Beiträge von unter uns

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    unter uns: wo siehst du denn den "vernünftigen Grund"?


    Das Tier wurde zum Verzehr getötet, wie ja oben auch schon geschrieben wurde. Dies ist vollkommen hinreichend. Wenn eine Schulklasse auf einer Feier Würstchen auf den Grill legt, fragt auch niemand, wo sie herkommen. Niemand verfolgt die bei ähnliche Anlässen konsumierten Steaks zurück und reicht Klage ein, weil Schüler kein Anrecht haben, auf Schulveranstaltungen Fleisch zu verzehren.


    Abgesehen davon würde ich einfach aufhören, meine persönlichen Vorstellung von "Grundlosigkeit" zum Argument zu machen. Ich prognostiziere, dass die Rechtsprechung Deine Trennung in "real-vernünftige" und "konstruierte" Gründe nicht teilen wird - ebensowenig wie offenbar die Kollegen vor Ort. Deine Einschätzung mag davon abweichen, aber ich halte es für ziemlich vermessen, einfach die Existenz (!) vernünftiger Gründe für die Schlachtung zu leugnen, weil man selbst diese Gründe nicht schätzt.

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    Jemand hat ohnehin bereits Anzeige wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz erstattet. Dieses verbietet das Töten von Wirbeltieren ohne vernünftigen Grund. Diesen Sachverhalt sehe ich bei der hier diskutierten Aktion in der Schule als gegeben.


    Das ist doch Unsinn. Abgesehen davon, dass der vernünftige Grund vorliegt: Wer sich über solche Anzeigen freut, darf sich in Zukunft über keine Elternreaktion auf irgendetwas mehr wundern - schon gar nicht mehr über juristische Reaktionen. Also: Eine gute Rechtsschutzversicherung abschließen!


    Ich halte es auch für ziemlich seltsam so zu tun, als ob es nun einen gigantischen Unterschied macht, ob auf dem Schlachthof geschlachtet wird oder dem Schulhof. Wenn man Angst um die Seelen der Kinder hat, wäre ein Besuch auf dem Schlachthof sicher die schlechtere Wahl.


    [Edit: Sorry, habe mich in einer Info getäusch und Absatz entfernt ;).]


    Last but not least: Ich sehe in der ganzen Aufregung einfach kein vernünftiges Verhältnis zwischen Anlass und Reaktion - besonders in einem Land, wo jeder Cent beim Lebensmitteleinkauf 6 Mal umgedreht wird.

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    Ähm, ich sehe das nicht als "Schockmethode".


    Seh ich auch nicht so.


    Schön noch dieses Zitat:


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    dass das Bildungsministerium in Schleswig-Holstein mit seiner Aktion beschäftigen würde.


    Es ist doch immer wieder interessant, wie mediale und politische Prioritäten gesetzt werden. Ist das nun ein Thema von grundlegender Bedeutung für das Bildungssystem in Schleswig-Holstein?

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    ob ich nicht vielleicht traumatisiert worden wäre


    Sorry, aber ich finde diese Angst vor der Angst übertrieben. Diese Furcht, dieses jenes alles jedes könnte Kinder "traumatisieren" scheint mir weitgehend ein Erwachsenenprodukt zu sein (unterstützt und bei jeder Gelegenheit propagiert von der Psycho-Branche).

    Du darfst die Großschreibung nicht als Fehler werten.


    Der "substantivische Charakter" meint nicht anderes, als das "die meisten" in bestimmten Fällen - etwa Friesins Beispiel 2 - ein Substantiv sind. Möchte man diese Eigenschaft betonen (!) schreibt man groß.


    Möglich aber auch: Die meisten verreisen im Sommer.

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    Mir geht der Kollege auf den Keks, der sich auch den Süßkram aus meinem Fach ungefragt nimmt


    Hehe, sorry, aber ich muss es einfach sagen: Da bekommt der Ausdruck "auf den Keks gehen" gleich noch eine ganz andere Bedeutung...


    Mich nerven Kollegen, die ständig ihre Pausenaufsichten tauschen wollen und dann ihren Teil des Deals nicht einhalten oder die die Pausenaufsichten nicht machen können, weil sie angeblich zu dünn angezogen sind - dann aber gar keinen Tausch anbieten, sondern meinen, man müsste sie aus Nächstenliebe retten.

    Dürfen?


    Kommt mir formaljuristisch zweifelhaft vor. Also wohl eher nicht. Man darf ja auch keinem Super-Fußballspieler eine bessere Note im Sport geben, weil er in seiner Freizeit Tore schießt. Und AGs sind juristisch gesehen wohl eher Freizeit, auch wenn sie Schulveranstaltungen sind. In den Noten soll - zumindest in BW - die Leistung im Unterricht gemessen werden. Für alles andere gibt es warme Worte im Zeugnis.


    Ist ja in gewisser Weise auch richtig so. Nehmen wir an, ein Kind hat in der Zeit außerhalb des Unterrichts Dinge zu tun (muss die kranke Muterr pflegen oder was weiß ich). Weshalb soll es dann gegenüber Kindern, die freiwillig länger in der Schule sitzen, benachteiligt werden?


    Kann man es trotzdem machen?


    Sicher. Ist gängige Praxis und wird teilweise offen kommuniziert - an meiner letzten Schule wurden Schüler in der OS so ins Orchester "gepresst". Das gab gleich Zusatzpunkte und die Musikkollegen haben das auch offen gesagt, aus reinem Selbsterhaltungstrieb. Keine Punkte, keine Schüler. Als ich noch selbst zur Schule ging hatte unsere Nachbarschule das Unterrichtsfach "Orchester" in der OS - mit 15-Punkte-Garantie.

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    Ich finde, es wirft ein sehr sehr übles Bild auf die Lehrer, die ohnehin schon immer in öffentlicher Kritik stehen stehen.


    Ich finde, das wirft ein Superlicht auf die Lehrer. Es gibt Lehrer mit Humor!


    Wenn wir mehr solcher Blogs hätten, hätten Lehrer ein besseres Image :D.

    Schwieriges Thema.


    (1.) Lehrerecho (=Wiederholung von Schülerbeiträgen mit denselben oder ähnlichen Worten).


    Als ich noch im Ref war, wurde ich immer gelobt, dass ich es NICHT mache. Mittlerweile merke ich, dass ich mir das Echo zunehmend angewöhne. Woran liegt das?


    Ich glaube, genau daran:


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    obwohl ich zugeben muss, dass ich immer noch viel zu oft richtige antworten meiner schülerInnen wiederhole, um sicher zu gehen, dass es auch alle SO und nicht anders verstanden haben ;)


    Vielleicht sollte man mehr vertrauen in die Schüler haben, manche Kollegen sagen auch: "Ich wiederhole nichts, damit die Schüler sich angewöhnen, einander zuzuhören". Halte ich auch für eine sinnvolle Position. Andererseits ist es für die Schüler im Unterrichtsgespräch nicht immer leicht mitzukriegen, was denn nun wirklich treffende, richtige, weiterführende Beiträge sind. Da kann das Echo dann Sinn machen.


    (2.) Loben.


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    auch nicht Beiträge von Schülern kommentieren/bewerten.


    Sorry, aber das habe ich noch nie gehört. Bist Du sicher, dass Du das so richtig verstanden hast?


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    Ich habe bei meinem Seminarleiter das Gefühl, dass er auch das Bewerten und Loben als Lehrerecho versteht.


    Das kann ja wohl nur dann der Fall sein, wenn Du in einer bestimmten Weise lobst. Aber zu sagen: "Schön", "gut", "interessant" oder so kann man wohl nicht als Echo missverstehen.


    Ich halte Rückmeldungen (am besten positive) für extrem wichtig. Die Schüler hängen sonst oft vollkommen in der Luft, fühlen sich übergangen, nicht wahrgenommen etc. Überhaupt sind Regeln wie "man darf NIE das und das" sowieso Schwachsinn. Bist Du sicher, dass Dein FL das so sagt? Oder verallgemeinerst Du Sachen, die auf eine bestimmte Situation bezogen waren?

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    Das kann ganz übel nach hinten losgehen - nämlich genau dann, wenn beide Mütter diese Beschwerden leugnen oder relativieren.


    Oder wenn sie nun erst richtig loslegen. Sie könnten die Einladung als Schuldeingeständnis werten oder sogar animiert werden, nun richtig zu "recherchieren", was die Lehrerin wann für Fehler gemacht hat und wer noch ein paar Probleme erkennt. Am Ende breitet sich der Unmut weiter aus. Kleine Lästereien und Beschwerden bekommen plötzlich ein Gewicht, das sie nie haben sollten.


    Aber um die Situation einschätzen zu können, wären einige Hintergrundinformationen wirklich gut: Wie massiv scheinen die Vorbehalte zu sein? Geht es nur um Folienstifte? Oder um größere Vorwürfe, vielleicht Verleumdungen o. Ä.?

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    Findet ihr diese Formulierung so krass, dass man sich vor den Eltern deswegen rechtfertigen muss?


    Nein.


    Ich bin immer wieder erstaunt, was Eltern so umtreibt. NOCH erstaunter bin ich immer wieder, was die Schüler beschäftigt und womit sie bei ihren Eltern und Kollegen hausieren gehen. Wenn Du zur Schülerin "Klappe halten" gesagt hast, dann sicher nicht, weil sie sich korrekt verhalten hat.


    Ich würde aber trotzdem nicht konfrontativ sein, sondern einräumen, dass das sicher keine optimale Lösung war. Und dann einen Deal vorschlagen: Die Schülerin ist ruhig. Und Du motzt nicht rum. Eigentlich ganz naheliegend, aber womöglich Vater und Tochter noch nicht eingefallen ;).

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    Schon oben wirfst du eine Statistik in die Runde, willst damit eine Meinung untermauern, die du selbst nicht aussprichst (Warum eigentlich nicht?) und beklagst dich hier, dass die "Zahlen" interpretiert werden müssen - Warum tust du es dann nicht?


    Das ist eine ganz gute Beschreibung.


    Das Ganze hat natürlich Methode. Es ist eine Art Eingeweihten-Kommunikation. Hatten wir im Forum ja schon öfter, meist aus derselben politischen Ecke. Natürlich muss irgendwann der Name "Claudia Roth" fallen, das gehört zum Insider-Sprech dazu. Was mich auch immer wundert: Wenn man schon glaubt, man müsse für "die Wahrheit" kämpfen, könnte man ja einmal klar sagen, was man meint. Aber das widerspricht der Selbstwahrnehmung als "von der Meinungsdiktatur unterdrückt".


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    Wo kommt ihr eigentlich alle her?


    Hierher.


    http://www.pi-news.net/


    Vielleicht nicht direkt von dieser Seite, aber aus diesem geistigen Raum.

    Du solltest ein Hauptfach studieren, erstens aus den genannten Gründen. Und zweitens, weil ein Lehrerleben ohne Hauptfach imho problematisch sein kann (ohne dass ich damit den Kollegen zu nahe treten will, die nur Nebenfächer haben - mir ist schon klar, dass hier auch die Einzelsituation wichtig ist...) Nachteile können sein:


    - Wenige Stunden in einzelnen Klassen, dadurch sehr viele Schüler bei gleichzeitig geringem Kontakt zu den Schülern.
    - Nur Stunden, in denen Schüler den Endruck haben, das Fach/der Unterricht seien weniger wichtig/irrelevant/zu vernachlässigen.
    - Wenn es schlecht läuft auch noch Kollegen und Vorgesetzte, die Dich nicht ganz für voll nehmen.


    Das hängt natürlich auch noch von den Nebenfächern selbst ab, wenn Du also nur Naturwissenschaften machst, sind eventuelle Probleme sicher kleiner als bei Religion/Musik. Aber tendenziell würde ich aufs Hauptfach dann doch nicht verzichten.

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    Seit bei uns (BW) jede Schule ein eigenes Profil haben muss, blühen solche Programme und Module auf (Soziales Lernen, Lions Quest) und werden von meist kindfernen KollegInnen euphorisch als Heilsweg propagiert - oft bleibt der Fachunterricht auf der Strecke. Beispiel konkret bei uns: Jede Menge Sozial- und Emotionalkruscht, dafür aber Englisch in den Kl. 8,9,10 nur dreistündig.


    Ich kenne das Problem. Alles eben ungeheuer wichtig, da können die Kinder ruhig noch länger in der Schule hocken - oder sie lernen eben weniger Fachliches... Dabei sind die größten Verfechter "sozialen Lernens" z. T. Leute mit den chaotischsten Klassen ;).

    Ich sehe gerade das "heute-Journal" und erfahre, dass der Attentäter von Frankfurt, der zwei US-Soldaten erschossen hat (und nur wegen einer Ladehemmung seiner Waffe nicht weiter töten konnte) im Jahr 2005 mit seiner Schulklasse einen Preis für ein "Projekt in Gewaltprävention" erhalten hat. Das erinnert mich an einen Zeitungsartikel über den Amoklauf von Winnenden, in dem berichtet wurde, der Amokläufer habe das Problem von Gewalt ein Jahr vor der Tat im Deutschunterricht besprochen und Gewalt klar abgelehnt...


    Auch an unserer Schule finden alle möglichen Projekte statt. 6klässler schwören, nicht zu rauchen und zu trinken, wir haben eine "Sucht-Präventions-Beauftragte" (und ziehen bei Feiern die Wodkaflaschen der 12klässler aus den Büschen), wir machen Stunden im "sozialen Lernen" (und haben natürlich trotzdem jede Menge Mobbing)...


    Ich frage mich immer, ob diese Projekte wirklich etwas bringen. Wäre sonst alles noch viel schlimmer? Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Kinder in all den Projekten und gut gemeinten Initiativen vor allem eines lernen, nämlich zu lügen. Wenn dem so wäre, wären sie ohne Erziehung vielleicht nicht weniger betrunken, aber wenigstens ehrlicher...

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