Beiträge von blabla92

    Bin gerade erstaunt. Wann/wo/wie hast du deine Ausbildung gemacht? Schon anno dazumal, als ich im Referendariat war, haben wir unzählige Möglichkeiten zum Vorentlasten von Texten vorgestellt bekommen. In jedem Lehrerhandbuch zu gängigen Lehrwerken sind Ideen drin...
    Texte sind für mich primär Träger von Inhalten, also führe ich immer inhaltlich hin. Vokabeln entlaste ich in der Regel nur noch im Anfangsunterricht vor; die S sollen lernen, so viel wie möglich aus dem Kontext zu erschließen. Details werden nach der Erstbegegnung geklärt.
    Möglichkeiten: Bildeinstieg zur Vorerschließung (plus ggf. Vokabelvorentlastung, wenn es denn sein muss), über die Überschrift spekulieren lassen; über ein paar bekannte Worte aus dem Text Inhaltsvermutungen anstellen; nach eigenen Erfahrungen fragen usw. usw. Funktioniert sogar in Latein.

    Was denkt ihr, über die Verlagerung des Arbeitsplatz in den Schlafzimmer?
    Viele Sagen mir, ich sollte nicht schlafen, wo ich arbeite. Aber das ging als Student problemlos. Mir macht es eher sorgen, dass ich das Wohnzimmer nicht mehr nutzen werde. :D
    Andere Sorge ist, dass mein Zimmer, das viel kleiner ist als das Wohnzimmer, bald aussieht, wie bei Messi unterm Schrank.

    Als ich noch eine 65qm-Zweizimmerwohnung hatte (und sie dann noch mit meinem Freund teilte), habe ich es genauso gehalten. Wohn-/Esszimmer war aufgeräumt (meist) und hübsch; bedeutete Wachsein, Lesen, Entspannung, Gäste und Freizeit; da wollte ich keine Schulbücher und Papierchaos anschauen müssen. Tür zum Schlaf-/Arbeitszimmer war dann zu. Wenn ich schlafen ging, hat mich mein durchaus messiehafter Arbeitskram (und mein Klamottenchaos) gar nicht gestört, habe immer gut geschlafen --> Augen zu, dann habe ich es nicht gesehen. Ich fand es also so, wie du es überlegst, deutlich besser! Ich habe so immerhin 7 Jahre gewohnt (davon 6 zu zweit), bis wir ein Haus hatten. Von 65 auf 130 qm; das Haus ist jetzt genauso vollgestopft wie die Wohnung damals... Ein fehlendes Arbeitszimmer war übrigens nicht der Grund für den Umzug, auch wenn es jetzt nett ist, eines zu haben.

    Natürlich macht das in der GS Sinn, da gebe ich dir schon Recht, aber das mit der Fremdsprache, die mit Abi hinzubekommen ist, ist eine Fehlannahme. Gerade für Anfangsunterricht sollte man sehr fit sein, z.B. was Aussprache angeht (und ich muss nur an den Englischlevel manche meiner Abiturienten denken, um vehement zu widersprechen). Aber dafür, dass das nicht überall beachtet wird, können die GS-KollegInnen ja nichts.

    ein gewisses Schema F bei ner popeligen Vertretungsstunde mit Material sollte doch gerade der erfahrende Kollege hinbekommen

    Das klang für mich nach mehr als nur Stillarbeit zu beaufsichtigen, deshalb mein Beitrag.
    Susannea: Da bin ich vielleicht zu naiv, aber ich habe gedacht, dass für Fremdsprachenunterricht schon zumindest irgendeine fremdsprachliche Kompetenz nachgewiesen werden muss. Vermutlich geht das aber an eurem Alltag vorbei, und ihr müsst, ob ihr wollt oder nicht - das hatte ich nicht bedacht.

    Ich wundere mich etwas: Fachfremd mache ich sicher aus dem Stand keinen "Unterricht", keine "Stunde", ich bespreche auch nicht fachfremde Aufgaben: auch nicht, wenn mir die Kollegen eine Stundenvorbereitung mit Material geben! Wenn Fachunterricht so einfach wäre, bräuchten wir kein Studium plus Referendariat. Ich erwarte das auch nicht von KollegInnen, die mich vertreten. FachkollegInnen frage ich, ob sie "meine" Stunde unterrichten möchten oder ob ihnen Aufgaben/Stillarbeit lieber ist.
    Die KollegInnen haben mir hoffentlich Aufgabenblätter gegeben, die die S in Einzel/Partner/Gruppenarbeit selbstständig bearbeiten, vielleicht sogar mit Lösungen. Wenn ich etwas Bescheid weiß, helfe ich den S gerne weiter, und selbstverständlich sorge ich dafür, dass sie ruhig und konzentriert arbeiten können, aber sonst nichts.

    LRS heißt meines Wissens, dass man u.a. aufgrund von Wahrnehmungsschwierigkeiten z.B. Buchstaben gar nicht zu unterscheiden vermag und deshalb z.B. schwere Fälle auch Texte nur schwer verstehen kann. Die üblichen RS-Strategien bringen solchen Kindern anscheinend gar nichts, wenn sie z.B. lange und kurze Laute nicht unterscheiden können usw.
    Ich habe das so wirklich erst verstanden, als ich mal einen Schüler in Englisch Klasse 5 hatte, dessen ausgeprägte LRS zwar von Profis sehr deutlich diagnostiziert war, das aber erst Ende Kl. 4 - der war nie entsprechend gefördert/trainiert worden, der Arme. Die Grundschule hatte nichts gemerkt, nur die Mutter!
    Das war ein ganz anderes Kaliber als ein bißchen auffällige Rechtschreibung - man konnte kaum Wörter erkennen, obwohl er lange trainiert hatte, und er hatte die Schwierigkeiten in allen Sprachen ganz massiv, bis hin zu Hörverstehen und Aussprache. Kluges Kind, aber mit diesen massiven Textverständnisschwierigkeiten hatte er es echt schwer am Gymnasium trotz Erlass.

    Im Fach Latein wird doch die Rechtschreibung eh kaum gewertet. DAS ideale Fach für LRS-Kinder :sterne:


    Wurde sie denn mal auf LRS getestet?

    Dachte ich früher auch immer, aber ich erlebe extrem zunehmend Schüler, die massenhaft Wörter verwechseln, bloss weil sie mit dem/den gleichen Buchstaben beginnen. Das waren früher eher Einzelfälle. Das nächste Problem sind die Endungen - da kommt es auf winzigste Details an, die viele gar nicht mehr wahrnehmen können/wollen/? Beides sind nun erst die ersten Schritte beim komplexen Übersetzungsvorgang - das wirklich Schwierige (Kasusfunktionen usw.) kommt ja erst danach.
    Das sind meist aber nicht einmal Kinder, die diagnostizierte LRS-Fälle sind - ganz im Gegenteil. Aber um wieviel schwerer muss es für Leute mit "echter" Leseschwäche sein - das Schreiben ist natürlich in Latein sekundär, v.a. im Vergleich zur Alternative Französisch.

    Ich fange v.a. in Latein, aber auch oft in der Kursstufe Englisch mit den in der Regel besten Schülern an, weil ich da am schnellsten merke, falls meine Aufgabenstellungen problematisch waren. Dann kann ich frühzeitig den Erwartungshorizont und die Kriterien anpassen, wenn es dumm lief. In der Regel sind die schlechteren Schüler leider nur selten eine Orientierungshilfe, vor allem in Latein, wo manche auch bei leichten Aufgaben absolut nicht klarkommen.
    Außerdem ist das zumindest grobe Sortieren psychologisch wichtig für mich. Wenn ich mit schlechten Arbeiten beginne, ist der Frust und der Streß gleich so groß, dass ich die Flinte ins Korn werfe und erstmal dringend das Haus putzen muss oder so.

    In Baden-Württemberg ist für LehrerInnen und SchülerInnen die Teilnahme an Schulgottesdiensten freiwillig - im Einklang mit dem Grundgesetz. Auch die CDU-geführte Landesregierung achtete die im GG garantierten Grundrechte.


    Ein reines Adventssingen ist kein Gottesdienst. Da würde sich nicht mal mein Gewissen melden - man kann schließlich auch Rudolph the Red-Nosed Reindeer singen...

    Im ersten Post geht es darum:


    Zitat


    Wir feiern Ostern und Weihnachten mit ökumenischen Gottesdiensten. Advent gemeinsam mit allen Kindern in der Aula, der Nikolaus kommt ebenfalls.

    Ein gemeinsamer Gottesdienst mit allen Kindern während der Unterrichtszeit ist etwas anderes als ein lockeres Adventssingen oder Kekseessen, als ein Weihnachtsbaum im Schulhaus oder auch ein Nikolausbesuch. Er ist auch etwas anderes als die freiwillige Teilnahme an einem Gottesdienst während der Unterrichtszeit außerhalb des Schulgebäudes (so wird das bei uns praktiziert). In dieser Hinsicht kann ich den besagten Vater sehr gut verstehen.

    Zum Nebenschauplatz: Urchristlich? Das Datum für Weihnachten ist nicht urchristlich, sondern Konvention - willkürlich festgelegt. Feste um die Wintersonnenwende sind vorchristlich. Bei Ostern kann man sich streiten - Pessach-Fest "gekapert"? Ganz zufällig wieder an Gestirne/Licht (Tag- und Nachtgleiche, die in vielen Kulturen gefeiert wurde) angelehnte Zeit? Eine Vielzahl an Bräuchen, die mit diesen "kirchlichen" Festen verbunden sind, lassen sich überhaupt nicht aus der christlichen Theologie herleiten.
    Eine Gemeinschaft braucht gemeinschaftsstiftende Rituale. Für diese Rituale muss man Anlässe finden. Ob man sie nun Wintersonnenwende oder Christi Geburt nennt, macht keinen Unterschied. Soviel zu "urchristlich".

    Zur Ergänzung:
    hier S. 245-248 "Mit der Abgabe der Arbeit zum Zwecke ihrer Bewertung war die Ergänzung- und Abänderungsbefugnis des S erloschen; von diesem Augenblick an bestand ein Recht der Schule auf ihren unveränderten und unverfälschten Fortbestand." Wenn dem nicht so wäre, wären ja Klassenarbeiten juristisch gesehen eine komplett wertlose Form der Leistungsmessung, weil jederzeit, auch im Nachhinein, veränderbar.

Werbung