Beiträge von raindrop

    Punkte B, D und E halte ich von der Grundhaltung her für fatal, denn offensichtlich funktioniert es so ja nicht. Seit nach innerer Differenzierung und individueller Förderung gerufen wird und dies auch Einzug in die Schulen gefunden hat, sind wir in Sachen Bildungsoutput konsequent mehr und mehr im Sinkflug, das ist also augenscheinlich nicht die passende Antwort auf die veränderten Ausgangsbedingungen.

    Das Problem ist nicht diese grundsätzliche Art des Arbeitens in der Grundschule. So wird in der Grundschule schon seit vielen Jahrzehnten unterrichtet, schon seit der Zeit der Reformpädagogen. In der Grundschule hat das auch lange Zeit gut funktioniert. Die ersten IGLU Studien waren nicht so schlecht, wie jetzt mittlerweile. Die Randbedingungen haben sich massiv verändert.

    Auch, wenn er grundsätzlich Recht hat, sollte er sich doch bemühen,

    Ja, vielleicht hat er grundsätzlich Recht, dass die Leistungen im Fach Mathematik nicht mehr so gut sind, wie in der Vergangenheit oder wie in der Schweiz. Aber wollen wir wirklich so ein hohes Niveau für alle Abiturienten? Oder brauchen wir das überhaupt für alle?

    Er spricht hier aus der Sicht eines Mathematikers, der MathematikerInnen an der Uni ausbildet. Natürlich wünscht man sich in dieser Klientel ein höheres Niveau. Das macht seine Arbeit leichter. Aber nur ein Bruchteil der Abiturienten studiert Mathematik. Wenn wir alle zwingen, auf so hohem Niveau Mathematik zu lernen, was sie nie auch nur Ansatzweise brauchen werden, wären wohl auch viele hier im Forum keine Lehrkräfte geworden, weil sie es nicht geschafft hätten.

    Zudem bemängelt er ja sogar die momentane Ausbildung der Gymnasiallehrkräfte im Fach Mathematik in Deutschland. Er würde sich wie in der Schweiz einen Master in Mathematik und ein bisschen Didaktik wünschen und sieht eine Überdidaktifizierung, die die Wurzel des schlechten Unterrichts für ihn ist. Den Beweis dafür bleibt er schuldig und ich persönlich bezweifele das auch stark. Nur weil man ein gutes fachliches Wissen besitzt, hat man noch keine Ahnung, wie man dies auch Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen vernünftig beibringt. Beispiele aus der Ausbildungs-Praxis der Universitäten kennt jeder von uns wahrscheinlich zu genüge (Schönen Gruß an meinen Lineare Algebra Prof)

    In dem Zusammanhang macht er auch den typschen Fehler eine mögliche Korrelation mit Kausalität zu verwechseln.

    Wenn man sich mal ansieht, was angehende Gymnasiallehrkräfte alles in Mathematik lernen sollen oder in der Schweiz lernen, ist das schon krass übertrieben (neben den üblichen Vorlesungen zum Beispiel auch Differentialgeometrie, Funktionalanalysis, Maß- und Wahrscheinlichkeitstheorie, Topologie). Da zu behaupten, dass wären alles notwendige Grundlagen, um eine vernünftige Sachanalyse für den Unterricht hinzukriegen geht völlig am Problem vorbei.

    Sagen wir mal so: Als Privatperson darf man auch abweichende und unkonventionelle Meinungen vertreten. Am Ende wäre es schade, wenn wir in einer Gesellschaft leben würden, in der nur unmittelbar Betroffene Aussage zu etwas machen dürften.

    Das ist nicht der Punkt. Reden kann man über viele Themen, man sollte aber schon bei Fakten und logischen Schlussfolgerungen bleiben.

    Oder aber einen Professor der Mathematik als „verwirrt“ bezeichnen. Das geht genauso leicht.

    um das noch etwas zu präziseren, da doch einige etwas verwirrt zu sein scheinen und den Herrn Krötz nicht kennen? oder was auch immer ihr glaubt in dem Herrn zu sehen. Alleine eine Professur in Mathematik bedeutet nicht, dass er sich im Schulsystem auch nur annhähernd auskennt oder logische Analysen liefert...

    Als Mathematiker an der Paderborn Uni und vor allem in der Zeit davor hat er gute Beiträge zur Forschung der Mathematik gemacht, insbesondere zu Lie-Gruppen. Sein Verhalten an der Uni Paderborn ist teilweise sehr umstritten.

    Wir hatten hier schon einmal ein Thema zu seinem Video über Grundschulen, dass desaströs schlecht und peinlich war, da es nur so vor Unkenntnis über die Arbeit von Grundschullehrkräften, der Didaktik, die dahinter steckt und die Schulbücher, die wir benutzen strotzte. Er hat sich nicht Ansatzweise damit auseinandergesetzt sondern eine, man kann es nicht anders sagen, unlogische Aussage nach der anderen aneinandergereiht. Daraus lässt sich nur schließen, er ist verwirrt oder tatsächlich auf dem Gebiet einfach dumm.

    Das gleiche lässt sich auch bei der Analyse über sein Video zum Abschlusstest Vergleich zwischen deutschen und indischen Schulen erkennen.

    Das spricht nicht unbedingt für Qualität in der Analyse.

    ("Endlich mal die Reichen besteuern, dann geht's uns allen besser." und ähnlicher populistischer Murks)

    Was hat diese Aussage mit den Aussagen eines verwirrten Mathematikers zu tun? Abgesehen davon ist es schon kein populistischer Murks, sondern man kann das argumentativ gut belegen, warum solch eine Steuer durchaus Sinn macht in einer Demokratie. Aber man kann ja auch, statt zu argumentieren, es einfach als populistisch abtun, statt zu argumentieren...

    Man sollte gut reinhorchen, ob unsere Bevölkerung wirklich verteidigungsbereit wäre (Mentales Mindset) oder ob sie sich eher für den kompromisslosen Pazifismus entscheiden würde.

    Ach, ich sehe das nicht so pessimistisch. Wir wachsen an unseren Problemen. Wenn die Menschen unter russischer Besatzung feststellen würden, dass sie nicht mehr bei amazon bestellen können, dann ist hier aber die Hölle los...

    Kinder kommen im Matheunterricht nicht mit. Förderunterricht gibt es an der Schule nicht. Wenn ich Glück habe, kommt alle paar Wochen ein Förderlehrkraft für eine Stunde in die Klasse.

    Das ist nicht schön, aber leider Realität an vielen Schulen. Obwohl es mich schon wundert, dass ihr so überhaupt kein Förderkonzept habt. Da solltet ihr mal mit eurer Schulleitung reden.

    Ich muss nun frühzeitig den Eltern sagen, dass die Kinder das Klassenziel evtl. nicht schaffen werden (am besten mit Unterschrift, damit ich mich absichern kann - beweisen kann, es rechtzeitig gesagt zu haben). Die Kinder sollen nun Förderaufgaben mit Hilfe der Eltern zu Hause machen.

    Jetzt schon? Wir haben November, das erste Halbjahr ist noch nicht rum und du hast noch ein ganzes halbes Jahr in dem sich noch eine Menge bei den Kindern entwickeln kann.

    Es bieten sich noch eine Menge Themen an, bei denen du Kompetenzen aus dem ersten Schuljahr wiederholen und erweitern kannst.

    Zum Beispiel Zahlzerlegungen und damit das kleine Einspluseins kann man immer mal wieder einbringen und gerade Zahlzerlegungen und die Kernaufgaben der Einmalseinsreihen später, sind Themen, welche die Kinder gut zu Hause mit den Eltern lernen können, bis sie es im Schlaf können.

    - Zeitprobleme (wie soll ich das für die Kinder individuell vorbereiten und sie im Unterricht zieldifferent unterstützen?

    Mit welchem Lehrwerk arbeitet ihr in der Schule? Die meisten bieten eigentlich eine Menge passender Materialien zum Differenzieren an, das du nutzen kannst. In den Förderheften die ich kenne, sind dann Aufgaben, die die Basiskompetenzen gut abdecken, manchmal muss man noch ein bisschen nachbessern und anpassen für die eigenen Kinder, aber sie sind eine gute Ideensammlung.

    Da kann ich ja nichts dafür, wenn Du mit so einer Einstellung den Wehrdienst angetreten hast. Wenn Du in Deiner Einheit negative Erfahrungen gesammelt hast, ist es halt so.

    Das ist nicht nur meine Meinung, Alle, die ich kenne, reden so über diese Zeit, ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen, der das so verklärt...

    Was erzählst Du hier eigentlich? Hast Du in dieser Zeit gelebt? Wenn ja, wo hast Du gedient? In welcher Einheit? Oder in welchem Krankenhaus?

    Sicher war es formal gesehen eine Pflicht, aber wir haben mit Überzeugung und innerer Selbstverständlichkeit für die Gesellschaft gedient. Und genau das unterscheidet uns von der heutigen jungen Generation. Noch Fragen?

    sorry, aber ich habe selten so einen verklärenden Blödsinn gelesen. Wir haben das gemacht, weil wir es machen musten. Geliebt haben das die Wenigsten und bestimmt nicht aus innerer Selbstverständlichkeit oder Überzeugung. Ein notwendiges Übel, dass man schnell hinter sich gebracht hat. Die Zivildienstleistenden haben wenigstens noch was sinnvolles gemacht, die anderen haben ihre Zeit nach der Grundausbildung mit rumsitzen in der Kaserne totgeschlagen...

    (Damit will ich nicht behauoten, dass daran die Grundschulkolleginnen Schuld hätten. Das sind systemische Probleme, die sich da niederschlagen.)

    Es sind vor allem die Sprachprobleme und das Inklusionsproblem, die da durchschlagen, die wir nicht auffangen können oder alles andere bleibt liegen.

    Hm. Vielleicht liest du dir den Thread nochmal von Anfang an durch. Die Schärfe habe ich nicht reingebracht, sondern entstand durch die laufende Diskussion.

    Den scharfen Ton habe ich eigentlich nur bei einem Beitrag von Yummi reingebracht, der ein absolutes no Go ist. Argumente als links zu labeln, die einem nicht gefallen ist völlig daneben. Zumal die Idee der Gesamtschule von vielen Parteien getragen wird. Dann können wir uns auch die ganze Diskussion sparen.

    Die Diskussion mir dir hatte ich da nicht im Fokus. Ich habe auf deine Argumente reagiert, denen ich nicht zugestimmt habe bezüglich dreigliedrigem System und Schule zur Kaiserzeit, wo ich Gegenargumente und Gegenbeispiele gebracht haben, statt da zu Argumentieren, fällt dir plötzlich die Schulart ein? Gehts noch? Argumentiere doch einfach oder lass es sein, aber auf diese Strohmann-Diskussion können wir auch verzichten.

    Ich finde das immer schwierig, ich erkläre normalerweise den Grundschullehrkräften ja auch nicht, wie ihr System zu funktionieren hat.

    sorry, aber dies ist eine Gesamtgesellschaftliche Debatte, die bestimmt nicht von einzelnen Schulformen dominiert wird. Nach der Logik dürfte keiner von uns hier über dieses Thema diskutieren. Du bist Gymnasiallehrer auf einer Gesamtschule kennst wahrscheinlich aber nicht die Hauptschule, Realschule oder was es noch für Systeme gibt. Ich bin Grund-Haupt und Realschullehrer und kenne mich darüberhineaus aus verschiedenen Gründen im Gesamtschulsystem ziemlich gut aus, in anderen Schularten nicht.

    Es spielt also überhaupt keine Rolle in dieser Diskussion in welcher Schulart wir unterrichten.

    Geh also auf die Argumente ein und lass den anderen Scheiss einfach sein, als Fachmann, sollte es dir ja ein einfaches sein mich zu widerlegen.

    Dieses Argument „Kennst du alle Gesamtschulen“ ist ein Strohmann. Ich frag ma dich: kennst du alle Grundschulen in NDS? Und genau bei dem Punkt lehnst du dich einfach zu weit aus deinem Ahnungs- und Kompetenzbereich.

    Das ist doch überhaupt nicht der Punkt. Du argumentierst gegen das System Gesamtschulen und bringst deine Gesamtschule als Beispiel dafür. Das nennt man dann wohl subjektiven Erfahrungshorizont. Mir ist bewusst, dass es gut funktionierende Gesamtschulen gibt, davon kenne ich einige in NRW und Niedersachen und kenne auch zu genüge Gesamtschulen, die überhaupt nicht funktionieren.

    Das Hauptproblem ist in den meisten Fällen, die nicht genügende Ausstagung personeller Art, um alle Probleme aufzufangen, abhängig vom Einzugsgebiet oder die politsche Einmischung durch dämliche Vorgaben, aber nicht grundsätzlich das System Gesamtschule.

    Dann doch etwas deutlicher: Doch, natürlich spielt deine Schulform dabei eine Rolle. Du verklärst in deinen Äußerungen die Gesamtschule zu einem tendenziellen Paradies, was der Realität nicht entspricht.

    Ich denke nicht, das ich etwas verkläre, mir sind die Probleme bei Gesamtschulen durchaus bewusst und bekannt, ändert aber erstmal nichts über die grundlegenden Gedanken, wie Gesamtschulen funktionieren sollten und könnten.

    und um ebenfalls mal deutlich zu werden. Dein Ton ist unverschämt und bringt durch die Fokussierung jetzt plötzlich auf die Schulform der Foristen einen Beigeschmack. Gehen dir die Argumente aus? Für ein paar Seiten dachte ich doch tatsächlich, dies ist ein Austausch von Argumenten und Sichtweisen. Du scheinst ausgebildete Gymnasialkraft zu sein und dies ist deine erste Gesamtschule? und jetzt schließt du aufgrund deiner Erfahrung einer einzigen Gesamtschule auf das Gesamtsystem?

    Ich lade euch gerne zum Hospitieren ein, da erlebt ihr euer blaues Wunder und fallt aus eurem Wolkenkuckucksheim spätestens zur 2. Pause heraus.

    Das ist traurig, muss aber nicht auf jeder Gesamtschule so sein. Es ist definitiv nicht so in den Gesamtschulen meiner Stadt in Niedersachsen.

    Edit: Ich sehe gerade, du bist Grundschullehrkraft. Ich will dir die Ahnung von Sek I / Sek II nicht gänzlich absprechen, würde es aber stark begrüßen, wenn du die Mitforisten hier nicht so hart angehen würdest!

    Ich gehe Mitforisten nur an, wenn sie unverschämtes Zeug schreiben oder unlogisch argumentieren. Ansonsten spielt meine Schulform wohl keine Rolle, wenn es um die Argumente geht.

    Und Ansonsten kannst du uns Grundschullehrkräften wohl kaum die Kenntnis über die weiterführenden Schulformen absprechen, immerhin schreiben wir die Empfehlungen für diese Schulformen und wir diskutieren hier nicht über interne Abläufe dieser Schulen

    Das linke Geheule wegen sozialer Ungerechtigkeit in unserem System ist halt wieder ein Zeichen dass die Linken blind sind wenn es um das berufliche Schulsystem geht.

    Soll ich das jetzt als "rechtes" Geheule abtun, weil du keine Argumente mehr hast? In deinem Profil steht, dass du in der Sek II unterrichtest, also nutze deine akademische Bildung, um dagegen zu argumentieren und heul nicht rum, wenn dir nichts mehr einfällt...

    Bis auf wenige Ausbildungen die explizit für Abiturienten sind, kann man praktisch eine duale Ausbildung auch ohne Schulabschluss machen.

    nur das die Jugendlichen ohne Abschluss keinen Ausbildungsplatz bekommen. Und nun?

    Letztlich ist unser System weitaus durchlässiger und bietet eine Vielzahl von Wegen. Ich denke es ist eher der Wunsch einiger, ideologisch Veränderungen auf Kosten aller durchzudrücken.

    Ja genau, wir machen es für die Kinder und Jugendlichen extra schwierig, einen richtigen Hindernislauf und irgendwann finden sie bei den vielen Wegen dann ihren Abschluss. Was für eine Verschwendung von Ressourcen.

    Aus diesem Grund ignoriere ich geflissentlich was da für pädagogoische/wissenschaftliche Ergüsse von links kommen; die haben keine Ahnung vom beruflichen Schulsystem noch von Wirtschaft.

    Irgendwie ein ausgesprochen dämlicher Kommentar. Das "rechts" irgendwie mehr Ahnung von Wirtschaft hat, wäre noch zu beweisen. Und wiederholter Hinweis von oben, Versuche es mal mit Argumenten und nicht mit diesem verquirltem rumgeheule gegen links,

    Ich sage, da, wo wir als Nation ein an unsere Bedürfnisse angepasstes Schulsystem etabliert, gestärkt und nicht zum Schauplatz politischer Grabenkämpfe gemacht haben, hat es wunderbar funktioniert und die Welt blickte neidisch auf Deutschland. Das ist schon lange nicht mehr so.

    Schule war schon immer spielbar politischer Grabenkämpfe und in welcher Zeit hat die Welt neidisch auf Deutschland bezüglich ihres Schulsystems geguckt? Vielleicht am Anfang, als wir die Schulpflicht mit als erstes eingeführt haben? Oder die Zeit der Reformpädagogen?

    Hast du einen Beleg für die Aussage mit dem Hintergedanken zur Trennung von "Klassen"? Nur als Hinweis: Die Feudalgesellschaft ist zu dem Zeitpunkt schon abgeschafft worden!

    Hier ist eine gute Zusammenfassung:

    https://www.deutschlandfunk.de/schule-deutsch…system-100.html


    Möchtest du denn, dass es Eltern verboten wird, ihre Kinder bestmöglich zu unterstützen, sodass sie ihre Potenziale voll ausschöpfen können? Denn das ist die Konsequenz deiner Forderung: Am besten alle Kinder ihren Familien wegnehmen, damit niemand einen Vorteil haben könnte und bloß kein Talent gefördert wird. Klingt für mich recht sozialistisch und unschön und widerspricht vollkommen dem Leistungsprinzip und dem Prinzip, sein Kind nach eigenen Vorstellungen fördern zu können. Man kann natürlich ein sozialistisches Einheitsbreiprinzip etablieren, bei dem niemand in der Spitze gefördert wird und alle auf einem überschaubaren Niveau bleiben.

    Wo aus meinen Aussagen ziehst du denn diese Schlussfolgerung? In deinem Profil steht "Gymnasium" in einem deiner Beiträge, ich mag das aber auch falsch verstanden haben, schreibst du, dass du an einer Gesamtschule arbeitest. Daher gehe ich jetzt mal davon aus, du kennst das Konzept? Ansonsten informiere dich!

    Keines der mir bekannten Gesamtschulen in NRW oder in Niedersachsen arbeitet nach einem sozialistischen Einheitsprinzip.

    Das Ziel ist es doch tatsächlich die individuellen Potenziale voll auszuschöpfen (ob ihnen dies mit ihren sehr unterschiedlichen Konzepten gelingt, ist eine andere Debatte) dafür werden meistens ab dem 6 oder 7. Jahrgang verschiedene Kurssysteme in verschiedenen Fächern eingerichtet, In denen die Kinder in homogenen Arbeitsgruppen an ihren Lernzielen arbeiten (heißen meistens Grundkurse oder Erweiterungskurse) Somit gibt es auch hier die Möglichkeit Talente zu fördern. Dazu gibt es meistens noch eine Vielzahl an Workshops oder Projekten, wo sich Kinder in ihrem Element austoben können, um ihre Fähigkeiten auszubauen.

    Was soll daran ein Einheitsprinzip sein??

    Unser Schulsystem ist seit dem 19. Jhd. extrem erfolgreich, nahezu ein Exportschlager in anderen Ländern, hat etliche Nobelpreisträger hervorgebracht und hat eine Blütezeit mitgestaltet.

    War es das Schulsystem oder einfach der Geist der Zeit? Andere Schulsysteme wie in Frankreich, den USA usw. haben noch mehr Nobelpreisträger hervorgebracht oder tun es noch.

    Warum sträuben wir uns eigentlich so sehr gegen "Ungleichheit"? Was ist so schlimm daran, dass es Ungleichheit gibt?

    soziale Ungleichheit? Das also der soziale Status deiner Eltern bestimmt, was aus dir werden kann, welche Schulform du besuchen wirst? Denn das war bei Gründung der verschiedenen Schulformen ebenfalls ein Hintergedanke, die Klassen sollten schön getrennt untergebracht werden. Das kann in einer modernen Gesellschaft eigentlich nicht das Ziel sein und kann sich eine moderne Wirtschaft auch nicht leisten.

    Wenn wir es mit dem bestehenden System schaffen, diese soziale Ungerechtigkeit abzuschaffen und die Kinder ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend zu fördern oder zu fordern, bitte schön, ich will euch euer Gymnasium bestimmt nicht wegnehmen.

    Aber wenn es in NRW in den 80er Jahren keine Gesamtschulen gegeben hätte, hätte ich Kind aus einer Arbeiterfamilie nicht das Abitur gemacht und erfolgreich studiert.

    Doch, ist es. Man wird in der Mittelstufe von der Abteilungsleitung aktiv genötigt, die bessere Note zu erteilen, damit min. 1 Abschluss besser als angepeilt erreicht wird, denn "das arme Kind" und "Kein Abschluss ohne Anschluss", "Zukunft verbauen blabla" oder solche Parolen.

    Das Problem kann ich verstehen, ist aber immer noch kein Argument gegen die Gesamtschule, sondern eins gegen politische Vorgaben, die in der Schule nichts zu suchen haben.

    Die Gesamtschule in NRW ist ein - auf Leistung bezogen - auf ganzer Linie gescheitertes ideologischer Projekt.

    Die Behauptung ist sehr oberflächlich. Die meisten gegründeten Gesamtschulen in NRW sind aus Hauptschulen und oder Realschulen entstanden. Dass das Niveau dann nicht sprunghaft ansteigt war zu erwarten. Daraus lässt sich kein scheitern ableiten.

    Das heißt nicht, dass man dringend etwas gegen soziale Ungleichheit in Schulen tun müsste

    aber zu behaupten dass Gesamtschulen dabei helfen, ist weit hergeholt und durch die Forschungslage nicht gedeckt...

    das die Gesamtschulen dabei helfen, ist vielleicht nicht durch die Forschungslage gedeckt, das ist richtig, aber evtl. anzunehmen, da die meisten Länder mit solch einem System nicht solch eine Ungleichheit wie bei uns im System haben und damit auch Schlagartig die Durchlässigkeit gefördert würde.

    Es ist aber durch die Forschungslage gedeckt, dass die frühe Selektion die soziale Ungleichheit verstärkt und es ist schon ziemlich ideologisch das einfach zu ignorieren.

    leider vergeuden sie damit wichtige Jahre, sie stünden besser da, wenn sie mit einem guten Realschulabschluss nach Klasse 10 in die Lehre starten würden. Das gilt im Prinzip für 90% unserer Schüler.

    aber das ist doch kein Argument gegen eine Gesamtschule. Dann läuft bei der Umsetzung doch was schief. Sie hätten doch einen guten Realschulabschluss an der Gesamtschule machen können, wenn sie die entsprechenden G- oder E- Kurse belegt hätten. Warum haben sie den dann nicht?

    Und warum lasst ihr die dann in die gymnasiale Oberstufe rein, wenn sie die Voraussetzungen nicht erfüllen?

    Das ist doch etwas was ihr als Lehrkräfte steuert.

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