nein, du hast schliesslich schon längst dein Examenszeugnis, wenn du deine Drittfachprüfung ablegst.
Beiträge von chilipaprika
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Ich wurde in NRW nach dem 1. StEx als Gym-Kandidatin (aber ohne Einsatz in der Oberstufe) nach Tv-L 13 eingruppiert, auch mit dem selben Deputat. In der festen Überzeugung später nicht verbeamtet zu werden und ohne grosses Sicherheitsbedürfnis war mir auch nicht klar, warum ich das Ref machen sollte.
Chili -
oh in dem Fall ist es schon krasser, falsch verstanden.
Es war bei mir an der Uni auch eine nette Sache. Alle aus Afrika stammende (Muttersprachler-)Studis, sind aufgrund ihres "r" in dem Pflichtkurs Phonetik durchgefallen.
Es ist echt ein großer Balance-Akt zu entscheiden: "Gilt es noch als Varietät der Sprache oder ist es zu krass und nicht mehr verantwortungsvoll..."
Die Entscheidung möchte ich echt nicht treffen.
Ich fand es an der Uni damals rassistisch, aber dann sass ich im Ref mit einem netten Mann aus der Elfenbeinküste, dessen Aussprache ich Schwierigkeiten hatte zu verstehen, die SchülerInnen natürlich noch mehr. Ich durfte auch eine LAA betreuen, die in ihrer Muttersprache (nicht meiner) unterrichtete, aber nicht aus dem "Zielland" kam und auch da gab es sehr große Schwierigkeiten. Einen Schweizer mit starkem dialektalem Einfluss möchte ich auch nicht als (Fremdsprache)Deutschlehrer haben. -
sich eine leicht differenziertere Beurteilung holen als "Sprachfehler" und daran arbeiten. Kannst du die Sprache WIRKLICH und kannst du wirklich beurteilen, dass er die Sprache beherrscht?
Auf MuttersprachlerInnen im Lande würde ich nicht sooo sehr setzen. Es gibt einen Unterschied zwischen "wow bist du gut" / "du sprichst "perfekt"" und "du sprichst WIRKLICH gut genug, dass du unterrichten darfst".
Ich bin Muttersprachlerin der Fremdsprache, die ich unterrichte, und bin durchaus geschockt, wer alles von der Uni einen Abschluss bekommt. Gut sprechen reicht als LehrerIn nicht aus, da man ja IMMER spricht und Vorbild ist. (und ja, ich kann durchaus differenzieren, ob man "mal" Fehler macht oder echt ZU oft. -
Huhu!
Im Fremdsprachenunterricht haben wir oft das Thema mit dem Horoskop. "Heute wirst du viel Geld gewinnen".."Dein Glück, das Wetter wird toll und ihr werdet Spass haben"Wäre das mal was?
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Honorarstelle??
Sprich: du wirst nur für die gehaltenen Stunden bezahlt?, wenn welche aufgrund von Krankheit (von dir) oder Ausfall durch Wandertag, Feiertag, usw. ausfallen, wirst du nicht bezahlt?
Weißt du schon, welche Fächer und Stufe du bekommst? Wenn viel Korrektur dabei ist: FINGER WEG!! -
1) Selbstverständlich erhalten VollzeitlehrerInnen einen Vollzeitgehalt. (Was denn sonst?)
2) Die Frage war ernst: wirst du eingestellt, um 15 Stunden zu unterrichten, oder kriegst du einen 37%-Vertrag, um Ganztagsbetreuung, AGs und Projekte zu machen? (und eventuell auch kurzfristigen Vertretungsunterricht am Rande)Solltest du (naiverweise?) davon ausgehen, dass du mit 15 Stunden Unterrichten eine Drittelstelle hast: es hängt zwar von den Fächern und den Stufen ab, aber du kannst vermutlich dein Studium für die Zeit der Vertretung fast / vollständig pausieren. Die Erfahrung mag es wert sein (ich hab es auch gemacht und keine Sekunde bereut), aber besser ist es, wenn du dir im Voraus bewusst bist, wieviel auf dich zukommt.
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1) Unterrichtest du 15 Stunden?
2) Würde ein Vollzeitlehrer 40 Stunden unterrichten?-> Frage selbst beantworten und eine andere Prozentzahl eintragen.
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Huhu!
Ich komme zwar aus dem Sekundarbereich aber ein abgeschlossenes Drittfach gilt in NRW als vollwertig. Sollte die Fächerkombi Mathe / ENglisch zulässig sein (das weiß ich als Sek II-lerin eben nicht), dürftest du auch dein Ref in Mathe/Englisch machen und dich später auf eine Sachunterricht / Englisch bewerben.
Soweit ich es von FreundInnen mitbekomme: 1) alles, was nicht Deutsch und / oder Sachunterricht ist, ist auf dem Stellenmarkt positiv. 2) FachlehrerInnen für Englisch werden gesucht, mittlerweile macht fast jedeR diesen C1-Schein, denn ohne bist du quasi raus. Mit ENglisch-Abschluss bist du natürlich viel besser dran.
Ein Semester länger studieren ist echt nicht viel und spart dir vermutlich danach 1-2 (Halb?)Jahre Vertretung und Stellensuche
Als Sprachenlehrerin an einer weiterführenden Schule: bitte bitte schließ dein Englisch-Studium ab, solltest du dein Ref in Mathe / Sachkunde machen, guck mal - zum Beispiel gegen Ref-Ende, wenn mehr Luft ist - ein bisschen über den Tellerrand, wie Englisch unterrichtet wird und sorg dafür, dass unsere Kids in der 5. Klasse mehr als falsch ausgesprochene (und geschriebene) Begrüßungen und Farben / Tiere können. [Das ist ausdrücklich KEINE Kritik an die gezwungenermaßen Englisch unterrichtenden KollegInnen, sondern am System überhaupt, dass man Englisch so früh einführt, ohne ein reales Konzept und Personal zu haben...]
chili -
Danke!
Die offiziellen Seiten habe ich natürlich gefunden und gelesen, ich bin tatsächlich eher an realen Erfahrungen (wie deine Erzählung) interessiert. Ich vergleiche es mal mit dem anderen bei uns großen Projekt "Inklusion". Die offiziellen Seiten bringen uns wenig, wir profitieren aber viel von realen Erfahrungen von realen KollegInnen. -
Das stimmt! Ich gönne wirklich jedem Schüler, der während der Pubertät mehr Interessen als die französische Grammatik, den Neuanfang. Das hat aber auch den Nachteil, dass viele sich gar nicht mehr erst anstrengen, weil 'man kann ja abwählen / wechseln', und wir also schon in der 7 SchülerInnen haben, die gedanklich aufgegeben haben.
Leidtungsstarke SchülerInnen würden davon profitieren, wenn es 1) noch genug davon gäbe und 2) sie wiederum nicht in der Mittelstufe unter dem sehr niedrigen Niveau gelitten hätten und deswegen Angst haben, dem Oberstufenniveau gerecht zu sein und slso auch selbst auf den 'sicheren Neuanfang' setzen. Aber das hat wirklich nicht mit der Sprache Türkisch an sich, ich schweife ab.Meine Frage zielt auf Türkisch ab, weil es als "Muttersprache" vieler SchülerInnen eben anders wahrgenommen wird.
Aber vielleicht muss ich tatsächlich Schulen gezielt ergoogeln und hoffen, dass sie ihre Konzepte transparent darstellen.Chili
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ich befürchte, es hängt von dem Machtdrang deiner Schulleitung...
Ich korrigiere auch in allen möglichen Farben und hatte an meiner Schule diesbezüglich nie Probleme. An einer anderen Schule aber wurde ich - obwohl ich gerade einen Test korrigierte und noch nie eine Arbeit bei der Schulleitung abgegeben hatte und hätte abgeben müssen (ich war da nur mit Nebenfach) - darauf hingewiesen, dass "in Deutschland" LehrerInnen mit rot korrigieren. Aber es war sicher auch ein bisschen dieser "Liebe Ausländerin, "in Deutschland ist es so...""-Ton, also keine Ahnung, ob es bei den anderen KollegInnen eine Rolle spielte.chili
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Fast die Hälfte unserer SchülerInnen sind (halbe) MuttersprachlerInnen...
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Ja, das mit der Gefahr für die anderen Fremdsprachen ist natürlich erstmals nur eine Befürchtung.
Obwohl es nicht von der Hand zu weisen ist, dass überhaupt das Angebot einer dritten Fremdsprache ab der EF uns einen sehr großen Einbruch in der 2. Fremdsprache beschert (viele Schüler wechseln da die Sprache und nehmen 3 Jahre "neu einsetzend" in Kauf).
Mit einer (vermeintlich? noch) einfacheren Sprache könnten wir (andere FremdsprachlerInnen) sicher einpacken, zumindest bei den sprachlich weniger begabten / interessierten SchülerInnen. aber auch das ist erstmals nur eine Variable im Raum, weswegen Erfahrungswerte uns interessieren würden.
Rückfrage: Warst du in einem G9- oder G8-System? (Das macht einen riesen Unterschied, was das Sprachverhalten angeht. Vorausgesetzt, die 2. Fremdsprache war ab der 6. Klasse, haben die SuS nämlich keinen "Bedarf" mehr an eine 2. Fremdsprache in der Oberstufe.)chili
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wenn ich bei 3 von 5 Ferien jedes Mal 1-2 Tage vorher krank wäre, würde ich sagen, dass meine Schulleitung nicht ganz im Unrecht wäre, mir eine böse Absicht zu unterstellen...
Man kennt doch seine SchülerInnen. Oder man will eben zeigen, wo die Grenzen sind, damit die SchülerInnen / Familien wissen, woran sie sind. -
Weil Schule, zumindest in meinen Augen, nicht den Charakter einer Person beurteilen sollte.
Nein, den Charakter nicht.
Aber die (Leistung bei der) Aufgabe "sich am Unterricht zu beteiligen" darf bewertet werden.
Das, was du oben von mir zitierst, ist eben der Punkt: die Frage habe ich mich nie gestellt, weil es im französischen System ganz anders ist: es zählen nur die 3 Arbeiten pro Trimester, Punkt.
Da hätte niemals die Biologie-Lehrerin meine Note erhöhen dürfen, nur weil ich mir total viel Mühe gegeben habe, richtig gut mitgearbeitet habe, aber trotzdem immer knapp am mangelhaft kam.
Umgekehrt habe ich in der Sek 1 in Physik/Chemie mich fast nie beteiligt, aber in den Arbeiten eine 1 geschrieben. Der Lehrer war verzweifelt, weil er eben von anderen LehrerInnen wusste, dass ich mich gut beteiligen könnte, aber es zählte nichts.Heute bin ich aber (wie ihr auch) in einem System Lehrerin, wo ich mir das nicht aussuchen darf, OB ich die mündliche Mitarbeit bewerte. es ist nunmal so. Dafür lege ich einfach die Kriterien möglichst transparent und gebe den SchülerInnen möglichst oft den Hinweis, wo sie sich befinden. und da die Note der mündlichen Mitarbeit genauso wie die Note der schriftlichen Leistung nicht gewürfelt wird, und auch hier genauso vielschichtig ist, spielen eben mehrere Kriterien wie "Quantität", "Qualität", "Eigeninitiative", ""Beherrschen der fachspezifischen Methoden", "Präsentationen / Gruppenarbeiten, /..." eine Rolle. Alles abhängig vom Fach und von der Stufe.
Den "Charakter" eines Schülers, der es doof findet, Aerobic zu tanzen, obwohl es auf dem Plan steht, darf ich wohl als Leistungsverweigerung bewerten. Den "Charakter" einer Schülerin, die sich zu fein ist, das Klassengespräch zu bereichern, darf ich auch bewerten.
Genauso wie es im Sinne des Schülers ist, dass er lernt, mit seinem Körper umzugehen, und im geschützten Raum seiner Lerngruppe motorische Sachen lernt zu beherrschen (sorry, bin keine Sportlehrerin), ist es im Sinne der Schülerin, die lernen soll, sich öffentlich zu artikulieren.chili
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Das finde ich bemerkenswert. Ich meine, bin aber nicht sicher, dass die mündlichen Noten ohnehin eine deutsche Besonderheit (als Relikt wilhelminischer Repression) sind, die's kaum woanders in der Ausprägung und Gewichtung gibt.
--> Vielleicht wissen ja andere Forenteilnehmer dazu was??Huhu!
Ich habe zwar nur zufällig den Beitrag hier gelesen und nicht das ganze Thema, kann aber berichten, dass es in Frankreich (zumindest bis 2010 bei meinen Kousinen) keine einzige mündliche Note gibt.
und ehrlich gesagt habe ich es als Schülerin damals niemals hinterfragt, warum meine ganz tolle Mitarbeit (ich war wirklich seeeeehr aktiv und durchaus gut) nicht ein Vorteil im Vergleich zu meiner absolut stillen Nachbarin darstellt.
Meine Zeugnisnote war einfach der Durchschnitt der drei Klassenarbeiten, _manchmal_ netterweise aufgerundet, wenn eine Arbeit als "Ausrutscher" angesehen wurde, aber sonst gab es wirklich absolut rechnerische Noten. Also auch ein 11,7 (von 20 Punkten) auf dem Zeugnis.
Nur in den Fremdsprachen stand bei mir jemals eine Note für das Mündliche und es waren also 2 Noten ausgewiesen. (und es war nebenbei ein Witz, aber es lag eher an meiner Englisch-Lehrerin..)
Auch in Sport habe ich in der Sek-I meine Noten als "einfach so gewürfelt" empfunden, allerdings zu meinem Vorteil, weil ich eben mir Mühe gab. in der Oberstufe gab es 2-3 Leistungstests und tataaa ein rein rechnerisches Mittel.
chili -
Hallo!
Meine Schule (Gymnasium!) überlegt seit nicht weniger Zeit, Türkisch ins Fremdsprachenangebot aufzunehmen. Auf einer Tagung vom Netzwerk für Lehrkräfte mit
Zuwanderungsgeschichte hatte ich vor ein paar Jahren mitbekommen, dass es da ziemlich unterschiedliche Konzepte in NRW gibt. Von der 2. (? oder falsche Erinnerung?) zum reinen Angebot in der Oberstufe, über Teilung zwischen "Kurse für Muttersprachler / Kids mit Vorkenntnissen" (aber nicht muttersprachlicher Ergänzungsunterricht, sondern halt Ersatz der Fremdsprache) und "Kurse für 0-Anfänger" ... ich hatte sogar in Erinnerung, dass einige Schulen selbst differenzierten.
Bevor ich jetzt alle möglichen Schulen des Ruhrgebiets und Gegend abklappere, um tatsächlich Infos zu finden:
sind hier KollegInnen (bevorzugt NRW, aber erstmals egal), die entweder selbst Türkisch anbieten oder die an einer Schule arbeiten, an welcher Türkisch zum regulären Sprachangebot gehört? (also keine AG)
oder vielleicht Schulen, in denen solche Diskussionen geführt wurden / werden und die uns/mir bei der Argumentensammlung aushelfen könnten.vielleicht jetzt ein paar Fragen im Vorfeld, wobei ich sicher noch mehr Fragen haben könnte
- Wie groß ist das Angebot?
- nach welchen Kriterien dürfen die Schüler das Fach wählen (falls begrenztes Angebot, zb aufgrund des Personals)
- gibt es pädagogische Punkte, die im Vorfeld / noch dagegen sprechen? Bei uns ist zum Beispiel die Angst, dass wir damit Französisch und Latein endgültig verabschieden. Andererseits hätte es eventuell den Vorteil, dass wir keine Kids mehr mitziehen müssen, die in Französisch / Latein absolut überfordert sind und in ihrer "Muttersprache" vielleicht mehr Motivation aufbringen würden?Auch über Links zu Schulhomepages freue ich mich , wenn euch Schulen aus der Umgebung bekannt sind.
Chili
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ja, das Problem habe ich auch.
bei den rhetorischen Mitteln / Stilmitteln merken schon die SchülerInnen, dass sie selbst durch andere Formulierungen etwas anderes erreichen können, also doch Teilziel erreicht.
beim Metrum hört aber ehrlich gesagt der Spass auf. und das ist genau die Baustelle, die mir auch am meisten am Schaffen macht, da "meine muttersprachliche Lyrik" das nicht (in der Form) hat und ich also blöd gesagt immer denke "wenn die Franzosen ohne auskamen, warum sollte es für die Deutschen so wichtig sein?!"
(natürlich bin ich da nicht in einer bockigen Haltung, aber mich hat tatsächlich die Schönheit des Metrums noch nicht überzeugen können ) -
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