Ist dein Referat (ich hoffe, es ist nicht _wirklich_ ein Vortrag) tatsächlich so angelegt, dass du Menschen in dieser Form befragst?
Da du im ersten Semester studierst, hast du vermutlich noch nie wirklich gelernt, das zu machen, aber was wirst du denn von diesen Antworten für Schlüsse ziehen?
Ich halte die Fragestellung für absolut verkehrt und hoffe, du hast sie nur falsch verstanden und sie wurde nicht einfach so von einem Dozenten vergeben, das würde echt nicht mein derzeitiges Bild der Uni verbessern.
1: Daten: Name, Schule, Fächer (optional, oder per PN wäre super!)
Gymnasiallehramt, Geistes- und Sozialwissenschaften
2: An welcher Uni wurde das Studium absolviert?
Rheinland-Pfalz, altes System mit Staatsexamen ohne modularisierten Bildungswissenschaften
3: Wie lange bist du schon im Referendariat?
3 Monate
4: Wie hast du das Fach BiWi/ Erziehungswissenschaften im Studium erlebt? (herausfordernd? Viel oder wenig gelernt?)
Anders als 90% der Mitstudierende habe ich nicht die ganze Zeit rumgejammert, wie sinnlos das Ganze sei, habe aber versucht, möglichst viel von der Wissenschaft mitzunehmen und oft erst Semester danach im Praktikum oder in einem anderen Seminar AhAh-Verknüpfungseffekte gehabt. Gemerkt, wie alles einen Sinn ergibt.
Dieser Effekt ist meiner Meinung nach nie im 1. Semester zu haben. Auch nicht in den "Fachwissenschaften". (Auch Erziehungswissenschaft, Soziologie, Psychologie... sind Fachwissenschaften)
Hattest du damals das Gefühl gut auf den Beruf vorbereitet worden zu sein?
Ja, weil ich Wissen erwarb.
Wenn ich Kochrezepte à la "Wenn das Kind dir "Du Schl%&§ zuruft, antwortest du xy" oder "die Lektion 8a wirst du immer mit stummem Impuls anfangen" erwartet hätte, hätte ich eine Erzieherinausbildung gemacht, wo ich eine praktische Ausbildung bekommen hätte und keine wissenschaftliche.
5: Wie hast du den Übergang vom Studium zur Praxis erlebt?
problemlos, habe aber auch etwas anderes gemacht, und dann Vertretungsverträge angenommen, bevor ich jetzt ins Ref kam.
Entspricht das Referendariat bisher den Erwartungen des Studiums?
Das Referendariat ist ein Teil der Ausbildung, also eine verschärfte intensive Version der Schule. Ja, es ist in etwa meinen Erwartungen und Befürchtungen entsprechend.
Würdest du aus heutiger Sicht sagen, dass du gut auf den Beruf vorbereitet worden bist, oder war das Ref. ein "Sprung ins kalte Wasser"?
Ja, "trotz" altem Studium mit pädagogischem Begleitstudium und keinen Bildungswissenschaften weiß ich, dass ich so gut vorbereitet wurde, wie eine _wissenschaftliche_ Ausbildung vorbereiten konnte. Allerdings habe ich in dem Fach auch links und rechts geguckt, viel gelesen und nicht die Scheine schnell abgesessen, indem ich auch noch jammerte, wie sehr mir die Pädagogik von meinen "richtigen" Fächern abhielt.
6: Wenn ja, wie hast du den Praxisschock bewältigt?
ich habe Freunde.
7: Haben deine Kollegen ähnliche Erfahrungen gemacht?
Erste Lektion des Refs: untereinander spricht man nicht über Probleme.
8: Wie bewertest du dieses Zitat? "Teachers teach as they were taught, not as they were taught to teach"
unprofessionelle LehrerInnen tun das vielleicht.
oder glaubst du: "Bäcker backen Brot wie Mama es in der Küche gemacht hat und nicht, wie sie es in der Ausbildung gelernt haben"?
Wenn es so wäre, würden wir ganz anders unterrichten...
Chili
PS: Such dir aber einen anderen Zugang zur Thematik.
Ideen: Welche Kompetenzen sollen LehrerInnen im Alltag haben (Schulgesetz, Ausbildungsverordnung vom Vorbereitungsdienst)? Welche werden im Studium ausgebildet? (Ausbildungsverordnung des Studiums, Modulhandbuch)
Unterschied Theorie / Praxis (Bsp. Ärtze sind nicht im ersten Semester am Patientenschnibbeln... Sie lernen erstmal, wie der Körper aufgebaut ist, bevor sie mich stechen dürfen...