Beiträge von Sarek

    Was mir auffällt: Du redest im Unterricht von "Ermahnen". Welche Konsequenzen folgen, wenn die Ermahnung nicht wirkt?
    "Ich ermahne noch ein Mal! Jetzt ermahne ich zum letzten Mal! Jetzt zum allerletzten Mal!" Und es passiert nichts. Häufig haben junge Lehrkräfte Scheu davor, Konsequenzen auf ein Fehlverhalten auch wirklich durchzuziehen. Weil sie selbst für einen unbequem sind, weil man mögliche Konflikte scheut. Diesen Lehrkräften tanzen Schüler dann gerne auf der Nase herum, weil außer Ermahnen und Schimpfen nichts passiert.

    Ich hatte beim Lesen auch sofort das Classroom Management im Hinterkopf. Kannst du deinen Schülern das Gefühl vermitteln, du bekommst quasi alles mit, was sie machen, indem du rasch reagierst und Stoppsignale frühzeitig setzt und nicht erst dann, wenn es zu laut ist? Das muss nicht immer gleich Schimpfen sein. Gezielt in die Nähe der Störer gehen, Störer gezielt anschauen, entsprechende Gesten, kurz den Namen rufen, störende Gegenstände wegnehmen etc. Das alles, ohne den eigenen Unterricht großartig zu unterbrechen. Das ganze, bevor das störende Verhalten Zeit hat, sich über mehrere Schüler auszubreiten.

    Einzelne Schüler, bei denen das nicht ausreicht, ein- oder zweimal ermahnen und dann folgen Konsequenzen. Z.B. Auseinandersetzen. Beim ersten Mal für den Rest der Stunde. Wenn das nicht wirkt, dann eben dauerhaft. Einen Hinweis an die Eltern schreiben und das so verkünden, dass es die anderen auch mitbekommen, dass man dies nun tun wird. Zur Not kommen die Schüler auch zur Nacharbeit, wenn sie durch ihr Verhalten Inhalte der Stunde versäumt haben. Wenn es die Stunde vor der Pause ist: Den Schülern erklären, dass man nun still wartet, bis es wieder ruhig ist, und diese Zeit ans Stundenende anhängen. Ich bleibe in solchen Situationen vor der Klasse schweigend stehen, schaue demonstrativ auf meine Uhr, und diese Zeit, die ich mit Warten verbracht habe, hänge ich hinten an die Stunde dran.

    Zu Beginn der Stunde warten, bis die Schüler ihre Materialien auf dem Tisch haben und ruhig sind. Dann die Begrüßung und dann beginnt der Unterricht. So hat man sich die Aufmerksamkeit geholt und die Arbeitsatmosphäre hergestellt.

    Regeln: Überlegen - welche drei Regeln sind mir am wichtigsten? Diese den Schülern kommunizieren. Was sind die Konsequenzen bei Nichteinhaltung?

    Im Unterricht auf den Fluss achten. Gibt es Momente wie z.B. das Anschalten eines Geräts, die den Fluss unterbrechen und dadurch zur Unruhe in der Klasse führen? Dann benötige ich wieder Zeit und Energie, um die Klasse zur Ruhe zu bringen. Wenn ich aber z.B. ein Gerät nebenbei anschalte und dabei mit dem Unterricht weitermachen, bleibt der Fluss erhalten und eine mögliche Quelle für Unruhe ist wieder ausgeschaltet ohne dass ich schimpfen oder mahnen musste.

    Wenn dies Stellen sind, an denen es bei dir hakt, dann gehe diese Baustellen gezielt an. Nicht alle auf einmal, aber suche dir immer eine heraus, die du gezielt angehen möchtest, bis du sie in dein Repertoire übernommen hast. Dann wissen auch die Schüler, was sie bei dir machen können und was nicht, und dann hat man weniger nervenaufreibende Momente, aber auch mehr Zeit für Freundlichkeit, eine am Ende angenehme Atmosphäre und findet auch den Spaß am Unterricht.

    Komplett abschalten kann ich eigentlich nur in den Sommerferien. Beim Familienbesuch über Weihnachten habe ich einen Stapel Hefte korrigiert - in den drei Tagen dort habe ich gerne mal eine Beschäftigung, da ich nicht nur mit Gesprächen am Kaffeetisch sitzen kann. Heute eine Stunde lang Schulsachen erledigt und nächste Woche werde ich auch noch Unterricht vorbereiten. Aber recht stressfrei, wann ich Lust habe. Dafür konnte ich schon in der letzten Woche vor den Ferien einen Gang zurückschalten und habe mir dort einiges an Vorbereitung erspart.

    Das mit der Bundespressekonferenz habe ich erst vor einigen Tagen erfahren, als ich davon in den Nachrichten las. Ist er dort als Horst Schlämmer aufgetreten?

    Absolutes Highlight war für mich sein Auftritt als Beatrix - "lecker Mittagessen". :rotfl:


    Sarek

    Heute war Elternsprechabend. Alle Termine werden über die Schul-App vorher gebucht, und wenn man das letzte Gespräch hatte, kann man gehen und muss nicht bis 20 Uhr auf mögliche spontane Besuche warten. Mein letztes Gespräch war für 19.30 Uhr gebucht und vorher hatte ich 20 min. Leerlauf. Zufällig ergab es sich, dass ich die Mutter während dieser Zeit auf dem Gang traf, und da wir beide Zeit hatten, konnten wir das Gespräch vorziehen und ich konnte entsprechend früher nach Hause gehen. Die Gespräche waren auch durch die Bank angenehm und von einigen Eltern kam viel Lob für meinen Unterricht (was ihre Kinder zuhause über meinen Unterricht erzählt hatten) und das hat der Lehrerseele sehr gut getan. Es war der schönste Elternabend seit langem.


    Sarek

    Ich picke mir immer etwa 5 Schüler heraus, die ich dann über einen Zeitraum von ungefähr zwei Wochen genauer beobachte, gezielter aufrufe und auch dran nehme, wenn sie sich nicht melden. Auf dem Sitzplan mache ich mir je nach Qualität der Antwort Notizen in +/0/- -Form und erstelle daraus nach Ende des Beobachtungszeitraums eine Note. Wenn ich zu Beginn des Schuljahres viele Schüler noch nicht kenne, tu ich mich leichter, wenn ich mit denen anfange, die ich schon kenne, häufig wegen guter Mitarbeit. Die stilleren kommen dann im Lauf des Schuljahres dran.

    Wenn ein Schüler eine Frage stellt, nehme ich das niemals als Grundlage für eine schlechte mündliche Note, also ein minus. Die Schüler sollen fragen können ohne Angst zu haben, dass dies sich negativ auf ihre Note auswirken könnte. Besonders clevere Fragen können aber durchaus ein plus ergeben, wenn sich aus der Frage zeigt, wie der Schüler mit- und weitergedacht hat.

    In Bayern gilt, dass nur die Qualität der Antworten zählt, nicht die Häufigkeit der Meldungen. Ich habe als Lehrer die Holschuld. Das mache ich meinen Schülern auch im Vorfeld klar. Und dass ein Beitrag wie "Meine Großmutter hatte diese Krankheit auch." im Hinblick auf die Notengebung wertlos ist.


    Sarek

    Wieso macht ihr denn freitags einen Elternabend, wenn es da am selben Tag auch noch Ferien gibt? Da würden sich bei uns wieder einige beschweren, weil sie schon nachmittags in den Urlaub wollen, weil Freitag ist oder weil die Mondstellung ungünstig ist ^^

    Elternabend und Kometensichtung war am Mittwoch, aber ich war erst wieder freitags im Forum.

    Nach zwei Wochen mit bewölktem Himmel war nun endlich ein klarer Abend und ich ging nach dem Elternabend noch mit dem Fernglas auf den Balkon, suchte im Südwesten nach dem Kometen, der kürzlich so gut zu sehen war, und fand ihn tatsächlich am Himmel. Mittlerweile zu schwach fürs bloße Auge, aber mit dem Fernglas konnte ich ihn identifizieren und mit dem Teleskop gut sehen. Ich habe mich riesig gefreut, da ich die Hoffnung schon aufgegeben hatte.

    Ich finde diese Fachkonferenzen mit Eltern absolut kurios!
    Hier in Bayern gibt es sowas (zum Glück) nicht.

    Dafür gibt es zweimal pro Jahr die sog. Fachsitzungen, sprich: Alle Kollegen eines Fachs treffen sich, sprechen Schulaufgabenprogramme durch, mögliche Aktionen innerhalb der Fachschaft (Theaterbesuche, Lesungen, Sportveranstaltungen, Wettbewerbe...), Neuerungen vom Ministerium werden vorgestellt... Das ist i.d.R. sehr produktiv. Könnte mir nicht vorstellen, was Eltern (außer sie sind, wie von Maylin85 geschrieben, selbst vom Fach) da beitragen könnten.

    Die hatten wir gestern. War schön, da ein Kollege flüssigen Stickstoff organisiert hatte und damit einige Experimente vorführte. Den Rest nutzten wir gleich im Unterricht und zeigten den flüssigen Stickstoff und die Eigenschaften (sehr, sehr kalt) den Klassen.

    Das Revier einer Katze endet nicht am Gartenzaun. Meine Katzen klettern über den Zaun und betrachten den Garten des Nachbars auch als ihr Revier. Ich finde immer wieder mal tote Beutetiere im Garten. Von der Katze getötet, dann aber nicht gefressen. Sicher liegt hier und da auch mal ein totes Beutetier im Garten der Nachbarn.

    (Merkwürdig fand ich aber schon, als vor einigen Wochen eine Maus ohne Kopf bei mir im Wohnzimmer lag. Sauber abgetrennt. Ein bisschen musste ich da schon an eine mögliche Mafia denken. :/ )

    Zur Ausgangsfrage:

    Wir - sprachlicher Zweig eines bayrischen Gymnasiums - bieten an:

    Englisch oder Französisch als erste Fremdsprache.

    Als zweite dann Latein bzw. Englisch (im F1-Zweig).

    Dritte Fremdsprache Spanisch (sehr begehrt), Italienisch oder Französisch (wird kaum gewählt aufgrund der vielen F1-Schüler).

    Als spätbeginnende Fremdsprache ab der 10. Klasse Spanisch.

    Schüleraustausche gibt es mit Frankreich, Italien und Spanien.

    Interessierte Schüler können auch das französische Baccalauréat ablegen.

    Als Wahlfächer Kurse in Russisch und Chinesisch.

    Echt? Ich mache das irgendwie gerne. Das ist so eine stumpfe Aufgaben, bei der man entspannen kann, weil man nicht nachdenken muss.

    Ich finde es nervig, weil ich doch immer wieder Momente habe, wo etwas nicht klappt wie es soll, eine Datei nicht richtig angezeigt wird und ich ewig herumsuche. Habe gerade einen solchen Moment, wo eine Einstellung nicht so läuft, wie sie sollte und ich nicht weiß, warum.

    Heute habe ich meinen neuen Computer bekommen. Der alte ist nach 14 Jahren letztes Wochenende unvermittelt für immer ausgegangen. Nun ist auch bei mir die Ära von Word 2003 zu Ende.

    Was mich besonders freute: ursprünglich hatte ich einen Horror vor dieser Woche ohne PC, weil ich nicht wusste, wie ich meine Vor- und Nachbereitung des Unterrichts ohne PC auf die Reihe bringen soll. Da zeigten sich im Lauf der Woche die Einsatzmöglichkeiten des dienstlichen iPads, das ich mit der externen Festplatte verbunden hatte, auf der ich die Sicherheitskopie meiner Daten angefertigt habe. So konnte ich dann doch auf meine Dokumente, Arbeitsblätter etc. zugreifen und hatte das Unterrichtsmaterial für diese Woche, auch wenn es umständlicher war. Es ging besser als erwartet.

    Da die Festplatte des alten PCs intakt war, konnte mein Computerhändler auch die Daten und die meisten Einstellungen direkt auf den neuen rüberkopieren, so dass mir ein Großteil der Einrichtung erspart blieb. Der Gedanke, einen PC neu einzurichten, hatte mich seit Jahren abgehalten, einen neuen PC zu kaufen, und der alte war insoweit ja noch gut. 😌


    Sarek

    Siehste, und daher bekommen meine Oberstufenschüler eine passende Eselsbrücke von mir, wenn ich ihnen erzähle, wie Melvin Calvin die Dunkelreaktion der Fotosynthese erforscht hat. Calvin wie aus Calvin und Hobbes.

    Und der Vorname Melvin - es gab mal im Hollywood der 60er Jahre einen Staranwalt namens Melvin Belli. Dieser spielte in der Star Trek-Folge And the Children Shall Lead den Bösewicht Gorgan, der fünf Kinder in seinen Bann brachte, die daraufhin mit der Besatzung der Enterprise schlimme Dinge anstellten. Am Ende enttarnt Captain Kirk den "freundlichen Engel" und zeigt die wahre böse Fratze von Gorgan. Alles unterlegt mit einer kurzen Powerpoint-Präsentation.

    Und so ist der Name von Melvin Calvin doch ganz leicht zu merken. :aufgepasst:


    Sarek

    Ich habe auch schon mal einen Unterstufenschüler, der nach einer Wasserschlacht im Sommer (Abistreich) klatschnass war, mit trockenen Klamotten aus dem Fundus der Fundsachen eingekleidet mit der Auflage, dass er die Sachen bis Ende der Woche gewaschen zurückbringt.

    Hat funktioniert.

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