Eine Schreibkonferenz muss von langer Hand geplant werden und ist meiner Meinung nach nicht in 2 Wochen umsetzbar. Du kannst die Kinder langsam heranführen, indem die Aufsätze vor der ganzen Klasse präsentiert werden und das Plenum auf die vorher besprochenen Kriterien achtet. Rechtschreibung kann da natürlich nicht beachtet werden, ist aber auch beim Aufsatz irrelevant. Wenn die Kinder Lob und Kritik formulieren können, kannst du in Kleingruppen arbeiten lassen. Dabei können die Aufsätze für jedes Mitglied kopiert werden und jedes Kind der Gruppe achtet auf ein anderes Kriterium. Dabei können Fehler z.B. eingekreist werden und zum Rand verbunden werden, wo dann der Verbesserungsvorschlag steht. Das nennt man Textlupe. Ob die Schüler die Kritik und Vorschläge annehmen, ist ihnen überlassen. Aber du kannst so nicht nur die fertigen Aufsätze bewerten, sondern auch die Genauigkeit, mit der die Kinder sich mit den fremden Aufsätzen auseinander setzen und die Kriterien dort wiederfinden. (Stichpunkt: individuelle Leistungsbeurteilung)
Wenn ich Aufsätze korrigiere und sich Wörter wiederholen, weise ich mit einem Doppelpfeil darauf hin und schreibe ein W an den Rand. Ansonsten muss man oft viel unterschlängeln, gerade wenn Sätze im Ausdruck falsch sind.
Die Kinder haben in ihrem Heft eine Legende, die die Abkürzungen der Fehlertypen erklärt. Es gibt aber auch gute Anmerkungen, z.B. A+ = gut gelungener Ausdruck
Wenn du mit den Kindern deinen Bewertungsstil besprichst nach der Rückgabe, ist es durchaus legitim, wenn es chaotisch aussieht. Die Kinder wissen ja trotzdem bescheid.