Ich picke mir immer etwa 5 Schüler heraus, die ich dann über einen Zeitraum von ungefähr zwei Wochen genauer beobachte, gezielter aufrufe und auch dran nehme, wenn sie sich nicht melden. Auf dem Sitzplan mache ich mir je nach Qualität der Antwort Notizen in +/0/- -Form und erstelle daraus nach Ende des Beobachtungszeitraums eine Note. Wenn ich zu Beginn des Schuljahres viele Schüler noch nicht kenne, tu ich mich leichter, wenn ich mit denen anfange, die ich schon kenne, häufig wegen guter Mitarbeit. Die stilleren kommen dann im Lauf des Schuljahres dran.
Wenn ein Schüler eine Frage stellt, nehme ich das niemals als Grundlage für eine schlechte mündliche Note, also ein minus. Die Schüler sollen fragen können ohne Angst zu haben, dass dies sich negativ auf ihre Note auswirken könnte. Besonders clevere Fragen können aber durchaus ein plus ergeben, wenn sich aus der Frage zeigt, wie der Schüler mit- und weitergedacht hat.
In Bayern gilt, dass nur die Qualität der Antworten zählt, nicht die Häufigkeit der Meldungen. Ich habe als Lehrer die Holschuld. Das mache ich meinen Schülern auch im Vorfeld klar. Und dass ein Beitrag wie "Meine Großmutter hatte diese Krankheit auch." im Hinblick auf die Notengebung wertlos ist.
Sarek