Hätte ich dann aber auch! Bei meinen geht es mal besser mal schlechter. Wenn es zu laut wird, stelle ich mich auch mal gerne nur vorne hin und verkünde, dass ich jetzt leider niemandem mehr helfen kann, weil ich jetzt aufpassen muss.
Kinder die nichts/kaum arbeiten habe ich auch, aber da macht es keinen großen Unterschied, ob das nun im Wochenplan ist oder alle die selbse Aufgabe (Buch S. /Nr.) haben. Das sind dieselben.
Können die Kinder sich das merken, was erklärt wird?
Nicht alle, aber doch die meisten. Ich unterscheide aber auch zwischen Kindern, die wirklich Schwierigkeiten haben mit der Merkfähigkeit bzw. mit dem Verständnis, denen erkläre ich es auch nochmal und denjenigen, die einfach null zuhören oder aus reiner Bequemlichkeit fragen. Da verweigere ich mittlerweile auch einfach mal die Auskunft mit dem Hinweis, dass ich das gerade erklärt habe und wenn sie Glück haben, weiß es ja vielleicht der Nachbar. Ich fürchte, ich bin auch nicht immer nur nett...
Migräneattacke, macht neben Kopfweh u.a. depressive Verstimmungen
Oh ja, das kenne ich... (zum Ausgleich bin ich aber dann manchmal leicht "euphorisch", wenn es wieder weg ist).
Ich bin aber sehr froh, dass es dir wieder besser geht, ich habe mit gestern echt den ganzen Tag Gedanken gemacht...
(zum Glück hast du nochmal geschrieben, bevor ich ins Bett bin, da konnte ich dann beruhigt schlafen...)
Und falls es dich beruhigt: ich unterrichte trotz der voll-toll-inovativen Sitzordnung mitnichten die ganze Zeit super-duper- differenziert-individualisiert. Ich mache in meiner eigenen Klasse ein bisschen Wochenplan (3Tage die Woche, je eine Stunde) und es gibt bestimmte Dinge die sind "selbstdifferenzierend" (freies Schreiben/Lesestunde mit verschiedenen Angeboten) aber ich habe auch viele frontale Phasen (dann halt im Kreis/Tafelkreis). In der Mathe-Klasse auch nochmal deutlich mehr. Da habe ich für die 2 Überflieger und das noch nicht überprüfte LB-Kind Extra-Material zusammenkopiert und im Regal ist ein bisschen Freiarbeitsmaterial aber das war es auch schon. In Klasse 1 und 2 habe ich bei denen tatsächlich manchmal sowas gemacht wie: ich erkläre es im Kreis, wer es verstanden hat geht schonmal an seinen Platz und kann mit der Aufgabe anfangen, wer noch unsicher ist, bleibt im Kreis und ich erkläre es nochmal, bzw. wir machen die ersten Aufgaben zusammen. Das fand ich z.B. sehr hilfreich. Dann war aber irgenwie Corona und die Sitzordnung war eine zeitlang wieder frontal, da habe ich das Prinzip ein bisschen aus den Augen verloren. Jetzt in Klasse 3 ist es doch sehr viel gemeinsam an der Tafel und die meisten verstehen es dann zum Glück, so dass es reicht, wenn ich gezielt bei denen vorbeigucke wo es Not tut. Innovativ ist das aber defintiv nicht und Methodenfeuerwerk findet auch keins statt. Schaffe ich zur Zeit auch einfach nicht. Schwellendidaktik hat bei mir in letzter Zeit auch stark zugenommen...
Ganz interessant fand ich in der Mathe-Klasse aber doch die Phase, wo sie wieder frontal saßen. Da bin ich fast wahnsinnig geworden, weil sie nicht aufgepasst haben und sich permanent abgelenkt haben. Das ist defintiv wieder besser geworden, seit sie wieder nach außen sitzen und sich zum Zuhören umdrehen müssen. Irgendwie habe ich sie da beim Arbeiten auch besser im Blick, weil ich von der Mitte des Raumes aus alle erreichen kann und mich nicht zwischen Bankreihen durchquetschen muss.
Aber du hast völlig recht: viel von der Tafel abschreiben geht nicht, aber das habe ich ehrlich gesagt auch vorher nie viel gemacht, da musste ich mich also nicht umstellen. Wenn einem das wichtig ist (und das darf es ja auch!!!), ist es also defintiv nicht die geeignete Sitzordnung und natürlich gibt es auch eine Grenze, wo Platzangebot und Gruppengröße das einfach partout nicht hergeben. In meinem Klassenaum ist auch jeder Zentimeter ausgenutzt und ich bekäme ein ernsthaftes Problem, wenn ich noch einen weiteren Tisch bräuchte. Und ich habe da keine Doppelnutzung drin (dafür aber 3 Fluchttüren...). Außerdem müssen die Kollegen mitziehen, daran ist es bei mir lange gescheitert (ich wollte das schon länger mal ausprobieren, aber die Kollegin war sehr skeptisch). Also_ man kann das machen und es hat seine Vorteile, man muss aber auch nicht!
Jetzt hab ich schon wieder zu viel geschrieben... ich wollte aber nur sagen: wir kochen alle nur mit Wasser und es ist wie es ist (oder so)
Welche Schule macht dies denn?!? Zumal sie ja jederzeit früher wieder kommen dürfen
Ja schon, aber es ist halt die offizielle Version für die Eltern. Und ich denke es wird einzelne geben, die ihr Kind dann eher zu Hause behalten, wenn sie wissen, dass es für den einen Tag auch okay ist.
Arbeitnehmer*innen, die kein Homeoffice machen können
Ja, aber wir können doch! Grundsätzlich hast du völlig recht, es gibt Berufsgruppen, die können einfach nicht, aber Menschen ohne Not bei Sturm vor die Tür zu schicken, ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich hatte einmal das Erlebnis, dass ich bei einem noch relativ mäßigen Sturm auf der Straße war (ging nicht anders) und direkt hinter mir und dem Kind ist ein Riesen Ast auf die Straße gekracht. Wäre der 30 Sekunden früher runtergekommen, hätte das ganz böse ausgehen können. Seitdem habe ich davor ordentlich Respekt. Mein ganzer Schulweg ist mit Straßen-Bäumen bestanden.
Oh Gott sei dank, du bist noch da (ich habe mir gerade echt Sorgen gemacht)!
Du brauchst dich nicht rechtfertigen!!!!!! Du kannst nix dafür, wie das System ist und du musst auch nicht irgendwelche Vorschläge umsetzen, nur weil ich die prima finde. Du machst das was für dich richtig ist. Und niemand ist perfekt! (ich jedenfalls nicht, ich habe einfach nur gerade Mords-Glück mit der Klasse, ich kenn das auch ganz anders...). Und ohne jemals bei dir im Unterricht gewesen zu sein, würde ich Wetten abschließen, dass du eine großartige Lehrerin bist!!! Aber manchmal reicht großartig einfach nicht. Manchmal ist es einfach nicht zu leisten. Und zur Zeit schonmal gar nicht....
Es tut mir wirklich leid, wenn ich irgendwie signalisiert haben sollte, du müsstest das jetzt einfach so machen, wie ich und dann wäre alles super. Ich habe einfach nur dieses ausgeprägte Helfersyndrom und wenn jemand sagt "ich hab kein Platz" und mir fällt dazu irgendein Lösungsvorschlag ein, kann ich halt nicht anders....
Vielleicht lässt Connis Raumsituation oder die kollegiale Situation auch nicht die von dir beschriebene Lightversion zu?
Das fürchte ich auch. Da kann man aber oft auch einfach nichts machen. Das ist dann wirklich frustrierend (das kenne ich auch: Ideen haben, was möglich wäre wenn...aber immer von den äußerlichen Gegebenheiten ausgebremst werden...).
Und manche Klassen kriegt man auch mit egal welcher Sitzordnung nicht zur Ruhe. Manchmal ist es einfach eine blöde Mischung.
Für einen Kinositz müsste ich die Hälfte der Tische aus dem Klassenraum räumen.
Ich ahne, es ist nicht deine Klasse und du musst es eh so nehmen, wie es ist (und hast vermutlich auch gerade keine Nerven für größere Veränderungen), aber ich gebe dazu trotzdem noch einen ungefragten Tipp (OT auch noch...).
Ich habe mittlerweile wirklich gute Erfahrungen mit einer Sitzordnung, von der ich nicht weiß, wie sie heißt. Ich nenne sie "Churer Modell light". (Wie das in der "Vollversion" aussieht kann man bei Interesse hier gucken: https://www.churermodell.ch/)
"Light" ist es deshalb, weil ich in meinem winzigen Raum defintiv keinen Platz für einen festen Sitzkreis habe. D.h. ich habe alle Tische nach außen an die Wände oder in irgendwelche Nischen geschoben (die haben sich durch ein quergestelltes Regal ergeben). Ich habe dadurch vor der Tafel eine erstaunlich große freie Fläche mit Tischen drumrum erhalten. Zum Arbeiten sitzen die Kinder mit Blick nach außen an den Tischen und haben da deutlich weniger Ablenkung, da maximal 2 direkte Nachbarn, keiner davor, keiner dahinter. Das ist ihr Arbeitsplatz.
Für frontale Phasen drehen die Kinder, die um die Fläche herumsitzen ihren Stuhl um, die anderen (aus den Nischen weiter hinten) haben vorne ein paar Hocker, mit denen wir das ganze zu einem Kreis ergänzen. Jeder hat da einen festen Platz (einen Zuhörplatz), deshalb geht der Wechsel sehr schnell ( auf jeden Fall deutlich schneller, als jedesmal zu warten, bis alle aufpasssen)
Vorteil: alle sind dicht dran (und haben direkten Blick auf mich und gegebenenfalls die Tafel), keiner hat irgenwelches Zeug vor sich auf dem Tisch oder in der Hand und alle wissen: jetzt ist aufpassen dran! Das ist irgendwie klarer für die Kinder.
Klar klappt das auch nicht zu 100%. Man kann natürlich auch im Kreis Quatsch mit dem Nachbarn machen oder sich wegträumen, aber das krieg ich dann wesentlich schneller mit.Insgesamt habe ich so wirklich deutlich mehr Aufmerksamkeit.
Also ich will das nicht mehr anders haben und habe außerdem das Glück, dass die Kollegin in deren Klasse ich Mathe mache, da voll mitzieht.
Oha... und ich finde meine schon anstrengend. Aber ich glaube die sind dann doch harmlos im Vergleich. Auch sehr lebhaft und laut (Übergänge sind gaaanz schwierig...frontale Phasen und Arbeitsphasen sind aber völlig okay) und viele extrem Verpeilte aber insgesamt dann doch freundlich und interessiert und machen auch einfach ganz gerne Mathe.
Armes... du hast mein volles Mitgefühl. Und ich bin ganz sicher: das liegt nicht an dir!
Aber wenn ich das so lese, würde ich auch sagen: es liegt definitiv nicht an der Auswahl des Rechenverfahrens...
sie waren in der Berliner Grundschule noch diejenigen, die am kürzesten zu Hause waren.
Insgesamt natürlich schon, aber anteilig (zu ihrer bisherigen Gesamtschulzeit) war es eben doch ganz schön viel. Und je jünger sie sind, desto heikler finde ich es, weil es da wirklich um Grundlagen geht (in Mathe auch nochmal schlimmer als in Deutsch).
Was übrigens in meiner Klasse am Stoff der 3. noch fehlt (und weshalb du keinen Schrecken bekommen musst):
Multiplikation und Division
Rechnen mit Größen, Geld, Längen, Zeit
Daten und Zufall
ein Teil der Geometrie
Das ist lieb von dir, mich beruhigen zu wollen, aber das fehlt mir größtenteils auch noch. Multiplikation habe ich am Anfang des Schuljahres nochmal länger gemacht, aber müssen wir auch nochmal ran. Vor alle Division sitzt noch gar nicht....
Man ergänzt beim Minuenden 10, damit man es rechnen kann, an dieser Stelle würde man einen 10er dazu legen.
Gleichzeitig legt man beim Subtrahenden auch 10 hinzu, allerdings an der Zehner-Stelle.
Entspricht das dann dem gleichsinnigen Verändern?
Genau, das wäre dann das Verfahren "Ergänzen mit Erweitern". Das geht genauso auch mit dem Abziehverfahren und da stellt sich mir dann wieder die Frage, was das Ergänzen demgegenüber für einen Vorteil hat. Man kann es zwar irgendwie legen, aber wirklich übersichtlich macht es das nicht.
Ich hab mal auf Youtube geguckt, wie die KollegInnen das so machen.
Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
Ich fürchte das würde insbesondere die schwachen Rechner komplett verwirren. Das würde ich nicht machen.
Also wenn Ergänzungsverfahren, dann ohne Material.
Wenn ich unbedingt mit Material legen wollte, würde ich ein Abziehverfahren wählen, weil die Handlung (ich lege Material hin und nehme etwas weg) sich wesentlich leichter und verständlicher darstellen lässt.
Aber beim Entbündeln schreckt mich tatsächlich die Notationsform mit dem vielen Durchstreichen ab, vor allem, wenn es nicht nur an einer Stelle geschieht. Auch da wären meine schwachen Rechner bzw. die Kinder mit "Orientierunsschwierigkeiten" und/oder chaotischen Schriftbild raus.
Bliebe noch "Abziehen mit Erweitern", aber das ist in den Schulbüchern so gar nicht zu finden. Weiß jemand warum?
Ich finde das könnte man sehr gut zeigen und erklären.
Aber wie schonmal gesagt: ich werde ergänzen und auf die Materialschlacht verzichten. Einfach, weil das dem Verfahren in unserem Lehrwerk entspricht und die Kollegen es auch so machen und in der 4. daran anknüpfen. Ich gehe im Moment auch noch recht optimistisch davon aus, dass die das hinbekommen.
Außerdem spart mir das auch ein bisschen Zeit, weil mir die auch ganz schön im Nacken sitzt (ich habe mich ehrlich gesagt, auch erst etwas erschreckt, als Conni schrieb, dass sie schon schriftlich subtrahieren, habe mich aber entspannt als jemand anderes schrieb, das käme bei ihr im Mai/Juni dran....).
Ich persönlich merke auch die Nachwirkungen des Lockdowns. Die jetzigen 3er waren sowohl in der 1. als auch der 2. Klasse länger zu Hause. Bei mir hat das z.B. dazu geführt, dass sie sich ausgerechnet das sensible Thema "Zehnerübergang" zu Hause aneignen mussten. Als sie zurückkamen, habe ich schnell gemerkt, dass das bei den meisten noch sehr unsicher war. Ich hatte zwar Legematerial für zu Hause zur Verfügung gestellt und habe genaue Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Eltern geschrieben , wie die Kinder legen und dazu sprechen sollen(mit Bildchen und Sprechblasen), aber das hatte kaum einer gemacht (heute würde ich das mit Lernvideos machen, aber soweit war ich damals noch nicht).
Ich habe dann also einen Rolle rückwärts gemacht und alle wesentlichen Schritte nochmal wiederholt und festgeklopft.
Dadurch haben wir definitiv Zeit "verloren", die uns heute noch fehlt, aber ich denke es hat sich gelohnt (gerade heute habe ich mich z.B. wieder sehr gefreut, wie gut sie mir ihre eigenen Rechenwege zeigen, versprachlichen und aufschreiben können, natürlich nicht alle, aber doch die allermeisten und durchaus auch die schwächeren).
Ich finde es logisch, dass wir nicht genauso weit sind, wie wir es sonst gewesen wären, merke aber auch bei den Kollegen die Tendenz, das immer mal wieder zu vergessen. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass es nichts bringt, Tempo zu machen um alles irgendwie unterzubringen. Am Ende ist alles nur angerissen und halbverstanden. Dann lieber reduzieren, aber das was man schafft, sicher vermitteln. Aber auf die Idee, in der jetzigen Situation Lehrpläne zu entschlacken oder zu akzeptieren, dass man manche Themen erst im Schuljaht drauf angeht, kommt ja hierzulande niemand. Wir tun hier einfach weiter so, als wäre nichts gewesen.
Deshalb war das mit der 1, die man dazu schreibt auch plausibel, weil man da ja ansonsten nicht ergänzen kann. Mehr brauchte ich als Kind nicht an Erklärung.
Ja, für mich hat das auch immer gereicht und genauer hat man uns das mit Sicherheit auch nicht erklärt. Ich habe mich nur gefragt, ob es noch irgendeine Möglichkeit gibt, das "sichtbar" zu machen. Beim Abziehverfahren könnte ich das mit Legematerial und dann Umtauschen machen, beim Ergänzen nicht. Aber ich denke mittlerweile auch: der Aufwand, das so einzuführen steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Die Zeit investiere ich dann lieber in die Phase davor (also beim halbschriftlichen Rechnen mit und ohne Material, Rechenstrich etc....). Ich denke, wenn sie das wirklich können, schadet es auch nicht, das schriftliche Rechnen nur schematisch zu lernen. Da finde ich es tatsächlich wichtiger, dass es möglichst einfach ist, damit man es lebenslang automatisch abrufen kann.
Werbung
Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen.Weitere InformationenSchließen