Beiträge von Sarek

    Meine Schülerinnen und Schüler haben auch ein gedrucktes PSE. Da es bei Prüfungen verwendet werden darf, ist eine Online-Version nicht möglich.

    Dabei ist der Umgang mit dem PSE auch eine fachspezifische Kompetenz, die erlernt und geübt werden muss und bei meiner derzeitigen Klasse bin ich entsetzt, wie viele es nicht hinbekommen. Dabei fällt mir auf, wie viele die Begriffe durcheinander bringen, womit wir wieder beim Thema auswendiglernen wären.


    Sarek

    Danke für die Info. Bis eben wusste ich gar nicht, dass die Rechtschreibregeln immer wieder geändert und angepasst werden. Das ist mir als Lehrkraft bisher nie kommuniziert worden; gerade die Sache mit dem erweiterten Infinitiv finde ich interessant, weil ich in meinen Arbeiten viel Zeichensetzung korrigiere.

    Es ist auch mein Eindruck, dass die Schüler langsamer geworden sind. Ich habe den Eindruck, es hängt mit den Tablets zusammen, mit denen viele bei uns schreiben. Da wird gezoomt, gescrollt, aus der großen Farbpalette nach der idealen Farbe für den Fachbegriff gesucht etc. Die Schüler schreiben ein Wort ganz groß und schieben dann die Seite weiter, um das nächste Wort zu schreiben. Weil sie den Stift verloren haben, mit dem Finger, oder sie tippen umständlich. Meine Appelle und Ermahnungen bleiben ohne Wirkung. Da ich auch auf dem Tablet schreibe und nur die eine Projektiosmöglichkeit habe, kann ich auch nicht unbedingt weitermachen, während die letzten noch schreiben. Das war früher mit der Tafel problemloser, weil die Langsamen da noch abschreiben konnten, während ich etwas anderes gezeigt habe.

    Gelegentlich schicke ich ihnen Teile des Hefteintrags, Merkätze etc. als Skript auf das Tablet, um Schreibzeit zu sparen, weil ich sonst gar nicht vorankomme.

    Bezüglich Corona finden wir die 6. und 7. Klassen auffällig. Teilweise sehr unruhig und unkonzentriert, schlechte Leistungen und nicht fürs Gymnasium geeignet. Da ist ein Gedanke, ob bedingt durch die Schulschließungen und die geringe Notenbasis mehr Schüler auf dem Gymnasium gelandet sind, die regulär nicht zu uns gekommen wären.

    Das sind die mit den meisten Kilometern? Also bekommen die Schulen einen Preis dafür, dass die Schülerinnen weiter weg wohnen? Das ist ein Preis für Einzugsgebiete?

    Nein, weil jede beliebige mit dem Rad zurückgelegte Strecke zählt. Nicht nur der Schulweg. Auch Eltern, Partner und Lehrkräfte können im Schulteam teilnehmen und ihre Kilometer eintragen.

    Relevant ist die Anzahl der teilnehmenden Radfahrer und auch die gefahrenen Kilometer, also beides.

    Heute war Abiturfeier und nach dem offiziellen Teil kommt einer meiner ehemaligen Schüler und möchte, dass seine Mutter mich kennen lernt. Der Schüler fand meinen Unterricht so toll, dass er ebenfalls Lehramt studieren möchte, darunter eines meiner Fächer, das er bei mir hatte.

    Wie schön, wenn man hier und da doch die Anerkennung für die Arbeit bekommt. 😃

    Jeder notiert im dreiwöchigen Aktionszeitraum die pro Woche mit dem Rad zurückgelegte Strecke und trägt sie auf der Seite von Stadtradeln für seine Gemeinde und Schule ein. Am Ende wird berechnet, welche Schule am meisten radelnde Teilnehmer hat und wie weit sie geradelt sind. Natürlich unter Berücksichtigung der Schulgröße, also Schülerzahl.

    Bei uns bekommen die fünf besten Schulen Geldpreise bis zu 500€ .

    Ich bin nun seit 22 Jahren an meiner Schule und unterhielt mich erst heute mit meiner Schulleitung darüber, wie schön es ist, nach dieser Zeit mit der jetzigen Schulleitung quasi auf Augenhöhe zu interagieren, mit der Schule vertraut zu sein und alles zu kennen. „Frischer Wind“ durch Wechsel an eine andere Schule würde vor allem Stress bedeuten, weil die gewohnten Routinen nicht mehr funktionieren und man sich in vieles reindenken. Auch würde ich lieb gewonnene Freunde im Kollegium sehr vermissen.

    Meine Schule ist meine berufliche Heimat geworden und es gibt auch bei uns viele Kollegen, die über Jahrzehnte bleiben. Wechsel finden am ehesten nach kurzer Zeit statt, weil jemand bei uns die erste Stelle fern der Heimat angetreten ist und dann zurück möchte.

    Warum sollte man einfach so wechseln, wenn man sich an der jetzigen Schule wohl fühlt?


    Sarek

    Da in Bayern die Noten - zumindest in der Oberstufe und an Fos/Bos - auf zwei Nachkommastellen berechnet werden, tut man als Lehrer gut daran, den Schülern permanent Rückmeldung zu geben.

    Sie rechnen nämlich auch selbst. Immer falsch, und immer zu ihren Gunsten, eh klar.

    (Das war übrigens ein Grund, warum ich von der Fos weg bin. Am Schluss hat mich das Geklapper von den Taschenrechnern, die bei der Herausgabe jeder Arbeit schon vorgeglüht auf dem Tisch lagen und dann sofort eingesetzt wurden, echt wahnsinnig gemacht.)

    Mittlerweile geben meine Schüler die Note gleich in die Noten-App ein, die dann die wahrscheinliche Abiturnote berechnet. Ich weise stets darauf hin, dass es unsinnig ist, ein Jahr vor der Abiturprüfung Notenberechnungen zu machen, aber das hält sie nicht davon ab.

    Ich finde gerade äußerst doof, dass mir innerhalb von zwei Wochen das dritte Mal eine Ecke von einem Zahn bzw. einer Füllung abgebrochen ist. Ich war erst vorgestern beim Zahnarzt zur Reparatur. Und es ist keine Reklamation, sondern jedesmal ein anderer Zahn. Ich werde alt und morsch. 😟


    Sarek

    Warum denn, wenn ich fragen darf? Was ist da der Mehrwert? Die SuS kennen doch ihre Noten bzw,. können bei Bedarf auch nochmal jederzeit nachfragen. Ich sehe wenig Sinn darin noch mehr Papierkram zu generieren. Und selbst wenn - das heißt noch lange nicht, dass sie dann auch den Eltern die Noten mitteilen. Der Notenstandsbericht wird bei uns von den Eltern unterschrieben.

    (Als Schüler habe ich die meisten Noten meinen Eltern auch nicht erzählt und sie haben auch nie danach gefragt. Sie bekamen die Zeugnisse zu sehen und die waren soweit unspektakulär und das hat gepasst. Meine Eltern hatten keine Ahnung oder Vorstellung, wie viele Schulaufgaben in welchem Fach geschrieben wurden oder wie die Noten zustande gekommen waren.)

    Ich erlebe häufig, dass Schüler eben nicht nachfragen. Selbst nach einer Abfrage kommen Schüler häufig nicht, um nach der Note zu fragen.

    Was mich heute Abend gefreut hat: Nach der Kaltfront gab es am Abend einen klaren Himmel und ich baute auf dem Balkon das Teleskop auf. Anhand der Sternenkarte tastete ich mich Stern für Stern vorand, bis ich im Sternbild Löwe auf zwei Galaxien stieß, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Zwei kleine, verwaschene Fleckchen inmitten der Sterne. Man musste wissen, worauf man achtet, sonst hätte man sie gar nicht wahrgenommen.

    Das Licht, das von diesen Galaxien kam, war etwa 30 Millionen Jahre lang unterwegs, bevor es in mein Auge fiel. Kein Foto, kein Fernsehbild, sondern Licht direkt von diesen Galaxien in mein Auge. Finde ich sehr beeindruckend. 😊 🔭

    Finde ich alles überhaupt nicht wild. Auf die Idee einen Galgen zu errichten, die Blaublütigen zu enthaupten oder die Flotte gegen England klarzumachen, kamen meine Schüler bislang nicht. Der historische Kontext und die gegenwärtige Absicht spielen da die maßgebende Rolle. Ich bin in Geschichte schon öfter mal erstaunt, dass Schüler bisher gar nicht gewusst haben, dass die Kreuzigung eine Hinrichtungsmethode war. Vermutlich weil sie es bis dato nur in pädagogisch wertvollen und biologisch abbaubaren Schulstunden behandelt haben, wenn überhaupt. Beschönigung bzw. Zensur von Liedern etc. dient doch mehr den Befindlichkeiten der Erwachsenen.

    Ich erinnere mich daran, als ich in der 7. Klasse mal meine Relilehrerin fragte, ob wir als Katholiken heute einen kleinen Galgen an der Wand anbeten würden, wenn Jesus damals erhängt und nicht gekreuzigt worden wäre. Eine wirkliche Antwort bekam ich nie, nur "über ungelegte Eier wollen wir jetzt nicht nachdenken".

    Ich hatte damals auch einen 30%-igen Risikoaufschlag wegen einer länger zurückliegenden Therapie. Nach ein paar Jahren reichte ich ein Schreiben von dem damaligen behandelnden Arzt ein, dass die Erkrankung vollständig ausgeheilt ist und man nicht von Spätfolgen ausgeht. Der Risikozuschlag wurde von der PKV sofort gestrichen. Das nur als Beweis, dass man einen Risikozuschlag auch wieder loswerden kann.

    Update: Heute kam von meiner Krankenkasse die Antwort, dass sie den Risikozuschlag bei mir ab sofort streichen. Ich freue mich riesig darüber, bin aber auch etwas perplex, weil ich nur meine Anfrage geschickt hatte, aber keine Atteste durch Ärzte etc. Vielleicht haben sie die Rechnungen der letzten 10 Jahre durchgeschaut und gesehen, dass ich wegen der Krankheit nicht mehr in Behandlung war und auch keine Medikamente mehr genommen habe. Ich hätte nie gedacht, dass es so einfach laufen würde.
    Noch einmal vielen Dank für den Hinweis. :rose:

    Sarek

Werbung