Hallo,
ich habe vier Jahre lang bilingualen Fachunterricht gehalten. Allerdings nicht auf englisch sondern auf deutsch im Ausland; das heißt dann deutschsprachiger Fachunterricht (DFU).
Ich selbst bin keine Sprachlehrerin, deswegen kenne ich deren Didaktik und Methoden nicht. Ich weiß aber, dass auch Fremdsprachenlehrer ihre Anfangsschwierigkeiten mit dem DFU hatten. Etwas weniger als wir anderen Kollegen allerdings. Es scheint daher Ähnlichkeiten zu geben.
Für den DFU gibt es für den Auslandsschuldienst einen DFU-Methodenordner (einfach googeln), in dem verschiedenste Methoden gesammelt sind. Der ist sehr hilfreich. Da sind auch Rollenspiele usw. dabei, die kein Arbeitsblatt verlangen.
Und unter http://www.dfu-cockpit.de gibt es für spanischsprachige Schüler Themenhefte für die naturwissenschaftlichen Fächer. Die sind im Unterrichtsverlauf verschiedener Lehrer entstanden. Dabei handelt es sich aber um Arbeitsblätter. Allerdings erhalten manche nur eine Arbeitsanweisung und nicht di eüblichen Lückentexte und Satzgeländer.
DFU ist nicht normaler deutscher Fremdsprachenunterricht (in Sek I), da dabei der Fachunterricht zu kurz kommen würde. Es ist aber auch nicht normaler Fachunterricht. Man muss einen Mittelweg finden, den Schülern die notwendigen sprachlichen Hilfen (Fachwerben, Passiv (kann man aber meist auch vermeiden), wenn-dann- oder je-desto-Sätze,...) zur Verfügung stellen und auch mal gezielt Sprachübungen machen. Dabei sind Kenntnisse des Fremdsprachenlehrplans unheimlich wichtig. Problematisch ist, dass schon sehr früh auch kurze, völlig freie Texte verlangt werden, denn sonst ist ein Unterrichtsgespräch nicht möglich.
Im naturwissenschaftliche Unterricht sind die verwendeteten Medien natürlich das Experiment, dann aber auch Bilder (auf Folie oder Beamer), Arbeitsblätter zur Spracharbeit und in meinem Fall auch oft Filme (siehe http://www.planet-schule.de). Ein Kollege hat auch Texte selbst aufgenommen und im Unterricht eingesetzt. Je nachdem, wie häufig es gehört werden sollte, entweder per Lautsprecher oder einzelnd per Ipod/Handy (Hausaufgabe war dann das Laden der mp3-Datei.). Wichtig bei Filmen ist immer eine sprachliche Vorbereitung. Die Schüler müssen das grundlegende Vokabular parat haben. Und auch inhaltlich sollte der Film soweit vorbereitet sein, dass er verstanden werden kann. Auch dazu gibt es auf http://www.dfu-cockpit.de Beispiele.
Das war zwar DFU in naturwissenschaftlichen Fächern, aber es wird irgendwann auf der Cockpit-Seite auch ein Methodenheft für Geschichte geben, in dem die fachspezifischen Methoden (Quellenarbeit, Kartenarbeit, ...) eingeführt und geübt werden. Und viele Methoden (z.B. Filmeinsatz) können in allen Fächern verwendet werden.
Viele Grüße
DFU