Hallo,
per PN wurde mir mitgeteilt, dass der andere Thread geschlossen wurde wegen der Seitenhiebe von meiner Seite. Ich würde immer nur "zubeißen" Häääähhhh? Wo denn bitte schön? Nur weil ich anderer Meinung und äußerst skeptisch bin, was die Beurteilungsfähigkeit von Lehrern bei Lern- und Verhaltensstörungen angeht? Das sind Erfahrungswerte von vielen Eltern, nicht nur meine. Damit habe ich nicht gesagt, dass du es nicht kannst, habe nur gefragt, woran du die "Pseudolegasthenie" erkennst. Für das Schließen des Threads soll es großen Zuspruch, nicht nur von Lehrern gegeben haben. Um welche Nichtlehrer es sich handelt, kann ich mir gut vorstellen. Das könnte man aus einigen Antworten ableiten.
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Und wie kann ich mir sicher sein das es KISS/KIDD ist und nicht doch ADS Das sind ja absolut gleiche Symptome .
Braunauge, darüber habe ich auch lange gerätselt, mich dann aber nicht mehr auf "gängige" Meinungen von Ärzten (früher habe ich unseren Kinderärzten voll vertraut) verlassen, denn viele von ihnen schließen sich ebenfalls nur den gängigen Meinungen an. Ich habe mehrere Bücher über ADS gelesen und ganz viel im Internet und einige über Entwicklungsstörungen, Erziehung, Lernen, Kiss, frühkindliche Reflexe, Hörverarbeitung usw.
Irgendwann war ich dann an dem Punkt und dachte: ADS ist doch nur ein Ergebnis, keine Ursache und es ist veränderbar, sogar heilbar, natürlich nicht von heute auf morgen. Vermisst habe ich in einigen Büchern aber die Aussage. ADS gibt es gar nicht, habe dann aber die entsprechenden Autoren bzw. Fachleute angesprochen und meine Vermutung bestätigt bekommen. Niemand traut sich aber, das öffentlich zu bestätigen, weil eben eine Riesenärzteschaft und besonders auch die Pharmaindustrie hinter ihnen steht.
ADS ist angeblich eine Ausschlussdiagnose. Aber was wir denn ausgeschlossen? Kiss, frühkindliche Reflexe werden doch so gut wie nie abgeklärt. An Winkelfehlsichtigkeit wollen die meisten Schulmediziner nicht glauben, wird auch nicht untersucht, bei der Hörverarbeitung wird oft auch nichts festgestellt, obwohl etwas nicht o.k. ist. Das sind alles keine einzelnen verschiedenen Krankheitsbilder, sondern alles gehört zusammen. Entwicklungsstörungen sind wie eine Kettenreaktion.
Titania
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Aber keineswegs sind wir ausgebildetet Therapeuten, Ärzte oder Sonderpädagogen
Das verlangt auch niemand. Trotzdem ist ein Hintergrundwissen die größte Hilfe und Rettung für viele Kinder. Nur damit kann man mit ihnen richtig umgehen und viele große Katastrophen vermeiden. Meine Erfahrung ist, dass Lehrer oft nur wissen, diese Kinder brauchen Grenzen, ganz feste Strukturen und besonders konsequente Erziehung, was ja nicht falsch ist, aber nur ein kleiner Teilbereich.
Ein Mediationsseminar ist zwar gut und schön, aber nicht unbedingt für Kinder mit Entwicklungsstörungen, da kann es großen Schaden anrichten. So etwas ähnliches hatte die Lehrerin meines Sohnes scheinbar probieren wollen - das war völlig daneben.
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Ich aber sehe 29 Kinder, die alle das gleiche Recht auf gleiche Behandlung, Förderung und Aufmerksamkeit haben. Ich muss alle 29 gleich behandeln.
Ungleiche Kinder kann man nicht gleich behandeln. Deshalb gibt es ja einige Tragödien in den Schulen. In jedem ADS-Buch und natürlich auch in "Flügel und Wurzeln" z.B. stehen immer viele Tipps für Eltern und Lehrer, wie "anders diese Kinder behandelt werden sollten, damit sie nicht vor die Hunde gehen. Dabei sind die anderen Kinder nicht benachteiligt, sondern die ganze Klasse hat etwas davon.
Deine Skepsis zu Ritalin ist voll berechtigt (die negativen Folgen) werden in "Neues vom Zappelphilipp" von Gerald Hüther gut und logisch nachvollziehbar beschrieben, allerdings nur teilweise gut finde ich die Behandlungsempfehlungen.
Zu viel Fernsehen, Computer und zu wenig Bewegung spielen eine Rolle bei Entwicklungsstörungen, das ist keine Frage, jedoch gab es bei den Kindern, die ich kenne oder von denen ich etwas mehr weiß (das sind eine ganze Menge), bei der Geburt und im ersten Lebensjahr sehr viele Auffälligkeiten, die aber teilweise aufgrund mangelndem Wissen nicht als solche wahrgenommen werden.
Epileptische Anfälle, Krampfanfälle, Asthma hängt alles zusammen, werden aber als einzelne Krankheiten von unterschiedlichen Fachleuten behandelt.
Es gibt scheinbar immer neue Diagnosen. Diese Artikel habe ich heute nebeneinander in der Zeitung gefunden:
http://www.abendblatt.de/daten/2005/09/22/484627.html
http://www.abendblatt.de/daten/2005/09/22/484626.html
Die anderen User, die sich näher mit Kiss und Co beschäftigt haben, können vielleicht bestätigen, dass der eine Artikel sehr an den Moro-Reflex und der andere an Kiss-Babys erinnern.
Hier scheinen wie so oft die Behandlungen an den Symptomen zu beginnen, nicht an der Ursache.
Oooh, der Umfang meines Postings ist mir schon fast peinlich. Es ist eben ein umfassendes Thema. Das Lesen ist ja freiwillig.
Viele Grüße
Erika