Hallo!
Ich hoffe sehr auf Eure Hilfe:
Ich bin durch mein 2. Staatsexamen durchgefallen.
Richtig realisiert habe ich es noch nicht und mein Gemütszustand schwankt ständig zwischen tiefer Traurigkeit, Verzweiflung, Aufgeben und der Hoffnung, dass es doch noch eine Möglichkeit gibt, meinen Traumberuf auszuüben.
Ich weiß dass es grundsätzlich möglich ist, die Prüfung zu wiederholen. In meinem Fall trifft das jedoch nicht zu, da ich bereits meine Examensarbeit ein 2. Mal schreiben musste. So war mein erstmaliger Antritt zu meiner mündl. Prüfung bereits der 2te Anlauf.
Meine beiden Unterrichtslehrproben verliefen nach meinem Empfinden gut, außer dass ich in einer mit der Zeit für die Erarbeitung nicht hin kam. Natürlich habe ich das in der Reflexion analysiert, Gründe benannt und Alternativen aufgezeigt.
Nach endlos erscheinendem Warten wurde ich rein gebeten und man erklärte mir, dass ich nicht zum mündl. Teil zugelassen werde, da meine beiden Std. mit 5 und 3 Pkt. bewertet worden sind.
Man bescheinigte mir eine tolle Pädagogin zu sein, eine wundervollen und wertschätzenden Umgang mit den Kindern zu haben, aber in meiner Ausarbeitung seien Schwächen in der Fachdidaktik deutlich, die für den Lehrberuf nicht ausreichen würden. Die Relistunde wurde zerrupft und als für die Einheit als unpassend bezeichnet. Die Einheit in Kunst sei nicht stimmig. Ich möchte keinem die Schuld zu schieben und weiß, dass ich allein für die abgelieferten Stunden verantwortlich bin, aber natürlich war ich nicht so verrückt, meine Stnden nicht von anderen, zB meinen Mentoren, absegnen zu lassen. Die Relistunde habe ich sogar in einer anderen Klasse vor einer Lehrerin gezeigt und sie fand sie toll.
Ich verstehe das alles nicht und auch diese Härte von Pädagogen, die berufliche Zukunft eines Menschen, der 4 jahre studiert und über 2 Jahre Referendariat hinter sich hat wegen einem oder 2 Punkten einfach wegzuschmeißen...
Wenn sie glaubten ich hätte fachdidaktische Schwächen, warum gaben sie mir nicht die Chance, ihnen in der mündlichen Prüfung das Gegenteil zu beweisen? Es hörte sich so an, als hätten sie nur auf die Bestätigung für ihre (in der Akte dokumentierte) Zweifel an mir gewartet, denn "es gab ja schon früher Anzeichen", dass ich keine ausreichenden Kenntnisse habe (der gescheiterte 1. Anlauf Examensarbeit; ganz am Anfang ein Gespräch, weil die SL dachte, ich würde zu wenig unterrichten, was sich als unbegründet herausstellte; ein mit 5 Pkt. bewerteter UB in Deutsch, alle anderen bewegten sich zwischen 7 und 12 Punkten).
Es lag so ein Druck auf mir, weil ich wusste es ist die letzte Chance und ich habe mich total verrückt gemacht. die letzten Wochen waren ein Albtraum aber stets begleitet von dem Glücksgefühl und der Hoffnung, dass bald alles vorbei sein und mein großes Ziel erreicht sein wird, sonst hätte ich diese Anspannung nicht durchgehalten. Hinzu kommt, dass ich schwerwiegende private Probleme hatte und nur dachte "Du musst es schaffen, halt durch!".
Bei dem Abschlussgespräch habe ich erfahren, dass ich nur noch 2 Möglichkeiten innerhalb einer Woche habe:
- Entweder den juristischen Weg, also eine Klage einreichen.
- Oder beim Schulamt glaubhaft begründen, warum ich die Leistung nicht bringen konnte, zu der ich eigentlich fähig bin und um eine Wiederholung zu bitten.
Hat jemand von Euch Erfahrung damit oder kann mir Rat geben, wie ich eine Wiederholungsprüfung erreichen kann? Und wisst Ihr, wie das dann abläuft (gleiche/andere Schule, Verlängerungsdauer, weitere Scheine)?
Alternativ: Welche beruflichen Möglichkeiten habe ich ohne das 2. Staatsexamen?
Ich danke Euch für jegliche Tipps, Hinweise und jedes Fünkchen Hoffnung!
Und sorry, dass Ihr so viel lesen müsst...
Hope/less