Hey chili...
mir geht es nicht um "chillige" ausbildung, sondern einfach darum zu verstehen, wie die Vorbereitungsdienste/ Referendariate in den Bundesländern eigentlich ablaufen. Wenn dabei die Bewertung aufkommt/durchscheint. dass 10 Stunden "leichter" zu organisieren sind als 14 Stunden, so bezieht sich das lediglich auf den Fakt, dass dies in 4 Wochen ja doch schon eine ganze Woche mehr zu unterrichten ist in NRW, als in NDS (Ausbildungs- und eigenständiger Unterricht zusammen).... und dass diese Mehrzahl an Unterricht ja durchaus erheblich ist für den Planungsaufwand.... übrigends kann ich aus meiner Außenperspektive noch nicht nachvollziehen, ob es besser ist zehn top vorbereitete Stunden abzuhalten, oder lieber viel mehr praktische Unterrichtsversuche pro Woche mache, die aufgrund des größeren Planungsumfang vllt nicht so ausgefeilt sind wie 10Std...es mag zunächst banal klingen, aber ich denke nicht zwingend, dass mehr Unterricht geben, mehr Ausdbildungsfortschritt bedeuet...das hängt an sehr vielen Faktoren....
Vielleicht bin ich fürs Ref / Lehrerleben ungeeignet, aber ich wage die Aussage, dass deine Stunden nicht besser werden. Zumindest an meinemSeminar wurden wir in den Einführungstagen darauf hingewiesen, dass Stunden nicht so geplant werden, dass man tausend Stunden daran sitzt.
Unterrichten ist keine Zauberei, sondern auch ein Handwerk. Du kriegst die "Bedienungsanleitung" (Stundenablauf, Problemorientierung, usw..) in die Hand gedrückt, du planst deine Stunden nach dem Muster. Erstmal nicht mehr nicht weniger.
Der eine Fachleiter erwartet zur Zeit genau das. und nach dem ersten Besuch hat er mich darauf aufmerksam gemacht, was ich schon alles gut gemacht habe und was mein Ziel bis zum nächsten Besuch sein soll. Genau das habe ich bei der Planung der darauffolgenden Wochen gehabt, bei dem 2. Besuch hat er mir gesagt "Super, war drin", jetzt haben wir ein weiteres Ziel.
Womöglich ist ein anderer Referendar im selben Jahrgang viel weiter als ich, andere noch nicht so weit. Klar müssen wir am Ende nicht eine stinklangweilige Stunde vorzeigen, aber wir lernen nicht zu zaubern, sondern zu unterrichten und zu arbeiten. Wir müssen Arbeitspläne abgeben (also ich gebe jetzt in ca. einer Woche die Arbeitsplanung von meinen 4 Klassen bis Ende Januar ab), muss zeigen, dass ich also längere Phasen planen kann, innerhalb von Reihen den Stoff verteilen kann und solche Sachen.
Klar kann ich mit dem "Mehr an Zeit" im Vergleich zu NRW mehr planen, aber ganz ernsthaft, ich glaube, dafür machen wir mehr Sachen auf einer anderen Ebene, so ist es nicht, dass wir unterbelastet sind. In NRW habe ich immer nur Referendare kennengelernt, die nach alter PO waren, und also "nur" 12 Stunden unterrichtet haben, ich kann also da nichts zum Vergleich sagen.
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Wechseln denn in NDS die beiden Klassen die man hat in den Fächern zum Halbjahr oder auch quartalsweise? Das der Ausbildungsunterricht quartalsweise wechselt, finde ich eig. super, nämlich genau aus dem Grund, dass man dann alle paar Monate neue Klassen und Stufen sieht! Habe ich das darüber hinaus richtig verstanden, dass du nur einmal deine Klasse zeigen kannst die du im eigenständigen Unterricht hast und sonst wollen die Seminarleiter die anderen Stufen sehen in denen du betreuten Unterricht machst?
Meinst du meine eigenen eigenverantwortlichen Klassen? Ich behalte sie das ganze Jahr. Womöglich auch nächstes Jahr. Außer wie bei mir die eine Klasse, die dann in die Qualifikationsphase geht.
Die Klassen im Ausbildungsunterricht wechseln und MÜSSEN wechseln. Ich habe zum Beispiel falsch geplant und jetzt im Quartal eine super Klasse gehabt, die ich am Liebsten für eine Lehrprobe nehmen würde, und es geht nicht, ich darf die Klasse nie wieder dieses Jahr haben.
Meine Klasse darf ich "so oft zeigen, wie ich will". In dem einen Fach habe ich es schon 2 mal gemacht und es lief ganz gut, in dem anderen Fach hat es terminlich nicht so gut geklappt und bisher noch nicht gezeigt. Aber gleichzeitig fühl ich mich mit einer Betreuung besser, ganz besonders, weil meine eigene Klasse aus welchen Gründen auch immer in dem Fach nicht so vorzeigbar ist. (Versuch dir vorzustellen, du hast eine 10. Klasse in Englisch, die keine 5 Wörter fehlerfrei schreiben können, die Hälfte der Klasse wird das Fach abwählen, die SchülerInnen sind sehr lieb, aber halt sehr schlecht. Du kannst also kaum Oberstufenniveau vorzeigen, und solltest ja keine Baby-Stunden zeigen. Da ich aber alleine in der Klasse bin, ist keiner da, der mir Tipps geben kann und mich auf Fehler hinweist.
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PS: Ich finde übrigends, dass so oft wie möglich eine Lehrkraft/Mentorin mit drin sitzen sollte, um einen danach auf Fehler hinzuweisen...was besseres als Feedback gibts nicht!
Wenn man nach Quartalen rechnet, habe ich in NRW: 14+4*5+14= 54 Stunden betreuten Unterricht mit Feedback, in NDS: 4*6 = 24 Stunden...
Tja, ich würde sagen, in NRW würde ich die meiste Rückmeldung bekommen. Gleichzeitig kriege ich allerdings in NDS mehr Rückmeldung von den FachleiterInnen, die ich viel viel öfters sehe. Aber trotzdem habe ich in NRW erstmal die erste Eingewöhnungsphase, die zwar kurz ist aber ein paar Fehler vor dem eigenverantwortlichen Unterricht korrigiert. Kein Ref in NRW unterrichtet von Anfang an und durchgehend 14 Stunden im ersten Quartal. Da wird noch alles gut angeleitet.
im alten Ref waren die Ausbildungsklassen auch viel mehr "reihenorientiert", so dass es so sein konnte, dass du deine 6. Klasse Englisch nach dem UB verlässt, in die Klasse 8 gehst, dort 2-3 Wochen hospitierst und dann die neue Reihe anfängst. Währenddessen beendest du eine Reihe in Deutsch in der 11 und wechselst dann in die 5. Das heisst, die Überlappungsphasen können durchaus hier und da für Entspannung sorgen. Aber wie gesagt, es hängt sicher von Schule, Betreuungslehrer und vielleicht auch von der PO ab.
Chili