Ich würde folgendes sein:
Schüler, die immmer gerade so versetzt werden, bekommen in der Oberstufe oft (nicht immer) Probleme, da ihre Lücken in Mathe / den Fremdsprachen etc. sehr groß sind. Eine frühzeitige Wiederholung hätte Lücken schließen können. Allerdings tritt gerade bei Wiederholern das Denken ein "Ich kenn den Stoff ja schon. Also muss ich nicht mehr aufpassen". Bei einigen Wiederholern habe ich erlebt, dass in dem Wiederholungsjahr kein wirklicher Lernfortschritt zu erkennen war (außer dass sie die Versetzung mehr oder weniger gloreich geschafft haben, oder im Extremfall auch nicht). Wichtiger fände ich eine individuell Förderung der leistungsschwächeren Schüler. (Wenn ein Schüler längere Zeit krank war und infolgedessen viel Stoff verpasst hat, kann eine Klassenwiederholung mitunter sinnvoll sein). Dazu wären aber kleinere Klassen notwendig und mehr Lehrer (Stichwort auch Teamteaching). Vielleicht auch ein Verfahren ähnlich wie an Gesamtschulen: Wenn ein Schüler für einen E-Kurs zu schlechte Leistungen hat, wird er in den G-Kurs heruntergestuft, kann aber in der Klasse bleiben.
Auf der anderen Seite könnte die Gefahr bestehen, dass die Schüler manchmal gar nix mehr machen, wenn sie wissen, dass sie - wie in deiner schule - auch mit mehreren 5en und 6en immer wieder versetzt werden (dass es dann blöd auf dem Bewerbungszeugnis aussieht, sehen die Kids manchmal nicht).
Mein Fazit: Sitzen bleiben kann helfen, ist aber kein Allheilmittel.