Allein mir fehlt die Quellenangabe, aus der hervorgeht, dass bereits Geimpfte eine "Mutation zurück ins Land schleppen" können. Also so ein bisschen infiziert. Nicht genug, um richtig krank zu sein, aber dennoch infektiös.
Die Quellenangabe fehlt, weil ich die Unmöglichkeit da tatsächlich durch ein anekdotisches Gegenbeispiel bewiesen sehe.
Ich kenne ein Pflegeheim, in dem es einen weiteren großen Coronaausbruch gab, nachdem die Bewohner alle vollständig geimpft waren. Und ich persönlich kann einfach nicht glauben, dass es genau ein ungeimpfter Infizierter war, der alle anderen angesteckt hat. In minen Augen müssen sich die Bewohner auch untereinander angesteckt haben. (Aber ausschließen kann ich einen Superspreader-Pfleger/Besucher/... auch nicht zu 100%).
Aber auch Lothar Wieler, der Präsident vom RKI, hat sich entsprechend geäußert: https://www.mdr.de/brisant/cor…-wie-lange-immun-100.html
Die Wahrscheinlichkeit eine Covidinfektion weiterzugeben, ist aber hoffentlich bei geimpften Personen geringer. Es wäre schlimm, wenn nicht, denn dann wäre der Effekt der Impferei vielleicht zu gering. Trotzdem gibt es ja einen Grund, warum auch Geimpfte noch die AHA-Regeln beachten müssen.
Was ist an 1 unsolidarisch? Die Justizministerin hat es doch erklärt, Freiheiten wurden eingeschränkt, um Verlangsamung der Infektionsausbreitung zu gewährleisten. Sobald die Impfung da ist müssen alle Rechte, soweit epidemiologisch sinnvoll, zurückgegeben werden.
Eine Vorstellung von "das ist ungerecht" ist bestenfalls kindlich.
Unsolidarisch finde ich, dass jüngere Menschen (Erwachsene und Kinder) aufgefordert wurden, sich in der Pandemie einzuschränken und keine Freunde mehr zu treffen, um stärker gefährdete Personen zu schützen. Ihr erinnert euch an die Filme „Wir sind Helden!“?
Jetzt sind die Personen, die sich vor einem Jahr freiwillig und solidarisch eingeschränkt haben, die Gefährdeteren (da nicht geimpft). Dennoch möchten viele bereits geimpfte Personen sich jetzt nicht einschränken, um die jetzt gefährdeteren Ungeimpften zu schützen. Vielleicht sterben ungeimpfte Kinder trotz Mutationen nicht so oft wie es Personen über 80 getan haben, aber eine Covidinfektion kann auch für sie schwerwiegende Folgen haben.
Unsolidarisch finde ich die Forderung „Jetzt bin ich geimpft, jetzt möchte ich wieder ... dürfen“. Man könnte auch froh und dankbar sein, dass man bereits zu den Geimpften gehört, und Kontakte trotzdem so weit wie möglich vermeiden, bis wir durch die Anzahl der Geimpften in der Größenordnung einer Herdenimmunität sind und alle ein echtes Impfangebot (= eine tatsächlichen Impftermin und nicht nur die Erlaubnis einen Code zu beantragen) hatten.
So wird durch die Lockerungen für vollständig Geimpfe vor allem das Interesse an gefälschten Impfnachweisen erhöht. Nicht nur bei Impfgegnern sondern auch bei Personen, die schon wochenlang vergeblich versuchen einen Termin zu erhalten.
Dass unsere Politiker überlegen, was für die Gesellschaft insgesamt am besten ist, und nicht nur für den Einzelnen, kann man Ihnen nicht zum Vorwurf machen. Dafür sind sie ja da. Und dass dabei auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen, ist auch in Ordnung.
Trotzdem macht die Aufhebung der Priorisierung auf mich den Eindruck, als wolle man damit vor allem verhindern, dass Ungeimpfte sich die Rückgabe von Freiheiten erklagen. Denn es darf sich ja jeder impfen lassen.
Aber das ist wirklich nur ein persönliches Empfinden.
LG DFU