reselection und Frau Lehrerin,
als ich anno 1997 im letzten Jahrtausend mein Referendariat beendet hatte, kam gerade die Mode mit den damals noch schulscharfen Stellen auf - und ich dachte mir, na gute Nacht, ab sofort wird nur noch gemauschelt und alle Stellen gehen nur noch an die Neffen von Direktoren etc...
Mittlerweile hab ich aber viele Erfahrungen und Argumente pro und contra gesammelt.
Extrem waren Schulen in Aachen und Duisburg, bei ersterer hat mich eine Sekretärin zwischen Bewerbung und Auswahlgesprächen angerufen, sollte eigentlich Bescheid sagen, dass ich nicht eingeladen werde, hat sich aber verplappert, denn sie sagte wortwörtlich: "Die Stelle ist schon vergeben." Und in DU machten sich die Kommissionsmitglieder keinerlei Notizen, stellten ein bis zwei Höflichkeitsfragen und nach ca. 15 Minuten (!!!) rief der Direktor schon an und sagte ab. Allerdings hätte mich da der Ausschreibungstext schon stutzig machen sollen, der war nämlich deutlich auf eine bestimmte Person bezogen...
Fair wäre es, wenn man vorher wüsste, ob Neffe, Ex-Referendar oder Feuerwehrlehrkraft quasi schon ausgekuckt sind, da könnte man sich Zeit und Geld sparen und sich auf echt interessierte Schulen konzentrieren.
Denn, jetzt kommt das positive, die gibt es sehr wohl, und das ist der Vorteil gegenüber dem Listenverfahren, Lehrkraft und Schule können sich ausführlich beschnuppern, man sieht, ob man zueinander passt, und das sicher nicht immer gerechte Notenkriterium ist nicht die Hauptsache...
An meiner aktuellen Schule (allerdings nicht in NRW) werden Mütter gerne genommen, da ich nicht in den Kommissionen sitze, kann ich über die Gründe nur mutmaßen, aber man hat doch gerade als Alleinerziehender schon einiges an Widerständen und Herausforderungen gemeistert und auch pädagogische Erfahrungen gesammelt...
so, das war mein Senf dazu...
mfg
der unbekannte Lehrer