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Der Schüler hat quasi alle Rechte und kann nahezu alles machen, der Lehrer kann nichts machen.
Du hast ein rechtliches Grundproblem des deutschen Schulsystems erkannt. Glückwunsch dazu. Wenn Du Lehrer werden willst, stell Dich darauf ein, denn auch wenn Du es Dir nicht vorstellen kannst, gilt, dass Du als Lehrer an geltendes Recht gebunden sein wirst. Deine Phantasievorstellungen vom Umgang mit Schülern wirst Du daher zu erheblichen Teilen nicht verwirklichen können. Da Du ja immer wieder mit dem Gedanken kokettierst, etwas anderes zu werden: Nur zu.
Ich persönlich halte das Schulrecht wegen der von Dir skizzierten Problematik für hochgradig defizitär. Aber natürlich gibt es Gründe dafür, dass die Dinge sind, wie sie sind - doch das ist eine eigene Diskusssion. Nur als kleiner Denkanstoß: Kinder und Jugendliche sind keine Patienten, sondern Kinder und Jugendliche. Sie zu erziehen bedeutet sowohl für Eltern als auch für Lehrer, dass man bestimmte Dinge aushalten muss und sich viele entwicklungsbedingte Probleme nicht einfach lösen, sondern allenfalls mühsam kontrollieren, seeeehr langsam korrigieren und manchmal nur einfach aussitzen lassen.
Ansonsten schlage ich vor, dass Du einfach Deine nun in vielen Beiträgen ausgebreiteten gedanklichen Prinzipien und Dein reales Verhalten in Einklang bringst:
- "Kenne Deinen Platz": Hör auf, Leute, die schon lange praktisch tätig sind, über die Praxis belehren zu wollen. An dem Tag, an dem Du selbst voll ausgebildet bist und die volle Verantwortung trägst, kannst Du alles anders machen, aber nicht schon vorher, ins Blaue hinein, ganz erkennbar ohne irgendeine Vorstellung von dem Gegenstand, über den Du redest. (Gilt übrigens nicht nur fürs Lehramt, sondern auch z. B. für die Promotion - es gibt einen Unterschied zwischen dem, was Du als Student siehst (und am Kaffeetisch aufschnappst), und dem, was ist.)
Übrigens prognostiziere ich Dir, dass Du als Lehrer Dir selbst rascher wiederbegegnen wirst, als Dir lieb ist. Dass Leute - Eltern, Regierungsbeamte... - Dich belehren werden, die einfach nicht wissen, wovon sie reden, gehört zu den unangenehmen Seiten des Berufs. Fragt man sich, wie das möglich ist, ist die Antwort einfach: Dieselben Defizite, die die Leute zur Sicherheit ihrer (Fehl)urteile befähigen, führen dazu, dass die Leute die Grundlosigkeit der eigenen Äußerungen nicht bemerken.
- "Sei fachlich exzellent" - konzentrier Dich doch mal auf Dein (hochkomplexes) Studium und hör auf, in endlosen Beiträgen hier herumzudilettieren. Und verfalle nicht dem Fehlschluss, dass Du eine Generalkompetenz für alle Lebensprobleme hast, weil Du etwas Schwieriges studierst.
- "Bringe Leistung in dem, was Du tust" - Leistung als Lehrer kann nicht bedeuten, schon vor dem Berufseinstieg nur EIN Ziel zu haben, nämlich ein möglichst bequemes Berufsleben. Aber dann wiederum ist dieses Verhalten ja charakteristisch für selbsternannte Mitglieder von "Eliten": Man fordert viel (von anderen) und ist zugleich ehrlich genug früh zu zeigen, dass man zu eigener Anstrengung nicht bereit ist.
- "Tu das, was ökonomisch für Dich am gewinnbringendsten ist" - hier kann man Dir nur raten, das zu tun, wofür Du in Deinen eigenen Beiträgen immer fleißig Argumente sammelst: Die Studienrichtung zu wechseln. Das Klagen über die schlechten Bedingungen ist sonst eben nur Selbstmitleid.
Damit Du Dich selbst in Deinen - allerdings ja nur phantasierten, keinem realen Handeln entsprechenden - Vorstellungen verorten kannst, hier schon mal ein Link zur Potsdamer Lehrerstudie:
http://www.lbz.uni-koeln.de/do…chaarschmidt_ws_06_07.pdf
Du wirst Dich unschwer dem Verhaltensmuster "S" (für "Schonung") zuordnen können.
Zitat
Hier charakterisiert die Schonung das Verhältnis gegenüber der Arbeit (als ein
möglicher Hinweis auf ungenügende Herausforderungen und/oder berufliche
Unzufriedenheit). Charakteristisch ist geringes Engagement bei wenig
Auffälligkeiten in den übrigen Bereichen. Zwar zeigt dieses Muster in der Regel
kein gesundheitliches Risiko an, doch im Lehrerberuf dürfte es (mehr als in
manch anderen Berufen) ein ernstes Hindernis für erfolgreiche Arbeit sein,
kommt es hier doch verstärkt auf eigenaktives und engagiertes Handeln an.
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In neudeutscher Wirtschaftssprache gesagt, hast Du eine Zukunft als Klischee-Beamter vor Dir: Als gesunder "Minderleister".