Hallo!
Es ist womöglich gar nicht vergleichbar, aber hier meine Erfahrung:
ich bin Fremdsprachenlehrerin in der Sekundarstufe. Meine SchülerInnen sollen auch Texte schreiben. Da ich Teilzeit habe und mich ausprobieren wollte (noch vor dem Ref) habe ich sehr viele Texte von den Kids eingesammelt (also Hausaufgaben).
Nach ein paar Texten bin ich dazu übergekommen, so vorzugehen:
Jedes Kind hat eine Mappe / Heftstreifen. Jeder neue Text kommt in die Mappe.
Als erstes Blatt oben steht ein Rückmeldebogen, der immer da bleiben muss.
Ich korrigiere selbstverständlich jeden einzelnen Text, obwohl ich einigen SchülerInnen auch klar gemacht habe, dass ich mich aufs Gröbste konzentriert habe (SchülerInnen im 3. Lernjahr, die offensichtlich keinen Satz auf Deutsch schreiben könnten).
Unter jedem Text schreibe ich Tips zur Verbesserung.
Im Rückmeldebogen schreibe ich EINEN oder ZWEI Punkte (die wichtigsten), die ab jetzt besonders wichtig sind. Das ist für jeden SchülerIn unterschiedlich. Bei einigen SchülerInnen sind wir also wochen- bis monatelang auf dem Niveau "Verben konjugieren", "Jeder Satz hat ein Verb", "Verb nach Subjekt". Wenn ein Kommentar 3 mal auftaucht, gibt es Zusatzaufgaben zum Üben (ist natürlich für reines Aufsatzschreiben nicht sehr einfach, aber zum Beispiel einen falschen Text korrigieren / verbessern).
Währenddessen sind meine besten SchülerInnen schon dabei, Texte mit Einleitung/Schluss, Subjonctif und vielen Relativsätzen zu schreiben.
Durch den Rückmeldebogen sind sie gezwungen, beim nächsten Mal besser aufzupassen, weil sonst Zusatzarbeiten drohen.
Zweitschrift lasse ich nicht schreiben. aber Hinweise auf Übungen, die wiederholt werden können.
Chili