Ich möchte ja nicht alles schönreden: ich find's auch anstrengend und ich habe gerade erst angefangen.
Aber trotzdem fühle ich mich wohl
- in meiner Schule
- in meinem Seminar
- mit dem Vorwissen, das ich im Studium erworben habe
Ich denke, daß es in jedem Beruf in der Ausbildung hart ist. Damit will ich nicht sagen, daß man alles schlucken muß, sondern mich hier eindeutig Melosines Meinung anschließen (wenn ich Dich richtig verstanden habe: man muß einiges schlucken, weils um die eigene Zukunft geht, trotzdem kann man auch nicht immer den Mund halten). Mich haben aber z.B. die Bedingungen in Bayern sehr geschockt, von denen ich bislang nichts wußte.
Ich finde es auch traurig, wenn durch einzelne Personen, die ihre Macht über andere mißbrauchen (FL, Direktoren etc.) so ein Referendariat zum Horrortrip wird. Dann tritt leider genau der Effekt ein, den Heike beschrieben hat. Und in dem Moment braucht man auch Leute, die einem Händchen halten und sagen, daß es irgendwann vorbei ist.
Ich bin übrigens sehr froh, daß ich genau wie die Magisterleute ein ganz normales Englisch- bzw. Geschichtsstudium absolvieren konnte und mich durchaus als Fachwissenschaftlerin bezeichnen kann. Ich hätte es schrecklich gefunden, mich an einer PH als Wissenschaftlerin 2. Klasse zu fühlen. Ich fand es auch schön, die Option zu haben, nach dem Studium eben nicht Lehrerin zu werden, sondern bspw. zu promovieren und etwas anderes zu machen. Und der Umgang mit den SuS klappt bei mir trotz langem Studium, bzw. ich bin der Meinung, daß ich vor ein paar Jahren (mit Anfang 20) erheblich mehr Probleme gehabt hätte.
Das ist meine Meinung für meinen Lehramtsstudiengang am GYM und gilt sicherlich nicht für alle Schulformen und ReferendarInnen. Aber ich wehre mich dagegen, daß an diesem Referendariat und auch an unserem Studium immer alles nur schrecklich und schlecht sein soll.
Es gibt vieles, das man verbessern sollte, aber es hängt auch immer ein bißchen davon ab, wie man damit umgeht, oder? Es sollen sogar schon welche überlebt haben.
Gibt's jetzt Ärger, weil ich's nicht so schlimm find? Vielleicht kommt die bislang etwas schleppende Diskussion ja jetzt wenigstens mal ins Rollen
Mit besten Grüßen an alle Revoluzzer,
Dudelhuhn