Meines Erachtens hatten die Eltern nicht genügend Zeit sich auf eine erneute Schulschließung vorzubereiten. Noch am Mittwoch & Donnerstag hieß es, dass eine Schulschließung für NRW nicht in Frage käme. Die Empfehlungen der Leopoldina wären völlig untauglich. Dann kommt völlig überraschend die Meldung, dass die Pflicht zum Präsenzunterricht aufgehoben wird.
Zum zweiten geht wegen der Kontaktbeschränkungen eine rotierende Betreuung in einem Privathaushalt eben nicht (max. 5 Personen, max. 2 Haushalte). Zwar kontrolliert die Polizei die Wohnungen nicht, aber wenn es Beschwerden der Nachbarn gibt, kann die Polizei auf jeden Fall einschreiten.
Und auf dem Land, wenn einzelen Kinder weit außerhalb wohnen ist eine gegenseitige Betreuung ggf. auch nicht möglich (v.a. wenn die Wohnung klein ist und wenn noch Geschwisterkinder da sind).
Ob alle 5er bis 7er Schülerinnen und Schüler alleine zu Hause bleiben können, kann ich nicht beurteilen. Es gibt Eltern, die ihr Kind betreut wissen möchten, egal aus welchen Gründen. Es gibt Kinder, die lebhafter sind und eine Betreuung benötigen. Es gibt auch Kinder, die ängstlicher sind oder Kinder, die aus anderen Gründen nicht alleine zu Hause bleiben können. Dann gibt es noch die Eltern, deren Kinder gewiss alleine zu Hause bleiben könnten, die dieses aber nicht möchten. Auch für GrundschülerInnen gilt: Nicht jedes Kind kann in einer 3. Klasse alleine bleiben, auch nicht für 5 Tage. In der 1. Klasse ohnehin nicht. Gerade in soz. Brennpunkten stelle ich es mir problematisch vor, wenn ggf. mehrere Kinder alleine in einer kleinen Wohnung bleiben müssten und sich dann schnell zanken oder gemeinsam auf dumme Gedanken kommen. In anderen Familien sind diese Kinder dann ggf. noch dem Zoff der Eltern ausgesetzt.
Hinzu kommt: Gerade diese Kinder, die ohnehin schon benachteiligt sind, sind m.E. in Schulen besser aufgehoben (da sie nicht die Möglichkeit haben zu Hause in Ruhe zu arbeiten ... auch nicht für 5 Tage).
Außerdem gibt es immer mehr verhaltensauffällige Kinder (ADHS und Co). Auch für diese stelle ich es mir schwierig vor, wenn sie (auch nur für 5 Tage) alleine zu Hause sind.
Ich war früher in den Ferien auch allein daheim und konnte mich alleine beschäftigen. Aber ich möchte nicht von mir auf andere schließen.
Ich vermute, dass einige von unseren Schülern zur Schule kommen (ehrlich gesagt hoffe ich es sogar, da es für sie das Beste ist).
Ob ich jetzt die Entscheidung von Herrn Laschet gut finde, weiß ich im Moment noch gar nicht. Es schlagen 2 Herzen in meiner Brust. Manche Eltern hätte es vor große Probleme gestellt, wenn sie ihre Kinder (o.g. Problemfälle) hätten notbetreuen müssen.
Gerade wenn die Klassen klein sind (ich spreche jetzt von weiterführenden Schulen), so kann man die Kindern - wenn sie es wünschen - weit auseinandersetzen oder ggf. auch mal zusammen arbeiten lassen. Und eine individuelle Betreuung ist so auch besser möglich (ja ... es ist doppelter Aufwand digital und in Präsenz zu unterrichten.)