Beiträge von chilipaprika

    Ich bin so eine Schülerin...
    9. Klasse, Biologieunterricht: im Fokus die sexuell übertragbaren Krankheiten, Kinobesuch von 'Philadelphia', Referat über Aids, Verteilung von Kondommen durch die 3 referierenden SchülerInnen.
    Das wars und das war zu dem Zeitpunkt schon sowas wie 'hä? Warum betrifft es mich? Was soll es mich interessieren?'
    Als ich mit weit über 20 meine erste Beziehung hatte, wünschte ich mir mehr als einmal, dass wir in der Schule mehr als das gemacht hätten. Wen hätte ich denn sonst fragen können? Meine überängstliche Persönlichkeit hat mich vor Risiken und Problemen bewahrt, aber ernsthaft, wie erklärt man in dem Alter, das man noch nie ein Kondom in der Hand hatte.
    Meine Schwester - selbe Erziehung, selbe schulische Erfahrungen - hat das gemacht, was normale Jugendliche machen: einfach jahrelang ungeschützen Verkehr gehabt und mehr Glück als Verstand ... Und im Übrigen trotz zwei (verlorenen) Schwangerschaften immer noch ein seltsames Verhältnis dazu.
    Was man nicht im Schulalter lernt, kann / wird immer eine gewisse Lücke / Spur hinterlassen..


    Chili

    den Oberstufenkurs gibt es nicht unbedingt jedes Jahr (Kooperation mit einer anderen Schule) und bis ICH wieder an der Reihe bin, wird es wohl die Themen nicht mehr geben. Ich bin ja nicht die einzige in der Fachschaft, die das Fach in der Oberstufe unterrichten möchte ...
    Aber in den anderen Fächern ist die Wiederverwertbarkeit durchaus gegeben, ich habe halt dieses Jahr die meiste Arbeit mit Kursen mit "auslaufenden" Themen..

    das Modell oder ein sehr ähnliches haben wir in der Schule.
    Nichts dagegen zu sagen.
    Für mein kleines französisches Herz natürlich ein Skandal. Crêpes macht man in der Pfanne und wendet sie dann aus dem Handgelenk ;)
    Nein, im Ernst: unsere Schüler bedienen das Ding ganz alleine, das Spülen der Platte ist ganz einfach, es ist wirklich eine gute Sache!

    Wenn ich sicher wäre, 1) einen freien Tag zu haben (ohne unbedingt auf 8,5 Stunden Deputat verzichten zu müssen) und 2) wüsste, dass ich mich selbst disziplinieren würde, wäre ich durchaus bereit, einen Teil der "eingesparten" Zeit für die Schule zu opfern, wenn ich dadurch in den Folgejahren von den gründlich vorbereiteten Stunden doppelt profitiere.
    Nur, ich sehe, wie ich zur Zeit arbeite. Unter meiner Vollzeit leiden ca. die Hälfte der Stunden, die niemals wieder aus irgendeinem Schrank geholt werden können, weil sie einfach nur im Kopf, auf einem Schmierzettel oder so entstanden sind und einfach echt verbesserungswürdig sind.
    In der anderen Hälfte an Stunden ist es echt nicht so, dass ich nur preisgekrönte Stunden halte. Und das ist echt, was mich zur Zeit am meisten frustriert. Ich bin hin und wieder soooo glücklich, ein paar Stunden aus dem Ref wieder zu halten. Nicht wegen der eingesparten Zeit, wirklich nicht, eine alte Stunde wieder aufbereiten dauert fast so lange, wie die Zeit, die ich sonst "zur Verfügung" hätte. Aber weil ich dann immer wieder merke, warum ich so gerne unterrichte: wenn die Stunde möglichst gut vorbereitet wurde, einen "perfekten" Aufbau hat und einfach nur Spass macht.
    Solche Stunden habe ich zur Zeit quasi nur in der Oberstufe und ich arbeite im Prinzip für den Ruhm, da ich die Themen quasi nie wieder haben werde. Es lebe das Zentralabitur.


    chili

    wow, 15 Jahre (Vorschule inklusive) lang jeden Abend Geheimnisse erzählt :(
    Hätte ich die Erlebnisse der (echten!) Ganztagsschule weggelassen, hätten meine Eltern echt wenig zu hören bekommen. Aber zu meiner Grundschul- und Mittelstufenzeit wurden die Zeugnisse vom Klassenbesten bis "Klassenschwächsten" (oder umgekehrt) ausgeteilt, so dass wir alle unsere Rangnummer ziemlich gut wussten und weitererzählt haben :D


    chili

    OT aber trotzdem theoretische Nachfrage:


    Ich (als Schülerin) habe meinen Eltern jeden Abend weit und breit erzählt, wer was gemacht hat in der Klasse. Sowohl die Grammatik- oder Geschichtsstunde, als auch dass Peter sein Gedicht nicht aufsagen konnte und Markus schon wieder genervt hat.
    War das eigentlich ein Verstoß gegen den Datenschutz?


    Erzählen denn die Schüler heutzutage nichts ihren Eltern?


    chili


    PS: ich weiß, es ist ein Unterschied zwischen SuS und Lehrern, deswegen nur die theoretische Nachfrage.

    Ich bin für Schulen mit Schulhunden.
    Schließlich bezahle ich eine saftige Hundesteuer und finde es unverschämt, dass mein Hund nicht in die Schule darf und ich dann noch sogar ne Hundebetreuung bezahlen muss, während ich den ganzen Tag in der hundelosen Schule arbeiten muss...


    chili

    ICH bin ein Fan der 3er-Kombi, weil es im Alltag mehr Spaß und Flexibilität bringt. Aber das muss jeder für sich entscheiden.


    Hättest du Bio studiert? (wenn du zb keinen Platz in Erdkunde bekommen hättest?)
    Kannst du dir vorstellen, Bio in der Sek I zu unterrichten?
    Bist du bereit, sagen wir mal ca. 1 Jahr länger zu studieren?


    Dafür hast du:
    - deinen Einsatz auf dem Markt vergrößert
    - mehr Abwechslung im Alltag (aber natürlich potentiell mehr Lerngruppen, die du erstmals "durch" haben musst, von den Themen und so)


    insbesondere sogenannte "Kurzfächer" (also 2-stündig, nicht unbedingt Pflicht in der Oberstufe, nicht in allen Jahrgängen der Sek I) sind in einer 3er-Kombi für eine Schule goldwert.
    Ich habe 2 Hauptfächer und 1 Kurzfach zur Zeit im EInsatz. Wenn die Schule das WIRKLICH möchte, würde sie mich auch in Hauptfach A und Nebenfach B einsetzen können. Da ich aber Vollzeit habe, würde ich damit jemanden verdrängen, weil ich unbedingt meine Stunden in diesen 2 Fächern bräuchte. Da ich aber mehr anzubieten habe, habe ich noch eine Lerngruppe in HF C. Nächstes Jahr gehen mehrere KollegInnen in Elternzeit oder Pension, da wird sich soviel umschichten, dass ich womöglich fast nur noch mein Nebenfach unterrichten würde. Für ein Jahr aber nur...
    Schulen, die im Voraus denken, wissen, dass ein Lehrer mit nur 2 Kurzfächern einiges in Unruhe bringen kann, wenn zum Beispiel ein neuer Kollege mit der selben Kombi / selben Fach kommt. Soviele Lerngruppen gibt es eventuell nicht im Angebot.


    Aber das würde ich wirklich nur machen, wenn du das Fach wirklich unterrichten möchtest. Es kann ja schliesslich sein, dass deine Biokollegin in Elternzeit geht und du ein Schuljahr lang nur noch Bio unterrichtest. Nichts dauerhaftes, aber man sollte sich das schon vorstellen können.


    Und ja, im 1. Jahr nach dem Ref leide ich, was die Unterrichtsvorbereitung angeht, aber ernsthaft: ich LIIIIIEBE meine Fächer. (und: meine Erweiterungsfächer gehören zu den am wenigsten Fächern, aber genau deswegen wurde ich eingestellt: ich blockiere keine Stelle und kann trotzdem 1-2 Lerngruppen übernehmen).


    chili

    das kann man nicht so beantworten.


    Es gibt Bundesländer mit nur "Bestenauslese" - das krasseste ist glaube ich Bayern, da spielt einzig die Note und niemals im Leben was anderes eine Rolle und es gibt Länder mit schulscharfen Stellenausschreibungen. Viele Länder haben eine Mischung von beidem, wobei zb in NRW und NDS fast alle Stellen über schulscharfen Ausschreibungen läuft.


    Beispiel aus NRW:
    Wenn Fach A / Fach B ausgeschrieben werden, müssen ALLE Bewerber (nicht AbsolventInnen! jeder muss / darf sich auf jede Stelle bewerben und eine Vorauswahl treffen, wo er / sie gerne hinmöchte) in der Reihenfolge ihrer Noten eingeladen werden (also Bewerbungsnote).
    Das selbe bei Fach A / beliebig. Nur, dass es da natürlich viel mehr Kandidaten gibt. Es kann sein, dass eine Schule also eigentlich Erdkunde (Fach A) absolut braucht und das Zweitfach "egal" ist. Wenn sie deine Bewerbung sehen, denken sie "wow, von Chemie als Zweitfach hätten wir nie geträumt, jetzt wollen wir den". Dann spielt aber deine Note eine Rolle, ob du überhaupt eingeladen werden kannst. (mehr als 10 Bewerber pro Stelle werden glaube ich nicht eingeladen).
    Wenn du aber eingeladen wurdest, spielen die Noten keine Rolle mehr. Dann darfst du mit allem trumpfen. deine Zusatzqualis, deine Persönlichkeit, dein Lächeln, ...


    Wenn eine Schule dich im Vorfeld (vor den Ausschreibungen) interessant gefunden hat und dich haben will (und du sie auch), kann es also sein, dass sie Chemie / Erdkunde mit Erfahrung in Jugend forscht (weil du das hast), und damit dürfen sich nur Leute bewerben, die Chemie / Erdkunde haben und die Schule darf alle Kandidaten auch bevorzugt eingeladen, die Erfahrung bei Jugend forscht haben, egal welche Note.


    Da es zur Zeit aber eine Bewerberschwemme gibt, zeigen die wenigsten Schulen noch Interesse an Vorab-Bewerbungen, sie wissen, sie werden eh sofort jemanden haben. Außer bei einzelnen Fächern.
    Man kann sich also nicht komplett darauf verlassen, es spielt aber eine Rolle.


    in NDS funktioniert leicht ähnlich, außer, dass man keinen Bewerber einstellen kann, der mehr als eine ganze Note schlechter ist als der beste Bewerber (selbe Kombi).


    chili

    Hatte ich das nicht schon begründet? "Staatlich finanziert" bedeutet, dass es mit den Steuergeldern der Steuerzahler finanziert wird. In einem Land wie NRW sind 40% der Steuerzahler Katholiken und 30% der Steuerzahler Protestanten. Also 70% der Steuerzahler in NRW sind Kirchenmitglieder. Das bedeutet, die zu 100% staatlich finanzierten Schulen mit katholischem oder evangelischem Profil werden auch zu 100% von den Steuergeldern der Kirchenmitglieder bezahlt.


    Steuer sind aber eben nicht "zweckgebunden" nach der Herkunft...
    oder bist du auch der Meinung, wir könnten in NRW 70% "christliche Straßen" haben, und die Nicht-Christen können ruhig eine Umgehungsstraße fahren? Ich würde gerne ein Krankenhaus als Beispiel nehmen, aber ahah, da drehen wir uns wieder im Kreis :(


    Wenn jeder aus SEINEN Steuern das beste für SICH rausholen will, was ist denn mit dem Solidaritätsprinzip?


    chili

    oh stimmt, guter Einwand.
    Obwohl meine erste Fremdsprache Deutsch ist und ich also das komplizierte Grammatiksystem gewohnt war, empfand ich die englische Sprache als eben "zu systemlos" und "zu einfach". Ich behaupte mal, dass ich erst an der Uni überhaupt erfahren habe, dass englische Verben eine Präposition danach haben.
    Ob der französische Englischunterricht noch schlimmer ist als ihr Ruf und die Präpositionen nie im Unterricht auftauchten oder ich sie geschickt ausgeblendet habe, wäre eine nette Untersuchung...
    Vielleicht blenden meine Schüler auch geschickt die frz Artikel ein, schließlich scheint es mich nicht übermäßig zu stören.. :autsch:


    chili

    Ist es aber nicht so, dass genau in diesen Jahren auch das Arbeitsverhalten und die Arbeitstechniken besonders wichtig sind?


    Ich habe das Gefühl, meine Mittelstufenkids haben oft das Problem, dass sie nicht wissen, WIE sie die Fremdsprache lernen sollen, bzw. dass jede Fremdsprache eine neue Herangehensweise erfordert.
    Sie wollen die franz. Vokabeln wie die englischen lernen. Geht aber nicht, wenn man sich weigert le oder la zu lernen.
    Sie wollen die französischen Verben wie die englischen konjugieren. Tja, aber die franz. Konjugation erfordert 6 Formen und nicht nur 2...


    Wenn ich schon dieses Verständnis dafür, dass man es lernen soll meinen Kids einimpfen könnte, hätte ich geschätzt 80% weniger Arbeit.


    chili

    Ich verstehe das Problem irgendwie nicht. Wenn man in einer Region wohnt, in der 95% der Bevölkerung Katholiken sind, dann kann man sich doch nicht ernsthaft darüber wundern, wenn die meisten Schulen dann auch katholische Schulen sind. .


    Nicht, dass es für die Argumentation relevant wäre, aber: der Proporz stimmt in NRW in vielen Gegenden eben NICHT-


    Hast du dafür einen Beleg? Ich kenne das anders (§ 61 NBG)
    Allerdings musste in den letzten Jahren (zumindest in der Vergangenheit... als es an die Rückzahlung des verpflichtenden Arbeitszeitkontos ging (was ja sehr überraschend kam, man hatte ja nur 10 Jahre Vorlauf...) & bevor die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung/die Abschaffung der Altersermäßigung eingeführt war) durch die Schulleitung intensiv geprüft werden (und vorzugsweise abschlägig entschieden werden...), ob die Teilzeit genehmigt werden könnte. Aber für die Ablehnung mussten zwingende dienstliche Verpflichtungen angeführt werden...


    Aussage der Schulleitung meiner Refschule, der Personalrätin und es stand auf einem Papier bei dem Bewerbungszeitraum Februar 2014. Da ich mich doch am Ende für NRW entschieden habe, weiß ich gar nicht, ob es nur böse Gerüchte waren, um uns zu Vollzeit zu zwingen (aber wäre komisch, vom Personalrat) oder ein Fakt.
    War wohl ziemlich neu und im Kontext der Arbeitszeitserhöhung so zu deuten: "der Job ist in Vollzeit machbar, wir wollen nicht, dass Berufsanfänger reduzieren. (sonst gibt man eben zu, dass Berufsanfänger oft den Job kaum (so wie idealtypisch gewünscht) stemmen können.)"


    Ich glaube auch in Erinnerung zu haben, dass dies für Berufsanfänger galt. (Bestandsschutz? oder eben nur für die Berufsanfangsphase? keine Ahnung)

    in NRW ist Teilzeit zu jedem Halbjahr möglich, ohne Angabe von Gründen.
    Wenn aber keine familiäre Gründe vorliegen, kann die Schulleitung aus dienstlichen Gründen ablehnen. Bei unserem 70 Personen Kollegium kann ich schon auf Anhieb mindestens 5 Menschen aufzählen, die "grundlos" reduzieren. (Also nicht die mit Kindern unter 12)
    Hatte ich auch überlegt, habe aber beim Unterschreiben spontan Vollzeit angekreuzt und danach sah ich nur, auf wieviel Geld ich verzichten müsste, um auf einen freien Tag zu kommen (700 Euro!!) und leide zwar jetzt an vielen Wochenenden, aber es ist halt so. und es bekommen nicht alle Lerngruppen in der selben Woche tolle Arbeitsblätter oder so.


    chili

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