicht... ich wüsste echt nicht, wie ich das benoten soll.

    Danke für die ausführliche Einschätzung zu Zebra! Ich persönlich will für den Bereich "Texte schreiben" eh kein Lehrwerk haben und auch im Bereich Lesen benötige ich das nicht dringend. Isofern gilt mein Interesse sowieso nur dem AH Sprache. Wie sieht es denn dazu mit Differnzierungsmaterial aus?

    Für den Bereich Lesen nutzen wir auch die Lesebücher von Flex und Flora und die finde ich tatsächlich richtig gut, gerade was die Differenzierung angeht. Dazu nutzen wir die Liesmal Hefte und in meiner Klasse habe ich noch einen Satz Leseraben-Bücher mit zugehörenen Kopiervorlagen (Mildenberger).

    Bei FuF finde ich die Lese- und die Texte-verfassen-Hefte so ein bisschen mau.

    Vor allem schafft man das alles gar nicht und braucht man m.E. auch nicht. Wir bestellen seit Jahren nur noch die Hefte zum Rechtschreiben und zur Sprachbetrachtung (ab Klasse 2, in Klasse 1 nutzen wir "Tobi"). Ich komme damit ganz gut klar, differenzieren geht durchaus, aber ich denke auch, da ist noch Luft nach oben, genauso wie beim Punkt selbständiges Arbeiten. Es gibt latente Unzufriedenheiten damit bei einigen Kollegen, es hat aber auch noch niemand etwas wesentlich besseres finden können. Ich selbst liebäugel so ein bisschen mit Zebra, weil ich den Eindruck habe, dass die Themen da besser miteinander verzahnt sind. Vielleicht kann dazu ja auch jemand was sagen? Die Hefte aus der Richtig-Reihe gefallen mir tatsächlich auch gut, gerade weil sie so schlicht und übersichtlich sind. Je länger ich dabei bin, desto mehr nervt mich der Umfang der meisten Hefte. Ich hätte mittlerweil gerne weniger davon und dafür mehr Freiräume für die Arbeit mit eigenen Texten und den Umgang mit Büchern etc. Mal gucken, vielleicht überzeuge ich ja die Parallelkolleginnen im nächsten Durchgang...

    Mit Tobi für Klasse 1 bin ich (zu meiner eigenen Überraschung) mittlerweile sehr zufrieden. Vor allem mag ich da die Vielzahl an Lesematerialien. Damit klappt Differenzierung für mich wirklich recht gut.

    Ich möchte leise anmerken, dass die intellektuelle Unterforderung im Schuldienst kaum zu toppen ist.

    Nö... kann ich nicht bestätigen. Ich habe eigentlich immer eine Liste von Themen, in die ich mich näher reinarbeiten möchte (Zeit ist leider ein bisschen zu knapp dafür). Kommt aber bestimmt darauf an, wo man seine Interessenschwerpunkte hat und wieviel Spaß man daran hat sich weiterzuentwickeln.

    Für mich ist das ein absoluter Pluspunkt in diesem Beruf: ich kann sehr gut selbst regulieren wie der Anteil von Routine zu neuem Input ist. Langweilen tue ich mich defintiv nicht (was das Arbeitspensum angeht sowieso nicht, aber auch nicht intellektuell)

    Nein, ausnahmsweise ( :zungeraus: ) mal nicht! Ich habe das an meinen Schulen in NRW auch so erlebt, kein Durchgang ohne Formatierungskatastrophen.

    Danke, das tröstet mich zumindest ein bisschen.

    Trotzdem begreife ich nicht, warum das so schwer ist.

    Ich hatte ja gehofft, dass es jetzt besser wird, weil es seit diesem Jahr beschreibare PDFs sind (vorher waren es Word-Dokumente, wo wirklich alles verrutschen konnte...), aber auch die sind nicht ausgereift.

    Im Zeugnis fürs Arbeits- und Sozialverhalten (einem Ankreuzzeugnis) gibt es nicht mal vernünftige Felder, die sich ankreuzen lassen, man darf das Kreuzchen per "Hand" (also mit der Maus) versuchen, möglichst mittig einzufügen...

    Auf dem Notenzeugnis lassen sich einige Felder nur per Textauswahl ausfüllen, machnal erscheint der Text dann mittig, manchmal nicht, bei einigen meiner Zeugnisse wurde der Auswahlpfeil mitgedruckt...

    Es ist echt peinlich.

    Ignorier das! Während meines Studiums wechselten die Prognosen alle Nase lang. Da hätte ich auch aussteigen müssen.

    Als ich fertig war, war dann tatsächlich Einstellungsstopp, drei Jahre später wurde wieder alles eingestellt, was nicht bei drei auf den Bäumen war...

    Und mal abgesehen von den schon erwähnten "unvorhersehbaren" Ereignissen, wäre es ja vielleicht doch möglich, dass der prophezeite "Überschuss" tatsächlich mal genutzt wird, um an der Qualität zu arbeiten und den versprochenen Ganztag, die Inklusion etc. in die Tat umzusetzen (manchmal muss man auch träumen dürfen....)

    dakbal

    Das ist nicht dein Ernst, oder?

    Du stellst einen Berg an hochkomplexen Fragen und erwartest, dass die jemand alle in Textform beantwortet? Würde man das ernsthaft versuchen, säße man da deutlich länger als ein/zwei Stunden dran....

    Die Tatsache, dass du glaubst, man könne das in 10 bis 15 Minuten erledigen, zeigt, dass du selbst keinerlei Vorstellungen darüber hast, was da alles geschrieben werden könnte. Vorschlag: füll das doch selber mal mit fiktiven Antworten aus und guck dabei auf die Uhr.

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