Guten Morgen,
lDu rennst mit Deinem Thread bei mir offene Türen ein, denn ich weiß leider auch nicht, wie ich mit Schülern umgehen soll, die zwar Regeln aus dem EffEff beherrschen, aber sie nach der Grammatikeinheit nicht mehr anwenden können.
Vor kurzem habe ich die Hamburger REchtschreibprobe ausgwertet, dies war sehr komplex und auch schwierig. Auf der darauffolgenden Fortbildung habe ich mir so meine Gedanken gemacht, da Schüler unterschiedliche SChwierigkeiten bei der verschriftlichung des Gehörten/Gesehenen haben. Es ging dabei um verschiedene Ebenen, auf denen ein Kind etwas falsch schreiben kann. Und da setzt dann die HRP an, durch gezieltes Lernen (z.B. auf der morphologischen Ebene) kann das Kind seine Rechtschreibung verbessern. Tja, und nun kommt der Knackpunkt: wie das vonstatten gehen soll, ist bei mir vollends vorbei gegangen. Auch nach mehrmaligem Nachfragen meinerseits ist mir nicht klar geworden, wie das funktionieren soll.
Anderer Ort, anderer Zeitpunkt: während meines Studiums habe ich zwei Mädchen (10/8 Jahre alt) in Deutsch nachgeholfen. Ihre Rechtschreibung war ein Desaster. Auch konnten sie beide nicht richtig lesen. Ich habe mit ihnen gelesen, sie haben mir vorgelesen und sie haben geschrieben, was sie gelesen haben. Das war für die beiden manchmal sehr anstrengend, denn was das richtige Lesen angeht, bin/war ich sehr streng. Dennoch haben sich die beiden Mädels von einer Deutsch-5 auf eine gute 3 hochgearbeitet.
Aufgrunddessen bin ich eigentlich zu dem Schluss gelangt, dass man Kindern schrecklich viel vorlesen muss, sie selber lesen müssen und zwar unter Anleitung. Klar gibt es auch Kinder, die nicht gerne lesen, aber man kann auch solche Kinder abholen. Vielleicht ziehe ich nun den Ärger auf mich, aber ich denke, dass Eltern und Großeltern dabei helfen müssen. Als lesendes Beispiel voranzugehen, mag nicht ganz einfach sein, doch zahlt es sich aus. Bestimmt. Und gerade in Zeiten, wo der Trend zum Zweitbuch geht, müssen wir den Kindern zeigen, dass Bücher ein Schlüssel zu einer ganz neuen Welt sind. (Okay, ich gebs zu, das war sehr pathetisch). Das ganze schreckliche Ausmaß sehe ich meinem 8- Deutsch- Differenzierungskurs "Wie ein ganzes Buch über die Osterferien lesen? Ich habe aber gerade mal anderes zu tun!"
Um den Bogen wieder zur Ausgangsfrage zu spannen: ICh denke, je mehr ein Kind schon im frühen Alter liest und auch vorgelesen bekommt, umso besser ist seine Rechtschreibung!
Ich weiß aber nicht, ob das irgendjemand mal wissenschaftlich belegt hat.
Liebe Grüße