Hi marypoppins (warum eigentlich zusammengeschrieben ) ?
Mein eigenes erstes Staatsexamen liegt schon etwas zurück, aber da ich noch an der Uni herumhänge, kriege ich einige Punkte bezüglich der neuen BA-Studiengänge am Rande mit (wenn auch nicht: mit Gewährleistung - dazu betreffen sie mich zu wenig).
Grundsätzlich ist die Frage immer, ob das, was man an einer Uni mitbekommt, verallgemeinerbar ist, da Hochschulen in Deutschland eine relative Autonomie genießen und außerdem von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Regelungen gelten. Du wirst also nicht umhin kommen, Dich an der Uni Deiner Wahl zu erkundigen.
Zitat
Kann man jetzt überall bachlor/master für Lehramt studieren?
Hannis Frage trifft einen ersten Punkt. Es ist nicht nur so, dass wahrscheinlich noch nicht überall BA-Studiengänge existieren. Soweit ich informiert bin, ist auch die Frage des Lehramts nicht einheitlich geregelt. In NW, genauer: an der Uni, an der ich studiert habe, ist es so, dass man ZUERST den BA macht, um sich dann zu entscheiden, entweder aufzuhören, die Lehramtsausbildung aufzusatteln ODER den MA anzuschließen.
An der Uni (anderes Bundesland), wo ich zur Zeit bin, ist es so, dass man ENTWEDER auf BA und dann evtl. MA studiert ODER den Lehramtsabschluss anstrebt. Für Lehrer oder solche, die es werden wollen, gibt es also offenbar unterschiedliche Systeme.
Ansonsten ist es so, dass der BA-Studiengang, verglichen mit älteren Studiengängen, natürlich eine enorme Beschleunigung des Studiums vor dem ersten Abschluss bedeutet - z. T. so, dass vom "Studium" so viel gar nicht übrig bleibt. Diese Beschleunigung bringt auch ganz neue Formen der "Verschulung" mit sich. Du hast weniger Wahlmöglichkeiten und bist gezwungen, Dich mehr an Vorgaben zu orientieren.
An der Uni, an der ich jetzt bin, ist es dabei so, dass - anders als bei den "alten" Studiengängen, aber auch beim hiesigen LA-Studiengang - Seminarleistungen in die Abschlussnote eingehen.
Dies ist einerseits gut, da dadurch vermieden wird, was man früher hatte, nämlich, dass man 6 oder 7 Jahre studiert, aber die gesamte Note nur von den letzten 9-12 Monaten abhängt. Andererseits entsteht ab dem 1. Semester ein ganz neuer Druck. Und da die Studienzeit nun recht kurz ist, hat man kaum Gelegenheit zum Ausprobieren oder für "Fehlstarts".
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass BA-Studiengänge deutlich "neoliberaler" funktionieren als die alten Studiengänge (um es mal metaphorisch zu formulieren
.) Mir gefällt das relativ gut, und ich glaube auch, dass es bei Studierenden relativ gut ankommt. Gerade in den Geisteswissenschaften mit ihren hohen Abbrecherquoten könnte der BA dafür sorgen, dass mehr Menschen ihr begonnenes Studium wenigstens mit einem ersten Abschluss beenden...
Wenn Du aber Lehrerin werden willst, hast Du, wie erwähnt, möglicherweise keine wirkliche Wahl .
Grüße
Unter uns