Beiträge von Sarek

    Im Stoff bin ich sogar weiter als in den anderen Jahren. Es fällt ja in dem Sinne keine Stunde mehr aus, sondern sie bekommen jede Woche für zwei Stunden ihr Material zum Bearbeiten. In der regulären Zeit ist mal Wandertag, Konzertprobe, Lehrerkonferenz und was sonst noch alles, wo immer wieder mal Unterricht ausfällt. Oder die Zeit für die Schulaufgabe, deren Vorbereitung und Besprechung - 3 Stunden. Keine Zeit für Abfragen, Klären von pädagogischen Problemen in der Klasse.

    Was davon wirklich hängengeblieben ist, weiß ich nicht. Aber ehrlich, ob die Schüler nun die Verdauungsenzyme für die nächste Biostunde für die Abfrage kurz vorher lernen und anschließend wieder vergessen, oder ob sie sich das im Home Schooling im Heft einmal durchlesen und danach wieder vergessen, macht keinen Unterschied. Bei hierarchischen Fächern, wo der neue Stoff auf dem vorherigen stärker aufbaut, ist das natürlich eine andere Situation.


    Sarek

    Ich nutze auch nur meinen Lehrerkalender. Steht ein Termin fest, trage ich ihn ein und fertig. Private Termine trage ich dort auch ein, denn das ist der einzige Kalender, den ich tatsächlich regelmäßig zur Hand nehme, und häufig kann man die beiden Terminarten auch nicht sinnvoll voneinander trennen, weil das eine das andere beeinflusst. Da steht dann auch das Datum des Wandertags drinnen und dass ich bis ihn dahin geplant und organisiert haben muss, ist mir klar, das schreibe ich dann nicht extra auf. Das klappt sehr gut, wobei ich bei solchen Sachen auch ein gutes Gedächtnis habe bzw. alle möglichen Rituale und Strategien habe, dass ich es nicht vergesse. So sortiere ich das Material für meine Stunden für den nächsten Tag nach Stundenplan in die Tasche und die Mappe mit den Kopiervorlagen dazwischen entsprechend in meine Freistunde und arbeite in der Schule Stunde für Stunde ab.


    Sarek

    Nach einer Woche Präsenzunterricht in der Oberstufe: Keiner will in meinem Fach schriftlich Abitur machen. Im Kolloquium können sie dieses Halbjahr streichen. Es wird keine Schulaufgabe mehr geben. Kleine Leistungsnachweise nur in Einzelfällen und die Noten zählen auch nur, wenn der Schüler sich dadurch nicht verschlechtert. Sprich, die Schüler müssten in diesem Halbjahr keinen Strich lernen, nur körperlich anwesend sein, ohne dass ihnen notenmäßig etwas passiert. Einigen merkt man schnell an, dass sie tatsächlich keinen Strich getan haben. Zum Glück gibt es auch welche, die trotzdem am Ball bleiben. Ich weiß nicht, ob die dennoch brav lernen oder ob sie einfach aus Interesse gut bei der Sache dabei sind, aber die tragen derzeit den Unterricht und das wird so bis zu den Sommerferien gehen.


    Sarek

    Die erste Woche ist überstanden. Ich war an zwei Tagen im Unterricht meiner Q12 und habe noch Stoff gemacht und werde das auch nächste Woche noch machen. Die Schüler hielten sich überwiegend an die Regeln, also Masken, Abstand, Einbahnstraßen etc. Wir haben aber auch überall entsprechende Schilder aufgehängt und die Lehrkräfte weisen sie ggf. freundlich wieder darauf hin. Der Bereich der Lehrkraft ist mit Klebebändern auf dem Boden markiert, um den Schülern der ersten besetzten Reihe keinesfalls zu nahe zu kommen. Während des Unterrichts ist keine Maskenpflicht, wenn die Schüler brav an ihren Einzeltischen sitzen. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, 45 min. mit Maske Frontalunterricht zu halten. Einerseits war es schön, meine Abiturienten wieder zu sehen, andererseits war die Atmosphäre dennoch merkwürdig, wie alle brav an ihren Einzelplätzen saßen. Ich hätte mir so gewünscht, dass zwei von ihnen doch mal anfangen zu schwätzen, meinetwegen laut. Oder mal einer eine blöde Bemerkung macht. Alltag im Klassenzimmer halt. Befremdlich fand ich die Situation in einem Nachbarraum, wo der Kollege nur zwei Schüler im Abiturfach unterrichtet. Da waren zwei Einzeltische mit Stühlen in der Mitte des Raums aufgebaut und die Schüler saßen dort wie auf dem Präsentierteller. Die Lehrkraft wieder vorne an der Tafel.

    Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie es ablaufen soll, wenn in einer Woche wirklich die Q11 wieder dazu kommt und die Schülerzahl sich dann verdoppelt und wir weiterhin halbe Klassen unterrichten. Möglichst kompakter Stundenplan, nach Möglichkeit keine Raumwechsel und all das.


    Sarek

    Gerade fiel mir dieser leider total eingeschlafene Thread wieder ein. An zwei Gymnasien in Zürich werden gerade mit hoher Schlagzahl extrem nützliche und wirklich qualitativ sehr hochwertige Videos zu den gängigsten chemischen Experimenten der gymnasialen Oberstufe produziert:

    Chemie Kantonsschule Zürich Nord

    Chemie Kantonsschule Zürich Unterland

    Super, vielen Dank! Ich wurde gleich auf Anhieb fündig und spare mir nächste Woche, einen Versuch selbst aufzuzeichnen. So toll wie deine Kollegen in Zürich würde ich es auch gar nicht hinbekommen.


    Sarek

    Das wurde uns am Anfang gesagt, mit dem Erfolg, dass die Arbeitsblätter der Kinder immer noch im Rathaus liegen, weil Dienstpost eingestellt wurde

    Dann gibt es keine verschickten Arbeitsblätter. Wir hatten einen Fall, wo eine Mutter Arbeitsblätter geschickt haben wollte. Wir hätten in diesem Fall unsere Materialien an die Schule gemailt, sie wären dort ausgedruckt und einmal wöchentlich geschickt worden. Jetzt hat es doch über die Online-Version funktioniert.

    Stichwort Kopiergeld - darüber wird bei uns derzeit diskutiert und ich rechne damit, dass für dieses Halbjahr kein Kopiergeld erhoben wird, da die Schüler fast keine Kopien bekommen.


    Sarek

    Für den Sommer habe ich eine Pauschalreise nach Mittelamerika gebucht und gehe davon aus, dass der Veranstalter diese von sich aus absagen wird. Dann hole ich sie nächstes Jahr nach. Je nach Situation würdes woh auf Kurztrips innerhalb Deutschlands hinauslaufen. Es gibt hier so viele Ecken, die ich noch nie gesehen habe. Die Nordseeküste, Eifel, Pfalz, Mecklenburger Seenplatte, Allgäu. Ds würde ich dann aber spontan machen.


    Sarek

    Einer meiner Schüler (Oberstufe, volljährig) hat es seit September immer noch nicht geschafft, sich in den mebis-Kurs des Faches anzumelden. Ich habe ihn mehrmals darauf angesprochen und ihn darauf hingewiesen, dass ein Teil der Kommunikation über mebis laufen wird und das war noch vor Corona. "Schule und Internet liegt mir nicht so. Nachteile, die mir daraus entstehen, nehme ich in Kauf." Okay. Er wurde während der Schulschließung noch einmal von der Oberstufenkoordinatorin per Mail darauf hingewiesen, sich bei mir per Mail zu melden. Nichts. Dass er zu Beginn der Oberstufe bereits volljährig ist, hat schon seine Gründe.


    Sarek

    Wir legen in Bayern am Montag mit der Q12 wieder los und ich habe gestern den ganzen Tag mit der Schulleitung und einigen Kollegen das Schulhaus präpariert. Einbahnstraßensystem in den Gängen (rechts gehen), Einzeltische und Stühle so gestellt, dass jeder Schüler 1,5 m Abstand an seinem Platz hat. Den Bereich des Lehrers vorne mit einer Demarkationslinie aus Klebeband markiert, damit der Abstand zu den Schülern gewährleistet ist. In vier Supermärkten Flüssigseife im Spender besorgt, weil viele Seifenspender in den Klassenzimmern nicht ordentlich funktionieren. In allen Klassenzimmern Hygieneregeln ausgehängt und an allen Waschbecken die Anleitung zum Händewaschen. Dafür ging ein kompletter Arbeitstag drauf. Ich stelle mir die Situation schrecklich vor, es hat mich an ein Gefangenenlager erinnert. 4 - 6 Stunden Unterricht am Tag, wo sie isoliert an ihren Tischen sitzen, selbst in den Pausen. Praktisch kein persönlicher Kontakt zu den Mitschülern, ständig unter Aufsicht. Zum Glück nur für drei Wochen, dann beginnt das Abitur. Ich kann und möchte mir diese Situation aber nicht für die jüngeren Schüler vorstellen. Maske tragen Schüler und Lehrer auf den Gängen, bis alle auf ihren Plätzen sitzen, dann dürfen wir sie abnehmen.

    Ich war heute erstmals mit Maske einkaufen und trug sie eine halbe Stunde lang. Danach empfand ich sie als unangenehm und könnte mir die Maske nicht für mehrere Stunden vorstellen.

    Als unsere Lehrertruppe gestern im Gang in 1,50 m Abstand rechts an der Wand entlang lief, mussten wir an die 7. Zwerge im Gänsemarsch denken und haben laut "Hei-ho, Hei-ho!" gesungen.


    Sarek

    Viele Schauspieler sind mal für einige Monate oder Jahre ausgestiegen. Iffi Zenker (Rebecca Simoneit-Barum) war daher in der Serie einige Jahre in Australien, Anna Ziegler (Irene Fischer) nahm sie auch immer wieder mal eine Auszeit und war beruflich in Wilna oder (also nicht beruflich) im Gefängnis.

    Ob Tanja Schildknecht eine längere Auszeit hatte, weiß ich nicht mehr, aber sie war auf alle Fälle in der letzten Zeit dabei und auch in der letzten Folge zu sehen.


    Sarek

    Ich habe es eben erst mitbekommen. Mein herzliches Beileid. Ich weiß, wie eng die Bindung an ein Haustier sein kann und wie sehr es schmerzt, wenn man es verliert.


    Sarek

    Die letzte Folge war die erste sein, keine Ahnung, 20 Jahren oder so, die ich gesehen habe. Ich war total erschrocken, wie alt vor allem Anna Ziegler und Carsten Dressler geworden sind. Bei Gabi Zenker, Mutter Beimer und Vassily ging das ja echt noch. Und einen Großteil der Figuren kannte ich gar nicht...

    Der Schauspieler von Carsten Flöter, Georg Uecker, hat eine Krebserkrankung hinter sich in Komination mit HIV-positiv. In der Serie wurde das mit einer Medikamentenabhängigkeit erklärt. Anna Ziegler habe ich als gar nicht so alt empfunden. Von den Schauspielern aus der Anfangszeit sind tatsächlich nur noch Helga und Klaus Beimer übrig, sowie Tanja Schildknecht, Carsten Flöter, Vasily Sarikakis und Gabi Zenker. Dr. Dressler ist erst vor kurzem verstorben. 34 Jahre sind halt doch eine Zeit.


    Sarek

    Momentan lebe ich sehr entschleunigt. Bei dem schönem Wetter erlaubte Radtouren, ansonsten in Ruhe viel lesen auf der Terrasse, den Katzen dabei beim Spielen zusehen, und im Fernsehen Sachen anschauen. Für mich hat sich nicht so viel verändert, außer dass ich derzeit so gar nichts für die Schule zu tun habe.


    Sarek

    Ich habe alle Folgen (bis auf eine vor knapp 20 Jahren, als im Urlaub der Videorekorder versagte) gesehen. Nicht unbedingt wegen der Geschichten, die teilweise öde waren, aber vor allem wegen der Figuren und aus Gewohnheit/Ritual. Es gehörte irgendwie zum Abschluss des Wochenendes dazu. Im Nachhinein fand ich es sehr spannend, die Figuren und die Serie tatsächlich über 34 Jahre lang zu begleiten und zu sehen, wie sich Personen entwickelt haben. Insofern fand ich vor allem die Rückblicke, die nun gesendet wurden, spannend. Vor allem der Ausblick in die 80er und 90er Jahre, mit Dauerwelle und Schulterpolstern und wie sich die Figuren über die Jahre hinweg verändert wurde. Dadurch wurde mich auch wieder bewusst, dass ich natürlich auch gealtert bin.


    Sarek

    was für einen Rhythmus beim Fensterputzen kann man haben, der sich um eine Woche verschiebt? Oder meintest du um ein Jahr?:flieh:

    Nein, um eine Woche. Seit gut 20 Jahren wasche ich die Gardinen (und putze die Fenster) am zweiten Wochenende im März und im September. Dadurch ist die Gardinenwäsche in gleichmäßigen Zeitabständen garantiert. Als Schüler und im Studium war es das zweite Wochenende im April und Oktober, aber mit September passt es besser in die Sommerferien. Seitdem ich mehr Fenster habe, konzentriere ich auch nicht mehr alles auf ein Wochenende, sondern nehme mir die ganze Woche Zeit. Ich bin also durchaus flexibel. 😎

    Lehrer in RLP bekommen nu ein Formular zugeschickt, mit dem sie sich für freiwilligen Dienst im Gesundheitswesen und Katastrophenschutz melden können.

    In Bayern ging ein entsprechendes Schreiben an die Schulleitung, dass jedes Gymnasium (andere Schularten weiß ich nicht sicher, ich glaube, alle mit Sekundarstufe) eine Lehrkraft für eine Abordnung ans Gesundheitsamt melden soll, um dort bei der Bewältigung der Corona-Pandemie mitzuarbeiten. Ich habe mich freiwillig gemeldet (muss keine Kinder betreuen und habe den größten Teil meiner Unterrichtsmaterialien für meine Klassen fertig) und warte nun, dass vom Gesundheitsamt ein konkreter Bescheid kommt.


    Sarek

    Fensterputzen und Gardinenwaschen war meine erste Tätigkeit nach der Schulschließung, da ich aufgrund des Regenwetters vorher sowieso schon eine Woche hinter meinem regulären Rhythmus war.

    Ansonsten hat sich bei mir nicht viel geändert. Ich gehe sowieso selten aus. Die Katzen haben mich als Mitbewohner akzeptiert.


    Sarek

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