Beiträge von veggie

    Hallo!


    Ich melde mich hier im Allgemeinen Forum mit einer didaktischen Frage zu Deutsch: eigentlich ist es ja Stoff der Grundschule, den meine Schüler (Berufschule) aber nicht beherrschen :rolleyes:.


    Es kommt immer wieder zu Verwechslungen von Begriffen in der Wort- und Satzgrammatik (die Schüler haben sich im Laufe der Jahre recht viel Halbwissen angeeignet, erkennen aber schwer Zusammenhänge, sagen irgendwelche Begriffe...). Versteht ihr, was ich meine?


    Konkret:
    Es geht um die Differenzierung der Begriffe: Also: xy ist
    ein Nomen im ersten Fall (quasi der Baustein)
    ist im Satz das Subjekt (wird im Satz so verwendet)


    Gibt es dazu nettes Material oder muss ich selbst was zusammenstellen?
    DANKE!
    veggie

    Vielleicht hilft es dir... Hab vor kurzem gelesen: "Lüge ist, wenn ein Unterschied zwischen dem besteht, was man sagt und was man weiß"... Bin nicht ganz glücklich damit, weil dann würden Primarschullehrer lügen, wenn sie das kleine Einmaleins durchnehmen, weil sie mathematisch ja viel mehr wissen...


    Aber eine interessante Frage! Wofür brauchst du es?

    Keine Bilder aber Anektoten einer sprachspielenden Gruppe, die man vielleicht visuell umsetzen kann:


    Ein Schüler erzählt, dass er mit seinen Eltern in der Sauna war und seine Mutter seinen Vater darauf angesprochen hat, dass die linke Brustseite geschwollen ist. Kommentar des Schülers:
    "Du hast dich eben einseitig ernährt..." ;)


    Dialog nach dem Simpson-Schauen:


    Schüler 1: "Was heißt eigentlich latent"?
    Ich: "Versteckt, unter der Oberfläche, zum Beispiel "latente Aggression".. (zu Erklärung aushol)
    Schüler 2: Versteckt, unter der Oberfläche... Also Maulwürfe!
    Schüler 1: Oder U-Bahnen!
    Ich -lachend: das war doch nur eine Metapher!
    Schüler 1: Was???
    Ich: Ein sprachliches Bild!
    Schüler 2: Ich hab nichts gesehen



    Visuell umsetzen könnte man auch "niedergeschlagen", "unterlegen" oder...
    Ich kann es meinen Schülern als Kreativitätsaufgabe geben, denen fällt bestimmt viel ein...
    lg veggie

    Ich erlebe immer wieder, wie Jugendliche tüfteln, um Lösungen für die behinderten Klassenkollegen zu finden und stolz auf Lösungen sind. Das schweißt auch zusammen. Im Kleinen (Alltag: wie kommen WIR ALLE von A nach B) oder im Rahmen von größeren Projekten:
    http://www.szu.at/default.aspx?ID=153


    Oder ein "Sockenanzieher":


    http://www.szu.at/default.aspx?ID=260


    Vielleicht kann man die Resource nützen (ich kenn die Klasse nicht) und anhand der praktischen Herausforderung gemeinsam eine Aufgabe bewältigen? Wenn die Krankheit des Schülers fortschreitend ist, lässt sich ein Rollstuhl früher oder später sowieso nicht vermeiden, es sei denn er zieht sich zurück und macht nur mehr bei Sachen mit, die er ohne Hilfe schafft. Nicht gut. Langfristig kommt dann zum körperlichen Abbau Einsamkeit.
    Als "Einstieg" in das Rollifahrer-Dasein ist es vielleicht gar nicht schlecht, von Gleichaltrigen dabei aufgefangen zu werden. Auch wenn der Gedanke an den Rollstuhl natürlich für alle Beteiligten erschreckend ist, weil er mit dem Krankehitsverlauf konfrontiert...


    Und wenn eine Besserung abzusehen ist, ist es halt übergangsweise so, dass er den Rollstuhl braucht...


    "Coole" Lösungen fallen mir auch nach längerem Nachdenken keine praktikablen ein. Alles, was einen eigenständigen Antrieb hat, ist schwer zu transportieren (Stiegen etc.). Und der Schüler wird selbst Hilfe brauchen...


    Wünsche euch eine schöne Klassenfahrt!

    Ich arbeite ja in einem integrativen Internat, gelegentlich haben wir auch Schüler, die nur einigermaßen gehen können, aber auf Hilfsmittel wie einen Rollstuhl verzichten wollen.
    Bei Ausflügen haben wir aber immer einen Extrarollstuhl mit, der schon oft dankbar angenommen wurde. Schüler überschätzen sich oft (verständlich) und wollen sich nicht stigmatisiert fortbewegen (auch verständlich).
    Nur: es geht halt oft nicht.
    Ich gehe aber in Diskussionen im Vorfeld nicht darauf ein, denn damit würde ich ja indirekt bestätigen, dass ein Rollstuhl was ganz Schlimmes ist. Ich seh ihn aber als Hilfsmittel, so wie eine Brille.
    Wie Grille geschrieben hat: die Klassengemeinschaft kann den Schüler ja auffangen und er profitiert langfristig davon, auch die Option Rollstuhl benutzen zu können.
    Wo soll's eigentlich hingehen? Ein Ausflug mit Rollstuhl ist IMMER ein Abenteuer, vor allem für die Verantwortlichen ;).
    Und Großstadt ist nicht Großstadt... Wien ist super, von Hamburg ist einmal eine Gruppe voll fertig zurückgekommen. (Es hat einfach NICHTS funktioniert). Hat die Mädels zwar im Rückblick stolz gemacht und sicher was fürs Leben gebracht, war aber für alle Beteiligten anstrengend...
    Liebe Grüße,
    veggie

    Ich lerne mit meinen 35 Jahren Gitarre! (Halb freiwillig; bin voll berufstätig, mache als Externsitin eine Ausbildung zur Sozialpädagogin, weil ich in weiterer Folge künftige Sozialpädagogen unterrichten will. Und da braucht man in Ö halt das Kolleg...) :rolleyes:


    Jedenfalls tue ich mich sehr schwer, übe und fluche gelegentlich, aber es geht was weiter. (Man muss dazu sagen, dass ich motorisch ungeschickt bin und für einen Bewegungsablauf ewig üben muss, aber es wird schon!) ;)


    Also: Viel Spaß mit deinem Bass! Und ich geh wieder greifen üben!

    Ist die deutsche Übersetzung von Frank Mc Court. Hat mir sehr gut gefallen, weil man die Entwicklung des Erzählers so schön nachvolllziehen kann. (Als ich das gelesen habe, dachte ich, dass unterrichten wieder nett wäre...)


    Er unterrichtet übrigens auch zukünftige Installateure... (Vielleicht in Kombination mit "Puppenmord" ein ideales Geschenk an künftige Berufsschullehrerinnen.)


    Es kommt jedenfalls raus, dass man sich zu einem guten Lehrer entwickeln kann, auch wenn nicht von Anfang all alles klappt.


    Lehrerzimmer wäre mir zu pessimistisch, es ist halt Systemkritik, ohne dass persönliche Beziehungen beschrieben werden. Als ich das gelesen habe, machte ich 3 Kreuzzeichen (bin wie Mc Court katholisch aufgewachsen ;) aufgrund der Tatsache, dass ich eben im Moment NICHT im Lehrerzimmer sein muss. Erinnerungen wurden wach und die waren nicht schön. Brrrrr!


    Habe Mc Court auch schon verschenkt, kam gut an!

    Hallo! Ich sehe das wie Blau. Bei mir war übrigens die freundlich-neugierige Einstiegsfrage: "Was erzählt xy denn vom Unterricht", dann bieten sich eigene Eindrücke an. Die positiven natürlich...


    Zum Trost: Jetzt als Sozialpädagogin habe ich 10 Schüler und natürlich auch regelmäßigen Elternkontakt, in den man Zeit investieren kann und sich gut kennenlernt. Ich hab den Eindruck, dass es bei den Eltern bezüglich des Verhaltens und der Forderungen eine Normalverteilung gibt und eingen KANN man nichts recht machen.


    Das wurde mir einmal klar, als sich eine Mutter bei der Direktion beschwerte, dass ich ihrem Kind zuwenig liebevolle Aufmerksamkeit schenke und nur Dienst nach Vorschrift mache. Das war gerade in diesem Fall sooo absurd (und sorgte für allgemeines Kopfschütteln), dass es mir nicht mal nahe ging.


    Wenn ich jetzt den Eindruck habe, dass ich jemanden vor mir hab, dem man nichts recht machen kann, schalte ich in mir den "Nörgler-Filter" ein.
    Und denke mir, dass der Schüler/die Schülerin den Elternteil den ganzen Tag hat.
    Ich weiß aber nicht, ob ich das ohne Rückhalt durch die Direktion geschafft hätte...

    Hallo! Ich arbeite im Moment zwar nicht als Lehrerin, sondern als Erzieherin in einem Internat und...
    Weihnachten nähert sich.
    Ich habe zum ersten Mal (ich weiß, peinlich) muslimische Schüler auf meiner Gruppe. (Unser Internat kommt grad in der Mitte der Gesellschaft an.)


    Ich fülle den Adventkalender immer mit einem netten Text, einem Cartoon oder Rätsel und natürlich ein bisschen Schoki. Diesmal werde ich an einem Tag die Stelle im Koran, in der Jesu Geburt beschrieben wird in arabischer Schrift reintun und der Schüler soll den Gruppenkollegen, der auf eine islamische Schule geht fragen oder es sonst irgendwie rausbekommen. (Der Hinweis ist, welche Sure es ist, der zweite Hinweis - der auf Anfrage gegeben wird- weist auf Wikipedia/Weihnachten/Fußnote 17 hin.)
    Arabisch schaut ja wirklich wie eine Geheimschrift aus...


    Der Link:
    http://www.al-quran.info/#&&su…mani&format=rows&ver=1.00


    (Es ist schön, bezahlte Zeit für schöne Didaktik-Details zu haben... ;)


    Wir haben hier eine Heim-Weihnachtsfeier, die von den Heimsprechern organisiert wird, dabei gibt es verschiedene Beiträge/Sketche in der Bandbreite von banal lustig, lustig, tiefsinnig lustig, sarkastisch bis wirklich berührend oder hautsächlich laut (Heimband ohne Soundcheck und motivierter Schlagzeuger...)
    - SchülerInnenbeitäge mit oder ohne Hilfe der SPs., gelebtes Rhetorik-Training!


    Ich überlege mir einen Beitrag von/mit den muslimischen Schülern des Heims (nicht gegendert, weil wir derzeit keine muslimischen Mädchen haben ;) wenn ich Kapazität dafür hab, das zeichnet sich spontan ab. Ideen dafür habe ich im Moment wenig. Vielleicht fällt jemanden etwas ein?


    Vielleicht hat mal jemand auf einer Weihnachtsfeier irgendetwas Ähnliches gesehen oder sogar betreut? Bin gespannt auf Inputs!!!


    lg
    veggie

    Hallo!
    Nachdem ich längere Zeit mitgelesen habe, möchte ich mich mal vorstellen:
    Ich bin ausgebildete Lehrerin (Deutsch, Psychologie+Philosophie, in Österreich ist das ein Fach) und habe nach dem Unterrichtspraktikum (Referendariat) keine Stelle bekommen. Weil ich in meinem Leben schon viel mit Behinderten gearbeitet habe, habe ich mich in einem integrativen Internat als Sozialpädagogin beworben, ein Teil meiner Schüler ist körperbehindert. Hier bin ich als Lehrerin angestellt, habe auch Lehrerferien.


    Gelegentlich liebäugle ich schon wieder mit dem Lehrerinnendasein, wobei mein Job auch deutlich Vorteile hat: Wenn ich frei habe, habe ich frei!
    Vorbereitungen mache ich in der Dienstzeit.
    Das, was viele LehrerInnen "nebenbei" erldedigen (wie ich so gelesen und erlebt habe) wie Vernetzung, "Dahintersein" was Kontakt zur Familie, bei Krisen Anbahnung von Therapien etc. betrifft, gehört zu meinen Hauptaufgaben.


    Aber vielleicht steh ich ja wieder mal an der Tafel und frage "Wer fehlt
    ;-)"
    Auf einen Austausch bin ich gespannt, wenn es für euch ok ist!
    lg
    veggie


    edit: Mein berufliches Umfeld hat sich geändert - bin aber im Förderschulbereich geblieben. Ich bin im Moment provisorische Abteilungsleiterin in einer Schule für Blinde und zuständig für die Nachmittags bzw. Internatsbetreuung. Die Kinder/Jugendlichen sind von 3 bis 18, von "nur sehbehindert" bis hin zu blind und schwer mehrfach behindert. Bei den 40 PädagogInnen gibt es die Normalverteilung: Von hochengagiert bis hin zu... anwesend. Meistens.
    Nächstes Jahr werde ich mir eine Auszeit (Bachelor-Abschluss) geben und danach plane ich mit neuer Energie als Lehrerin zu arbeiten. Ich hätte nie gedacht, dass mir der direkte Kontakt zu den SchülerInnen so fehlt.

Werbung