Beiträge von blabla92

    Bei uns versuchen wir die Nichtfahrerquote gering zu halten, indem wir die Eltern bei einem Elternabend auf Möglichkeiten finanzieller Unterstützung hinweisen - unser Elternbeirat springt da sehr unbürokratisch ein, wenn es eng ist.
    Die SchülerInnen freuen sich quasi schon Jahre auf die Studienfahrt, so dass es wirklich nur ab und an mal eine/r ist, die nicht mitfährt (abgesehen von plötzlichen Erkrankungen natürlich) - hat meist "ideologische" Gründe, die bei den Eltern zu finden sind. Definitiv weit unter 10%...

    Wenn ich mit der Korrektur des Erstkorrektors einverstanden bin
    In Sachsen-Anhalt muss Englisch holistisch bewertet werden. Da kann es schon mal zu unterschiedlichen Auffassungen kommen. Ausserdem ist das "Zählen" von Fehlern nicht mehr relevant, da der Fehlerindex abgeschafft wurde.

    in BW eben auch.

    In Bayern würde ich sagen: Direkt beim verantwortlichen Kollegen. Hat schon auch Vorteile, nicht anonym zu korrigieren.

    Einerseits ja, andererseits können da persönliche Zu-/Abneigung, Machtverhältnisse und Scheu, Kritik direkt zu formulieren, ein Hemmschuh sein. Bei uns im anonymen Verfahren ist das ganz wirkungsvoll, weil diese Mitteilungen über die Schulleitungen laufen, die das dann sehr genau wahrnehmen.

    Da hast du natürlich prinzipiell recht. Aber nehmen wir mal an, dass es zu keinen großen Abweichungen gekommen ist. Dann fallen mir bei den Stichproben Mängel, die die komplette Korrektur durchziehen, nicht sofort auf.Zusätzlich habe ich den Eindruck, dass sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr eine "nach mir die Sintflut-Haltung" breitgemacht hat, dieses "was kümmert's mich, nach mir kommen ja noch ein /zwei andere, die können's dann ja richten". Gerade wieder gehört: "Ach, da mache ich mir keinen Stress mehr, wenn ich daneben liege, ist das dann die Aufgabe des Drittkorrektors". Nein, das ist sie nicht! Und ja, das nervt mich so grundsätzlich. Aktuell habe ich nämlich tatsächlich eine ausgesprochen sauber und gut korrigierte Erstkorrektur vor mir liegen :).

    Ersteres ist auch wieder wahr. Einen deutlichen Trend zur Nachlässigkeit beobachte ich allerdings noch nicht. Solche Exemplare begegnen mir über die Jahre gleichmäßig, auch schon zu Zeiten des Fehlerquotienten. Mal Erstkorrektor, der nur rudimentär Englisch kann, mal auch die Zweitkorrektoren, denen man anmerkt, dass sie das aufgedrückt bekamen. Aber die von dir beschriebene Haltung ist wirklich nervig. Ich melde so etwas immer zurück, Positives wie Negatives. Leider hört man nur selten, dass sich Endbeurteiler die Mühe machen, auch zu loben.

    Schülergestammel war zu hart formuliert, ich weiß. Was ich meinte, war, dass es vielen Abiturienten insgesamt noch schwer fällt, sich wirklich präzise auszudrücken. Und das dann eben in jedem minder wichtigen Fall explizit zu monieren, ist albern.
    Aber da wir in BW ja eh nur Schüler wie Äffchen drillen, auswendig Gelerntes hinzuschreiben (oder wie war das?) und Meerschwein Nele selbst natürlich nie Fehler macht, braucht er Lehrerinnen aus BW auch nicht zugestehen, vielleicht mal ganz menschlich ne flapsige Formulierung zu viel zu benutzen.

    Ich verstehe dich gut - geht mir auch immer wieder so, wenn ich sehe, dass der Arbeitsethos mancher doch stark von meinem abweicht und man dann umso mehr Geschäft hat! Schreib ruhig ein paar Zeilen für die Endbeurteilung, gerade in Mathe; aber nicht, dass dich das dann noch mehr Zeit kostet...


    Ok, das Abhaken bezog sich nicht auf Englisch, verstehe. (Würde mich aber nicht wundern, wenn irgendein Harry in Englisch Häkchen setzt. Man sieht die dollsten Sachen. Die Korrekturrichtlinien sind für Akademiker schon eine anspruchsvolle Lektüre...)

    Ich verstehe den Ärger, aber aus langjähriger Erfahrung mit allen Phasen der Abiturkorrektur: Erstens existiert die Zweitkorrektur ja genau deshalb, um nachzukorrigieren. Zweitens braucht man der Drittkorrektur kein Schreiben beilegen. Die ist doch genau dazu da, beide zu überprüfen und das zurückzumelden. Ich persönlich bin über solche Schreiben eher irritiert: Traut man mir als Endbeurteilerin nicht zu, meinen Job zu machen? Man kann natürlich schreiben, um seinem Ärger Luft zu machen.
    Drittens: Auch in Englisch ist Sprachrichtigkeit teilweise durchaus Ansichtssache - Zeichensetzung als Beispiel. Oder dass man manchmal auch als KollegIn auf selbst gelernten "Regeln" beharrt, die eigentlich Irrglaube sind (z.B. Inversion nach Ortsangabe immer falsch? Bildbeschreibung immer im present progressive?...). Da habe ich als Anfängerin selbst Demut lernen müssen.
    Alleine von der Anzahl der Korrekturzeichen kann man heutzutage nicht mehr auf eine zu milde/strenge Note schließen. Wenn ein Text das Thema verfehlt, schreibe ich ja nicht in jede Zeile ein I oder Th, sondern nur einmal...
    Ich habe dafür hier einen Erstkorrektor, der auch inhaltliche Fehler im Text unterstreicht, und wahlweise Schlangenlinien oder gerade Linien benutzt für alle Fehlerarten. Sehr irritierend. Außerdem hasse ich es, wenn man bei der selben Fehlerart mal so und mal so entscheidet - da wird es nämlich ungerecht.

    In BW kann die Schule kein eigenes Konto haben, nur der Schulträger, egal, was in anderen Ländern gilt. Komischerweise scheinen in unsere Kommune die Fahrten der anderen Schulen tatsächlich über die Gemeinde zu laufen, unsere (Gym) aber nicht.
    Banken bei uns bieten auch „Klassenkonten“ an; das ist aber nichts anderes als ein vom Unterzeichner(LehreIn) geführtes (Treuhand-)Girokonto mit eingeschränkter Funktion. Es läuft aber wenigstens völlig getrennt vom privaten Konto.
    Ich habe so eins, was den vom KM vorgegebenen Regeln anscheinend genügt. Theoretisch müsste das Land einspringen, wenn etwas schiefgeht - noch nie getestet. Freistellungsauftrag würde ich nicht erteilen, die Steuer und die Kontoführungsgebühren gehören m.M.n. zu den Kosten für die Fahrten.

    Ich habe den Text gelesen - für einen LK anspruchsvoll aber lösbar; für einen GK sehr anspruchsvoll aber lösbar. Ein guter Teil des Problems war wohl, dass man die Aufgabe nicht mit auswendig gelernten Kochrezepten lösen konnte. Die sind allerdings die Standardlernmethode in Bayern und B-W. Was kan ich sagen, Pech gehabt, halt.


    Naja. Aus hybrischer süddeutscher Sicht bin ich ja als NRW-Lehrer ohnehin so eine Art Affentrainer, also was weiß ich schon über die Anforderungen von Abituraufgaben...

    Na, danke für das Kompliment. Scherz beiseite. Ich finde das unverschämt: Weder ich noch alle anderen KollegInnen, die ich hier kenne, drillen die Schüler auf Kochrezepte und Auswendiglernen, im Gegenteil. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr finde ich diesen Kommentar zum Kotzen, ganz ehrlich.
    Für die, den obigen Kommentar auch noch geliked haben, gilt das Gleiche.


    Noch nie habe ich mich z.B. herablassend über Standards anderer Bundesländer geäußert - weil ich es einfach nicht beurteilen kann. In diesem Thread wurden von den meisten SchreiberInnen die Äußerungen von uns aus BW zu den Zusammenhängen komplett ignoriert (überhaupt gelesen???) und dann noch das.

    Liegt diese Liberty-Beschreibung eigentlich wirklich so jenseits der durchschnittlichen Sprachkompetenz im Abi?
    Ich fand den jetzt nicht so erwähenswert, aber ich les auch seit 20 Jahren primär englische Literatur.


    Was sagen denn die Englischlehrer dazu?

    Das haben die EnglischlehrerInnen hier doch schon ein paar Mal dargelegt?! Für mich privat ist der Text überhaupt kein Problem, aber das tut hier wenig zur Sache.
    Für Schüler ist er auch nicht jenseits vom Machbaren, ABER 1. die Schüler in BW sind den Umgang/ Analyse mit solchen Texten nicht mehr gewohnt (wofür sie nichts können), und 2. haben sie für den Leseverstehenstest (dauert, weil es unglaublich exakt sein muss) plus 2 Aufsätze nur 180 min.
    Die kurze Zeit ist seit 2014 ein Problem. Meines Erachtens führt sie zur intellektuellen und sprachlichen Verflachung der Texte, denn es ist zu wenig Zeit zum Planen (wie sonst geübt und eingefordert), und zum Nachschlagen (wie sonst geübt und eingefordert). Man sieht dem zuletzt geschriebenen Text immer die Eile an. Dieses Mal war es wegen den oben erwähnten Punkten plus den fiesen Fragen mit 2 Belegen für einen Punkt noch viel enger.
    Ich bin sehr erleichtert, weil meine S relativ gut klarkamen, aber bei einigen merkt man die Nerven deutlich.

    Ich bin ja nun nicht direkt betroffen, weil ich nur gelegentlich Schüler aus BW aufs Abi vorbereiten darf (auch wenn meine Oberchefin gern raushängen lässt, dass wir ja auch das Abi abnehmen dürften... danke, aber: nein danke), aber mir hat das "Pferdebuch" gut gefallen. So gut, dass ich es auch in meinem bayerischen Nebenjob verwendet habe.

    Für mich war es nichts, aber das ist halt Geschmacksache. Vorteil: auch für schwächere Schüler zugänglich; Book clubbing hat gut geklappt. Nachteil: Interpretation, Analyse etc. war einfach begrenzt. Die meisten meiner S fanden es zu Anfang gut, ab der Mitte eher zäh und redundant.

    Die Kurse, in denen man in BaWü Abitur schreibt, sind vierstündig, also irgendwo dazwischen. Ich darf gerne verbessert werden. Es sind 5 "Leistungskurse" Dabei MUSS JEDER Deutsch, Mathe, mindestens eine Sprache und zwei andere Fächer wählen.
    In 4 Fächern davon schreibt man schriftliches Abitur. Hat man Sport, Musik oder Kunst, kommt eine praktische Prüfung (vllt. auch 2, weiß ich nicht so genau) dazu. In der Sprache natürlich die Konverstionsprüfung. Zusätzlich hat man noch ein ganz anderes mündliches Prüfungsfach aus einem Bereich, den man noch nicht abgedeckt hatte.

    In den Fremdsprachen, Deutsch und Mathe gibt es nur 4-stündige Kurse, anders als in den Natur- und Gesellschaftswissenschaften, wo man zwischen 2st. Basis- und 4st. Neigungskurs wählen kann.
    Die anderen Fremdsprachenkurse sind von der Schülerklientel her eher mit LKs zu vergleichen. In Englisch sitzt der komplette Rest des Jahrgangs, für den keine andere FS in Frage kommt. Da ist ein Schwerpunkt auf Politik und Gesellschaft statt vertiefter literarischer Arbeit im Grunde nachvollziehbar, eine Abiturprüfung, in der das unerwartet doch verlangt wird, aber problematisch.
    xxxchris: Teil I hat keinen Operator, weil reines Leseverstehen mit geschlossenen Aufgaben (eigentlich), wie von mind-matters deutlich ausgeführt. Teil II.1. Analyse als Operator ist nicht das Problem.

    blabla92 wies bereits darauf hin, dass es keine LKs mehr in Baden-Württemberg gibt und ihre Englischkurse eher auf Grundkursniveau stattfinden. Ansonsten hätte ich nämlich auch als Argument genannt, dass man Schülern im LK durchaus mehr zutrauen kann was Sprache und Umfang angeht als im GK. Aber diese Entscheidung war wohl eine weitere "Glanzleistung" der grünen Regierung des Landes in Bezug auf Bildung.

    Sorry, but... diese Oberstufenreform wurde von einer CDU-Regierung geplant und durchgeführt.

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