Diese Argumentation hat meines Erachtens insbesondere bei Leuten, die die Rechtschreibung nicht in jeder Lebenslage sicher beherrschen, ein großes Zustimmungspotenzial, führt aber am eigentlichen Problem vorbei.
Das sehe ich nicht so. Auch Menschen mit sicherer Rechtschreibung nutzen Sprache, Rechtschreibung in verschiedenen Kontexten unterschiedlich. In der Schule, keine Frage, ist unser professioneller Umgang mit Rechtschreibung selbstverständlich. In anderen Umgebungen, wie Chats, Foren oder dergleichen wird Sprache anders genutzt. Das kann man Bedauern, ist in der Geschichte der Sprache allerdings nicht ungewöhnlich, das Sprache nicht immer einheitlich angewendet wird. Sprache ist ein Konstrukt, welches sich verändert und lebt.
Zu der Anmerkung von Werkzeugen, kann ich mich nur "kleiner gründer Frosch" anschließen. Ich nutze mein Rechtschreibe-Skalpel nicht in der Freizeit. Meine Freunde würden mich umbringen und es ist meiner Meinung nach auch unhöflich und respektlos, immer alles zu kritisieren. Es hat meiner Meinung nach auch was mit Toleranz zu tun, manchesmal nicht zu genau hinzuschauen oder zu hören.
das verstehe ich nun nicht:
als Lehrer sollte einem eine korrekte Rechtschreibung doch in Fleisch und Blut übergegangen sein, was gibt es gezielt darauf zu achten 
Anders sieht das bei Buchstabendrehern aus, die durchs Tippen entstehen --einmal drüberschauen, dann sind die aber auch weg.
Da nicht alle Menschen perfekt sind, ist es durchaus möglich, beim Verfassen längerer Texte Fehler zu machen. In der Schule würde ich einen Text gewissenhaft Korrekturlesen, bevor ich ihn an meine Schüler weitergebe. In Internet bin ich etwas "ungenauer" und lese ihn meistens nur oberflächlich ein zweitesmal durch. Es ist meine Freizeit und die Toleranz die ich gegenüber anderen Texten habe, möge man mir auch geben oder meine Texte eben überlesen.