Beiträge von Sarek


    Das Ganze hatte ich kommen sehen und auch schon einen Kollegen gefragt, ob ich ihm das Bürschchen zum Nachsitzen vorbeischicken könnte. Da ich aber zuvor die Eltern benachrichtigen musste, sagte ich dem Schüler, er sollte in der großen Pause zum Lehrerzimmer kommen, um seine Aufgaben für die Nachsitzstunde zu erhalten. Da ich die Eltern nicht erreichen konnte, hätte ich ihm sagen müssen, dass er erst nach den Ferien nachsitzen muss. ABER: er kam gar nicht erst!


    Das hat mich derart verärgert, dass ich noch aus dem Zug (ich war verabredet und musste weg) versucht habe, die Eltern zu erreichen. Schließlich hob der Vater ab. Ein ziemlich schweigsamer Mann wohl, dem ich mitgeteilt habe, was vorgefallen war und dass das Verhalten seines Sohnes nun einen Klassenbucheintrag und eine Nachricht an die Schulleitung nach sich ziehe.


    Den Klassenbucheintrag werde ich für diesen Tag nachträglich vornehmen und die konstante Verweigerungshaltung vermerken. Den Schulleiter wollte ich ohnehin schon sprechen, damit er mir sagt, was an der Schule in solchen Härtefällen an weiteren Sanktionen üblich und möglich ist.

    Sei hier auf alle Fälle konsequent. Du hast den Schüler zur Nacharbeit verdonnert und die muss er machen. Wenn er zum Termin nicht erschienen ist, muss das Konsequenzen haben und ich hoffe, die Schulleitung hat dir Sanktionsmöglichkeiten genannt. Auf alle Fälle muss der Schüler die Nacharbeit nachholen. Es darf nicht passieren, dass er einen Eintrag ins Klassenbuch bekommt und damit gut. Verkünde ihm einen Nachholtermin und gleich dazu, was mit ihm geschehen wird, wenn er diesen nicht einhält.


    Sarek

    Wie jetzt, es ist versichert, dass der Schüler in die Mensa geht, das Essenfassen jedoch nicht, dann wieder der Rückweg? Was ist das denn? Wenn der jetzt über einen Stuhl oder was während seines Aufenthaltes in der Mensa stolpert und das Folgen hat, was dann? Deutsche Gesetze!!

    Ja, so ist es. Genauso wie der Schüler auf dem Weg zur Schule und auf dem Heimweg von der Schule nach Hause versichert ist. Gilt übrigens auch auf dem Weg von und zur Toilette, aber nicht auf der Toilette selbst.
    Das liegt daran, dass Essen oder Toilettengang private Dinge sind, die jetzt gerade im Standort Schule stattfinden. Der Schüler isst aber nicht, WEIL er in der Schule ist. Die Wege legt er aber zwangsläufig zurück, weil er in der Schule ist, und dementsprechend ist er versichert. Das gilt analog auch für Arbeitnehmer.


    Sarek


    Meines Wissens ist diese Aussage korrekt. Für die Höhe der Pension sind die letzten 2 Berufsjahre geltend. Wir hatten schon Fälle, wo Kollegen gezittert haben, dass die Beförderung nach A15 (bei entsprechender Funktionsstelle) noch rechtzeitig kommt, damit sie auch für die Pension relevant ist.


    Sarek

    Für mich ist die Arbeit schon zum Hobby geworden. Ich mache die Schularbeit meistens gerne und stelle fest, dass ich immer wieder Beruf und Privatleben vermische und es mich häufig nicht stört. Alleine beim Lesen und Schreiben hier im Forum könnte ich nicht sagen, ob ich das als Privatperson oder bei der Ausübung meines Berufs mache (ich tendiere aber zum ersten Punkt), aber bei so etwas merke ich mein Interesse für meine Arbeit. Mag auch daran liegen, dass ich Single bin und viele meiner Freunde Kollegen sind.


    Sarek

    Um eine Leistung zu benoten, muss ich diese zuerst vom Schüler einfordern. Einem Schüler, der sich offensichtlich nicht mit dem Thema beschäftigt, darf ich daher nicht eine entsprechende Note geben. Ich muss ihn daher schon einige Male aufrufen und entsprechende Fragen stellen, bevor ich ihm eine entsprechende Note geben kann.


    Sarek

    Ich war damals in einer ähnlichen Situation und war alsDiplombiologe in der Forschung so unglücklich, dass ich 5 Semester Lehramtsstudium (Chemie und Erziehungswissenschaften) drangehängt habe, das 1. Staatsexamen macht und ins Referendariat ging. Mein 11. Jahr als fertiger Lehrer nähert sich dem Ende und ich bin immer noch heilfroh, dass ich mich damals zu diesem Schritt entschlossen hatte.


    Sarek

    Warum das so ist?
    Die Erfahrung habe ich als Schüler selbst gemacht. In der 7. Klasse hatte mein Englischlehrer nie abgefragt oder eine Stegreifaufgabe bzw. einen Vokabeltest geschrieben. War für mich ein extrem lockeres Jahr, in dem ich praktisch keine Vokabel gelernt habe. Warum sollte ich auch? Andere Dinge machten mehr Spaß und schulisch macht es für mich keinen Unterschied, ob ich die Vokabeln lernte oder nicht. Das böse Erwachen kam ein Jahr später, als ich un Englisch richtig eingebrochen war und Jahre brauchte um wieder aus desem Loch zu kommen.
    Hätte er regelmäßig abgefragt und Noten darauf gegeben, hätte ich zwar andere Dinge immer noch lieber gemacht, mich aber hingesetzt und die Vokabeln gelernt aus Angst vor einer schlechten Note bzw. weil ich mich dafür geschämt hätte. Die Noten sind ein sehr direktes Feedback, das man als Schüler bekommt. Mag auch daran liegen, dass man spätestens die Zeugnisnoten nicht mehr von den Eltern verheimlichen kann und schlechte Noten evtl. auch das klassische Sitzenbleiben bedeuten könnten. Damit war für mich durch die Noten schon eine extrinsische Motivation zum Lernen gegeben.


    Sarek

    Vielleicht ist das eine Idee:
    Wenn ich in meinen 5. Klassen die Gelenke bespreche, gehe ich vom Kugelgelenk aus und besorge mir aus der Chemie eine Reibschale (Modell für Gelenkpfanne) und dazu das passende Pistill (Gelenkkopf; das Teil, mit dem man dann reibt). Reibt man die beiden kräftig aneinander, gibt es ein ekliges Reibungsgeräusch und die Schüler merken schnell, dass da was rein muss, um die Reibung zu verringern. Also die Watte (Knorpel) reingestopft und dann reibt es sich viel leichter ohne blöde Geräusche.
    Da dann die beiden Teile auseinanderfallen, braucht man etwas, um das Gelenk zusammenzuhalten. Also ein aufgeschnittener Luftballon darum gewickelt und schon hat man die Gelenkkapsel.


    Sarek

    Im kommenden Jahr wird eine Statistik über die diesjährigen Schnitte beim Abi veröffentlicht und auch die Differenz zu den Notenschnitten bei den Leistungsnachweisen davor. Wenn ich mich richtg erinnere, liegt der Schwellenwert bei 0,75 Note Differenz. Wurde dieser überschritten, soll man es in der nächsten Fachsitzung ansprechen und das war's dann auch schon. Kommt bei us auch immer wieder mal vor und dann überlegen wir kurz,woran es gelegen haben könnte, schreiben ins Protokoll, dass wir darüber gesprochen haben, und fertig.


    Sarek

    Bei uns: einkassieren, drunterschreiben: Unterschleif, Note 6 - Feierabend.


    Wieso soll ich etwas korrigieren, von dem ich nicht weiß, ob er/sie es überhaupt selbst fabriziert hat?


    Mag sein, dass das anderswo anders gehandhabt wird. Ich finde es so sehr stimmig ;)

    Würde man alles bis zum Täuschungsversuch korrigieren nd bewerten, würde ich als Schüler alles hinschreiben, was ich weiß, dann meinen Täuschungsversuch vornehmen mit dem Wissen, ass ich bei der Methode nichts zu verlieren habe.
    Daher gibt es auch für mich nur die Variante Note 6 auf die gesamte Arbeit ohne irgendeine Korrektur.


    Sarek

    "Wo genau muss das in der Steuererklärung aufgelistet werden? Ich bin auch Chemie- und Biologielehrerin.


    Weitere Frage: Wie oft darf man sich eine Berufsbekleidung (Kittel, Schutzbrille) kaufen und steuerlich absetzen? Meine sind beide schon ziemlich alt, so dass ich mal wieder neue brauche.


    Danke im Voraus!
    LockeMC"


    Das gibst du bei den Werbungskosten an. Genauer gesagt, auf dem Beiblatt zur Anlage an. Das ist einfach die Liste mit allen Werbungskosten ud den Preisen. Da führst du sie mit auf.
    Du kannst die Sachen so oft absetzen, wie du sie benötigst. Also ohne Probleme jedes Jahr.


    Sarek

    Zur Notengebung: Bitte kläre ab, ob du die Schüler in Sexualkunde überhaupt benoten darfst. In Bayern z.B. dürfen während der Sexualkunde keinerlei Noten gemacht werden.


    Sarek

    Ich verwende diese Korrekturzeichen auch; wir haben sie damals im Seminar so gelernt und ich verwende sie auch gerne, da ich sie recht schlüssig und eindeutig finde.
    Im Erwartungshorizont verwende ich sie ebenfalls gerne (mit Hand hingeschrieben), aus dem gleichen Grund wie Mimmi. Es geht dabei nicht nur um den Erwartungshorizont sondern vor allem auch um die korrigierte Schülerarbeit, wodurch dem Schüler sofort klar wird, worauf er einen ganzen oder einen halben Punkt bekommen hat.


    Sarek

    Silicium,


    bisher konnte ich deine pädagogischen Ansichten und Hinweise gut nachvollziehen, da ich in meiner eigenen Lehrertätigkeit und auch in der Ausbildung meiner Referendare ähnliche Beobachtungen gemacht habe. Vieles (nicht alles), was du beschrieben hast, fasst man unter Classroom Management zusammen und beinhaltet den Umgang mit Störungen und das Aufrechterhalten einer Arbeitsatmosphäre.
    Problematisch sind deine letzten Punkte mit Rausschmiss aus dem Unterricht und Notengebung. Schüler benimmt sich daneben und ich setze ihn deshalb vor die Tür und gebe auf seine nicht ehr vorhandene Mitarbeit eine schlechte Note - das geht nicht. Zumindest nicht in Bayern (bei den anderen Bundesländern kenne ich die Rechtslage nicht). Du musst von einem Schüler die Leistung einfordern und das kannst du nicht, wenn er nicht im Unterricht ist. Manchmal wünsche ich mir auch, dass ich missliebige Schüler durch Noten disziplinieren könnte, nehme aber bewusst von den in diesem Fall dargestellten Methoden Abstand. Auch wenn es manchmal effektiv ist, es ist weder fair noch rechtlich möglich.
    Auf alle Fälle muss man dem Schüler deutlich machen, dass er eine Grenze überschritten hat. Man könnte ihn in einem solchen Fall auch aus dem Unterricht entfernen, müsste ihn dann aber z.B. In Direktorat schicken, vielleicht mit einer kurzen Mitteilung im Sinne von "XY ist derzeit unbeschulbar". Auch das kann eine eindrucksvolle Wirkung auf den Schüler haben. Ein Patentrezept gibt es generell nicht.


    Sarek

    Und wann sollen diese Prüfungen stattfinden? Bedingt durch die unterschiedliche Zeit der Sommerferien sind die Schüler der verschiedenen Bundesländer am Tag der Prüfung unterschiedlich weit. Am Tag der Prüfung haben also die einen Schüler bis zu 6 Wochen mehr Unterricht gehabt als die anderen und entsprechend mehr Stoff durchgenommen. Wird der nicht mit abgeprüft, so dass er auch nicht gelernt werden muss? Oder haben die anderen Pech gehabt?
    Ich habe keine Vorstellung, wie das funktionieren soll.


    Sarek

    Wenn jemand bewusstlos, also nicht mehr ansprechbar ist, muss man im Rahmen der Erste Hilfe-Maßnahmen die betreffende Person anfassen. Z.B. Um die Atmung zu kontrollieren. Wir bringen in der EH-Ausbildung ausdrücklich bei: Anschauen, Ansprechen, Anfassen. Das würde ich dann auch alsLehrer bei einer Schülerin so machen - die Nothilfe hat hier Vorrang. Im Regelfall ist man in solchen Situationen auch dadurch abgesichert, dass man nich andere Personen dabei hat. Ich habe es noch nie erlebt, dass ich mit einer Schülerin alleine war, als diese Hilfe benötigt hatte. (Ich werde nie vergessen, wie ich mich über den Kopf einer bewusstlosen Schülerin beugte, um die Atmung zu überprüfen und sie genau in diesem Moment wieder erwachte. Den Anblick wird sie nie wieder vergessen.)
    Wenn eine Schülerin ansprechbar ist und noch selbst läuft, wäre ich mit anfassen vorsichtig und würde vorher fragen, ob ich helfen soll.


    Sarek

    Ich mäg meine Schule, weil


    - es ein schöner, fast schlossähnlicher Altbau ist
    - viele Schüler sehr nett sind und kaum Disziplinprobleme auftreten
    - ich mit der Schulleitung sehr gut auskomme und von ihr viel Unterstützung erfahre
    - im Kollegium viele sehr nette Kolleginne und Kollegen sind
    - ich im Kollegium sehr gute Freunde habe, mit denen ich auch in der Freizeit viel unternehme
    - wir eine tolle Mensa mit schönen Außenplätzen im Sommer habem
    - zusammengefasst: ich mich dort pudelwohl fühle


    Sarek

    Ich würde auch das Zuspätkommen sanktionieren. Entweder nach Zeit oder beim dritten Mal. Nacharbeiten des versäumten Stoffes am Nachmittag ist eine gute Lösung. Manchmal reagiere ich auch nicht auf das Klopfen ander Tür nicht (sie ist im Fachraum nur von innen aus zu öffnen). Das klappt aber nur, wenn man recht sicher weiß, wer an der Tür steht, damit man nicht den Schüler erwischt, der zum allerersten Mal überhaupt verspätet gekommen ist. Kuchenbacken kann problematisch sein, wenn die Eltern ihn backen oder danach die Küche aufräumen und nicht der Schüler selbst.
    In hartnäckigen Fällen gehen natürlich auch Ordnungsmaßnhmen. Den Schülern muss klar sein, dass Unpünktlichkeit nicht geht - auf der Arbeit können sie sich das im Regelfall auch nicht erlauben.


    Sarek

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