Das Latinum ist an keiner Uni Voraussetzung fürs Medizinstudium und auch nirgends fürs Physikum oder weitere Prüfungen erforderlich. Warum sollte sich jemand mit Literatur befassen, wenns man als Mediziner nicht mal ganze Sätze verstehen muss? Das Latinum nachzuholen ist also verschwendete Zeit (jedenfalls im Bezug aufs Medizinstudium, nicht grundsätzlich ). Sollte sich dein Sohn trotzdem fürs Latinum entscheiden, kann er sich über das Schulamt (jedenfalls in Hessen) für die Prüfung anmelden, die dann in der Regel in Schulen mit den Schülern zusammen stattfindet.
Welche Uni soll denn "aufgearbeitete Fächer" wobei akzeptieren?
Wenns für deinen Sohn nicht über die 20% Quote der Abiturbesten reicht (also mit einem Abischnitt von, je nach Bundesland in dem das Abi erworben wurde, zwischen 1,0 und 1,2), dann bleiben noch die Wartezeitquote von 20% und die AdH Quote (Auswahlverfahren der Hochschule für die restlichen 60%).
Für die Wartezeitquote reichen 2 Wartesemester durchs FSJ nicht (zur Zeit braucht man etwa 10-12 Wartesemester).
In der AdH Quote vergeben viele Unis die Plätze auch nach dem Abischnitt. Eine Note im mittleren 1er Bereich ist da meistens auch erforderlich.
Bis hier hin hat noch keine Form der ausserschulischen Leistung auch nur im Entferntesten eine Rolle gespielt.
Manche Unis vergeben im AdH Plätze nach Punktzahlen. Hierbei spielen die Abinote, die Zeugnisnoten in den naturwissenschaftlichen/mathematischen Fächern der Oberstufe und gelegentlich auch ein einschlägiges FSJ/Zivi eine Rolle. Auch hier hat dein Sohn keinen Vorteil aus irgendwelchen nachgearbeiteten Inhalten.
Einen kleinen Vorteil könnte er haben, wenn die Zieluni Vorstellungsgespräche anbietet. Durch die ausserschulische Vorbereitung kann er sein Interesse am Fach unterstreichen.
Die Antwort auf deine zweite Frage ist also: gar nicht.
Natürlich bringt jede Beschäftigung mit den Naturwissenschaften einen Vorteil im Studium selbst. Dein Sohn sollte sich also nicht davon abhalten lassen, seine Kenntnisse in Physik, Bio und Chemie mit Hilfe von Schulbüchern (unter Umständen auch Uni Büchern) aufzufrischen.
Für Tiermedizin gilt im Prinzip das selbe, nur ist die Abibestenquote etwas freundlicher (je nach Bundesland 1,2 - 1,5), die Wartezeit quasi identisch und es gibt nur 5 deutsche Hochschulen, die das Fach anbieten.