Beiträge von Rabe Nimmermehr

    Hallo Edda,


    welches Fach ist Dein Hauptfach? Falls es Deutsch ist, dann versuche, Dir dieses schon mal als Bachelor anerkennen zu lassen, denn der Bachelor ist praktisch die Voraussetzung, um den sich daran anschließenden Master (of Education/of Arts) zu machen. Der Master of Education ist das frühere Erste Staatsexamen.


    In Bochum gibt es z.B. die Möglichkeit, sich sein Hauptfach – sofern man es auch als Unterrichtsfach verwenden will – komplett als Bachelor (Studienleistungen und BA-Arbeit) anerkennen zu lassen. Die zuständige Stelle ist die Geschäftsstelle der Gemeinsamen Prüfungsausschüsse für 2-Fach-B.A. / M.A.-Studiengänge und für den Studiengang M.Ed (ähnliche Einrichtungen müsste es eigentlich auch an allen anderen Unis geben). Auf deren Homepage kann man sich ein Formular herunterladen, das dann mit einer beglaubigten Kopie des Examenszeugnisses an diesen Geschäftsstelle geschickt wird. Dort wird dann geprüft, ob die beiden Fächer, für die man sich bewirbt, anerkannt werden können – entweder vollständig oder zumindest teilweise. Danach erhält man einen Bescheid, in dem alles genau drinsteht, also was ggf. bis wann nachgeholt werden soll. Was passiert, wenn man das nicht in der vorgegebenen Frist schafft, weiß ich nicht. Vermute mal, dass man sich dann erneut um die Anerkennung bemühen müsste.


    Falls der Bewerber die Anerkennung des MA-Hauptfachs als Bachelor hat, besteht bei Eintritt ins Masterstudium die Möglichkeit, dass noch weitere Studienleistungen des bereits erworbenen Magisters anerkannt werden. Müsste man dann mit den einzelnen Fakultäten klären.


    Erkundige Dich also genau, was und wieviel Dir schon anerkannt werden könnte, denn es erspart Dir einiges an Zeit. Aber Vorsicht: ein Bescheid über die Anerkennung von Studienleistungen als Bachelor o.ä. ist nicht automatisch eine Zulassung zum Studium. D.h., die 3 %-Hürde der Zweitstudienbewerber müsstest Du noch überwinden, sprich Dich zunächst regulär bewerben (vielerorts gibt es Vorab-Online-Bewerbungen). Solltest Du tatsächlich einen Platz bekommen und von einer anderen Stelle Prüfungsleistungen anerkannt bekommen haben, solltest Du diesen Bescheid auf jeden Fall zur Einschreibung mitbringen.


    Zu dem Vergabeverfahren von Zweitstudienplätzen gibt es folgendes zu sagen:


    "Haben Sie bereits ein Studium erfolgreich beendet (gleichgültig ob an einer wissenschaftlichen Hochschule oder einer Fachhochschule) und möchten nun ein zulassungsbeschränktes Fach studieren, so sind Sie Zweitstudienbewerber.
    In den meisten zulassungsbeschränkten Fächern stehen für Zweitstudienbewerber lediglich 3 % der Studienplätze zur Verfügung.


    Für die Bewerbung für ein Zweitstudium in zulassungschränkten Fächern ist eine Begründung erforderlich.


    Die Studienplätze werden nach einem Punktwert vergeben, der aus dem Prüfungsergebnis des Erststudiums und den Gründen für das Zweitstudium gebildet wird.


    Für die Note im Erststudium gibt es folgende Punkte:


    Note ausgezeichnet und sehr gut: 4 Punkte
    Note gut und voll befriedigend: 3 Punkte
    Note befriedigend: 2 Punkte
    Note ausreichend: 1 Punkte
    Note nicht nachgewiesen: 1 Punkt


    Folgende Begründungen möglich:


    1. Zwingende berufliche Gründe- 9 Punkte
    2. Wissenschaftliche Gründe - 7, 9 oder 11 Punkte
    3. Besondere berufliche Gründe - 7 Punkte
    4. Sonstige berufliche Gründe - 4 Punkte
    5. Sonstige Gründe - 1 Punkt


    Im ZVS-Info finden Sie Erläuterungen und Details dazu, welche Gründe mit wievielen Punkten bewertet werden und welche Gründe anerkannt werden können.


    Die gleiche Regelung gilt auch für örtlich zulassungsbeschränkte Fächer. Auch hier ist eine entsprechende Begründung erforderlich, die Sie jedoch direkt an die Hochschule richten, an der Sie das Zweitstudium aufnehmen möchten. Das Studierendensekretariat vergibt diese Studienplätze nach den gleichen gesetzlichen Regelungen wie die ZVS bei den landes- oder bundesweit zulassungsbeschränkten Fächern."


    So, ich hoffe, das hilft Dir um einiges weiter.



    Grüße vom
    Raben Nimmermehr

    Hallo zusammen,


    seit einigen Jahren unterrichte ich nebenberuflich in der Erwachsenenbildung Englisch. Bisher hatte ich immer fortgeschrittenere Kursteilnehmer. Nun habe ich zum ersten Mal einen Anfängerkurs und bis auf 3 oder 4 Leute, die vor Jahrzehnten mal Englisch hatten und vieles wieder vergessen haben, sind die meisten "absolute Anfänger", also hatten es nie in der Schule.


    Einige der "absoluten Anfänger" tun sich mit der englischen Aussprache etwas schwer. Schon direkt in der ersten Stunde meinte eine Teilnehmerin zu mir, sie werde nichts laut im Kurs vorlesen, da sie ja die Aussprache nicht könne. Eine Woche später meinte sie auf meine Frage, wie es denn mit den Vokabeln aussehe, sie würde gerne Vokabeln lernen, aber sie wisse ja nicht, wie man diese ausspreche. Mit der Lautschrift, die neben jeder Vokabel im Buch steht, könne sie nicht viel anfangen. Jetzt trötet eine weitere Teilnehmerin ins gleiche Horn und ich muss mir langsam etwas einfallen lassen. Meine Einwände, dass man die Aussprache nur durch aktives Sprechen (und nicht Verweigern) trainieren könne und es nicht immer ein Patentrezept gebe, wollen die beiden scheinbar nicht so recht glauben. Ob sie zu Hause mit der zu unserem Lehrwerk zugehörigen Audio-CD arbeiten, weiß ich nicht, aber ich glaube eher nicht (zumindest bisher). Komischerweise haben andere Teilnehmer, die ja praktisch auf dem gleichen Level stehen, nicht solche Vorbehalte, einfach drauf los zu sprechen wie die beiden.


    Habt Ihr Tipps und Erfahrungen für mich, wie ich meine Teilnehmer in puncto Aussprache fit bekomme bzw. ihnen die Ängste nehmen kann, aktiv vor den anderen zu sprechen (oder etwas zu lesen), ohne sich zu sehr einen Kopf um die Aussprache zu machen? Zum Beispiel Sätze und Phrasen von der Audio-CD immer wieder vorspielen und nachsprechen lassen (bei über 20 Leuten im Kurs auch nicht immer praktikabel)?


    Bin für jede Rückmeldung dankbar.


    Grüße
    vom Raben Nimmermehr

    Hallo Sven,


    kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Obwohl ich hier nicht der absolute Seiteneinsteiger-/OBAS-Experte bin, würde ich auch sagen, dass Dir bei Deinen Magister-Fächern nur der Weg über's Zweitstudium bleibt, um an ein zweites Unterrichtsfach zu kommen.


    Allerdings ist die Bewerbung auch mit Bürokratie verbunden (Online-Bewerbung, genaue schriftliche Begründung, warum man das Zweitstudium benötigt, beglaubigte Kopie des Examenszeugnisses zusenden und dann abwarten) und in den meisten zulassungsbeschränkten Fächern (mittlerweile viele Geisteswissenschaften, in die man früher so reinkam) stehen für Zweitstudienbewerber lediglich 3 % der Studienplätze zur Verfügung. Die Bewerbungsfristen sind immer der 15.01. (für das folgende Sommersemester) und der 15.07. (für das folgende Wintersemester). Beachten sollte man auch, dass man in bestimmten Fächern immer nur zum Wintersemester anfangen kann (Infos auf den Webseiten der jeweiligen Unis).


    Du könntest Dich also erneut für Geschichte (Lehramt) bewerben und ein weiteres Fach hinzunehmen, das Dein zweites Unterrichtsfach werden soll. In Geschichte könntest Du Dir dann von der Uni große Teile Deines abgeschlossenen Studiums anerkennen lassen, so dass Du nur in einem Fach bei Null anfängst. Hinzu kämen dann natürlich noch Fachdidaktik und Pädagogik.


    Aber es stimmt, wie es Edda schon geschrieben hat: Du wirst viel Geduld und Energie benötigen, um die Hürden zu überwinden, sofern Du die formalen Voraussetzungen für den Seiteneinstieg (insbes. den Punkt des "2. Faches") (noch) nicht erfüllst.


    Kann selbst auch ein Liedchen davon singen - und ich hätte ja schon eines der gefragten Mangelfächer vorzuweisen ... :rolleyes:


    Aber wenn Du es wirklich willst, dann lass Dich nicht entmutigen.


    Alles Gute!

    Hallo Dopamin, Steffi, boedi und alle anderen,


    danke für Eure Einschätzungen und Tipps. Teilweise bestätigt Ihr meine Vermutungen. Je mehr ich um meinen eigenen Seiteneinstieg kämpfe und von den Erfahrungen anderer höre (oder lese ;)), desto unsicherer werde ich, ob das jemals klappen wird. Einerseits wird es Kandidaten, die die Voraussetzungen erfüllen, aktuell einfacher gemacht, andererseits gibt es für diejenigen, die sie nicht ganz erfüllen, immer noch genügend Hürden zu bewältigen.


    Ich selbst komme auch aus der Wirtschaft, habe mehrjährige Erfahrungen in der Erwachsenenbildung und habe im Rahmen meines Hauptjobs mehrfach in der Sek. I (Klasse 9 + 10) eigenständig Teile des Gesellschaftsunterrichts übernommen (war so ein Projekt aus der Wirtschaft für Schulen). Ob das als gewünschte Unterrichtserfahrung mit Jugendlichen ausreicht, weiß ich nicht. Aber ich mag irgendwie nicht glauben, dass meine Arbeit in der Erwachsenenbildung nichts wert sein soll.


    Und dann dieser Tipp an meine Bekannte, die feste Stelle für eine Vertretung aufzugeben ... . Klar, ich kann es einerseits gut nachvollziehen, dass die Verantwortlichen nicht "die Katze im Sack" kaufen wollen und dass jemand, der sich für Sek. I bewirbt, schon Erfahrungen mit Kindern/Jugendlichen mitbringen sollte, damit er/sie in etwa weiß, was da auf ihn/sie zukommt. Trotzdem habe ich bei dem Gedanken, meinen Job für eine Vertretungsstelle aufzugeben und dann noch nicht einmal zu wissen, ob es letztlich tatsächlich etwas bringt, arge Bauchschmerzen. Ganz ehrlich. Wenn ich arbeitslos wäre oder frisch von der Uni käme, wäre es etwas anderes. Aber in der heutigen Zeit überlegt man sich das dreimal. Egal, wie gerne man diesen Beruf ausüben möchte. Zumindest geht es mir so.


    Momentan warte ich noch auf Nachricht hinsichtlich meiner Bewerbung für ein Zweitstudium, da mir das zweite Fach fehlt. Mir hat jetzt ein Schulleiter gesagt, ich sollte mir mal überlegen, ob ich nicht doch schnellstmöglich alles nachhole und mich dann für’s reguläre Referendariat bewerbe. Dann dauert es zwar noch etwas, bis ich in der Schule lande (hätte für mein bereits vorhandenes Fach aber schon entsprechende Anerkennungen, so dass ich nur noch mein zweites Fach, Didaktik und Pädagogik nachholen müsste), aber dann wäre ich "Bewerber erster Wahl" und hätte auch die gewünschten (Vor-)Erfahrungen.


    Mein Fazit: Für diejenigen, die die verzweifelt gesuchten Mangelfächer haben, mag der geänderte Seiteneinstieg die Chance schlechthin sein, für alle anderen, die die Voraussetzungen (noch) nicht ganz erfüllen oder die Fächer mitbringen, für die es auch Referendare/fertige Lehrer gibt, wird es schon bedeutend schwieriger. Das ist zumindest meine bisherige Erfahrung.


    Grüße vom
    Raben Nimmermehr

    Hallo zusammen,


    erstmal: Glückwunsch an alle "Pioniere", die es jetzt in die OBAS geschafft haben. Bin schon auf Eure Erfahrungen gespannt =).


    Von einem Schulleiter und auch Bekannten habe ich jetzt gehört, dass es für Seiteneinsteiger keineswegs so einfach ist, in die Schule zu kommen, wie es bei Infoveranstaltungen und in der Presse dargestellt wird. Da "traditionell" ausgebildete Lehrer oder Referendare bevorzugt werden (müssen), sind Seiteneinsteiger schon mal "Bewerber zweiter Wahl". Auch soll es Unterschiede bei der Prüfung der eingesandten Unterlagen geben, wenn von der Bez.regierung nochmal die Voraussetzungen geprüft werden (Studienleistungen, etc.): Der eine Sachbearbeiter lässt erbrachte Studienleistungen durchgehen und schickt den Bewerber in die OBAS, ein anderer lässt seinen Bewerber "nur" zur pädagogischen Einführung zu, obwohl die Studienleistungen beider Bewerber vergleichbar sind.


    Von einer Bekannten mit Magisterabschluss hörte ich nun, dass sie zu drei Vorstellungsgesprächen eingeladen war, im Endeffekt aber doch nicht genommen wurde, da sie vorher keine Vertretungsstelle gemacht hatte, sondern ihre Unterrichtserfahrungen "nur" in der Erwachsenenbildung gesammelt hatte. Man sagte ihr, sie habe durchaus Potential und schlug ihr vor, ihren jetzigen festen Job zu kündigen und sich erstmal für eine Vertretungsstelle zu bewerben. Dann habe sie bessere Chancen, bei einem erneuten Versuch berücksichtigt zu werden. Alternativ stellte man ihr das reguläre Referendariat anheim.
    Als ich das hörte, war ich etwas perplex. Ist das die Praxis? Ich dachte, es werden Lehrer gesucht? Habt Ihr, die Ihr jetzt Eure Stellen bekommen habt, vorher alle eine Vertretungsstelle gehabt bzw. wurde in den Vorstellungsgesprächen so argumentiert? Oder ist dies eher schulspezifisch? Oder liegt es an den Fächern (dass bei den absolut dringend gesuchten Fächern auch mal nicht so darauf gepocht wird, dass Vertretungserfahrung da sein muss)? So wie ich es herausgelesen haben, kommen einige von Euch doch auch direkt aus der Wirtschaft?


    Es kann doch nicht sein, dass man erst einen festen Job aufgeben muss, sich dann von einer unsicheren Vertretungsstelle zur nächsten hangelt, um dann eventuell, vielleicht, unter Umständen irgendwann mal berücksichtigt zu werden. Und wenn nicht? Dann lebt man weiter in beruflicher Unsicherheit, von einem Vertrag zum nächsten.


    Läuft es wirklich so ab? Hat man nur über eine Vertretungsstelle eine echte Chance? Oder meint Ihr, es hat an der Bewerberin gelegen?


    Gruß,
    Rabe Nimmermehr

    Glückwunsch, Schnorchel! Das lässt ja wirklich hoffen =) !


    Wie lange ging das Gespräch denn insgesamt?


    Mündete diese Fragestellung, die Du bearbeiten solltest, später in so eine Art fachliche/pädagogische Diskussion oder war es eher ein reiner Vortrag Deiner Ideen zum Thema?


    Und (falls sich das in der Aufregung überhaupt einschätzen lässt): Wie sind die Reaktionen, wenn die Antworten zu pädagogischen/didaktischen Fragen jetzt mal nicht so 100 %ig sind (man ist ja schließlich noch kein ausgebildeter Lehrer)?


    Viel Erfolg,
    Rabe Nimmermehr

    Hallo Textmarker,


    danke für die Links und Dein ausführliches statement.


    Recht war eines meiner beiden Nebenfächer (das andere hat überhaupt nichts mit Schule zu tun) ; mein Hauptfach ist Englisch. Letzteres wäre für Schulen willkommen. Mit Recht sieht’s wohl schon etwas anders aus; an Gymnasien/BK scheint es das als reines Fach so nur noch selten zu geben, Tendenz weiter abnehmend. So zumindest die Aussagen, die ich bisher dazu hörte.


    Habe mich mittlerweile im Hinblick auf ein Zweitstudium informiert. Das ganze Prozedere ist ebenfalls voller Bürokratie (ausführliche, schriftliche Begründung an die Uni, warum man das Studium machen will) und am Ende ist es gar nicht sicher, ob man den Studienplatz letztlich auch bekommt. In den meisten zulassungsbeschränkten Fächern stehen für Zweitstudienbewerber lediglich 3 % der Studienplätze zur Verfügung. Je nach angegebenem Grund und Abschlussnote des Erststudiums werden gemäß festgelegter Richtlinien Punkte vergeben; d.h. nur die mit den höchsten Punktzahlen erhalten einen der wenigen Plätze. Hinzu kommt noch der örtliche NC vieler Studienfächer. Aber ich hätte ja auch direkt mal etwas "Anständiges" studieren können! ;)


    Bin gerade ziemlich ratlos und überlege, ob ich mir das mit dem Nachstudieren wirklich geben soll. Oder sehe ich das jetzt alles zu schwarz? Vor diesen Problemen stehen ja schließlich auch viele andere.
    Die Alternative wäre, mich mit "nur" einem – aber dafür gefragten – Fach für den Schuldienst zu bewerben. Aber irgendwie will ich das auch nicht – würde mich später über mich selbst ärgern (ich kenne mich :D )


    Noch ist etwas Zeit bis zum Bewerbungsschluss an den Unis ...


    Gruß,
    Rabe Nimmermehr

    Hallo zusammen,


    bei der letzten Infoveranstaltung des Studienseminars zum Seiteneinstieg wurden folgende Punkte genannt, die u.a. beim Prognosegespräch angesprochen werden könnten:


    - besondere Erfahrungen mit Schule?
    - Gründe für die Bewerbung?
    - Funktion(en) des Lehrers?
    - Merkmale guten Unterrichts?
    - Teamarbeit/Teamerfahrungen
    - Selbstorganisation/Zeitmanagement



    Gruß,
    Rabe Nimmermehr



    P.S. Eine Frage habe ich dann doch (ist gerade beim Lesen hier im Forum aufgekommen):


    Findet im Rahmen des Vorstellungsgesprächs oder danach separat so eine Art "fachliches Kolloquium" statt, wenn der Abschluss schon ein paar Jährchen (in meinem Fall zehn) zurückliegt? Oder gilt dies nur für regulär ausgebildete Kandidaten, deren 1. Staatsexamen zeitlich schon etwas länger her ist und die jetzt ins Referendariat wollen?


    Danke!!

    Hallo Textmarker,


    erstmal VIELEN DANK für Deine ausführliche Antwort.


    Dass die OBAS speziell als Notlösung konzipiert ist, ist mir klar. Ich selbst bin jetzt auch nicht völlig "unbedarft", was das Unterrichten betrifft, also nicht eines Morgens aufgestanden und habe mir spontan gedacht: "Jetzt werde ich Lehrer." Das mag bisher so rübergekommen sein. Auch denke ich, die Anforderungen des Lehrerberufs schon realistisch einschätzen zu können (kenne einige Lehrer und die haben alles andere als das oft zitierte "laue Leben", sind aber trotzdem zufrieden mit ihrer Wahl).


    Durch meinen regulären Job hatte ich in den letzten Jahren schon öfter die Gelegenheit, im Rahmen eines immer wiederkehrenden Projekts Gesellschaftslehre mit praktischen Themen, wie Bewerbungstrainings, etc., in der Sek. I unterrichten zu können. Außerdem bin ich seit einigen Jahren in der Erwachsenenbildung tätig.
    Mit dem Thema "Seiteneinstieg" beschäftige ich mich schon länger und versuchte bisher, die entsprechenden Infos einzuholen bzw. abzuschätzen, was da im Einzelnen auf mich zukäme, bevor ich alles auf eine Karte setze und nachher dastehe. Ab einem gewissen Alter ist man eben nicht mehr ganz so risikofreudig ;)


    Ob sich aus meinem Abschluss nicht doch noch ein 2. Fach ableiten lässt, bezweifele ich (Recht). Bislang wurden mir da jedenfalls keine großen Hoffnungen gemacht. Daher die Überlegungen bezüglich des Nachstudierens. Versuche, bei der Bezirksregierung an Infos zu kommen, blieben ja – wie schon oben beschrieben – bis heute absolut erfolglos.


    Du schreibst in Deinem zweiten Vorschlag von der Möglichkeit, auch nur ein Fach unterrichten zu können. Dies hatte ich auf der Seite des Schulministeriums, wo sowohl die OBAS als auch die pädagogische Einführung erklärt werden, ebenfalls gelesen. Nur kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass man damit bei den Bewerbungen eine echte Chance hat oder – falls doch – später in seinem Kollegium besonders ernst genommen wird (Stichwort "Hilfslehrer"). Hinzu käme natürlich die erheblich geringere Bezahlung. Aber klar, es wäre eine Möglichkeit, erstmal reinzukommen, sich zu bewähren und – so schnell wie's geht – nachzustudieren. Allzu lange sollte sich das ganze dann aber auch nicht mehr hinziehen. Man will ja irgendwann mal fertig sein.


    Ich werde mich auf jeden Fall weiter schlau machen und hier berichten, sofern sich etwas Neues tut.


    Grüße
    vom
    Raben Nimmermehr

    Hallo zusammen,


    ich benötige nochmals Eure Hilfe, denn so langsam verzweifele ich echt!


    Zur Vorgeschichte: Seit Wochen versuche ich, die Bewerber-Hotline bei der Bezirksregierung Düsseldorf zu erreichen. Dort ist aber non-stop besetzt, es läuft immer nur ein Band. Und wenn dann doch ein Freizeichen kommt und ich schon denke, jetzt komme ich durch, werde ich schließlich weggedrückt / aus der Leitung geworfen – wie auch immer. Auf E-Mails wird sowieso nicht geantwortet; habe ich auch schon versucht. Alles sehr seltsam, aber vielleicht muss man hartnäckig bleiben ... ?(
    Die entsprechenden Seiten im Netz habe ich schon alle durchforstet; einiges konnte ich mittlerweile klären. Anderes steht noch offen.


    Wie ich schon in einem anderen Beitrag gepostet hatte, ergibt sich aus meinem Magister nur ein Unterrichtsfach. Somit müsste ich das zweite Fach nachstudieren, um in die zweijährige berufsbegleitende Ausbildung (OBAS) zu kommen und später auch eine Chance auf das 2. Staatsexamen und die Erlangung der Lehrbefähigung zu haben.


    Aber wie soll das jetzt praktisch ablaufen?
    - Müsste ich mich an der Uni für ein Zweitstudium bewerben (inkl. schriftlicher Begründung, warum ich nochmals ein (Teil-)Studium anstrebe, obwohl ich ja schon einen Abschluss habe) oder worunter läuft dieses Nachstudieren genau?
    - Sofern ich mich für ein geisteswissenschaftliches Studium interessiere, müsste ich bei der Einschreibung ja zwei Fächer (zunächst mit dem angestrebten Abschluss B.A.) angeben. Trifft dies auch zu, wenn ich "nur" das geforderte Drittel nachstudieren muss?


    Oder besteht alternativ die Möglichkeit, sich erst einmal mit einem Fach auf eine Stelle zu bewerben, die einjährige pädagogische Einführung zu machen, parallel das zweite Fach nachzustudieren und später noch in die OBAS zu wechseln (die obligatorischen 2 Jahre Berufserfahrung nach Beendigung des Studiums bringe ich mit)?
    Mir geht es auf jeden Fall um den zweijährigen Vorbereitungsdienst und das 2. Staatsexamen.


    Von einem Schulleiter (er wusste es aber auch nicht 100%ig) hatte ich kürzlich gehört, man könne sich auch mit nur einem Fach bewerben und sich bei der Einstellung zur Teilnahme an einem Zertifikatskurs verpflichten, den man dann zu einem späteren Zeitpunkt beginnen könne.
    Diese Variante kommt mir aber schon fast zu einfach vor. Zumal diese Zertifikatskurse doch meines Wissens nur für Leute sind, die schon zwei Unterrichtsfächer haben und sich mit einem dritten (Bedarfs-)Fach zusätzlich weiterqualifizieren wollen.


    Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen. Vielleicht hat ja auch jemand Erfahrungen mit dem Nachstudieren des 2. Fachs?


    Danke und Grüße,
    Rabe Nimmermehr

    Hallo Textmarker,


    vielen Dank für Deine Antworten. Habe mir schon so etwas gedacht, dass das mit dem Parallel-Studium während OBAS nicht klappen kann (abgesehen davon hat ein Tag ja auch nur eine begrenzte Stundenzahl).


    Muss sagen, ich bin jetzt bzgl. Deiner letzten Antwort (Berufserfahrung nach dem Studium) etwas verunsichert. Klar, für OBAS werden mind. 2 Jahre Berufserfahrung nach dem Studium verlangt. So steht's in den Voraussetzungen.


    Bei mir ist es so, dass ich mein Erststudium bereits 1999 beendet habe und seitdem in der Wirtschaft (und Weiterbildung) tätig bin, also über 10 Jahre Berufserfahrung nach der Uni verfüge.
    Ein weiteres Fach müsste ich nachstudieren (aus finanziellen Gründen parallel zu meinem jetzigen Job), weil sich aus meinem Magister nur ein Unterrichtsfach ableiten ließe. Also wenn, dann wäre es ja eher ein Zweitstudium.


    Auf der Infoveranstaltung des örtlichen Studienseminars Anfang November wurde mir gesagt, dass ich mit meiner Berufserfahrung die Voraussetzung erfüllen würde. Kommt mir irgendwie komisch vor, dass, nur weil ich jetzt noch mehrere Semester nachstudieren muss, die letzten Jahre nicht zählen sollen und ich am Ende des Nachstudierens wieder bei Null anfangen soll, was das Thema "Berufserfahrung nach dem Studium" betrifft. Das würde ja noch Jahre dauern, bis ich tatsächlich mal im Vorbereitungsdienst lande ... Und wer weiß, wie die Voraussetzungen dann wieder sind!?


    Oder haben wir uns da missverstanden?


    Grüße,
    Rabe Nimmermehr (immer mehr Fragezeichen sehend)

    Hallo zusammen,


    ich stehe vor einem ähnlichen Problem. Mir wurde bei der erst kürzlichen Infoveranstaltung der Studienseminare geraten, ein zweites Fach nachzustudieren, da mein 2. MA-Nebenfach (Rechtswissenschaft) als Unterrichtsfach wohl eher selten ist bzw. gar nicht gefragt ist (für Gymnasien/Gesamtschulen).


    In puncto "Nachstudieren 2. Fach" habe ich nun in der Infobroschüre zum Seiteneinstieg, die man auch beim Schulministerium NRW herunterladen kann, folgendes gefunden:
    Nachweisen müsste man demnach


    1. für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen und entsprechenden Jahrgangsstufen der Gesamtschulen: mindestens 13 SWS oder 20 ECTS (= Creditpoints),


    2. für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen: mindestens 22 SWS oder 33 ECTS,


    3. für das Lehramt an Berufskollegs: mindestens 20 SWS oder 30 ECTS.


    Wie und bei wem man die Leistungen nachweist, stand da nicht, außer:
    "Die erbrachten Studienleistungen sind durch eine Aufstellung und aussagekraftige Anlagen (etwa Studienbuch, Scheine, Testate, Vordiplom, Studienordnung fur den abgeschlossenen Studiengang o.a.) zu belegen."


    Mir ist nur nicht ganz klar, wie das praktisch gehen soll (meine Anfragen beim Ministerium blieben diesbezgl. leider unbeantwortet):


    a) Kann dieses Nachstudieren parallel zum zweijährigen Vorbereitungsdienst (OBAS) erfolgen oder müssen die jeweiligen Studienleistungen des 2. Fachs bereits zum Zeitpunkt der Bewerbung an der Schule vorliegen, damit ich eine echte Chance gegen die anderen Bewerber hätte?


    ODER


    b) Ich bewerbe mich jetzt nur mit meinem einen Fach (Englisch) an einer Schule, studiere parallel das 2. Fach nach, komme solange noch nicht in OBAS, sondern "nur" in die päd. Einführung und bin erst einmal "Hilfslehrer". Nachdem ich die nötigen Scheine für das 2. Fach zusammen habe, versuche ich über die Schule in OBAS zu kommen, mache dann den zweijährigen Vorbereitungsdienst inkl. Pädagogik und schließe mit dem 2. Staatsexamen ab.


    Wer weiß da mehr?


    Jetzt schon vielen Dank!

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