"Wenn Russlands Drohung, Atomwaffen einzusetzen, einmal Wirkung zeigt, wird sie immer wieder ausgesprochen werden, und früher oder später wird der Punkt kommen, an dem man es drauf ankommen lassen muss, will man nicht alles verlieren. Dann besser jetzt. Es ist meiner Meinung nach keine Alternative, zurückzuweichen, denn das Endziel ist erklärtermaßen die Vernichtung der freien Welt."
Der offene Brief von Alice Schwarzer und Co. zeigt positiv ausgedrückt große Naivität, negativ "alle sollen sich Russland unterwerfen, dann habe ich meine Ruhe". Wenn der Westen dieses Mal nicht zusammen hält, keinen Widerstand zeigt, wird es beim nächsten Angriff noch schwieriger.
Richtig.
Hinzu kommt: Wenn Putin/ Russland die Ukraine einnimmt, besteht die Gefahr, dass er die alten Grenzen der ehem. Sowjetunion wieder herstellen möchte. Dann sind die Nato-Staaten dabei und dann geht es richtig rund. Dieses Szenario mag ich mir nicht ausmalen.
Eines muss man sagen: Putin hätte nie mit einem so großen Widerstand der Urkainer gerechnet (und dieser Widerstand ist auch gut so).
Ob nun Waffenlieferung oder keine, ist ein echtes Dilemma. Und laut L. Kohlberg kann es bei diesen Dilemmata kein "richtig" und kein "falsch" geben.
Spannend wird das Ganze, wenn man dieses noch versucht aus der Perspektive der verschiedenen Moralstufen nach Kohlberg zu untersuchen.
Bei allem muss man sich auch die Frage stellen: Nehmen wir an, D befinde sich (mit wem auch immer) im Krieg. Wir hätten nicht die nötige Ausrüstung (aufgrund des jahrelangen Sparens bei der Bundeswehr und der Ausstattung gar nicht mal so abwegig). Würden wir uns nicht auch wünschen und freuen, wenn uns andere Staaten unterstützen würden? (Ja, wir sind in der Nato, aber nehmen wir mal weiter an, dieses sei nicht der Fall).
Es ist ja nicht nur so, dass die Russen mit Waffen kämpfen. Sie machen noch andere Dinge (z.B. mit Frauen und Mädchen. Auch was mit den eingeschlossenen Menschen in dem Stahlwerk in Mariupol geschieht, scheint den Russen egal zu sein.)