Ich kenne zwar den Stern-Artikel nicht, aber ich bedaure dennoch nicht, dass ich seit meinem Referendariat privat versichert bin.
Natürlich muss man wissen, dass man als junger Referendar mit günstigen Beiträgen geködert wird, und man muss wissen, dass die Beiträge regelmäßig steigen.
Von der Aussage, dass Ärzte mit den GKV-Einnahmen ihre Praxiskosten, aber mit den PKV-Einnahmen ihren Lebensunterhalt bestreiten, halte ich - wie von allen Verallgemeinerungen - nicht viel. Dafür kenne ich einige Ärzte, die im Zusammenhang mit den Gesundheitsreformen ihre Praxen aufgeben mussten (gut, auch das sind Einzelbeispiele), und einige weitere Ärzte im Bekanntenkreis geben zu, dass sie ohne einen gewissen Prozentsatz von Privatpatienten nicht überleben könnten.
Was mir wichtig ist: Wenn ich krank bin, weiß ich, dass ich eine optimale medizinische Versorgung erhalten kann. Meine Frau war während ihres Berufslebens immer in der GKV - nach dem Ausscheiden aus dem Beruf hat sie wieder zur PKV gewechselt -, und da hat sie schon mitbekommen, dass sie bestimmte Medikamente nicht bekommen konnte, weil der Arzt sein Budget bereits überstrapaziert hatte.
Als meine Kinder ihre Zahnspangen hatten, war ich auch froh, dass die PKV und die Beihilfe die gesamten Kosten übernommen hatten.
Und ist euch bewusst, dass es alte Menschen gibt, denen medizinisch angezeigte Operationen mit Hinweis auf ihr Alter verweigert wurden?
Da bin ich zugegebenernaßen egoistisch und bezahle für eine gute medizinische Versorgung meinen PKV-Beitrag. Wenn einem im Ruhestand der Beitrag zu hoch sein sollte, hat man immer noch die Möglichkeit, zum Basistarif umzusteigen, in welchem man Anspruch auf GKV-Leistungen hat.