Beiträge von Eva

    Danke, Heike! Dein Posting bringt vieles komprimiert auf den Punkt und hilft mir enorm weiter.


    Übrigens hatte ich auch im Gespräch mit den jungen Kollegen zunehmend den Eindruck, dass uns das Ref. nur teilweise (und je nach Schule/Seminar vielleicht sogar unzureichend) auf den Beruf vorbereitet. Wir haben im Ref. gelernt, viel zu arbeiten und gute Lehrprobenstunden abzuhalten. Das erste ist recht nützlich, das zweite hat aber mit dem Alltag hinterher nicht viel zu tun.


    Diese Umstellung auf Alltag, auf 20/25/28 Stunden Unterricht eben NICHT auf Lehrprobenniveau + eine Menge Zusatzaufgaben ist eine ziemliche Anforderung, und sie wird von den meisten Anwärtern learning by doing bewältigt. Vielleicht wäre hier eine Begleitung und Beratung/Supervision nicht schlecht. Interne Fortbildungen zu den relevanten Aufgabenbereichen, wie Du es vorschlägst, halte ich auch für sehr sinnvoll. Es wäre durchaus möglich, den eigenen Tätigkeitsbereich effektiver durchzustrukturieren.
    Viel zu oft erfindet jeder einzelne das Rad immer wieder neu.


    LG,
    Eva

    Hui, hier hat sich ja eine Menge getan!
    Danke für die vielen Antworten! Ich finde es sehr schön, dass sich so eine lebhafte Diskussion ergeben hat.
    Das Thema scheint noch mehr Leuten unter den Nägeln zu brennen...


    @ carla-emilia, vielen Dank für Dein Lob, aber die Idee war gar nicht von mir... es hat sich bei uns an der Schule im Gespräch ergeben, und dann haben wir uns kurzfristig zusammengesetzt. Lediglich die Idee, das Thema auch hier zur Diskussion und als Anlass zu einem erweiterten Brainstorming einzustellen, stammte von mir. :D


    @ timm, vielen Dank für den Link! Da scheint man an den beruflichen Schulen schon deutlich weiter zu sein, das Programm hört sich jedenfalls vielversprechend an. :)


    Hier noch ein paar Zitate aus unserer "Schulsitzung":


    "Ich glaube, das Problem ist, dass täglich eine Menge Dinge anfallen, die erledigt werden müssen. Ich kenne das so nicht: Im Studium hat man nicht jeden Tag gearbeitet. In den Jobs, die ich so hatte, hat man nicht jeden Tag gearbeitet. Man hatte zumindest das Wochenende frei, und man hatte auch irgendwann mal Feierabend. An der Schule aber ist einfach IMMER irgendetwas zu tun. Ich habe NIE einen leeren Schreibtisch, ich bin nie fertig. Und ich habe in der Ausbildung keine Techniken erlernt, wie ich damit umgehen soll." (Assi im 2. Jahr)


    "Als ich im Referendariat war, dachte ich, schlimmer kann es von der Belastung her einfach nicht werden. Aber im Vergleich zu dem, was ich jetzt zu bewältigen habe (es sind viele Aufgaben dazugekommen, von denen ich im Referendariat freigestellt war und von denen ich gar nichts mitbekommen habe), kommt mir das Referendariat jetzt wie der reinste Spaziergang vor." (Assi im 1. Jahr)


    "Ich denke manchmal, dass wir es früher leichter hatten. Wir durften früher zu einem sehr frühen Zeitpunkt nach der Ausbildung mehr selbst machen, hatten mehr Verantwortung, aber auch mehr Freiräume. Wir hatten auch mehr gesellschaftliche Anerkennung und mehr Rückhalt bei den Eltern." (Älterer Kollege)


    "Das Hauptproblem für mich ist die Zeiteinteilung. Ich schaffe es überhaupt nicht, mir Freiräume zu erarbeiten und auch mal was liegen zu lassen. Ich denke, dass das für mich in der Assessorenzeit auch zum Fallstrick wird. Außerdem wünsche ich mir für viele Probleme einen Ansprechpartner in der Schule, der aber der Schweigepflicht unterliegen müsste. Ich müsste mir sicher sein, dass er nichts von meinen Problemen an die Schulleitung weitergibt. Sonst könnte ich mich ihm nicht anvertrauen." (Reffi im 2. Jahr)


    LG,
    Eva

    Liebe Kollegen,


    heute bitte ich Euch um Mithilfe für ein Projekt, das wir Reffis und Assis gerade zusammen an unserer Schule machen.
    Ausgangssituation: Immer mehr Assis und Junglehrer bekommen im dritten oder vierten Berufsjahr einen Burnout. Deshalb sollten sie eigentlich von den Schulen in dieser beruflichen Startphase besser begleitet und falls möglich auch entlastet werden. Klaro, wer sich mit letzter Kraft durchs Ref. geschleppt hat und dann an seiner Schule total überlastet wird, der hält nicht lange durch :( .


    Wir Reffis und Assis haben uns jetzt mal zusammengesetzt und uns überlegt, was wir uns für diese Startphase wünschen würden. Da wir aber nicht sehr viele sind, ist das Meinungsbild nicht arg breit geworden, und an vielen Punkten kamen wir nicht wirklich weiter – wir fänden es z.B. nicht schlecht, weiterhin eine Art Mentor zu haben, wollten aber die Bevormundung aus dem Ref. nicht unbedingt weiter führen. Einer von uns schlug vor, dass es super wäre, eine Fallbesprechungsgruppe unter den Junglehrern zu haben, andererseits kann das schnell eine zusätzliche Belastung werden, wenn solch ein Termin verpflichtend ist….


    Wenn es um Euch geht - was würdet Ihr Euch wünschen?


    - Wie sieht die ideale Betreuung für einen Junglehrer von Seiten der Schule aus?
    - Würdet Ihr Euch eine Fallbesprechungsgruppe wünschen, a) unter Gleichrangigen, oder b) gemischt, einschl. Vorgesetzte?
    - Hättet Ihr gerne weiter einen Mentor oder einen speziellen Ansprechpartner an der Schule?
    - Welche Befugnisse und welche Pflichten sollte so ein Ansprechpartner haben?
    - Wünscht Ihr Euch spezielle Veranstaltungen zur Entlastung, z.B. Zeitmanagement, Umgang mit schwierigen Schülern, Entspannungstechniken?
    - Welche Entlastungsmöglichkeiten gibt es im organisatorischen Bereich, z.B. Stundenplangestaltung, Materialpools?
    - Fällt Euch noch was bislang Ungenanntes ein, was man beachten sollte?


    Abschließend eine persönliche Frage an diejenigen, die jetzt Junglehrer sind: Fühlt Ihr Euch aktuell überfordert, und wenn ja, woran liegt’s?


    Danke für Eure Mithilfe!


    Liebe Grüße,
    Eva

    Hi Mel,


    das Wichtigste m.E. ist im Moment, dass Du Dir Zeit zum Trauern nimmst. Ich schließe mich meinen Vorschreibern an, eine Auszeit ist wirklich nötig!


    Wenn Du jetzt nicht innehältst und Dir selbst erlaubst, den Verlust und die schmerzlichen Gefühle zu verarbeiten, sondern versuchst, sie mit noch mehr Arbeit für das Ref. zu unterdrücken, werden sie irgendwann mit großer Macht hervorbrechen.


    Achte jetzt erst einmal nur auf Dich.


    Es tut mir sehr leid, dass es Dich so geballt getroffen hat.


    Viele mitfühlende Grüße,
    Eva

    Yep, die Erklärung, warum die 7. Klasse einer HS der 8./9./10. Klasse eines Gymnasiums entsprechen kann, finde ich einleuchtend... :)


    Noch was @ Miss Pimple, da jetzt auch die Frage der Schulform geklärt ist: Hast du eventuell die Möglichkeit, das Seminar zu wechseln für das letzte halbe Jahr? Damit kann man nämlich auch etwas steuern, welche Schulen (und Schüler!) man bekommt.
    Im Heilbronner Raum z.B. sollen fast alle Ausbildungsschulen gut sein, weil der Bereich sehr ländlich ist, d.h. die Schüler sind eher brav und diszipliniert. Hast du vielleicht die Möglichkeit, ans Seminar Heilbonn zu wechseln?


    LG
    Eva

    @ Timm, @ Alias


    Ich glaube, es kommt auch darauf an, an welcher Schulform sich diese siebte Klasse befindet. Es gibt vermutlich einen Unterschied zwischen HS und Gym. Am Gymnasium sind vermutlich die 8./9./10. Klasse problematischer als die siebte.


    Miss Pimple, an welcher Schulforum bist du?
    Und mit welcher Klassenstufe kommst du am besten zurecht? Ev. nimmt die nächste Schule Rücksicht darauf.


    Du solltest dir nur selbst bei deiner Entscheidung klar darüber sein, wo deine Stärken und Schwächen liegen.


    LG
    Eva

    @ Miss Pimple:
    Was genau hast du denn angestellt? (Nur ein Beispiel ev.)


    Aber ganz egal, worin die "Böcke" bestehen, du befindest dich in der Ausbildung, und das bedeutet, dass die Schule auf deine Fehler adäquat reagieren muss (Gespräch suchen, Anleitung geben, Förderung anbieten). In keinem Fall darf die Ausbildungsschule diese Fehler einfach totschweigen und es erst am Ende des Schuljahres mit der Note "krachen" lassen!


    Liebe Grüße und viel Glück!
    Eva

    Zitat

    Melosine schrieb am 30.03.2005 21:02:
    Ja, danke, das hab ich befürchtet.


    Aber ich hab das Problem auch, wenn ich nur mal Textstellen (nicht aus dem Forum) kopiere und einfügen will. Bin der Meinung, das ging vor einer Weile noch.


    Hm, geht das bei euch?


    Geht es nicht mit Copy&Paste?
    Also bei mir klappt das, Text markieren, dann in die Zwischenablage packen, und dann wieder einfügen...


    LG
    Eva


    Hallo Melosine,


    Du musst die Bilder erst wieder online stellen, ehe Du sie einfügen kannst.
    Direkt von Deiner Festplatte aus klappt das Einfügen nämlich nicht.


    Am besten besorgst Du Dir einen kostenlosen Webspace und lädst die Smileys da hoch, dann kannst Du sie überall einfügen, wo Du willst.


    LG
    Eva

    Hallo Bablin und Kollegen :) ,


    hm, schwieriger Fall.


    Ich erinnere mich mal an den Beginn meines Refs: Das erste Mal in der Schule und vor einer Klasse (ich gehörte noch zu der Generation, die keinerlei Praktikum o.ä. im Studium hatte, nur zwei lächerliche theoretische Pädagogik-Scheine an der Uni, das wars...), konfrontiert mit unzähligen Anforderungen und Erwartungen, und voll gefangen im hilflosen Versuch, dem allem gerecht zu werden...
    Es hat eine Weile gedauert, bis ich so langsam den Durchblick und "Grund" unter den Füßen bekam, bestimmt ca. 2 Monate. Dann begann es zu laufen und lief von diesem Zeitpunkt an immer besser.


    Ich war in der ersten Phase meinen Ausbildern und Mentoren sehr dankbar, dass sie Geduld hatten, mich in kleinen Teilabschnitten lernen ließen, und über Fehler erst einmal großzügig hinwegsahen.
    Allerdings: Ich zeigte vollen Einsatz, strengte mich an, übernahm eigeninitiativ Sonderaufgaben (Vertretungen, Betreuungen, Aufsichten, bei Schulfesten, Fahrten, Sonderaktionen, eben alles, was an der Schule so anfällt und wo man die Chance hat, auch die Schüler etwas näher kennen zu lernen), und bemühte mich, mir alles anzueignen, was sich mir an Praxis und Erfahrung bot.


    Ich denke, das solltest Du auch von Deiner Praktikantin erwarten dürfen.
    Sie muss noch nicht alles können, aber sie sollte sich bemühen, es zu lernen.


    Darf ich fragen, wie alt sie ist? Liegt es vielleicht am Alter, dass sie sich schwer tut, den Schritt vom Studium (einschließlich Freizeit, Party, etc.) hin zur Praxis (einschließlich Verantwortung, Eigeninitiative, Ernsthaftigkeit) zu bewältigen?


    Zweite Vermutung: Kann es sein, dass sie sich sehr überfordert fühlt, und deshalb auf "Abwehr" geht? Nicht zugeben kann, dass sie sich gestresst fühlt von all dem Neuen, und deshalb so tut, als sei das gar nicht so wichtig, und einerseits Partys und Privatvergnügungen vorschiebt, andererseits Dich als zu streng ihr gegenüber hinstellt?


    Viel Erfolg jedenfalls beim Ausarbeiten der Richtlinien! :)


    LG
    Eva


    Hallo Kollegen :),


    auf meine Frage hatte zwar keiner geantwortet, aber ein paar hatten sie gelesen, und ich wollte euch nun fix berichten, wie es ausgegangen ist.
    Vielleicht nutzt es dem einen oder anderen, der das Thema auch noch unterrichten muss.


    Also, um dieses doch recht schwierige strukturgeschichtliche Thema in eine kindgerechte Form zu bringen, habe ich mir zunächst verschiedene Rollenspiele ausgedacht. Es gab Rollenkärtchen für Angehörige des Volkes, der Regierung, der Königsfamilie, des Adels, je nachdem, welche Staatsform vorgestellt werden sollte.
    Außerdem hatte ich einen Stapel von Verhaltenskärtchen: Wer darf im Land was, wer darf wem Einhalt gebieten, und wer darf Entscheidungen treffen?


    Das haben wir dann eine halbe Stunde lang mit einem kleinen Grüppchen Freiwilliger vor der Klasse gespielt. Die Kinder, die nicht am Spiel beteiligt waren, hatten den Arbeitsauftrag, sich Notizen darüber zu machen, wie sie das Verhalten der einzelnen Personen in ihren Rollen empfinden, ob sie die Verteilung der Entscheidungsgewalt gerecht empfinden, etc..


    Nach dem Spiel war der Diskussionsbedarf groß, den Rest der Stunde bildete darum ein UG über die Aufzeichnungen, Beobachtungen und spontanen Kommentare der Schüler zum Gesehenen.


    Als HA gab ich eine stark vereinfachte Tabelle mit einer Gegenüberstellung der Staatsformen Monarchie, Aristokratie und Demokratie, sowie der Tyrannis/Diktatur, mit der Aufgabe, die gesehenen Rollenspiele diesen Staatsformen zuzuordnen.


    Klappte sogar bei den schwächeren Schülern sehr gut *freu*.


    Dann die zweite Stunde zur Vertiefung:


    HA-Abgleich, anschließend eine Gruppenarbeit, wieder mit einem Rollenspiel als Ziel:
    In Sechsergruppen sollten die Schüler sich eine Staatsform ihrer Wahl aussuchen und in einer Pantomime den anderen Schülern vorführen. Diese sollten nur aus der Pantomime heraus erraten können, um welche Staatsform es sich handelte.


    Es kamen tolle Sachen dabei heraus, die Kinder waren wirklich kreativ.
    Begeistert war ich u.a. von einem richtig komplexen Spiel:
    Aus Leitz-Ordnern hatten die Schüler der Gruppe Wahlkabinen aufgebaut, zwei Kandidaten hielten stumm eine Rede vor einem imaginären Publikum (ganz klar, Wahlkampf! *g*).
    Anschließend gingen die anderen vier Schüler der Gruppe selbstbewusst zur Wahl und warfen ihre Zettelchen in einen Kasten. Noch ehe die Wahlzettel ausgewertet werden konnten, riss plötzlich einer der Kandidaten den Kasten weg, "erstach" seinen Gegenkandidaten und sprang in Herrscherpose auf einen Tisch, während die eben noch aufrechten Wähler sich ängstlich duckten und keinen Widerstand wagten.


    Auflösung: Demokratie, die durch einen Staatsstreich zur Diktatur wird.


    Wir hatten anschließend noch ein richtig gutes UG mit entsprechend kniffligen von den Schülern selbst gestellten Fragen, z.B., welchen Schutz eine Demokratie braucht, welchen Gefahren sie ausgesetzt ist, welche Rechte und Freiheiten Menschen in einem Staat brauchen und wo man sie begrenzen muss.


    Ich kann die Methode Rollenspiel aus dieser Erfahrung heraus nur empfehlen, um einen guten Einstieg ins Thema Demokratie zu bekommen.
    Meinen Schülern hat es Spass gemacht, mir auch, und alle miteinander sind wir nun auf einem guten Weg in die Unterrichtseinheit. :)


    LG
    Eva

    Hallo Ihr Lieben :),


    ich wälze gerade Material zur Entwicklung der Demokratie in Griechenland (Klasse 7 Gymnasium).


    Irgendwie finde ich das Thema ziemlich schwierig für Zwölf-/ Dreizehnjährige, die noch keinen richtigen Begriff von Staat, Verfassung, Macht etc. haben.


    Was könnte man als Einsteig in die Materie wählen, und wieviel kann ich von den Schülern erwarten, ohne sie zu überfordern?


    Einfachere Vergleiche funktionieren ganz gut, haben wir beim Thema Ägypten schon gemacht (Pharao - Bundeskanzler Schröder -> Das fanden sie witzig, und es hat ihnen Spaß gemacht).


    LG
    Eva


    P.S.: Wenn jemand noch Links zu Material im I-Net hat, bin ich auch sehr dankbar. :)

    :D:D:D:D:D:D


    DANKE!


    Genau das meinte ich. Super, eine herzliche Umarmung dafür - ich habe dieses Bild heute wie blöde im Internet gesucht und einfach nicht gefunden (dummerweise forschte ich nach "ritterfehlersuchbild.jpg"... :rolleyes: ).


    Dabei hatte es meiner letzten Klasse so viel Spaß gemacht, dass ich es bei der diesjährigen unbedingt wieder machen wollte - und nun klappt das. *freu*


    Danke für deine Hilfe!


    LG
    Eva

    Vielleicht kann mir jemand helfen - auch Thema Ritter! :rolleyes:


    Vor etwa einem halben Jahr habe ich im Internet ein total schönes Ritter-Fehlersuchbild entdeckt. Ein Bild aus der Manesse-Handschrift, in das einige Fehler eingebaut waren, die die Kinder herausfinden mussten.


    Das Bild scheint es nicht mehr zu geben, ich finde es jedenfalls nicht mehr. :(


    Hat es vielleicht jemand von Euch auf der Festplatte oder kann mir einen Link im Internet dazu geben?


    Danke,
    Eva

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