Beiträge von Dagwood

    Volker, interessanter Link, wie ich jedoch laut Paragraphen verstehe, gibt es zumindestens in NDS genehmigungsfreie Nebentätigkeiten und solche, die angezeigt werden müssen (der Rest also). Davon, dass diese jedoch genehmigt werden müssen, steht da nichts. Sie können allerdings verboten werden, wenn sie dienstlichen Interessen zuwiderlaufen.


    Ich habe meine Nebentätigkeit vor ein paar Jahren der SL per üblichem Vordruck gemeldet und nichts zurückbekommen. Ich werde da mal nachhaken... Dass man in NRW alle 2 Jahre neu anzeigen muss, finde ich interessant.


    Die angegebenen Jahreshöchstbeträge laut Link verstehe ich nicht. Im Gesetz stehen 4700 Euro für A12 und 5100 für A13 als Höchstgrenze. Ich bin aber auch nur ein HS-Lehrer von einfachem Gemüte... Wichtig ist laut Gesetz, dass jedes Jahr bis März schriftlich dem Dienstherrn gemeldet werden muss, dass diese Höchstgrenze nicht überschritten wurde. War mir ganz neu.


    Eigentlich müsste doch ein Großteil der KuK etwas zum Thema beisteuern können, oder? Kommt mal aus der Deckung :)

    Das ist offenbar bundeslandabhängig, ob Nebentätigkeiten genehmigt werden müssen oder nur dem Dienstherrn zur Kenntnis gebracht werden müssen, wie in NDS.
    Es gibt jährliche Obergrenzen für die Verdienste aus Nebentätigkeiten, bei A12 knapp unter und bei A13 knapp über 5000 Euro.


    Was ich noch nicht herausbekommen habe, ist, wo der Antrag auf Nebentätigkeit verbleibt. Muss man ihn neu stellen, wenn man z.B. versetzt wird? Reicht ein Antrag für das gesamte Dienstleben, wenn sich die Art der Nebentätigkeit nicht ändert?

    @Kapa - ja, Bad Pyrmont 2014. Verbale Morddrohung gegen den Lehrer, der dann mit einem Schnürsenkel stranguliert wurde und nur durch andere Schüler befreit werden konnte. Urteil: keine Jugendstrafe, da "keine Tötungsabsicht" und außerdem sei der Täter ja ein Guter. Sozialstunden hat er dann bekommen.


    Hm, Beschönigung durch SL und auch Eltern... ich kann von ganz ähnlich gelagerten SuS aus dem äußersten Nordwesten des Landes, aus tiefster Provinz, berichten. Obwohl - Vergewaltigungen hatten wir nicht. Aber viel Körperverletzung.


    Und was kam von der Schulleitung: "Sie haben sich den Job doch ausgesucht. Sie werden doch dafür gut bezahlt. In der Parallelklasse läuft es doch auch. Lassen Sie dich von dem Kollegen doch mal beraten. Arbeiten Sie an ihrer physischen Präsenz. Arbeiten Sie an ihrer Ausstrahlung. Machen Sie mehr Sport, heben Sie doch mal Gewichte. Immer schön den SuS direkt in die Augen schauen, nie den Blick senken. Und an ihrer Planung müssen sie arbeiten. Das muss ganz dynamisch laufen, da darf keine Luft in den Stunden sein. Störungen müssen Sie sofort im Kern ersticken. Da sind Sie gefragt. Versuchen Sie, zu begeistern. Begeisterte SuS randalieren nicht. Und kommen Sie niemals auf den Gedanken, sich direkt an die SL zu wenden - die SuS würden den Respekt vor Ihnen verlieren".


    @Trantor - ich bezog mich nicht auf ein Einzelposting, sondern den allgemeinen Umgangston in den Mitteilungen des Users. Der auch bei Dir noch ein bissi Politur verträgt, gell?

    @MODs - Kann bitte jemand kalle29 mal wenigstens die gelbe Karte zeigen? Diese ständigen persönlichen Angriffe und Verunglimpfungen von Usernicks gehen mal gar nicht! Wir haben hier Forumsetikette, wir gehen wertschäzend miteinander um, das gilt auch für Leute, die nicht erst seit gestern hier sind!

    Also bei uns an der Grundschule mit 450 Kindern ist der Haupteingang immer geöffnet und der Hausmeister, der am Eingang sein Kabuff hat, ist immer irgendwo unterwegs. Es geht ein und aus, wer gerade lustig ist, durchaus auch mal der eine oder andere Vater, der meint, auf den Pausenhof stratzen zu müssen, um erzieherisch eingreifen zu dürfen, wenn Sohnemann mit Mitschülern Stress hatte.
    Unser Einzugsgebiet ist kunterbunt und sozial ziemlich schwach, es fliegen gerne auch mal die Fetzen, und ja - auch Erstklässler schlagen sich schon mit der Faust ins Gesicht, aber selbst davon abgesehen finde ich die offenen Türen skandalös. Da lernen ab 6-jährige Kids, und jeder kann rein und raus.


    Aus Osteuropa kenne ich es übrigens so, dass kein unbekannter Erwachsener in eine Schule hineinkommt, ohne seinen Pass vorzuzeigen. Dafür sitzen im Forum angestellte RentenerInnen, die das kontrollieren. Das hat nichts Martialisches wie ein Wachdienst, läuft freundlich, soweit es geht, und man weiß halt, wer gerade im Haus unterwegs ist.

    In meiner aktuellen 6. HS-Klasse hätte noch vor 10 Jahren ein Drittel der SuS die Förderschule besucht, wobei nur die Hälfte dieser Kinder Inklusivkinder sind. Die Inklusivkinder selbst stechen durch ein sorgfältiges und gewissenhaftes Arbeiten hervor, da haben wir auch Glück mit den Elternhäusern. Ansonsten sind die Unterschiede zur geschlossenen Psychiatrie mitunter, v.a. im Nachmittag, fließend; wir haben dabei gleich 4 Kinder in der Klasse, die eine Therapie besuchen. An Verhaltensauffälligkeiten habe ich langsam so ziemlich alles nur Denkbare sehen dürfen. Die Hauptschule nimmt heute die SuS auf, die früher Förderschüler gewesen wären. Wer es schafft, 3x4 zu multiplizieren und regemäßig zu erscheinen, wechselt sofort hoch zur Realschule.


    Gleichfalls erschüttert bin ich über die Ergebnisse meiner schriftlichen Arbeiten. 95% der SuS, ob von der HS, von der Realschule oder vom Gym,haben eine weitgehend unleserliche Handschrift und keinerlei Gefühl für eine ordentliche Struktur der Arbeit. Die Orthographie ist eigentlich durchgehend unter aller Kanone. Die sprachlich besten Arbeiten werden regelmäßig von unseren beiden Sprachlernschülerinnen, eine aus Syrien, die andere aus dem Kosovo, geschrieben. Beide sehr ehrgeizig, schlau, nach guten 2 Jahren schreiben beide ein weitgehend erträgliches Deutsch, das besser ist als das der hier geborenen Mit-SuS. Das freut mich natürlich einerseits für die beiden, kann aber andererseits echt nicht sein...

    Schön auf den Punkt gebracht, WillG.


    Allerdings sollte man nicht überschätzen, was einem das übliche halbe oder ganze Jahr im Land der unterrichteten Sprache sprachlich wirklich bringt.
    Wirklich sprachlich und kulturell authentisch wie ein Muttersprachler wird niemand, es sei denn vielleicht, er hat ein oder zwei Jahrzehnte im entsprechenden Land verbracht. Im und nach dem Studium bewegen wir uns im Bereich von C2, da wird die Luft langsam dünn und echte Verbesserungen kosten unverhältnismäßig mehr Zeit, Ausdauer und Hartnäckigkeit.


    Auf der anderen Seite - niemand der gegenwärigen Englisch-, Spanisch-, Französischkollegen wird wohl jemals in die Situation kommen, in der sich so manche(r) RussischlehrerIn noch vor 10-15 Jahren befand, nämlich in der Oberstufe vor einem Grund- oder sogar Leistungskurs muttersprachlich russisch sprechender Spätaussiedlerkinder stehen zu müssen. Man kann es auch übertreiben mit den Ansprüchen an sich selbst.


    Ein Auslandsaufenthalt ist also hochwichtig für die Beziehung zur unterrichteten Sprache und Kultur, aber rein sprachlich sollte man keine Wunder erwarten.

    @Krabappel der SL wollte Ruhe im Haus um jeden Preis, da er unmittelbar auf dem Sprung zu höheren Weihen war... und dass man sich in der Probezeit nicht allzu sehr aus dem Fenster lehnen möchte, ist zumindestens nachvollziehbar - wenn auch hier nicht richtig, oder? Und Sozialneid kann einem zwar am A...vorbeigehen, generiert aber durchaus Probleme im Umgang miteinander.


    Aber egal, water under the bridge. Nochmal zum Kern des Freds: vollständig d´accord, grundlegend ist, alles schriftlich und präzise zu dokumentieren. Damit kann man dann Druck aufbauen. Man könnte auch Eltern einladen, am Unterricht teilzunehmen, um Zeugen zu haben. Wenn das Kind sich in seinem Verhalten von deren Anwesenheit nicht beeindrucken läßt. Bei uns steht das nach Voranmeldung grundsätzlich allen Eltern frei.

    Ich hatte eine ganz ähnliche Situation vor ein paar Jahren. Massiv verhaltensauffälliges, gegen sich und Mit-SuS gewalttätiges Kind in der 5. Klasse, inklusive Selbstmordandrohung. SL: "Das ist ihre Aufgabe", Eltern: "Wofür werdet ihr Lehrer eigentlich bezahlt? Die Suizidandrohung meint das Kind nicht ernst". Jugendamt: "Wir tun erst was, wenn Blut geflossen ist". (sinngemäß...)
    In der GS war das Kind für 2 Wochen (?) ausgeschlossen worden, die Eltern haben ihn einfach am nächsten Tag vor der Schultür abgekippt und sind gefahren. Die Polizei war nicht bereit, für solch eine Angelegenheit zu kommen. Im Unterton wieder: "Wofür bekommt ihr eigentlich A12?". Durchaus ein Dauerthema in strukturschwachen Gegenden...


    Wenn die SL nicht mitzieht und die Eltern einen schallend auslachen/ offen verhöhnen, steht man also erstmal ziemlich dumm da. Genaue Dokumentation, auch mit Benennen von Zeugen, ist hier wirklich das A und O, damit mal selber Druck aufbauen kann. Eine Überlastungsanzeige kann man zwar schreiben, allerdings zündet man damit in der gegebenen Situation durchaus eine Bombe unterm Hintern der SL. Keine gute Idee in der Probezeit.
    Man kann versuchen, per Elternpolitik über die Elternvertreter Druck aufzubauen, wobei man aber äußerst vorsichtig sein muss. Schließlich geht das wieder gegen die SL. Außerdem kann das durchaus nach hinten losgehen, z.B. wieder über die Sozialneidnummer, wenn die Eltern anfangen zu fragen, "wieso die hochbezahlten Lehrer einen kleinen Elfjährigen nicht in den Griff kriegen können" und ob man inkompetent sei.
    Das chronisch unterbesetzte Jugendamt bekommt man nur an Bord, wenn dort der entsprechende Willen vorhanden ist oder man die per wasserdichter Dokumentation zwingen kann.
    Wenn man eine Sozialarbeiterin an Bord hat, ist das zwar schön. Wenn die aber anfängt, einen auszubremsen, weil das Kind "ganz viel Verständnis" braucht und "erstmal ein Jugendbuch zum Thema Gewalt in der Schule lesen" soll, hätte man sich das auch sparen sollen.
    Den Rettungsdienst wollten wir auch schon mal holen. Das haben wir uns aber dann nicht getraut.
    Wenn man dann letzten Endes vor sich selbst erschrickt, weil man fasst hofft, dass das Kind wahrmacht und wirklich mal springt, dann weiß man auch, dass alles schief gelaufen ist, was eigentlich in unserem System hätte funktionieren sollen. Und das kommt durchaus vor.

    und als Nachtrag zur Probezeit (betrifft wieder NDS):
    wer sein Referendariat am GYM absolviert hat, seine Probezeit vor der Lebenszeitverbeamtung dann aber an einer anderen Schulform durchläuft, muss einen bestimmten Teil der Probezeit per Abordnung an einem GYM ableisten. Bei Unabkömmlichkeit kann aber offenbar auf Entscheidung des Ministeriums hierauf auch verzichtet werden.

    In NDS wird man nicht nach dem bezahlt, was man studiert hat.


    Ich habe LA Gymnasium studiert, mein Referendariat fürs Gym abgeleistet, bin dann mangels Chancen mit meiner Fächerkombi hier in NDS auf einer Planstelle als Realschullehrer gelandet (und unterrichte zumeist HS...). Und ich verdiene A12. Nicht etwa A13, leider...

    Aktuell mag das nicht weiterhelfen, ich kann aber von einem Deutsch-FL berichten, der zu meiner Referendariatszeit Ende der 90er gleich an mehreren IGSsen der Stadt Hausverbot hatte. Ein Mann von hoher, anerkannter Fachkompetenz, aber in höchstem Maße empathiefrei und knochenhart. Ob sich heute aber noch ein SL so gerade machen würde...

    Zur Anrechnung als Vordienstzeit hab ich neue Info bekommen, die zumindesten Niedersachsen betrifft:
    bei zwei Kolleginnen ist ihre BPLK-Zeit von 2 bzw. 3 Jahren anstandslos auf die 3 Jahre Probezeit zur Lebenszeitverbeamtung angerechnet worden, und zwar in maximal möglicher Höhe von 2 von 3 Jahren. Und beide Kolleginnen waren nicht an deutschen Schulen im Ausland, sondern im Rahmen des Unterstützungsprogramms für Osteuropa an Staatsschulen des jeweiligen Landes tätig.
    Das ist doch schon mal was...


    Über die (un?)mögliche Anrechnung als ruhegehaltsfähige Zeit hab ich allerdings null komma keine Info bekommen können. Und das halte ich für ein ganz wichtiges Argument pro oder contra Zeit als BPLK, gerade beim der derzeitigen Einstellungssituation im Land...

    Ein wenig OT, aber ich finde es wenig spaßig, dass ich A12 verdiene und die meisten meiner KollegInnen A13, für exakt die gleiche Arbeit, nur weil Niedersachsen meinte, ab 2009 die neu eingestellten Realschullehrer von A13 auf A12 runterkürzen zu müssen. Gleiche Arbeit, gleiches Geld!


    Im Übrigen verdienen wir Lehrer zwar durchaus "ganz gut", wenn wir vergleichen, sollten wir aber nicht vergessen, das viele Menschen - auch viele Akademiker! - im Niedriglohnland Deutschland zwischen "nicht besonders viel" und "hundsmiserabel" verdienen.

    Weiß jemand von euch, wie bzw. ob die Zeit im Ausland als Bundesprogrammlehrkraft (BPLK) als Vordienstzeit angerechnet wird, wenn man später verbeamtet worden ist? Wird BPLK-Zeit wenigstens anteilig auf die ruhegehaltsfähige Dienstzeit angerechnet?


    Kurz gesagt für alle, die nicht im Thema sind: BPLKs werden zwar in Köln von der Zentralstelle für Auslandsschulwesen (Zf A) ausgewählt (die sitzen im Bundesverwaltungsamt) und an Schulen im Ausland vermittelt und bekommen auch einen Dienstausweis des Auswärtigen Amtes als Reisepassersatz, in manchen Ländern sogar Diplomatenpässe als technisches Personal der Botschaft. Es besteht jedoch keinerlei vertragliche Bindung mit der Zf A. Es wird kein deutsches Gehalt gezahlt, sondern eine sogenannte Zuwendung sowie zusätzlich das Ortsgehalt der ausländischen Schule. Mit dieser Konstruktion will man sich wohl jegliche Ansprüche ehemaliger BPLKs vom Leibe halten. Zur Rente: Man kann sich einen Zuschuss zur privaten Rentenversicherung auszahlen lassen oder sich mit 18% vom Brutto gesetzlich rentenversichern lassen, wovon man als BPLK die Hälfte trägt.


    Wenn man nun verbeamtet würde und z.B. 6 Jahre BPLK gemacht hat und das gar nicht später als ruhegehaltsfähige Zeit angerechnet würde, würde man über 10% vom letzten Beamtenbruttogehalt an Pension verlieren. Das würde die gesamte BPLK-Zeit langfristig gedacht wirklich unattraktiv machen.


    Oder wie sind die Regelungen? – sicherlich auch bundeslandabhängig. Hat jemand Erfahrungswerte? Weiß jemand mehr?

    Ich würde mir wünschen, dass wir das Jugendamt schneller ins Boot holen können. Die werden aber erst wirklich tätig, wenn buchstäblich Blut geflossen ist. Ansonsten laufen wir da vor die Mauer namens "chronisch unterbesetzt".


    Für die Schulpsychologen gilt das ebenso. Die sehen wir erst, wenn jemand einen Selbstmordversuch hingelegt hat.


    Weiter würde ich mir wünschen, dass der Elternwille nicht so quasi absolut ist, wie er zur Zeit ist. Wenn mir ein kleiner Aspi wie aus dem Lehrbuch durch die Klasse springt und um sich schlägt und tritt und die Eltern sagen - der ist halt so, der ist ganz normal, an einen Besuch beim Facharzt ist nicht zu denken, dann passiert da überhaupt mal gar nichts in Richtung Diagnose.


    Wenn die Schulleitung dann noch nicht mitzieht (d´accord, TequilaSunrise), dann ist sowieso fast alles verloren. Wenn dann dieser kleine Aspi ansatzlos einen sitzenden Mitschüler zusammentritt, und die SL meint, es sei ja das erste Mal und wir sollten das nicht so hoch hängen, dann...

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