Zumindest von meinen Erfahrungen der letzten Jahre ist es tatsächlich so, dass die Unis / Institute voll auf sowas stehen. Ich hatte mich im Studium (aus Faulheit - mich vernünftig einzuarbeiten - und Desinteresse, ich mochte lieber Theorie) rausgehalten, aber im Prinzip hätte mein Prof in der Germanistik am liebsten gehabt, dass ich auch 10-20 Leute dazu befrage, ob die Sätze "richtig sind / richtig klingeln, ..."
Ich mache zur Zeit eine (längere) Fortbildung, bei der auch eine Abschlussarbeit (30-60 Seiten, 1/3 Theorie, 2/3 Praxis) zu schreiben ist und sie wollen auch unbedingt solche Forschungsmethoden sehen. Was natürlich überhaupt keinen Sinn macht, wenn man es nie gelernt hat und also 10mal mehr Arbeit hat, sich einzuarbeiten, als die Arbeit zu schreiben. und das um 2 SchülerInnen qualitativ zu befragen.
Wow, Aussagekraft.
Antwort der Fortbildungsleitung: Es ist ja keine Doktorarbeit (die keiner schreiben wird, wir sind alle in festen Planstellen), es ist also nicht wichtig, ob wir wirklich sauber arbeiten. Na Prost Mahlzeit!
Es war auch übrigens damals auch ein ähnlicher Spruch vom besagten Germanistik-Prof "ach, wir sind Germanisten, es muss nicht so hoch gehangen werden". Ich als halbe Erziehungswissenschaftlerin (Dipl-Päda als Doppelstudium zu dem Zeitpunkt) konnte nur den Kopf schütteln.
Aber Hauptsache, man hat ein paar Leute befragt.