Zum Umgang mit Störungen fällt mir spontan "Classroom Management" ein. Also alle Maßnahmen, die schon im Vorfeld bewirken, dass es erst gar nicht zu Störungen kommt bzw. diese unterbunden werden, bevor sie sicb ausbreiten. Dazu gehören z.B.
Präsenz zeigen: den Schülern vermitteln, dass ich auch im Hinterkopf Augen habe, dass mir also nichts entgeht. Sprich, auch zeigen, dass ich Störungen wahrnehme, die ich nur im Augenwinkel sehe oder die ein Schüler vermeintlich versteckt durchführt. Dann auch sofort reagieren und nicht warten, bis die Störung sich hochschaukelt. Wenn man als Lehrer reagiert, sollte die eigene Reaktion aber nicht auch in eine Störung ausarten. Sprich, meine Ermahnung erfolgt kurz und prägnant, ohne großartig den Unterricht zu unterbrechen. Meistens reicht es, kurz den Namen des Schülers zu nennen. Oder ihm nonverbal zu signalisieren, dass man ihn im Auge hat. Z.B. dass man den Störer gezielt anschaut (mache ich sehr gerne und habe insgeheim meinen diebischen Spaß zu beobachten, wie die Sitznachbarn den Störer dann anstupsen) oder auf ihn zugeht, während man ganz normal im Unterricht weitermacht.
Auf den Unterrichtsfluss achten und mögliche Stolpersteine ausfindig machen, die den Fluss behindern. Z.B. wenn ich erst umständlich nach meiner Folie krame oder den Laptop an den Beamer anschließe, unterbreche ich den Unterricht und muss anschließend erst wieder die Schüler einfangen und zurück in den Arbeitsmodus bringen. Solche Sachen sollten also auch nebenbei erledigt werden, ohne den Fluss zu stören.
Stets die ganze Klasse aktivieren, z.B durch entsprechende Bemerkungen wie "Jetzt wird's spannend!" oder erst die Frage stellen, dann den Blick pber die Klasse schweifen lassen, um erstens den Schülern Gelegenheit zum Nachdenken geben und zweitens der Klasse zu signalisieren, dass nun jeder aufgerufen werden könnte. Daher auch zuerst die Frage stellen, dann den Schüler namentlich aufrufen.
In dem Zusammenhang: Schüler und ihre Namen kennen! (Ich weiß, dass dies in neuen Klassen eine Weile dauert.) Wenn ich einen störenden Schüler sofort mit Namen aufrufe, hat das eine ganz andere Wirkung, als wenn ich erst überlege, herumeiere und dann doch nur "Hey du!" rufe.
Regeln einführen. Und zwar gleich zu Beginn. Bloß nicht zu viele Regeln, sondern auf die Dinge bezogen, die mir am wichtigsten sind. Und dann auch konsequent auf deren Einhaltung achten.
Sarek