Beiträge von Momo74

    hatte auch schon mal den Fall, dass ich eine Std. früher hätte reinkommen sollen, mir aber keiner Bescheid gesagt hat.

    Auch wenn man den Vertretungsplan mehrmals überprüfen muss, solange man nicht von zuhause aus auf ihn zugreifen kann, kann es nicht angehen, dass man plötzlich morgens FRÜHER da sein muss als gewöhlich. Man kann doch nicht hellsehen oder nur vorsichtshalber immer wesentlich früher kommen als man muss.

    Man kann eben nicht immer eigenmächtig zugunsten von Schülerinteressen entscheiden. Wer an einer Ganzstagsschule mit Nachmittagsunterricht ist, ist in erster Linie dazu verpflichtet, an diesem teilzunehmen und kann nur in Ausnahmefällen davon befreit werden. Auch als Lehrer kann man dann nicht beliebig Schüler eher gehen lassen, man hat die Aufsichtspflicht, und nicht zuletzt wirft man die Unterrichtsstruktur der Schule über den Haufen, wenn man sich eigenmächtig darüber hinwegsetzt. In Einzelfällen, wenn jemand zum Arzt muss oder einmalige Termine hat, ok, aber bei einem regelmäßigen Konfirmandenunterricht sieht das anders aus. Ich bin immer noch der Meinung, das müssen die betreffenden Eltern mit dem SL ausfechten. Darüberhinaus muss sich der Konfirmandenunterricht natürlich auch mal an die zunehmende Ganztagsstruktur der Schulen anpassen. Die haben übrigens auch viele G9-Schulen.


    Wer sagt denn hier, dass ihm seine Jugendzeit nicht gefallen hat?

    Ich bin nicht "kirchen-affin" und nicht konfirmiert. Aber ich finde schon, dass Religion einen größeren Respekt verdient als Sport- und andere Freizeitveranstaltungen. Es ist ein sensibleres Thema, in dem man Menschen viel leichter "auf den Schlips" treten kann als bei anderen Dingen. So weit ich weiß wird Konfirmandenunterricht von den Schülern meist als todlangweilig und nervig angesehen, dennoch finde ich, sollte man sie da nicht in einen Gewissenskonflikt bringen. Wenn es klare Vorgaben gibt, ok. Aber die eigene Haltung zur Kirche da entscheiden zu lassen, finde ich da nicht angemessen.

    Wenn sie merken man ist nen cooler Typ und fängt nicht mit irgendwelchen "kindischen Strafen und Erziehungsmaßnahmen an". Weil ältere Schüler zu sanktionieren im Sinne von "ich erziehe Dich" erachte ich (Unwissender) als sehr schwierig, weil da (wie bei einer Lehrerin beobachtet) leicht "Machtspielchen" draus werden

    Ich denke, eine Mischung aus beiden machts. "Ich erziehe dich" UND "ich behandle dich auf Augenhöhe (und appelliere damit indirekt an deine Reife)". Ich weiß nicht, wieviel Oberstufenunterricht du bisher gemacht hast. Entweder, du bist absolut souverän und strahlst eine natürliche Autorität aus (was ja sein kann), oder du wirst dich noch wundern, wie oft man versuchen wird, dich zu verar***en. Heute noch erlebt, 12. Jahrgang: "Ich habe den Text dreimal gelesen und nicht verstanden, deswegen habe ich die Hausaufgaben nicht gemacht". Das KONNTE nicht stimmen, der Text beinhaltete nichts schwer Verständliches.

    Meine Erfahrung: (hängt sicher vom sozialen Umfeld, Kursdynamik etc. ab): Wenn ich anbiete, den Stoff nochmal mit denen durchzuarbeiten, die noch Fragen haben und wer alles verstanden hat, darf schon mal gehen, dann gehen die meisten, evtl. bleiben ein paar wenige, die wirklich um jeden Punkt kämpfen müssen.


    Wenn ich aber Schülern, die stören, sage, sie dürfen gerne gehen, ich würde gerne mit denen ungesstört arbeiten, die was lernen wollen, dann geht keiner. Ausschluss vom Unterricht, bei schweren Verstößen auch durch die SL ausgesprochen, ist wirklich eine wirksame schwere Strafe für viele.

    Pass auf, dass du da nicht in "Teufels Küche" kommst. Oberstufenschüler sind keine Hauptstudiumsstudenten, die wenigsten können meiner Erfahrung nach wirklich einschätzen, wieviel Unterricht sie "brauchen". Bei uns ist es so, dass eine bestimmte Stundenzahl an Unterricht belegt werden muss, damit das "Semester" gültig ist. Man kann nicht einfach kommen, wann man will.
    Am Anfang meines Berufslebens habe ich OS-Schüler immer sehr viel reifer eingeschätzt als sie wirklich waren- die meisten sind heute noch mit 18/19 eigentlich "Kinder" für mich.
    Und meiner Meinung nach musst du damit rechnen, dass ALLE gehen, wenn du anbietest, dass jemand eher gehen darf. Es gibt Ausnahmen, aber die sind in der Regel noch nicht so wie du vielleicht in dem Alter warst.

    Für Befreiungen vom Unterricht ist ausschließlich der Schulleiter zuständig.

    Und daher musst DU auch gar nicht mit ihm reden, den Antrag müssen sowieso die Eltern stellen. Die bekommen dann etwas schriftlich, an das du dich halten musst.


    Mir tut es auch leid, wenn Schüler in terminliche Konflikte geraten, aber WIR können es eben nicht ändern und dürfen es aufgrund der Aufsichtspflicht nicht.

    Ich habe mal an einer Schule gearbeitet, da wurde von mir erwartet, dass ich den Eltern meine persönliche Telefonnummer gebe. Weil alle das gemacht haben und man sich mit den Eltern merkwürdig "verbrüdern" wollte. Ich war noch unerfahren und sage heute NIE WIEDER. Es ist unglaublich, was da kommen kann. Wahrscheinlich nach dem Motto, die arbeitet ja schon eh so wenig, die kann ich jederzeit behelligen.
    Ich bin sehr froh, dass die Eltern heute in der Regel über Mail zu erreichen sind.

    Na ja, vor allem ist hier wohl vielen sauer aufgestoßen, dass Silicium für eine Bezahlung der Lehrer nach Fächern ist.


    dass Geld egal ist, davon hat hier doch gar keiner geredet. Die meisten finden ihr Gehalt eben angemessen und angenehm.
    Ich persönlich finde halt, dass man sich bewusst machen muss, dass man ganz schön privilegiert aufgewachsen ist, wenn man der Meinung ist, ein Lehrer verdiene so wenig, dass für einen "die Welt zusammenbricht". Wenn man so denkt, muss man sich eigentlich in ziemlich elitären Kreisen bewegen.

    Wie meinst du das, dass die Alternative wäre, das IN der Stunde zu machen, aus Authentizitätsgründen? Also ich würde das machen, man weiß doch, wie aufgeregt man vor so etwas ist und dann froh ist, wenn wenigstens der Rahmen schon mal stimmt. Der Horror, wenn man Gruppenarbeit plant und die Hälfte der Stunde erstmal mit chaotischem Tischerücken draufgeht, man weiß doch, wie so etwas laufen kann.


    Eine Besuchsstunde ist doch selten authentisch und realitätsnah, daher: warum denn nicht?

    Für mich ist das irgendwie eine Störung meiner Privatsphäre, weiß auch nicht, vielleicht ändert sich das Empfinden noch mit der Zeit.


    Da bin ich mit dir einer Meinung. Wenn, dann würde ich es strikt trennen und etwa zwei Profile anlegen, einen privat und einen für Schulmitglieder. Aber grundsätzlich finde ich schon, dass FB dazu verführt, Dinge von sich preiszugeben, die Schüler und ihre Eltern nicht zwingend wissen sollten. Es müssen nicht mal peinliche Sachen sein, aber mir wäre einfach die Distanz wichtig, und ich finde, man kann gar nicht immer unbedingt überschauen, was alles aus einem Posting herausgelesen werden kann oder über den Zeitpunkt zu dem es gesetzt wurde.
    Einige Kollegen von mir haben Schüler- und Elternkontakte bei FB und ich muss ehrlich sagen, ich schäme mich manchmal fremd.

    Naja, mich tröstet bei Tatorten (und Fernsehkrimis allgemein) immer, dass das Berufsbild des Polizisten und Kommissar im TV noch weniger der Realität entspricht als das des Lehrers.


    Obwohl Lehrer in Tatorten auch schon super waren. :D Der Deutschlehrer sitzt meist lässig auf dem Tisch und hat "Johann Wolfgang von Goethe" an die Tafel geschrieben, sonst nichts. Keine chaotischen Tafelbildkonstruktionen, nichts. Nach dem Schellen,die Schüler packen zusammen, sagt er meist: "Als Hausaufgabe interpretieren Sie bitte die 2. Szene des dritten Akts". Alles klar. :thumbup: Kein Genörgel, kein Gemecker, keine Nachfragen, kein eifriges Eintragen in den Block. Besser als auf der Uni! :D

    wenn man mal Zeit für sich nimmt, denn wenn die Leute eh schon denken man würde nachmittags und am WE nicht ständig arbeiten, warum sollte man dann?

    Für die Schüler vielleicht? Zum einen, weil einem ihr Lernprozess NICHT geleichgültig ist, zum anderen weil ich persönlich nichts ätzender und belastender finde als unvorbereiteten oder langweiligen, weil schon zum x-ten Mal gemachten, Unterricht.

    Ich finde die Beiträge der TE nicht stimmig. Erst geht es "Bundesjugendspiele" und ähnliche Veranstaltungen, an denen die Konrektorin eigentlich frei hätte, dann geht es doch plötzlich um "Kinder in den Unterricht mitbringen". Mir war immer noch nicht klar, worauf die Kritik genau abzielt.


    Dass sie trotz freier Tage kommt, dann aber nicht vollends zur Verfügung steht, und damit falsche Maßstäbe für andere setzt?


    Das könnte man kritisieren. Aber einfach so sich daran aufreiben, dass jemand evtl. einen "Fehler" macht, ohne dass man dadurch einen eigenen Nachteil erfährt, nun, da geht es mir wie Melusine. Auf solche Kollegen kann man verzichten.

    Das Berufsbild "Lehrer" wird zum Halbtags-Job für dazuverdienende Mütter.

    Na ja! Dazuverdienend hat irgendwie den Beigeschmack "die müsste eigentlich nicht", und das ist in meinem Erfahrungsumfeld oftmals eben falsch.


    Der Lehrerberuf ist trotzdem eben noch mit am besten mit dem Familienleben vereinbar (und das es an manchen Stellen doch nicht geht, siehe hier), denn die wenigsten Menschen, ob Mann oder Frau, haben wirklich die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten. Die meisten Mütter, die ich kenne, suchen sich nach der Elternzeit einen neuen Arbeitgeber, Rechtssituation hin oder der, das musste ich z.B. nicht, da es problemlos möglich war, mit etwas mehr als halber Stelle wieder einzusteigen. Und natürlich reduziert der seine Stunden, der es am besten verwirklichen kann, im meinem Kollegenkreis gibt es tatsächlich auch Männer, die das tun, weil da die Frau in einer schlechteren Lage ist.
    Am gerechtesten wäre es, wenn beide Elternteile gleichermaßen reduzieren würden, ja. Dennoch schließt das immer noch nicht aus, dass einer mal das Kind mit zu einer Nachmittagsveranstaltung mitnehmen müssen wird.

    Die Frau geht "hobbymäßig" arbeiten und muss selbstverständlich die Brutpflege weiterhin zu 98% übernehmen

    Na dann. Ihr Hobby muss sie natürlich nicht auf dem Rücken anderer leidtragender Kollegen/Schülergruppen/Eltern ausüben. Da kann man natürlich mit Kritik à la "unprofessionell" kommen, klar. So was egoistisches aber auch.

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