Sind nicht alle unter 18 Jahren minderjährig?
Ja.
Sind nicht alle unter 18 Jahren minderjährig?
Ja.
Ich schließe mich den anderen Beiträgen an, auf keinen Fall heimlich oder offen Schokoriegel an "die sehr Guten" zu verteilen. Ich bin sicher, die zusätzliche Stunde hat ihnen nicht geschadet. Wer weiß, wozu es gut war.
WENN Du unbedingt Schokoriegel verteilen willst, würde ich
- ein paar Wochen abwarten und dann das Ganze mit ein paar Worten begründen, die zeigen, dass Du wieder sehr zufrieden mit der Klasse bist und die vergangene Irritation nun aus Deiner Sicht erledigt ist; quasi als Investition in Klassenklima und Motivation und ohne Dir Schuld aufzuladen;
- in jedem Fall und unbedingt die Schokoriegel an alle (!) Kinder verteilen.
Weiß nicht, also je öfter ich es lese, umso beklemmender finde ich es. "Bis zu den strengsten Sternen im letzten Himmel" ... "du und du und du" klingt für mich ganz anders als "...meins heißt du". Das "du" aus dem zweiten Gedicht ist liebevoll und warmherzig, das aus dem ersten egoistisch.
...vielleicht gehts um sowas, wie "jemandem etwas versprochen haben" oder "ein unschönes Geheimnis für sich behalten müssen"...?
Das ist interessant, das wäre so eine Art "Mafia-Variante" . Dann gäbe es wirklich einen Abstand zwischen dem Vertrag des Gedichts und "echter" Freundschaft. Aber ob SuS darauf kommen? Und die drei Dus sind auch nicht so leicht zu integrieren, außer rein assoziativ...
Klar, das Gedicht hat was Strenges (Existenzialistisches). Vielleicht auch, weil das Zusammenhalten(-Müssen) für die Autorin einen anderen Klang hatte als für uns heute.
So, habe leider keine Zeit, mich intensiv mit R. Ausländer zu befassen (zum Teil aber tolle Gedichte, muss man sagen - nur eben teils auch hermetisch, ich hatte mal drei Ausländer-Bände zuhause, weiß aber nicht, wo die hin sind...) Weil das Thema aber spannend ist, habe ich die sehr begrenzten Möglichkeiten des WWW in dieser Sache mal genutzt.
Interessant ist folgende Aussage Hans Benders aus einem Nachwort zu Gedichten Ausländers:
ZitatRasch, bevor er antworten kann, verrät die Stimme ihr liebstes Wort: „meines heißt / DU“.
Zu finden hier: http://www.planetlyrik.de/rose…er-noch-ist-raum/2011/10/
Das komplette Gedicht zum Ausländer-Zitat lautet wohl:
IMMER WIEDER DU
Wir wohnen
Wort an Wort,
Sag mir
Dein Liebstes
Freund
Meines heißt Du!
Gefunden hier: http://www.katholische-kirche-…p/gebete-und-gedichte-kkw
Daraus ergibt sich aus meiner Sicht literaturwissenschaftlich am ehesten folgende Deutung des Gedichtes "Vertrag" inklusive des sehr schwierigen letzten Verses: Es geht um ein "Zusammenhalten" bis ins Letzte, um einen "Vertrag", der zwei Personen bis aufs Äußerste aneinander bindet, wie die relativ leicht zu verstehende Bildlichkeit in der zweiten Strophe zeigt. Der Vers "du und du und du" hätte vor dem Hintergrund der intertextuellen Informationen am ehesten die Bedeutung eines Stammelns des Ichs, das immer nur das wiederholt, was ihm eigentlich wichtig ist. Dies ist die Beschwörung der anderen Person, des Du, bzw. die (imaginierte) Anrede dieser Person, also des Du. Man muss sich vorstellen, dass das Gedicht in einem wiederholenden Sprechen ausläuft, in dem das Ich formuliert, was ihm alles bedeutet: Die Person, auf die die Freundschaft sich richtet.
Didaktisch sind nun zwei äußerst problematische Dinge zu diagnostizieren:
1. Hatten die SuS sicher keine intertextuellen Informationen zu R. Ausländer und vielen SuS dürfte doch die Sinnrichtung des letzten Verses verschlossen bleiben. (Während der Text davor eigentlich recht leicht zu verstehen ist.)
2. Es gilt aus meiner Sicht das, was ich gestern schon vermutet hatte: Das Gedicht spielt NICHT mit einem Gegensatz von Vertrag und Freundschaft (Liebe, Schicksalsgemeinschaft etc.), SONDERN es verbindet die Freundschaft mit dem Vertrag. Die Rede vom Vertrag soll ausdrücken, dass man sich aneinander bindet, sie meint nicht das Gegenteil der Freundschaft - wie sicher in manch anderen Texten - sondern eine Facette der Beschwörung dieser Freundschaft.
Damit aber läuft die ganze Aufgabe leer bzw. führt sie die SuS in die Irre und ist sie eigentlich nur sehr schwer lösbar. Eigentlich müssten die SuS schreiben: "Eine Verbindung von Freundschaft und Vertrag kann es nicht geben, da... GANZ ANDERS sieht dies jedoch im Gedicht von R. Ausländer aus." Eine solche Antwort ist deshalb aber schwierig, weil die SuS vermutlich Folgendes annehmen werden: Wenn ich etwas "auf der Basis eines Gedichts" kritisch hinterfragen soll, sieht das Gedicht die Sache, die zu hinterfragen ist, selbst kritisch. Das aber ist hier imho gar nicht der Fall.
Tut mir Leid, aber ich fürchte, da hast Du nun ein echtes Korrektur- und Bewertungsproblem...
Also: die Spannung zwischen Vertrag u Freundschaft gibt es ja durchaus. Ich wuerde sie aber in diesem Gedicht nicht sehen, zumindest nicht in den ersten Versen.
Man müsste mit Skepsis also den letzten Vers belasten. Aber auf welcher semantischen Basis?
Die Aufgabe scheint mir zu implizieren, dass das Gedicht den Vertrag oder die Verbindung von Vertrag u Freundschaft kritisch sieht. Und das sehe ich nicht und glaube auch nicht, dass Schüler das sehen.
Übrigens zieht die Aufgabe auch die Freundschaft etwas aus dem Hut, aber das scheint mir nicht so problematisch.
Am schwierigsten finde ich am Gedicht den letzten Vers, den ich nicht einordnen kann.
Die Aufgabenstellung finde ich auch schwierig und den Auftrag, kritisch zu hinterfragen, eigentlich unpassend - und auch unklar. Wurde hier von einem bestimmten Ergebnis her gedacht?
Ich hätte hier auch spontan "Wiederholungsfehler" gesagt - muss aber zugeben, dass ich den Fall mit den Anglizismen noch nicht hatte und das jetzt mehr aus dem Bauch kam. Ich finde es mit "Wiederholungsfehlern" ohnehin schwierig, weil Fehler dabei letztlich ungleich behandelt werden. Aber nehmen wir einmal an, ein Schüler hat sich die Regeln zu Anglizismen falsch eingeprägt - dann wäre zu fragen, ob er für jede Anwendung einen vollen Fehler bekommen sollte.
Anders ist der Fall hier:
Einmal macht der TN es richtig und schreibt das erste Wort groß und dann wieder nicht.
Hier scheint ja eher kein (falsches) Regelwissen vorzuliegen und nach dem Zufallsprinzip verfahren zu werden.
Ist aber schwierig - manchmal denke ich auch, dass fairste (und "unmenschlichste") ist einfach, jeden Fehler voll zu werten. Was dann natürlich von SuS und Eltern nicht immer so geteilt wird und eben auch seine Probleme aufwirft.
???
Oder wenn jemand eingedeutschte Anglizismen (davon haben wir dem besagten Text auch ganz viele) immer kleinschreibt, obwohl sie großgeschrieben werden, dann wird dies doch selbstverständlich je falsches Wort als ganzer Fehler bewertet, nicht wahr?
Ist das eine Frage ans Forum?
Würde ich nicht so handhaben.
Ist denn "Sprechen" eine Kompetenz?
Ja. Laut Lehrplan.
tirocinante: Wenn ich den Lehrplan Berlin - Englisch - Sek II so überfliege, bietet er Dir doch hinreichend Möglichkeiten Dich abzusichern. Zur Sprechkompetenz heißt es dort unter anderem:
"Die Schülerinnen und Schüler
– beteiligen sich an persönlichen und formellen Gesprächen, tauschen dabei Informationen
aus und nehmen persönlich Stellung; sie sprechen sach-, situations- und adressatengerecht
und halten auch bei sprachlichen Schwierigkeiten Gespräche aufrecht, wenn
ihnen die Gesprächsthemen weitgehend vertraut sind,"
Es ist klar, dass der Schwerpunkt hier natürlich auf dem Sprechen liegt - nach dem Motto: Sprechen lernt man durch Sprechen und nicht dadurch, dass man einen Text schreibt. Es ist aber auch klar, dass an das Sprechen bestimmte Anforderungen gerichtet werden, die man NICHT allein durch das naive Sprechen erwirbt, sondern für die man mündliche oder schriftliche Metakommunikation oder irgendeine Form von Modelling braucht. Ballspielkompetenzen im Sport (um ein anderes Beispiel zu nehmen) erwirbt man natürlich auch dadurch, dass man mit einem Ball spielt. Trotzdem braucht man dafür natürlich Anleitung, verbal (mündlich/schriftlich), durch Zeigen, Korrigieren etc.
Es kann in einer Stunde mit Schwerpunkt Sprechen deshalb nicht ernsthaft darum gehen, dass die Schüler reinkommen, über irgend etwas sprechen und dann wieder rauslatschen. Irgendeine Form von Sicherung und Reflexion ODER von Instruktion vor dem Sprechen macht natürlich Sinn und die muss sich nicht notwendig nur sprechend vollziehen.
2) Wenn die Erarbeitungsphase nun also das Sprechen in Paaren oder Gruppen ist, was ist denn dann die Ergebnissicherungsphase? Was wäre
eine Ergebnissicherung bei der Kompetenz Sprechen? Ich würde denken, in der Ergebnissicherung sollte man versuchen zu sichern, ob bestimmte Kriterien, die für die Sprachaktivität vorgegeben waren, beachtet worden
sind.
Eben. Nun, wenn Du Angst vor Deinen Fachleitern hast oder sie vielleicht ein bisschen Gaga sind, mach die Ergebnissicherung halt mündlich und reduzier andere Medien auf ein Minimum - lass die Schüler z. B. auf Auswertungszetteln nur Kreuze machen. Rechne aber damit, dass es hinterher vielleicht heißt, das sei ja alles nicht nachhaltig gewesen und die SuS hätten "nichts mitgenommen". Je nach FL.
Die entscheidende Frage ist jedenfalls nicht: Mündlich oder nicht. Sondern: Was findet an Metakommunikation statt? Aber die muss nicht ernsthaft mündlich erfolgen. Trotzdem sollte natürlich in einer Stunde zum Sprechen viel gesprochen werden.
Aber zuhören dürfen sich die Schüler schon gegenseitig, hoffe ich.
Hoffen wirs. Hier wird ja gerne auch die Universitätsdidaktik geschimpft - aber irgendwie scheinen die gestandenen Lehrer-FLs die Kompetenzorientierung doch nicht recht verstanden zu haben oder sie nicht vermitteln zu können. (Übrigens kennt der Lehrplan Berlin ja z. B. auch interkulturelle Kompetenz. Das kann aber jetzt wohl kaum heißen, dass in Deiner Sprechstunde alle interkulturellen Themen zwanghaft vermieden werden müssen. Was im E-Unterricht vielleicht auch schwer wäre.)
Heikle Fragen. Hier tummelt sich vermutlich niemand mit internen Bank-Kenntnissen. Vielleicht sollte Deine Schwester in einem Bankforum fragen (wenn es sowas gibt).
Da ich - wie sicher viele hier - ab und zu Bewerbungen auf dem Tisch habe, kann ich als Nicht-Banker nur sagen:
- Sollte sie alle Dokumente (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) zu einem einzigen Dokument zusammenfügen oder lieber getrennt in drei Dokumenten?
Ich bevorzuge immer ein Dokument, das ich dann ausdrucken kann. Wenn es mehrere Dokumente sind, wird die Sache oft recht schnell verwirrend, vor allem bei mehreren BewerberInnen. Wenn man sich vorstellt, dass zehn Leute jeweils vier Dateien schicken, ist das Chaos doch einigermaßen vorprogrammiert.
- Würdet ihr Feedbacks von der FH, an der sie unterrichtet mitschicken (sie sind sehr positiv)?
Ja, würde ich.
- In der Anzeige ist um Formulierung der Gehaltswünsche gebeten. Sie will diese aber nicht schreiben, weil sie nur eine halbe Stelle haben möchte und hofft, dass man erst ihr Potenzial erkennt und man dann damit 'leben' kann, dass sie nur eine halbe Stelle will. Macht es eurer Erfahrung nach einen schlechten Eindruck, wenn die Gehaltsvorstellungen fehlen?
Halte ich für einen Superkiller - hier wirklich mal im Bankerforum fragen oder (vielleicht besser) Geld in gute Ratgeberliteratur investieren.
Die Chance, sich hier als Branchenfremder ins Aus zu schießen oder lächerlich zu machen (Vorstellungen zu hoch/zu niedrig etc.) scheint mir recht hoch.
Vielleicht hat aber ja jemand hier mal in einer Bank gearbeitet?
ZitatKomischerweise klappt in vielen Ländern da universitäre System auch gut, ohne Tausende von Akademikern im Prekariat zu halten.
Wo?
Das akademische "Prekariat" existiert nicht primär aufgrund der Hochschulstrukturen, sondern weil ein außeruniversitärer Markt für bestimmte Qualifikationen fehlt. Am eklatantesten in den Geisteswissenschaften.
Zurzeit gibt es ja wieder einmal versuche, die Existenz dieses "Prekariats" zu bekämpfen. Wie oft werden sie wesentlich durch die SPD betrieben, die in Länderverantwortung allerdings primär für die Unterfinanzierung der Hochschulen zuständig ist. Diese "Reform-"Versuche werden die üblich desaströsen Folgen haben, weil sie das Grundproblem nicht lösen können, das eben in der mangelnden Vermittelbarkeit hochqualifizierten Personals in eine Außenwelt besteht.
Nimm es mir nicht übel, aber man merkt an Deinen Beiträgen vor allem, dass Du über den akademischen Betrieb wenig weißt. Das ist eine schlechte Voraussetzung dafür, hier einen Quereinstieg zu versuchen.
Um nur mit dem Offensichtlichsten anzufangen: "Privatdozent" ist keine Bezeichnung für einen Stellentyp oder ein Amt. "Privatdozent" ist, wer habilitiert ist, aber keine Professur hat. Für Dich würde das bedeuten, dass Du Deine Promotion zu Ende schreiben müsstest UND das Verfahren erfolgreich überstehen müsstest, dann eine zweite Arbeit etwa im Umfang der Promotion schreiben müsstest UND ein zweites Verfahren - das noch komplexer und schwieriger ist - erfolgreich überstehen müsstest. Und dass Du dann damit als "Privatdozent" einen Verdienst von grundsätzlich exakt 0 Euro hättest.
Um Juniorprofessor zu werden, müsstest Du promoviert sein und bereits hinreichend publiziert haben, Lehrerfahrung haben etc. Dasselbe gilt nicht formal, aber faktisch auch für Ratsstellen. Ausnahmen wären hier nur vorstellbar, wenn Du an einem Institut gut bekannt wärst und prominente Supporter hättest - und selbst dann würde es ohne Promotion extrem schwierig.
Blieben noch Mitarbeiterstellen - die sind aber (wie schon gesagt wurde) nahezu immer befristet und dass man dafür einen Schulposten aufgeben sollte, scheint mir sehr zweifelhaft.
Grundsätzlich gilt, dass die deutsche Universität ein "up or out"-System hat. Das heißt: Man steigt auf - oder man geht. Wenn man klug ist. Dass gerade in den Geisteswissenschaften viele Menschen zu lange auf irgendwelchen befristeten Stellen kleben bleiben, ist ein spezielles Problem, stellt das grundlegende Prinzip aber nicht in Frage. Ein solches System ist aber ein recht ungünstiger Raum für Quereinstiege. Dennoch sind unter bestimmten Umständen Quereinstiege möglich. Und zwar unter den Folgenden:
1. In einem bestimmten akademischen Bereich/für einen bestimmten Stellentyp gibt es einen extremen Mangel an qualifizierten Bewerbern. Das kommt ab und zu vor, ist in "Philosophie" aber eher unwahrscheinlich. Wenn es hier denkbar ist, dann am ehesten tatsächlich im Bereich der PhilosophieDIDAKTIK, den Du aber ja eigentlich nicht bespielen willst.
2. Du erfüllst die Qualifikationsanforderungen, die andere Personen nicht erfüllen. Dies bedeutet aber faktisch: Du hast mindestens eine erfolgreiche Promotion vorzuweisen. Das ist bei Dir aber ja (noch) nicht der Fall. Weitere Publikationen wären auch nicht schlecht. Selbst wenn Du in die Didaktik wolltest, würde der Weg dahin immer nur über die Promotion führen, sofern Du nicht mit einer befristeten Stelle vorlieb nehmen willst oder tatsächlich das Glück hast, eine (meist befristete) Abordnungsstelle zu erhalten (wurde schon erwähnt, siehe oben).
Um es kurz zu sagen: Du träumst den Traum vom akademischen Leben, den Tausende träumen. Mehr als Absichtserklärungen und den Namen eines Emeritus hast Du aber noch nicht als Qualifikation anzubieten. Am realistischsten ist deshalb:
- Wissenschaft als Hobby.
- Vielleicht einmal ein paar nebenberufliche Lehraufträge.
Ansonsten gilt aber natürlich, dass alle Universitätsstellen ausgeschrieben werden und Du Dich bewerben kannst wie jeder andere auch. Meine Erfahrung ist, dass trotz aller Mauscheleien und Seilschaften durchaus immer wieder versucht wird, hoch qualifizierte Leute zu gewinnen. Und bei weitem nicht alle ausgeschriebenen Stellen sind schon unter der Hand vergeben. Ob Du allerdings objektiv für die Universität interessant bist, musst Du selbst einschätzen können.
In solchen Fällen hilft ein Kolloquium über die Facharbeit, in der der Prüfling dann zeigen kann, wie tief er in die Materie eingedrungen ist oder ob es einen Ghostwriter gab.
Oft hilft auch schon die Androhung einer solchen Überprüfung, dass der Schüler "einknickt".
Gruß
Bolzbold
Ist eine nette Idee, aber nicht so einfach, wenn das Misstrauen sich allein auf den sprachlichen Ausdruck bezieht. Dann wird es auch rechtlich schwierig, wie Brick in the Wall ja auch meint. Eine Drohkulisse kann man natürlich aufbauen...
Es ist nun mal leider ein Unterschied, ob sich jemand mündlich oder schriftlich ausdrückt. Wenn man den Schüler in eine mündliche Prüfung verstrickt, kann er immer sagen: Als ich die Arbeit geschrieben habe, habe ich mit Wörterbuch und Grammatik gearbeitet und jeden Satz fünf mal poliert, deshalb ist das so toll! Beweisen Sie mir das Gegenteil!
Ich halte es übrigens für wahrscheinlicher, dass hier Quelle aus dem Netz übernommen wurden. Einfach mal in Ruhe suchen.
Zu erkennen ist jedoch, dass es Idioten gibt, die sowas gut heißen. Und die haben oft genug Glatze mit nix drunter und Bomberjacke.
Schwierig für den Unterricht ist halt: Es gibt auch Idioten, die das gut heißen, aber sagen, dass sie es NICHT gut heißen. Und die sogar Wege gefunden haben, zu sagen, dass sie es gut heißen, INDEM sie sagen, dass sie es nicht gut heißen. Schwierig für Kinder. Für Erwachsene aber offenbar auch noch.
Andererseits gibt es solche Perfidie natürlich auch schon unter 5-Klässlern. Da kann man den Schülern schon zutrauen, dass sie es verstehen. Wenn man ihnen hinreichend Info gibt.
Wie geht ihr mit Rechtsradikalismus um? Wie antwortet ihr einem Kind, dass Papas Worte wiederholt, dass man doch nicht gleich sagen kann, dass es die Rechten gewesen waren. Wenn doch selbst die Ermittlungsbehörden verkünden, dass der Anschlag einen rechtsradikalen Hintergrund hat.
Back on topic: Die Ermittlungsbehörden "verkünden" nur eins, nämlich dass sie "in alle Richtungen ermitteln". Mehr kann man vermutlich auch einem Kind nicht gut sagen.
Das Problem ist hier ja auch nicht das, was die Eltern faktisch sagen und was das Kind nachspricht, sondern die Absicht, die hinter den Äußerungen der Eltern steht bzw. die Du hinter den Äußerungen der Eltern mit guten Gründen vermutest.
Die Frage ist, ob es wirklich notwendig ist, mit dem Kind/den Kindern über die Täterschaft zu sprechen. Man könnte stattdessen über Kontexte sprechen und darüber, weshalb diesem Brand überhaupt solch große Aufmerksamkeit geschenkt wird. Was ist in Tröglitz in den letzten Wochen passiert und womit hat es Schlagzeilen gemacht? Wie steht es um politische Gewalt in Sachsen-Anhalt, die typischerweise eben keine "allgemeine, abstrakte Gewalt" ist, sondern eine rechtsradikale Gewalt? Gibt es ähnliche Fälle der Zerstörung von geplanten Asylunterkünften (Antwort natürlich: ia). Ihre Schlussfolgerungen können die Kinder dann schon selbst ziehen. Und auch wenn sie dabei bleiben, in diesem speziellen Fall sei die Täterschaft ungeklärt, ist das Problem rechtsextremer Gewalt dann deutlich geworden.
Bei älteren Kindern könnte man natürlich auch die Frage aufwerfen, weshalb sie sich so sehr auf die (ungeklärte) Täterschaft fixieren. Dann werden die niedrigen Instinkte, die man ja auch in diesem Thread wieder schön sieht, doch hinreichend sichtbar. Es geht eben bei der Betonung, dass man doch gar nicht wisse, wer der Täter sei, nicht um Ergebnisoffenheit oder eine allgemeine Verurteilung von Gewalt. Sondern es geht um den Schutz bestimmter Verdächtiger bzw. bestimmter politischer Gruppen, die verdächtig sind. Man will eben nicht darüber reden, dass in Tröglitz schlimme Dinge passieren, die man unbedingt verurteilen muss. Sondern man will darüber reden, dass nicht bewiesen ist, dass RECHTSRADIKALE die Täter waren. Deshalb landet man dann auch in wenigen Sätzen wieder bei den "Linksradikalen" und ähnlichen Strohmännern. Die Eltern sagen nicht zum Kind: "Die Brandstiftung ist abscheulich, wird verurteilen das, hoffentlich findet man die Täter, über die man noch nichts weiß." Sie sagen: "Es ist falsch, darüber nachzudenken, ob NAZIS Täter gewesen sein könnten. Es ist falsch zu vermuten, dass NAZIS die Täter gewesen sein könnten." Sie denken nicht über das Verbrechen und seine Folgen nach, sondern über die faktische Verteidigung einer bestimmten Gruppe. Das spricht für sich.
(Schön finde ich in diesem Thread ja z. B. auch die Verschiebung der Aufmerksamkeit auf das Brandunglück von Ludwigshafen. - Eine Verschiebung, die auch für sich spricht. Warum denkt jemand im Kontext von Tröglitz an Ludwigshafen und nicht z. B. an Mölln, wenn er schon an andere Orte denkt? Oder - beim Ausgangspunkt Sachsen-Anhalt - an Halberstadt? Und nein, das wirklich Schreckliche am Ludwigshafener Brand war nicht, dass zunächst über einen Brandanschlag spekuliert wurde.)
So logisch diese Argumentation auf den ersten Blick wirkt, bin ich nicht sicher, ob sie es wirklich ist: Versuchen wir mal ein paar Analogien:
Vielleicht besser nicht.
Sofern man nicht diskutieren will, weshalb unterlassene Hilfeleistung strafbar ist, wenn doch sowieso jeder von uns Kinder in Bangladesch (etc.) zugrunde richtet. Usw. usf.
Derjenige, der ein Organ für sich in Anspruch nimmt, aber selbst nicht bereit ist, eines zu spenden, mag ein Egoist sein. Aber ein größerer als in den Beispielen oben, die wir doch eher kaltlächelnd als Status Quo akzeptiert haben?
Sicher. Denn im einen Fall ist der Egoismus - sofern man das überhaupt so nennen kann - wenigstens gewinnbringend, im anderen Fall bringt er gar nichts, außer vielleicht der Beruhigung diffuser Ängste, und auch das nur, solange der Fall nicht eintritt, um den es geht. Im einen Fall geht es um abstrakte Zusammenhänge globaler Art, im anderen um Krankheiten vor der eigenen Haustür, die jeden jederzeit befallen können. Im einen Fall geht es um Lebende, die egoistisch handeln, im anderen Fall um Tote, die nicht mehr handeln können, aber sich das zu Lebzeiten nicht vorstellen konnten oder wollten.
Als meine dreijährige Nichte an einem Gehirntumor verstarb, tat sie das in den Armen ihrer Eltern, die sie festhielten, streichelten und Abschied nahmen. Dadurch konnten andere Kinder nicht weiterleben, weil ihre Organe nicht entnommen werden konnten. Wer erhebt den Vorwurf der Hartherzigkeit gegen die Eltern? Traut sich jemand?
Ich glaube nicht, dass diese ganzen Emotionalisierungen hier hilfreich sind. Hier macht natürlich niemand den Eltern einen Vorwurf. Aber ein Argument dagegen, sich selbst (!) als Organspender zur Verfügung zu stellen, wenn der äußerst unwahrscheinliche Fall des Hirntods eintritt, ist das nicht.
Lustig übrigens, dass man, wenn man im Zustand der Gesundheit so unter Angst leidet, wie manche Beiträge hier vermuten lassen, ernsthaft glaubt, man werde im Fall lebensbedrohender Krankheit heroisch auf medizinische Möglichkeiten verzichten.
meiner meinung nach sollte grundsätzlich spendebereitschaft angenommen werden, solange der betreffende es nicht anders erklärt hat.
Das macht Sinn.
Ich meine übrigens auch, dass das jeder selbst entscheiden muss. Und dass auch Menschen, die nicht spenden wollen, ein Spenderorgan nicht verwehrt sein sollte, wenn sie einmal eins benötigen!
Man sollte aber imho auch, wenn man das Glück hat, gesund zu sein, so viel Fantasie haben, sich annähernd vorzustellen, wie es Menschen geht, die dieses Glück nicht haben. Und dann abwägen, in welchem Verhältnis die eigenen Luxusphantasien dazu stehen.
...was hast du denn für eine idee, wie man völlig inkompetentem betreuungspersonal begegnen könnte? ich finde wirklich, dass kinderbetreuung ein sehr anspruchsvoller job ist, der für eine akademisierung des ganzen spricht. immerhin ist die fehlende akademisierung der veranstaltung in deutschland primär auf die tatsache zurückzuführen, dass es sich in der wahrnehmung vieler um einen "frauenberuf" handelt/gehandelt hat. sagen zumindest nicht wenige soziologen. insofern wäre eine akademisierung wirklich nicht verkehrt imo.
Es ist auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass der ganze Vorschulbereich in Deutschland oft eher mit "Sozialem" als mit "Erziehung und Bildung" assoziiert wird. Und dass dieser Bereich einfach keine Akzeptanz hat, scheinbar auch bei LehrerInnen nur bedingt.
Ich habe diesbezüglich keine Konzepte, aber vielleicht ist die Akademisierung der richtige Schritt. Nur ist das eben nicht folgenlos und wird Veränderungen auch an anderen Stellen nach sich ziehen, die man akzeptieren und ggf. vollziehen muss. Ich glaube nur nicht, dass ein Studium alleine die Probleme löst - die Erzieherinnenausbildung ist heute schon vier oder fünf Jahre lang, man kann nicht ernsthaft sagen, dass das wenig ist. Wenn es also größere Probleme gibt und wenig Akzeptanz da ist, hat das Gründe, die mit der Ausbildung nicht wirklich zu tun haben.
Kurz gegoogelt: Mit dieser Ausbildung macht man in Bayern Schuleingangsuntersuchungen:
http://www.lgl.bayern.de/aus_fort_weiter…istentinnen.htmKeine weiteren Fragen.
Kurz gegoogelt:
ZitatFür die Weiterbildung zur Sozialmedizinischen Assistentin kommen in Bayern Angestellte in Betracht, die über eine abgeschlossene Ausbildung als Krankenschwester (Gesundheits- und Krankenpflegerin) oder Kinderkrankenschwester (Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin) verfügen.
Ach so, ist ja kein Studium, deshalb kann es nichts taugen.
Sorry, ich finde das nach wie vor zu eindimensional. Aber wenn der Wunsch ist, dass die Kinder von Studierten nur noch durch Studierte angesprochen werden dürfen, muss man eben in allen relevanten Bereichen Studiengänge einführen (was ich persönlich ja gar nicht schlecht fände.)
Wie der erhöhte Bedarf an Studierenden dann mit den nostalgischen Bildern der eigenen Vergangenheit zu verbinden ist, als die Kinder noch dahin gingen, wo sie hingehörten (also z. B.: auf die Hauptschule), ist eine andere Frage. Aber vielleicht wechseln noch ein paar Germanisten ins Landratsamt, das kann man hoffen.
Ich glaube nur nicht, dass das die Probleme wirklich löst. (Und klar, das scheint ein Klassiker zu sein: In irgendwelchen Tests spricht das Kind nicht, dann wird ihm gleich alles Mögliche attestiert. Was aber wohl weniger mit Ausbildung als mit kompetenter Führung im jeweiligen Kontext zu tun hat.)
Die Qualität der Arbeit, die dort geleistet wird, ist für die öffentliche Wahrnehmung wohl nicht so bedeutend, weil de facto in unserer Gesellschaft Kindergärten NICHT DIE WICHTIGSTEN SCHALTSTELLEN DER GESELLSCHAFT SIND!
Möglich. Möglich aber auch, dass hier die Dinge "de facto" nicht so sind, wie sie "de facto" scheinen. Lassen wir den Superlativ mal weg, dann könnte es auch sein, dass die Wichtigkeit der Schaltstelle Kindergarten übersehen wird, weil unter anderem
(a) Effekte frühkindlicher Bildung nur zeitverzögert sichtbar werden und die Relevanz der KiTas daher übersehen wird (wofür es natürlich auch wissenschaftliche Indizien gibt);
(b) die Relevanz der KiTas für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen/-schichten unterschiedlich groß ist, gerade die Schichten aber, die KiTas am wenigsten brauchen, in der "öffentlichen Wahrnehmung" den Ton angeben;
Sehr viel sinnvoller, als Sonntagsreden zu schwingen, ist einerseits, dass der Erzieherberuf nicht mehr als ein Sammelbecken für Leute angesehen wird, die für andere Ausbildungen und Tätigkeiten aufgrund mangelnder Kompetenzen nicht geeignet sind.
Zustimmung.
Das einzige, wofür man als Lehrer wirklich studieren muss, das ist das Fachwissen, das besonders am Gymnasium eine Rolle spielt. Ohne ein Studium der
Biologie und Chemie könnte ich den Job einfach nicht machen. Ohne ein Pädagogik Seminar besucht zu haben würde ich mich genauso Jugendlichen gegenübern verhalten wie jetzt auch.
Vermutlich könnte man viele Fächer auch ohne Fachstudium unterrichten. Das zumindest wird ja oft behauptet. Andererseits gibt es natürlich auch Belege, wonach Didaktik nicht irrelevant ist.
Erzieher im Kindergarten hingegen haben hingegen keine tiefgreifenden Fachinhalte zu verstehen. Da reicht es leicht und locker eine kurze Ausbildung zu machen, da hat ein Studium absolut nichts zu suchen.
Quod erat demonstrandum, Stichwort "Dünkel". Die "kurze Ausbildung", von der Du hier sprichst, gibt es übrigens meines Wissen schon länger nicht mehr. Vielleicht jetzt wieder für Langzeitarbeitslose.
ZitatAuch benötigt man nicht die intelligentesten Menschen in dem Beruf (beim Lehrer natürlich auch nicht, aber da schon deutlich mehr!),
Kein Kommentar.
ZitatEs geht hier um Kindergarten, da wird den Kindern kein hochtrabendes Zeug vermittelt.
Um Vermittlung geht es nicht (nur). Sondern u. a. um diagnostische Fähigkeiten, Elternberatung, einen Blick für Erziehungsprobleme etc. Und dass das eben nicht so einfach zu sein scheint, demonstriert ja dieser Thread.
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