Rechnen ist doch nicht 7+2, das muss man doch irgendwann auswendig wissen. Die AUfgabe 7+2 erschließt sich aus Zählen. Irgendwann weiß man eben, dass 9 rauskommt.
Zählen ist für die Kinder am Anfang eine adäquate Rechenstrategie! Ohne die Aufgaben am Anfang im 10er Zahlenraum zu zählen, würden sie die Lösungen ja nie irgendwann auswendig können
Viele Kinder lösen am Anfang Additionsaufgaben durch die Strategie "Alles abzählen", d.h 2 Mengen werden vereinigt, z.B. 4+5 und dann wird fröhlich vom 1. Element bis zum letzten gezählt, welches dann auch die Lösung für die Gesamtmenge angibt. Danach kommt dann oft die Strategie "Weiterzählen vom 2. Summanden". Hier muss man zumeist auch bei den schwächeren Kindern schon etwas genauer hingucken, ob sie für diese Strategien schon sicher im Zahlenraum Vorwärtszählen und für die Subtraktion Rückwärtszählen können.
Danach kommen dann meist mit der Erarbeitung des Rechnens über die 10 die anderen Strategien zum Tragen, die bestenfalls auch für den höheren Zahlenraum tragfähig sind, wie "Schrittweise bis zur 10 und weiter", Verdopplungs-/Halbierungsstrategien, Gegensinniges verändern der Aufgabe und Nachbaraufgaben.
Nur mit dieser Info kann man doch auch 13+ ? =20 rechnen usw. oder 40 + 60=100
Mit dieser Info können wir diese Aufgaben oftmals unbewusst ohne rechnen lösen. Es läuft vieles unterbewusst koginitiv ab, wozu wir das automatisierte Wissen nutzen. Rechenschwache Kinder können diese Aufgaben auch zählend lösen. Bei der 1. Aufgabe werden sie dabei kaum auffallen. Bei der 2. wohl eher.
Erwachsene nutzen diese Zählstrategien übrigends auch noch ziemlich oft, z.B. unter Stress greift man oftmals noch auf die altbewährten Strategien zurück. Das macht es teilweise auch so schwierig die zählenden Rechner zu anderen Strategien zu bewegen. Sie kommen in der 1. Klasse doch sicher zum Ergebnis, denken sich viele.