Beiträge von unter uns

    Hallo,


    ich weiß nicht, ob Du das unter "Sachtext" verstehst bzw. ob es für den Unterricht sinnvoll ist - aber disziplinär werden Initiationsrituale wohl v. a. in der Ethnologie behandelt.


    Ein Ethnologe, der sich relativ viel damit befasst hat, ist der Amerikaner (?) Victor Turner, aus dessen Büchern man vielleicht 1-2 Seiten ziehen kann. Ein Standardwerk - "Les rites de passage" - gibt es von van Gennep, vielleicht auch auf englisch. Ist aber u. U. alles zu trocken für den Unterricht.


    Grüße
    Unter uns

    Zum Thema Reiseführer:


    Ich habe Schottland 1997 mit dem "Rough Guide" durchwandert. Das ist eine Reiseführerreihe speziell für Leute, die etwas alternativer unterwegs sind, auch in Hostels übernachten und wenig Kohle haben. Ich weiß nicht mehr, ob der Führer auf Deutsch oder Englisch war - hier hilft der Buchhandel. Ich kann ihn aber nur dringend empfehlen.


    U. a. enthielt er relativ genaue Informationen zu Anlaufstellen in einzelnen Orten und zu allem, was interessant ist, außerdem für einen Reiseführer relativ viele interessante Hintergrundinformationen.


    Eine ähnliche Reihe, auf die damals auch viele Leute schwörten, hieß "Go" (oder so ähnlich); ich fand "Rough Guide" aber dann doch besser...


    Nur wenn Du bereits sehr "gesetzt" bist, in guten Hotels gut essen willst etc. sind m. E. Sachen wie der "Baedecker" zu empfehlen - ansonsten würde ich davon die Hände lassen, auch wenn er einem bei Reiseführern sofort einfällt.


    Grüße
    Unter uns


    So, ich füge hier mal 'nen link ein:


    http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/1843532549/qid=1144155998/sr=8-5/ref=sr_8_xs_ap_i5_xgl/303-5066814-1465836?tag=lf-21 [Anzeige]

    Hi Dudelhuhn,


    vielen Dank erst mal für die Antwort! Ja, die Idee ist vielleicht etwas abgehoben...


    Tatsächlich würde es mich natürlich gerade interessieren, ob es sowas wie


    Zitat

    Mangelfachgeschichten für spätberufene Altphilologen


    gibt. Denn natürlich würde ich mich zumindest im Moment nicht auf ein komplettes Lateinstudium (inklusive Graecum etc.) einlassen wollen/können.


    Zitat

    Warum willst Du mit zwei Hauptfächern (inkl. eines Mangelfachs) noch ein drittes Hauptfach studieren? Dann kannst Du Dir den Rotstift auch direkt in den Arm operieren lassen.


    Gerade um den Rotstift geht es ja, zumindest auch... Nach allem, was ich höre und auch hier lese, muss einem mit der Kombi D/E ja angst und bange werden. Und ich dachte - und irgendjemand hat das im anderen Thread ja auch angedeutet - vielleicht ist der Korrekturaufwand bei Latein doch deutlich geringer. Ist vielleicht etwas naiv...


    Altersberechnung stimmt übrigens!


    Zitat

    Wenn Du mich fragst: geh sofort ins Referendariat! Wenn Du mit Deinem Lateinstudium durch bist und Dein Referendariat absolviert hast, sind die Stellen vielleicht schon wieder dicht. Wenn Du Dein 2. Stex hast, kannst Du aber immer noch Latein studieren.


    Hm, ist vielleicht wirklich am besten. Dann muss ich meine Lateininteressen vielleicht später ausleben, mal sehen.


    Grüße
    Unter uns

    Hallo zusammen,


    das Thema Latein als 3. Fach wurde ja schon einige Male gestreift und wenn ich richtig sehe, machen das ja einige Leute hier bzw. haben es gemacht.


    Ich bin im Moment am Ende meiner Promotion und weiß noch überhaupt nicht, wie es danach aussieht. Wenn ich in Richtung Schule gehe, überlege ich immer mal wieder (halb Ernst und halb als Gedankenspiel), ob ich noch ein drittes Fach studieren soll - entweder während des Referendariats oder noch davor (könnte mir vorstellen, mich noch ein oder zwei Jahre übergangsweise zu finanzieren).


    Und da ich das ganze Gelaber meines Deutsch-Englisch-Studiums nicht wiederholen will, dachte ich an Latein ;) . Natürlich auch, weil


    - mich der Gedanke, mich noch einmal intensiv mit Latein zu beschäftigen, schon seit einiger Zeit umtreibt. Ich war zwar in der Schule nie der Lateincrack, aber ich stelle mir vor, dass es heute vielleicht leichter wäre, da ich inzwischen doch ein ganz anderes Verständnis von Grammatik etc. habe.
    - natürlich auch pragmatische Gründe eher für Latein als z. B. Geschichte sprechen.


    Daher die Frage an alle Erfahrenen:


    Wie studiert man Latein als 3. Fach? Ist es machbar? Macht es Spaß oder eher nicht? Braucht man das Graecum :rolleyes: ?


    Ach ja: Bundesland: BW oder NW, weiß ich noch nicht.


    Nette Grüße
    Unter uns

    Zitat

    Ich steh im Übrigen total auf die englischen Frühstückswürstchen, die anscheinend hier sonst keiner mag....


    ...englische Würstchen sind super!


    Aber die Bohnen? Irgendwie ist die Idee mit den Kotztüten nicht schlecht...

    Zitat

    Problematisch an dieser Diskussion hier finde ich, dass bei einigen Leuten die Tendenz besteht, den Jugendlichen selbst die "Schuld" in die Schuhe zu schieben. Als ob es so einfach wäre. Diese jungen Leute werden doch von ihrem Umfeld geprägt und bekommen nie die Chance, die der nette bildungsbürgerliche geprägte Gymnasiast von nebenan hat.


    Ich stimme dem vollständig zu. Der Einzelne wird in bestimmte Strukturen hineingeboren, wofür er nichts kann, und er findet den Weg nicht hinaus - was man "eigentlich" auch kaum fordern kann. Dass in Deutschland Erfolg extrem herkunftsabhängig ist, halte ich auch für einen Skandal.


    Ich finde es jedoch auch problematisch alles auf die sozialen Verhältnisse zu schieben und jeden 12 bis 14jährigen von jeder Verantwortung für das eigene Handeln zu entlasten. Auch hier lügt jeder mit seinen eigenen Statistiken, aber wenn ich PISA noch richtig im Kopf habe, ist es gerade diese Haltung, die den Herkunftsnachteilen oft nicht entgegenwirkt, sondern sie verstärkt.


    Außerdem bin ich mir nicht sicher, inwiefern man bei den Betroffenen wirklich weit kommt, wenn man sie sich immer schon als Opfer vorstellt. Offenbar gibt es Gründe für bestimmte Verhaltensweisen, und diese Gründe sind sicherlich nicht nur in psychischen Problemen zu suchen, sondern darin, dass sich bestimmte Verhaltensweisen auch in der Schule lohnen. Es geht also auch um Kosten-Nutzen-Abwägungen, und man muss sich schon fragen, wie es sein kann, dass offenbar eine hohe Anzahl von Jugendlichen einen deutlichen Nutzen aus Verhalten zieht, das niemand will und das langfristig wahrscheinlich schaden wird.


    Es geht hier offenbar um Gruppen, die bestimmte Verhaltensweisen ausbilden und in denen sich die Mitglieder in ihrem Verhalten wechselseitig so stabilisieren, dass von außen ein Zugriff kaum noch möglich ist. Letztlich sind das ja Effekte, wie sie Parallelgesellschaften, Gettos etc. etc. kennzeichnen.


    Was also tun? Die Schule auflösen und mit "bussing" anfangen - die Schüler durch die Gegend karren? Und sie am besten möglichst lange in der Schule behalten, damit sie ihren Familien und den Kids aus der Nachbarschaft nicht ausgesetzt sind?

    Zitat

    Falls die Politik nicht bald reagiert und Ausbildungsplätze und Perspektiven für ALLE Jugendlichen garantiert, brennen auch bei uns die Vorstädte.


    Je nachdem, wer die Statistik führt, GIBT es Ausbildungsplätze für alle Jugendlichen. Umgekehrt gibt es Jugendliche, die nicht fähig sind, ausgebildet zu werden. Oder die keine Lust haben. Oder die BESSERE Perspektiven haben, als sich auszubilden. Cool sein, z. B.

    Hallo,


    wenn Du Lust darauf hast und es Dir zutraust, machs doch. Ich weiß ja nicht, wie das Angebot konkret aussieht, aber ich nehme an, dass es um unbezahlte Sachen geht, wenn es Fachrezensionen sind. Das würde dann auch heißen, dass Du die Arbeitsbelastung ganz gut selbst regulieren kannst. Bei fachlichen Sachen ist der Aktualitätsdruck ja normalerweise auch nicht SO groß.


    Pro Rezension würde ich aber einiges an Abenden einplanen, schon fürs Lesen.


    Grüße
    Unter uns

    Hi Julchen,


    mal abgesehen davon, wie gerecht es ist, dass einzelne Professoren sehr detaillierte Absprachen treffen und andere nicht - ich kann schon verstehen, dass Dich die Diskrepanz zwischen Zusicherungen vom Prof und faktischer Aufgabenstellung nervt. Finde ich auch nicht okay. Dann sollten Themen doch gleich "global" formuliert werden...


    Aber ich würde die Dinge auch nicht zu hoch hängen und nun wirklich die Note abwarten. Dass Du durchfällst, halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.


    Im Übrigen kenne ich niemanden, der Examen gemacht hat und KEINE solche Geschichte zu erzählen hat. Das ist wohl der Regelfall - was nur zeigt, dass es sich schon lohnt, immer etwas breiter zu lernen.


    Unter uns

    Hi Anna Havanna,


    ja, mir gehts auch so - und ich kenne viele Leute, denen es auch so geht ;) . Ein Freund von mir meinte neulich, als Literaturwissenschaftler bräuchte man eben einen ordentlichen Schuss Idealismus. Er hat ein Jurastudium unmittelbar vor dem Examen abgebrochen, kennt beide Welten und ist mit seiner Germanistik happy.


    Mir persönlich fällt es aber inzwischen schwer, den Idealismus noch zu erhalten, den ich mal hatte ;) . Ich meine zwar, es gibt durchaus Aufgaben, für die man ähnlich gut qualifiziert ist wie die Vertreter anderer Fächer - aber das Problem ist eben, dass Personalchefs (vielleicht weil sies wirklich besser wissen) das wohl nicht glauben...


    Zitat

    Lehramt hat aus anderen Gründen nicht geklappt


    Heißt das, das ist keine Option mehr für Dich? Dann kann ich nur die Daumen drücken, dass sich anderweitig doch noch etwas findet. Wird es bestimmt - aber wahrscheinlich dauert es ein wenig. Halt durch!


    Erstmal ein schönes Wochenende
    Unter uns

    Hi Nele/Rolf,


    Zitat

    Ich kann, glaube ich, also beurteilen wovon ich rede


    ... ich wollte Dir Dein Urteilsvermögen nicht absprechen. Ich denke auch, dass das Litwiss-Studium viele Probleme hat - wäre fast einen eigenen Thread wert.


    Ich meine nur, dass man sich das Leben als Literaturwissenschaftler manchmal etwas zu schwer macht - obwohl es für Literaturwissenschaftler eh schon schwer ist ;) . Und das gilt m. E. gerade in Bezug zu anderen Studienfächern. Wenn man als "kritischer Geist" sein Litwiss-Studium hinter sich hat, tendiert man doch dazu, andere Fächer zu idealisieren - zumindest gings mir so (und wenn ICH nochmal studieren würde, würde ich auch NICHT noch mal Litwiss studieren...).


    Aber in anderen Fächer (Biologie, Psychologie) gibt es dieselbe Noteninflation wie in Litwiss, auch in anderen Fächern gibt es gute Noten v. a. fürs Auswendiglernen, und was das Reflexionsniveau angeht, ist es Geschmackssache, ob es etwa in Philosophie (als selbsternannter Königsdisziplin des Denkens) höher ist.


    Grüße
    Unter uns

    Zitat

    Unbezahltes Personal???? Wovon leben die dann?


    Eltern
    Ersparnisse
    Andere Jobs
    ALG II
    Stipendien (die eigentlich nicht dafür gedacht sind, Alltagsarbeit an den Unis zu machen, für die die Planstellen fehlen)...


    "Unbezahlt" ist vielleicht ein bisschen übertrieben. In vielen Fällen könnte man auch sagen, gering bezahlt (und das heißt dann: gering ;) ).

    Hallo,


    ich kann mich Neles Darstellung der Karrierestruktur an Universitäten nur anschließen - wenn auch den sonstigen Bewertungen des Litwiss-Studiums nicht, vor allem nicht in Abgrenzung zu anderen Studienfächern. Der Vorwurf, dass das Studium "nicht besonders anspruchsvoll" sei etc. ist übrigens der klassische Anti-Lehrer-Vorwurf: Was Lehrer können müssen, kann jeder, zumindest jeder Akademiker. Klar kann man hier im Forum dann 30 toll klingende Sachen aufzählen, die man DOCH können muss - aber glauben wird es außerhalb der Schule niemand ;) .


    Aber zum Thema: Wer mit "Leib und Seele" Literaturwissenschatler ist, kann nur promovieren. Wie Nele ja beschreibt, ist das aber keine Garantie für gar nichts. Die Karierrestruktur deutscher Universitäten ist eine genial ausgetüftelte Betrugsstruktur - es werden am Anfang Perspektiven vorgetäuscht, die am Ende nicht existieren. Im Übrigen werden schon heute erhebliche Teile der Arbeit an Universitäten (vor allem) in den Geisteswissenschaften mit UNBEZAHLTEM Personal bestritten. Kein Wunder, wenn 10% des Personals 25% der Studenten betreuen (auf diese Weise habens die Vertreter jener Fächer bequem, wo die WICHTIGEN Arbeiten gemacht werden...)


    Wenn die Person so unflexibel ist, wie es scheint, sehe ich auch nur ALG II als Alternative. Ich kann aber nicht wirklich verstehen, wie man so sein kann, v. a., wenn man schon Praktika etc. gemacht hat... Normalerweise wirkt das Leben ja flexibilisierend :D .


    Nette Grüße
    Unter uns

    Hallo,


    wers nicht gesehen hat, für den hier ein Link zum aktuellen Stand der Dinge:


    [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,397120,00.html]http://www.spiegel.de/unispieg…ule/0,1518,397120,00.html[/URL]


    Tja, Berufsgruppen und Klischees... Betrifft nicht nur Lehrer. Aber könnte der Kläger jemand anders sein als ein Diplomingenieur im Ruhestand :D ?


    Und wie kann es sein, dass jemand, der studiert und ein ganzes Berufsleben hinter sich hat, auch (oder gerade?) danach soooo weltfremd ist - aber meint, er habe auf jeden Fall RECHT :D . Der Gang durch weitere Instanzen ist jedenfalls angekündigt.


    Grüße
    Unter uns

    Du hast Dich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt, aber keine Punkte zu geben, scheint mir vertretbar. Der "unreine Reim" ist schließlich NICHT auf das Zeilenende beschränkt und insofern eigentlich KEINE Endreimart in Deinem Sinne.

    Ach Quatsch, Du bist nicht blöd. Ich finde es auch immer schwierig, solche Dinge nachträglich zu klären - es gibt dem anderen zu viele Möglichkeiten, die Dinge zu verharmlosen, und man ist selbst nicht mehr richtig in Schwung.


    Ich würde die Sache mit dem Opa jetzt auf sich beruhen lassen und mir stattdessen vornehmen (a) die Sache vielleicht einmal grundsätzlich anzusprechen und (b) darauf vorbereitet zu sein, dem Opa direkt ins Gesicht zu springen, falls er noch mal frech wird. An die Tür hämmern und dauerklingeln - was fällt dem ein!

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