Der Schwimmverein im Ort hat bei uns im März zugemacht und dann für die Kinderschwimmgruppen auch vor den Sommerferien nicht mehr aufgemacht. Im September und Oktober war dann schwimmen wieder möglich. Es gab breitere Schwimmbahnen (4 statt 6 Bahnen) und versetzte Anfangszeiten, so dass in der Dusche weniger Gedränge war.
An der Nachbarsgrundschule ist für die Drittklässler, die im zweiten Halbjahr (März bis Juli 2020) schwimmen lernen sollten, der Schwimmunterricht ausgefallen und kann auch jetzt in der vierten Klasse mangels Badzeiten nicht nachgeholt werden. Die neuen Drittklässler hatten im Schuljahr 20/21 wieder Schwimmunterricht. Ob das jetzt so bleibt, weiß ich nicht.
Die schwachen Schwimmer und die Nichtschwimmer haben an dieser Grundschule aber bereits in der 2. Klasse die Möglichkeit als zusätzliches Schulangebot 10 Doppelstunden Schwimmkurs bei der DLRG zu erhalten. Dazu gibt es einen Vorschwimmtermin für alle Kinder und danach eine Empfehlung der DLRG zur Teilnahme, wenn das Kind nach Definition der DLRG noch nicht ausreichend gut schwimmen kann. Das sind dann deutlich kleinere Gruppen und etwas homogenere Leistungsgruppen als ein Jahr später im Schwimmunterricht, und erfahrungsgemäß können die teilnehmenden Kinder nach diesen Stunden 25 m am Stück schwimmen. Wenige Kinder scheitern am untertauchen oder ins Wasser springen, die meisten erreichen in dem Kurs Seepferdchenniveau.
So ist die Hoffnung, dass trotz Corona zumindest keines der Kinder mit ausgefallenem Schwimmunterricht die Schule als echter Nichtschwimmer verlassen muss. Sichere Schwimmer sind aber sicher nicht alle. Trotzdem sind die betroffenen Eltern sehr froh über das Angebot der DLRG.
An meiner Schule konnte man den Sportkurs in der Oberstufe nicht wählen, es gab aber vorher eine Umfrage, welche Sportarten (1 Individualsportart und zwei Mannschaftssportarten) man gerne belegen wollte. Das wurde bei der Einteilung der Sportkurse wenn möglich berücksichtigt. Zumindest die ersten drei Sportarten wurden aber gleich bei der Einteilung der Kurse festgelegt. Beim letzten Halbjahr waren die Lehrer beeinflußbarer, aber der Kurs blieb in seiner Zusammensetzung.
Mein Kurs musste dann auch schwimmen. Ein Schüler ist in dem Schwimmhalbjahr niemals aufgetaucht und hat daher mit 0 Punkten in einem Sporthalbjahr keine Abiturzulassung bekommen und die Schule verlassen. Er konnte nicht schwimmen.
Ich persönlich finde es sehr bedenklich, wenn jemand bis in die Oberstufe niemals in der Schule schwimmen lernt und halte es für richtig, auch im Sportunterricht allen Kindern die Grundlagen der wichtigsten Bewegungsarten (Laufen und Schwimmen) und andere Sportthemen (Turnen, Tanzen, ..., Sport in der Mannschaft) beizubringen. Und die Themenwahl beim Lehrer zu lassen. So wie auch alle Kinder Lesen, schreiben und Rechnen lernen sollen und nichts davon abwählen können.
Ich bin allerdings sicher, dass dieser betroffene Schüler für dieses eine Halbjahr den Kurs hätte wechseln können, wenn er sich gekümmert hätte. Als Nichtschwimmer wäre er nicht in einem Kurs mit lauter Schwimmern glücklich geworden, die Schwimmer auch nicht und der Sportlehrer freut sich auch, wenn er nicht so stark differenzieren muss und damit in einer Schwimmhalle niemals allen Schülern gleichermaßen gerecht werden kann. Zumal das Bad so klein war, dass kein Bademeister und kein zweiter Sportlehrer mit seiner Klasse dort war.
Das silberne Schwimmabzeichen gab es bei mir in der Grundschule freiwillig für diejenigen, die das bronzene Schwimmabzeichen schon hatten. Mangels Sprunganlage konnte es durch einen Sprung vom Startblock erlangt werden. Es gab nicht einmal ein 1m-Brett und natürlich kein 3m-Brett.
LG DFU