Beiträge von Momo74

    Kann Deinen Frust sehr verstehen. Macht mich richtig sauer beim Lesen. Das Abitur wird einem nachgeworfen, das 1. Staatsexamen ist leicht abzuschließen, nur beim 2. Staatsexamen werden auf einmal Maßstäbe angelegt, wo alles perfekt zu sein hat um überhaupt gerade so zu bestehen?


    Ob eine Unterrichtsstunde gut war, kann man aus der Ferne nicht berurteilen, die Eigenwahrnehmung und die Fremdwahrnehmung sind eben zwei unterschiedliche Dinge. Dazu müsste man Einblick in den Stundenentwurf haben und wissen, was in der Umsetzung zur "5" geführt hat.


    Das Referendariat ist sicherlich schwer und oft auch absurd, aber so ganz unberechenbar nun auch nicht. Wer zweimal durch das 2. Examen fällt und scheinbar nur mangelhafte Leistungen erbringt, dem sind wahrscheinlich grundsätzliche Kritikpunkte an seiner Lehrerperson und seiner Unterrichtspraxis nicht zu vermitteln gewesen. Es mag vorkommen, dass man mit einem Prüfer/Seminarleiter so gar nicht kann, aber dass alle Prüfer denselben Eindruck haben, kann doch kein Zufall oder eine Veschwörung sein.
    Wo berechtigte Zweifel am Zustandekommen der Noten sind, sollte man sich sicherlich wehren. Dann müsste den Gutachten und den Begründungen der Note aber grundsätzlich konkret zu widersprechen sein. Aber allein die Selbsteinschätzung "die Stunde war doch gut" oder "Die anderen Kollegen finden mich doch auch nicht schlecht" reicht eben nicht für einen Widerspruch


    Es wäre wirklich interessant, zu wissen, wie dieser Fall ausgegangen ist.

    Also ich kann nur für Hessen sprechen, aber hier handhaben wir das so, dass die sprachliche Richtigkeit in der Oberstufe quasi vorausgesetzt wird und kein Bestandteil der Aufgabe ist, sprich Verstöße gegen Orthographie, Grammatik und Ausdruck können zum Punktabzug führen, aber nicht eine inhaltlich schlechte Klausur "retten".
    Ist die Klausur inhaltlich bei 1 Punkt, dann bleibt sie es, selbst wenn kein einziger Rechtschreibfehler vorliegen sollte. Ist sie da auch noch schlecht, kann u.U. sie zu O P. abgewertet werden.

    Ja, aber wie auch immer, wer einen so eindeutigen Sachverhalt fragend ins Forum stellt, der sollte schon mal überlegen, ob er nicht tatsächlich Defizite hat....ist nicht böse gemeint, und jeder weiß mal irgendwas nicht oder kann sich etwas nie merken, aber das....


    Grammatik kam auch bei mir im Germanistikstudium zu kurz, oder besser: gar nicht vor. Das muss man sich manchmal einfach selbst erarbeiten.

    Du kannst natürlich auch, ohne vorab E-Mail, mit einer interessanten Initiativbewerbung Interesse wecken. Ich habe das gemacht mit nicht gerade gesuchten Fächern, einfach eine recht aussagekräftige Bewerbung geschrieben, und sehr positive Rückmeldungen bekommen. Manchmal muss es gar nicht so 100%ig professionell sein, sondern es reicht, wenn man zeigt, dass man wirklich Interesse hat, an der jeweiligen Schule zu arbeiten. Ich habe z.B. die homepages der Schulen, die mich interessierten, durchgearbeitet, und in meiner Bewerbung direkt Bezug zu manchen Aspekten hergestellt.

    Warum soll man in diesem Zusammenhang Schüler und Lehrer NICHT vergleichen? Wenn man zu einer Veranstaltung verpflichtet ist und fernbleibt, muss man das entschuldigen und begründen, das sind ganz einfache Umgangs- und Verhaltensregeln, Dienstordnung hin oder her.

    Lies doch mal die Beihilfeverordnung für RLP. Meiner Meinung nach (so wie anderswo auch) ist dein Mann beihilfeberechtigt, wenn er ein gewisses Jahreseinkommen nicht übersteigt. Müsste bei Arbeitslosigkeit nach Ref. gegebenenfalls hinkommen.

    Offensichtlich scheint das bei dir zu gehen, dass du deinen Job in drei Tagen machst und dir zwei Tage und das Wochenende soweit privat freihalten kannst, wenn es klappt, herzlichen Glückwunsch, ich denke die wenigsten von uns hier haben regelmäßig freie Wochenenden.
    Wenn du meinst, dass du all diese Dinge gleichzeitig erledigen kannst, also Mails schreiben während des Unterrichts u.a., dann kannst du dich ebenso glücklich schätzen.


    Dann verstehe ich aber dein Threadthema nicht- du fragst doch gerade, was für dich so anstrengend ist. Na eben dass du das, was manche in 7 Tagen erledigen, quasi in drei Tage steckst.

    Die Fahrt einfach nicht durchzuführen, wäre bei uns keine Option.


    Das ist doch das, was ich mit moralischem Druck gemeint habe. Solange sich das Kollegium nicht insgesamt gegen die Praxis wehrt, zu Fahrten verpflichtet zu werden, kann man als Einzelkämpfer doch kaum etwas dagegen machen. Man kann vielleicht erreichen, nicht selbst fahren zu müssen, aber einfach wird man es dabei bestimmt nicht haben.

    Ich kenne das Problem auch, acht Stunden durchgängig Unterricht zu haben, evtl. noch mit Pausenaufsicht dazwischen, evtl. hat man am Tag vorher auch Nachmittagsunterricht gehabt und hat am Abend, allein aus Erschöpfung, nicht mehr alles vorbereiten, geschweigedenn kopieren können. Nicht immer lässt sich in der Praxis alles zwei Tage vorher planen. Aber eigentlich kann es doch allein wegen der Gesamtstundenzahl der Sek II Lehrer nicht häufig zu solchen Tagen kommen, und dann muss es doch Tage geben, wie Andran auch zugibt, an denen man viel weniger Unterricht hat.
    Ich entlaste diese langen, vollen Tage immer damit, dass ich komplett schülerzentrierte Stunden einbaue, in denen die Schüler eine Aufgabe aus der vorhergehenden Stunde weiterbearbeiten. Dabei kann es auch vorkommen, da verstehe ich Andran, dass ich noch kurz was für die unmittelbar nächste Stunde vorbereiten oder nachschauen muss und nicht ganz mit voller Konzentration bei der Gruppenarbeit bin. Das ist aber die Ausnahme, und dann ist es eben an diesen Tagen so, dass in manchen Klassen Schülerarbeitsphasen weniger "unter Kontrolle" sind. Man ist eben nur begrenzt multitaskingfähig.


    Aber sind, gerade in der Sek II, wirklich täglich Mails und Telefonate notwendig? Können die nicht auf den entlasteteren Tag warten?

    Mein Gott, der Schüler hatte einen Herzstillstand, wie kann man dir da Vorwürfe machen! Ich würde das auf jeden Fall noch einmal ansprechen, viell. über den Personalrat. Die SL hat absolut unprofessionell gehandelt, dir da noch, bei diesem Schrecken, Vorwürfe zu machen. Wie soll das Signal sein? Dass zukünftig gewartet wird, bis die SL zu erreichen ist? Ich würde mein Kind von dieser Schule nehmen, die bei Notfällen den Dienstweg einhält.

    Ich finde Schülerarbeitsphasen insofern entlastend, als ich nicht ständig hoch konzentriert reden muss, nicht ständig im Blickfeld stehe und auch mal die Gedanken schweifen lassen kann. Aber völlig rausnehmen konnte ich mich aus so eine Phase nie, dazu gibt es einfach immer viel zu viele Verständnisfragen, Anlässe, Schüler zum Arbeiten anzutreiben. Habt ihr keine Schüler, die diese Phasen zum "Nichtstun" ausnutzen, weil sie einfach nicht verstanden haben, dass das eben auch zur sonstigen Mitarbeit gehört.

    Ehrlich gesagt, finde ich es ganz schön schwer, sich dem moralischen Druck zu entziehen. Bei uns sind längere Klassenfahrten so etwas wie "Pflicht", zumindest ist noch keiner auf die Idee gekommen, sich dagegen zu wehren. Und das macht es so schwer, "ALLE Kollegen machen das", "Der Schulleiter setzt es voraus", "Die Eltern machen Druck" etc. Da müsste man an ganz vielen Fronten kämpfen, nicht zu guter letzt kann einem ein SL aus "Rache" das Leben ganz schön schwer machen. Also bei allem Respekt, mir wäre es das nicht wert. Aber ich finde Schullandheimfahrten auch nicht sooooo furchtbar.

    Was natürlich gar nicht geht, ist das eigene Bezahlen von Klassenfahrten wie in einem anderen Thread dargestellt. Aber ich kenne in Baden-Württemberg auch (bisher) noch keinen Lehrer, der das machen würde.

    Oh, da habt ihr Glück. Auch wenn es jetzt etwas OT ist, ich kenne das aus zwei Bundesländern, wo das "gang und gäbe" ist, eine Reisekostenverzichtserklärung habe ich dort etliche Male unterschrieben.

    Ich würde es Dauerpräsenz nennen

    Ich denke auch, das trifft es. Machmal, wenn ich nicht gut drauf bin oder einfach nur ne dicke Erkältung habe, mit der man sich einfach schlecht fühlt, wünsche ich mir, einfach irgendwo ungestört meine Arbeit verrichten zu können, ohne viel reden zu müssen, ohne einem ständigen Lärmpegel ausgesetzt zu sein, ohne Reizüberflutung durch 100 gleichzeitig passierende Dinge.


    Aber man steht doch den ganzen Tag im Fokus, kann sich im Grunde nie gehen lassen, muss immer alle Sinne beisammen haben.


    Das, und eben der genannte Dauerlärmpegel, das schlaucht.

    ich kriege über 3000 € raus, da ist noch manchmal ein Lehrbuch drin ;) ) -auch, wenn wir natürlich deutlich weniger als unsere Gymnasialkollegen verdienen.

    Uuups, ich bin Gymnasialkollege und habe bei einer vollen Stelle knapp weniger raus.... ?(
    Es wird NIE Geld für bestimmte Dinge geben, sodass man sie irgendwann NICHT mehr selbst kaufen muss. Ich achte da auch darauf, dass mir mein eigener Unterricht gefällt, und da ist es mir manchmal etwas wert. Muss halt jeder selbst entscheiden.
    Und Material aus Büros raustragen ist sicher auch nicht unbedingt "erlaubt", das kann ich mir nicht vorstellen. Man kommt wahrscheinlich nur einfach leichter selbst dran, sodass man es einfach mitnehmen kann.

    Ich habe schon verschiedenes erlebt. An einer Schule waren alle Kopien frei, an einer anderen bekam ich ein Kontingent, das bei voller Stundenzahl, Klassenleitung und Unterricht ohne Fachbuch gerade mal bis zu den Herbstferien reichte. Mal musste ich Folien für 20c kaufen, mal gabs die umsonst.
    Ich geb viel für Kopien, Schulbücher, Büromaterial aus, hab einfach nicht den Nerv, immer zu bangen, ob der Hefter heute mal da ist oder nicht, oder die Sekretärin immer wieder wegen Folien zu nerven. Finds einfach angenehmer so und es geht mir besser.

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