Ich verfolge dieses Thema interessiert seit der Erstellung und bin derzeit im 2. Jahr, indem ich auf ähnliche Weise meine Arbeitszeit dokumentiere. Es waren nur wenige Wochen, in denen ich auf über 40 Stunden gekommen sind. Meistens lag dieses Jahr im 1. Halbjahr die Arbeitszeit bei ca. 35 Stunden, im 2. Halbjahr sind es um die 30 Stunden, wobei ich derzeit noch eine Stunde aus meinem Arbeitszeitkonto zurückbezahlt bekomme, die an den tatsächlichen Zeiten aber auch nichts herausreißt.
Mit meinen Fächern habe ich jetzt nicht so viele Korrekturen und mittlerweile auch den Dreh raus, die Arbeiten insgesamt korrekturfreundlich zu erstellen. Für eine Stegreifaufgabe in der Unterstufe benötige ich im Schnitt ca. 2 Stunden, für eine Schulaufgabe der Oberstufe 7 - 10 Stunden, je nach Kursgröße. Die Unterrichtsvorbereitung kostet mich nicht so viel Zeit, da ich im Regelfall auf mein Material zurückgreifen kann. Am meisten Zeit nimmt zuhause mittlerweile die Verwaltung in Anspruch, also dienstliche Emails bearbeiten, Material für die Sammlung bestellen und einfach meinen Kram organisieren.
Beim Erfassen der Zeiten notiere ich mir auch, wenn ich z.B. in der Stadt Schulmaterial für den Unterricht besorge, wobei es schon wieder schwierig wird, wenn ich parallel dazu für mich privat auch etwas einkaufe. Da suche ich dann einen fairen Mittelweg. Wenn ich während der Arbeit zuhause mir mal einen Kaffee koche, ziehe ich das von der Arbeitszeit auch nicht ab, denn jemand im Büro geht auch nicht zur Stechuhr, bevor er sich einen Kaffee holt. Bei längeren Pausen stoppe ich den Timer natürlich.
Deutlich für mich wurde in all der Zeit auch, wie schwierig es in unserem Beruf ist, privates von dienstlichem zu trennen. Wenn ich mich mit einem Kollegen etwas dienstlich bespreche und dann in ein privates Gespräch abrutschte (oder umgekehrt), wo setzt man die die Grenze? Das passiert in der Schule im Lehrerzimmer, in der Cafeteria, aber genauso häufig auch bei Telefonaten mit Kollegen.
Letzte Woche hatte ich auch die Situation, dass ich nach einer Operation gut eine Woche krank geschrieben war, aber trotzdem die Arbeit am Schreibtisch erledigt habe, weil das gut machbar war. Da habe ich mir auch überlegt, ob ich jeden Tag 8 Stunden Arbeitszeit dazu notieren soll, habe es dann aber gelassen, weil ich die Aufstellung sowieso nur für mich privat mache und sie keine Konsequenzen hat. (Grins, hatte zwischendurch aber mir der Lehrkraft, die in der Schulleitung die Vertretungen organisiert, gewitzelt, dass ich mir diese Zeit als Mehrarbeit anrechnen lasse.)
Sarek