Beiträge von chilipaprika
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Ach so, MentorIn...
An der ersten Schule habe ich mal zwischendurch vernommen, wer wohl für mich zuständig war. nachdem sie gemerkt hat, dass ich ganz gut zurecht kam, habe ich fast nie wieder Kontakt mit ihr gehabt (sie hatte auch keine Verwendung für mich in ihrem Sprachunterricht).
An der zweiten Schule gab es feste "Teams" (es war eine Gesamtschule mit Jahrgangsteam-Struktur). Ich wurde einem Jahrgang zugewiesen, mir wurde ein Schlüssel gegeben und das wars nach ein paar Wochen. Ich meine: mein Stundenplan war gemacht, ich musste mit den jeweiligen KollegInnen jeweils abmachen, was zu tun war. Als es irgendwann eine Explosion gab, hat mich zufälligerweise eine andere Kollegin aus dem Team (die keine Sprachlehrerin war) aufgefangen. Sie hat mich in Tränen nachmittags auf dem Hof getroffen und einiges wieder in Lot gebracht. Ich habe die Lerngruppen gewechselt und ab dann lief es besser.
Meine besten Kontakte in dieser Schule waren ein Politiklehrer und eine Kunstlehrerin aus dem Team. Ich hatte eine gemeinsame Springstunde mit dem einen, mit der anderen haben wir oft einfach so gequatscht.Grüße,
Chili -
Hallo!
Auch ich habe hervorragende Erinnerungen an meinen Assistenzjahren.
Ich habe zwei jahre als Fremdsprachenassistentin an zwei verschiedenen Schulen in Deutschland verbracht. Meine Situation mag eine leicht andere gewesen sein, weil ich selbst schon die Stadt kannte und deswegen die Schule keine "Integrations-" und "Hilfefunktion" hatte.Beide Schulen waren in der Erfahrung sehr unterschiedlich und FreundInnen von mir, die zu diesem Zeitpunkt auch eine Fremdsprachenassistenz gemacht haben, haben ebenfalls sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Offiziell durfte ich keinen "Unterricht" machen sondern nur ergänzen. Keine Aufgaben verteilen, keine Grammatik unterrichten, usw. Es wurde je nach LehrerIn auch betont oder "übersehen".
In einigen Klassen wurde ich als lebende Kassette "missbraucht" und durfte sozusagen Texte vorlesen und ab und zu mir anhören, dass meine Aussprache zu "pariserisch" sei.Ich hab an der einen Schule 3 AGs gemacht. Eine war von den SchülerInnen erwünscht worden: Grammatik und sowas üben. Es war eher ein "wir wiederholen zusammen, was in der Stufe gerade gemacht wird", auch mit netteren Spielen und so. Dann für ältere SchülerInnen etwas ähnliches, aber mit eher kleinen Lektüren.
und dann eine "Film-AG", wo wir französische Filme im Original mit Untertiteln geguckt haben.Die meiste Zeit habe ich mir echt überlegt, was der Sinn meiner Arbeit war. Viele fanden sich in ihrem Zeitplan bedrängt. Jüngere KollegInnen nutzten die Möglichkeit, die Klasse zu teilen, so dass ich jede Woche nur eine Klassenhälfte alleine hatte, mit der ich Aussprache-Übungen zu der jeweiligen Lektion machte. Im Prinzip war so etwas 70% meiner Arbeit.
Nix mit coolen neuen Konzepten ausprobieren oder Ähnliches.Meine beste Freundin war aber zeitgleich an einer Schule mit bilingualem Zweig und hat da viel mehr im Unterricht mitgemacht (auch zum Teil den Unterricht "in Zusammenarbeit mit" der Fachlehrerin vor´bereitet (=alleine) und alleine geschmissen. Die Fachlehrerin war froh, dass sie während der Stunden etwas anderes machen konnte.
Ich möchte die Erfahrung nicht missen. Schliesslich habe ich danach beschlossen, hier zu bleiben und in diesem Schulsystem zu unterrichten
Allerdings muss ich jetzt rückwirkend sagen, wo ich jetzt auf der "LehrerInnenseite" bin: wenn jetzt eine Assistentin mir zugewiesen wäre (würde es nicht, aber theoretisch), dann hätte ich ein Prolbem. Ich komme schon jetzt kaum zu meinem Stoff...Letztes Jahr hatten wir an meiner Schule eine nette junge Assistentin, die echt gut geholfen hat. Sie hat Deutsch und Spanisch auf Lehramt studiert und war das Jahr davor als Fremdsprachenassistentin in Spanien gewesen.
Tack, dann durfte sie auch eine Spanisch-AG machen
Aber sonst hat sie auch mehrere AGs gemacht: Debatting-Club auf Englisch, ab und zu (unregelmässig) einen Film gezeigt, die ENglisch-Profilkurse (Begabtenförderung) bei der Theateraufführung unterstützt,Ich würde mir an deiner Stelle auch solche Ideen machen, wie du motivierte / interessierte SchülerInnen an Nachmittagsangebote locken könntest ...
Wie lange bleibst du?
Lässt sich zum Beispiel an bestimmten Projekten des Goethe-Instituts oder solche Institutionen teilnehmen? (ähnlich dem Fremdsprachenwettbewerb)
Was sind deine Interessen? (Könntest du dir eine Theater-AG vorstellen?)
Welche Schwerpunkte werden an deiner Schule angeboten?
Mit extra-curricularen Angeboten ist oft auch sehr geholfen, außer natürlich die Schule hat ganz genaue Ideen, wie sie dich einteilt. Aber oft bleiben viele Stunden übrig und viele Wünsche, dass du dir selbst ausdenkst...Viel Erfolg,
Chili -
Hallo!
... und vielleicht fragst du dich, ob du es _genauso_ frech und unverschämt finden würdest, wenn man dich gefragt hätte, ob du eine Freundin hast. und ob du auch da ein Kopfkino mit Draufgeben hättest.
Mir kommt es so vor als [ein sehr großer Teil des ] "Problem(s)" die Frage nach der Homosexualität sei.Willst du jetzt durch irgendeine Reaktion signalisieren, dass Homosexualität etwas wäre, wofür man sich schämen muss? Dass es eine Beschimpfung wäre?
Sorry, aber anders kann ich mir das Mobbingsgefühl nicht erklären. Es ist nicht Mobbing, Fragen zum Privatleben zu erhalten. (oder sonst werden ja alle LehrerInnen gemobbt...)Bei sowas mache _ich_ mir Kopfkino und ich weiß ganz genau, auf wen ich klopfen könnte. Ich kämpfe in meinen Klassen, dass man nicht über "schwul" und "behindert" als Schimpfwort benutzt, erhalte relativ wenig Mithilfe im Kollegium, aber das wäre das komplette Gegenteil...
Schön, dass wir in so einer toleranten Gesellschaft leben...
Chili
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