Beiträge von Sarek

    Am gleichen Tag ankommen müssen geht gar nicht, da das Ministerium keinen Einfluss auf die Laufzeiten der Post hat.
    Ist nach einigen Tagen immer noch nichts da, würde ich direkt beim Ministerium nachfragen. Es kann auch mal ein Brief mit der Post verloren gehen.


    Sarek

    Wenn du mitgefahren bist, dann wird dies miteinbezogen, aber erwarte bitte nicht, dass der Umstand, mitgefahren zu sein, gleich die erzieherische Kompetenz um eine Note verbessert. Ausschlaggebend sind Sache wie ob man seine Klasse im Griff hat, der Umgang mit schwierigen Schülern, Einhaltung von Regeln etc. Wenn du auf der Berlin-Fahrt etwas besonderes geleistet hast, ist es etwas anderes, aber als Begleitperson dabei zu sein ist keine besondeere Leistung, die gleich eine ganze Note ausmacht.
    Und ja, Seminarlehrer können auch gegensätzlicher Meinung zur Einsatzschule sein, wenn sich das Gutachten mit ihren eigenen Beobachtungen überhaupt nicht deckt.


    Sarek

    Mein Referendariat war stressig, aber nicht schrecklich. Bei weitem nicht. Ich habe in den 2 Jahren viel gelernt, von dem ich heute noch profitiere, und hatte nie das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden. Die Kritik war sachlich und konstruktiv. Einmal hatte ich für zwei oder drei Tage einen Durchhänger, aber das war es dann auch schon gewesen. Dafür viele nette und schöne Momente.


    Sarek

    Auf alle Fälle in ähnlicher Form ins Gutachten schreiben.
    Für mein Empfinden liegt hier ein inhaltlicher Mangel vor, den ich auch entsprechend in die Bewertung einfließen lassen würde. Die Argumentation ist nicht schlüssig, wenn der Vergleich sich nicht aus dem Vorhergehenden ableitet bzw. stelle ich mir dann die Frage, wieso der Schüler erst die Texte vergleicht, aber im Fazit nicht darauf eingeht. In disem Zusammenhang würde ich auf die fehlende Arbeit mit Sekundärliteratur eingehen.


    Satek

    Wollsocken: In Chemie fragt man eher auch mal Formeln, Strukturformeln und Reaktionsgleichungen ab, teilweise gibt es auch Rechenaufgaben. Letztere sind aber ähnlich zu korrigieren wie eine umfassende Textproduktion, da viele Schüler den Rechenweg nicht übersichtlich gestalten, Fehler einbauen oder sonstwie Murks produzieren, wo man sich überlegt, ob das nun noch nachvollziehbar ist oder nicht, ob das nun als Folgefehler gilt oder ob man für diesen Fehler einen ganzen oder einen halben Punkt abzieht.
    Je nachdem, welches Stoffgebiet man gerade behandelt, kann es eine textlastige Arbeit sein oder eine mit nur wenig Text, die durchaus schnell korrigiert sein kann. Auch hier kann man Aufgaben so stellen, dass die Schüler nur wenig schreiben, aber vorher einiges denken müssen.
    In Bio kann man die Schüler in den unteren Klassen auch mal eine Zeichnung beschriften lassen, lässt sie Dinge erklären, wo man schaut, ob die fünf Punkte, die man erwartet, vorhanden sind und in einem sinnvollen Zusammenhang stehen. In der Oberstufe wird es zunehmend textlastig und es war immer eine ganz besondere Freude, sich durch die 28 Leistungskurs-Abiturarbeiten durchzukorrigieren. Man kann die Schüler aber auch z.B. in der Genetik Diagramme erstellen oder Stammbäume auswerten lassen, oder sie sollen eine DNA-Basensequenz in ein Protein übersetzen. Ist nicht schwer und kommt im Abitur auch immer wieder dran.


    Sarek


    Sarek

    Ich achte bei meinen Bioklausuren auf einen entsprechenden Mix. Sowohl materialgebundene Aufgaben, wo eine Grafik oder ein Diagramm ausgewertet werden muss und die Schüler entsprechend halbe Aufsätze schreiben, aber zwischendurch auch Aufgaben, wo man die entsprechenden Punkte recht gut abhaken kann. Gerne auch Aufgaben vom Typ "Gib an, ob folgende Aussagen richtig oder falsch sind und stelle falsche Aussagen sinnvoll richtig." Durch entsprechende Formulierung dieser Aussagen kann an da auch gut Transfer einbauen, aber sie sind schnell korrigiert, weil die Schüler zwar einiges denken, aber nicht viel hinschreiben müssen.
    Eine Stegreifaufgabe in der Unterstufe korrigiere ich auch in etwa 2 Stunden, für die Oberstufe dauert es deutlich länger.


    Sarek

    Weil ich mich nicht verstellen muss.
    Weil ich meinen "Klienten" und mir gegenüber ehrlich sein kann - ein Verkäufer verfolgt dagegen bisweilen andere Interessen als seine Kunden.
    Weil ich meinen Unterricht so gestalten kann, wie ich möchte.
    Weil mir meine Fächer Spaß machen. Biologie ist total faszinierend und in Chemie kann man so schöne Explosionen machen und wird dafür auch moch bezahlt.
    Weil ich ganz gerne korrigiere.
    Weil ich reden kann, was ich denke, und mein Publikum kann nicht einfach weglaufen. :)
    Weil ich mir meine Arbeit einteilen kann.
    Weil ich gerne ausschlafe und da sind die Ferien nicht zu verachten.
    Weil es schön ist, mizuerleben, wie aus den Kindern junge Erwachsene werden, und man sie dabei ein Stück begleitet.
    Weil ich mich jeden Tag darauf freue, meine Freunde im Kollegium zu sehen.


    Sarek

    Zum Arbeitszimmer: ich gebe an, dass ich es für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts benötige, da mir in der Schule kein entsprechender Arbeitsplatz mit der notwenigen Ausstattung (Scanner, Drucker etc.) zur Verfügung steht. Das reicht bei mir als Nachweis. Dann rechne ich aus, wie viele Prozent der Wohnungsgröße das Arbeitszimmer ausmacht und gebe entsprechend diesem Prozentsatz alle Kosten anteilig an: Miete, Nebenkosten, Strom, Hausratversicherung. Da kommt einiges zusammen.
    Auch Eintritte bei allen Schulveranstaltungen (z.B. Schulkonzert) und die Fahrtkosten dorthin. Wie auch die Kosten beim Wandertag, selbst wenn ich mit der Klasse 5 km zu Fuß gewandert bin, werden die 2 x 5 km x 30 Cent anerkannt. 20% der Internet- und Telefonkosten werden pauschal anerkannt. Sogar meinen Fotoapparat konnte ich anteilig absetzen, als ich begründete, wie ich ihn auch in der Schule einsetze. Als Naturwissenschaftler werden mir auch die Besuche von Zoos, naturwissenschaftlichen Ausstellungen etc. incl. Anfahrt anerkannt.


    Meistens reicht die Steuererstattung für den Jahresurlaub.


    Sarek

    Ich bin gerade erschrocken zu lesen, dass in solchen Fällen, in denen die Lehrkraft einen Verweis ausstellen möchte, eine Konferenz einberufen werden muss. Vor allem, wenn die Sache sie beim Rauchen auf dem Schulgelände so klar ist. Bei uns (Bayern) ist der Verweis die einzige Ordnungsmaßnahme, die die einzelne Lehrkraft selbst ausstellen kann (alle anderen der Schulleiter) und die Fachlehrer der Klasse würden sich bedanken, wenn sie immer wieder am Nachmittag zu einer Konferenz antreten müssen, weil ein Schüler einen Schneeball geworfen hat (und das gar nicht in böser Absicht, sondern weil er in dem Moment nicht daran gedacht hat, dass das Schneeballwerfen verboten ist und für eine Minue lang übermütig gewesen ist).


    Sarek

    Ich habe mir eben mal die Seite angeschaut und auch nach dem Begriff gegoogelt. Keine Treffer. Selbst das Wort kompetiv allein ergibt keine sinnvollen Treffer. Daher halte ich es für einen Fehler im Buch, da ich auch als Biologe noch nie davon gehört habe.


    Sarek

    Ich bin kein Stundenplaner und hatte in den vergangenen Jahren auch immer wieder blöde Stundenpläne mit Tagen von der ersten bis zur zehnten Stunde und zwischendurch vier Freistunden. Gejammert habe ich bei Schulleitung oder dem Stundenplaner nie. Mir war klar, dass dies nicht geschah, um mich zu ärgern, sondern weil es noch viele andere Punkte zu berücksichtigen gab wie z.B. die Belegung der Fachräume. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen zu sagen, dass ich z.B. eine Stunde regulär vorverlegt haben möchte, um eher gehen zu können, weil das für einen anderen Kollegen bedeutet hätte, entsprechend länger zu bleiben. Wenn ich vorgesprochen habe, dann entsprechend begründet, weil es z.B. ungeschickt war, dass ich meine zweistündige Klasse am Dienstag in der 9. und am Mittwoch in der 1. Stunde habe. Aber auch hier zeigte mir der Stundenplaner, dass es nicht andes möglich war, weil an einer Änderung so ein Rattenachwanz anderer Änderungen hing.
    Andererseits ist es auch kein Problem, wenn ich begründet um eine einmalige Änderung bitte und im Regelfall klappt das dann auch. Entsprechend begründe ich meine Wünsche für das nächste Jahr und häufig werden dann diese Wünsche auch erfüllt. Mir ist klar, dass dies Wünsche sind, ich aber keinen Anspruch auf Wunscherfüllung habe, und daher nehme ich es ohne Gemecker hin, wenn es mal nicht klappt. Damit bin ich in den letzten Jahren gut gefahren und habe in den letzten beiden Jahren sehr schöne Stundenpläne gehabt.


    Sarek

    Ich bin auch an einer bayerischen Seminarschule und nächsten Montg kommen die fortgeschrittenen Referendare von ihrem Jahr an einer anderen Einsatzschule zu uns zurück. Ca. 60 Wochenstunden müssen von den Referendaren des Seminars eigenverantwortlich unterrichtet werden, den Rest ihres Unterrichts werden sie von einem anderen Lehrer betreut. Das gibt zum Halbjahr immer große Änderungen in der Lehrerverteilung, weil diese 60 Stunden irgendwoher genommen werden und an die Referendare verteilt werden müssen. Für manche Klassen ist dies die 3. Lehrkraft in diesem Schuljahr.
    Zu den Korrekturen: wenn ein Referendar nicht eigenverantwortlich, sondern betreut unterrichtet, ist der Betreuungslehrer weiterhin für diese Klasse und die Notengebung verantwortlich. Daher muss er die Arbeiten des Referendars nachkorrigieren. Unterrichtet ein Referendar eigenverantwortlich, ist er für seine Notengebung selbst verantwortlich, aber ich dann werden seine Korrekturens tets überprüft.


    Sarek

    Ich brauche jetzt mit dem Fahrrad keine 10 Minuten zur Schule und genieße die kurzen Wege zur Arbeit. Und dadurch auch die Möglichkeit, in längeren Pausen nach Hause gehen zu können.
    Gleichzeitig bin ich doch überrascht, wie selten ich im Privatleben auf Schüler oder ihre Eltern treffe. Die letzten beiden Male waren es ehemalige Schüler in Geschäften an der Kasse und dann haben wir uns kurz unterhalten, "Was machst du jetzt, wie geht es dir?", fertig. Peinliche oder unangenehme Situationen hat es in all den Jahren noch nie gegeben, und wenn ich einem Schüler begegne, gibt es meistens ein freundliches Hallo und fertig. Eine Schülerin wohnt bei mir in der Straße, aber selbst die habe ich noch nie draußen getroffen. In den über 11 Jahren erlebte ich es ein einziges Mal, dass ein Schülervater mich nach den Leistungen seiner Tochter bei einer zufälligen Begegnung im Schwimmbad fragte, und da war es mit "Nettes Kind, die Noten habe ich leider nicht im Kopf." getan.
    Daher gehe ich das ganz entspannt an und freue mich über die gewonnene Zeit, die ich nicht auf der Straße verbringe.


    Sarek

    Zum Datenschutz: seit zwei Jahren werden die Referendare unseres Seminars in einer eigenen Sitzung durch die Datenschutzbeauftragte informiert, worauf sie achten müssen.


    Sarek

    Ich kann dir keine Quelle nennen, aber für Bayern gibt es seit ca. 12 Jahren eben eine solche Verordnung, dass fehlende Schüler gemeldet werden und man zuhause anrufen muss, wenn der Schüler noch unentschuldigt ist. Diese Verordnung war die Reaktion auf den Fall, als eine Schülerin morgens in der Schultoilette von einem Fremden missbraucht wurde. Daran erinnere ich mich noch. Seitdem füllen die Lehrer der ersten Stunde brav die Zettel aus und das Sekretariat gleicht die fehlenden Schüler mit den eingegangenen Entschuldigungen ab und telefoniert gegebenenfalls nach Hause. Wir müssen auch melden, wenn alle anwesend sind, damit das Sekretariat weiß, dass wir die Meldung nicht vergessen haben.


    Sarek


    Bei der Notenbekanntgabe feilschen sie dann gerne (von wegen, dass XY auch nicht mehr gemacht habe und eine bessere Note bekäme, dass sie die bessere Note ja unbedingt brauchen würden).

    Ich hoffe, du lässt dich darauf nicht ein.
    Es gibt immer Schüler, die so clever sind, dass sie wenig tun müssen und bessere Noten bekommen. Es wird ja auch nicht der Arbeitsaufwand benotet, sondern das erzielte Ergebnis.


    Sarek

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